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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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57<br />

Matrixreihen<br />

Das Argument A einer Potenzreihe muß nicht unbedingt eine reelle Variable x sein. Es<br />

ist außer Konvergenz <strong>der</strong> Reihe, <strong>der</strong>en Untersuchung wir Mathematikern überlassen, nur<br />

erfor<strong>der</strong>lich, daß man A wie<strong>der</strong>holt mit sich multiplizieren kann <strong>und</strong> daß Linearkombinationen<br />

<strong>der</strong> Potenzen von A erklärt sind. Ist A beispielsweise eine Matrix, so definiert<br />

e A =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

1<br />

n! An , wobei A 0 = 1 , (4.33)<br />

die Exponentialfunktion <strong>der</strong> Matrix A. Der Beweis von e x e y macht von xy = yx Gebrauch.<br />

Unverän<strong>der</strong>t gilt e A e B = e A+B für Matrizen A <strong>und</strong> B, die miteinan<strong>der</strong> kommutieren,<br />

das heißt, für die AB = BA gilt. Aber nicht alle Matrizen kommutieren miteinan<strong>der</strong>,<br />

<strong>und</strong> e A e B ist nicht für alle Matrizen e A+B . Da komplexe Zahlen miteinan<strong>der</strong><br />

kommutieren, gilt e z e w = e z+w für alle komplexen Zahlen z <strong>und</strong> w.<br />

Da Vielfache einer Matrix A miteinan<strong>der</strong> kommutieren, gilt e aA e bA = e (a+b)A für alle<br />

Zahlen a <strong>und</strong> b <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e e A e −A = e 0 = 1. Also sind alle Matrizen von <strong>der</strong> Form<br />

e A invertierbar. Die Matrix A heißt Erzeugende <strong>der</strong> linearen Transformationen e aA o<strong>der</strong><br />

auch die <strong>zu</strong> e aA gehörige infinitesimale Transformation, A = d<br />

da eaA | a=0<br />

.<br />

Eulerformel, Ableitung <strong>der</strong> Winkelfunktionen<br />

Weil die Koeffizienten 1/n! <strong>der</strong> Exponentialreihe reell sind, gilt für komplexe Zahlen z<br />

(e z ) ∗ = e (z∗) . (4.34)<br />

Also hat e iα für reelle α den Betrag |e iα | 2 = e −iα e iα = e 0 = 1. Der Real- <strong>und</strong> Imaginärteil<br />

von e iα sind daher Cosinus <strong>und</strong> Sinus des Winkels, den e iα mit <strong>der</strong> x-Achse einschließt.<br />

Trennt man die Reihenentwicklung in gerade <strong>und</strong> ungerade Potenzen, so zerlegt dies e iα<br />

wegen i 2n = (−1) n in seinen Realteil cosα <strong>und</strong> i mal seinen Imaginärteil sin α<br />

e iα =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

i 2n<br />

(2n)! α2n +<br />

∞∑<br />

n=0<br />

i 2n+1<br />

(2n + 1)! α2n+1 =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

(−1) n<br />

(2n)! α2n + i<br />

∞∑<br />

n=0<br />

(−1) n<br />

(2n + 1)! α2n+1 ,<br />

n=0<br />

e iα i sinα e iα = cosα + i sin α . (4.35)<br />

cosα<br />

Dies ist die Eulerformel. Man erhält cos <strong>und</strong> sin als Potenzreihen<br />

∞∑ (−1) n<br />

∞<br />

cosx =<br />

(2n)! x2n = 1− x2<br />

2 +. . . , sin x = ∑ (−1) n<br />

(2n + 1)! x2n+1 = x− x3<br />

+. . . (4.36)<br />

6<br />

mit den Ableitungen<br />

d cosx<br />

dx<br />

= − sin x ,<br />

d sin x<br />

dx<br />

n=0<br />

= cosx , ∂ cos = − sin , ∂ sin = cos . (4.37)

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