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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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P(z) = (z−z 1 )ˆP(z)+R. Ist nun z 1 eine Nullstelle von P(z), 0 = P(z 1 ) = (z 1 −z 1 )ˆP(z 1 )+R,<br />

so verschwindet diese Konstante <strong>und</strong> P(z) = (z − z 1 )ˆP(z) läßt sich restlos durch (z − z 1 )<br />

teilen. Ebenso enthält ˆP(z) einen Faktor (z − z 2 ) <strong>und</strong> so weiter.<br />

Eigenwertgleichung<br />

Die Eigenwertgleichung bestimmt bei gegebener linearer Abbildung M die speziellen<br />

Richtungen ⃗v ≠ 0, die Eigenvektoren ⃗v von M, die von M lediglich um einem Faktor λ,<br />

den <strong>zu</strong> ⃗v gehörigen Eigenwert von M, gestreckt werden,<br />

M⃗v = λ⃗v ⇔ (M − λ1)⃗v = 0 ⇒ det(M − λ1) = 0 . (3.86)<br />

Damit (M−λ1)⃗v = 0 gilt <strong>und</strong> ⃗v nicht verschwindet, darf (M−λ1) nicht invertierbar sein,<br />

sonst folgte 0 = (M − λ1) −1 (M − λ1)⃗v = ⃗v . Also muß die Determinante von (M − λ1)<br />

verschwinden. Verschwindet sie, so hat (M − λ1) einen Nullvektor ⃗v ≠ 0, also M einen<br />

Eigenvektor <strong>zu</strong>m Eigenwert λ.<br />

Da die Eigenvektorgleichung linear homogen in ⃗v ist, ist jedes nichtverschwindende<br />

Vielfache eines Eigenvektors ⃗v auch Eigenvektor <strong>zu</strong> demselben Eigenwert. Die Eigenwertgleichung<br />

legt nicht die Normierung <strong>und</strong> das Vorzeichen des Eigenvektors fest.<br />

Die Determinante det(M − λ1) = (−1) n (λ n + ∑ n−1<br />

k=0 a kλ k ) ist ein Polynom vom<br />

Grad n = dim V in λ. Sie heißt charakteristisches Polynom von M. Die Eigenwertgleichung<br />

det(M − λ1) = 0 hat nach dem F<strong>und</strong>amentalsatz <strong>der</strong> Algebra (3.84) n komplexe<br />

Lösungen,<br />

det(M − λ1) = (−1) n (λ − λ 1 ) (λ − λ 2 ) · · ·(λ − λ n ) . (3.87)<br />

Da det M <strong>der</strong> Wert dieses Polynoms für λ = 0 ist, erweist sich die Determinante als<br />

Produkt <strong>der</strong> Eigenwerte,<br />

det M = λ 1 λ 2 · · ·λ n . (3.88)<br />

Eigenvektoren e 1 , e 2 . . .e k von M <strong>zu</strong> verschiedenen Eigenwerten λ 1 , λ 2 . . .λ k sind linear<br />

unabhängig. Das ist richtig für k = 1. Wären k ≥ 2 Eigenvektoren, aber nicht schon<br />

k − 1 Eigenvektoren, <strong>zu</strong> verschiedenen Eigenwerten linear abhängig, so gälte<br />

e k = e 1 a 1 + e 2 a 2 + . . . + e k−1 a k−1 (3.89)<br />

mit linear unabhängigen e 1 , e 2 . . .e k−1 <strong>und</strong> Koeffizienten a i , die nicht alle verschwinden.<br />

Wenn wir M − λ k 1 anwenden, wi<strong>der</strong>spricht aber die Eigenwertgleichung<br />

0 = e 1 a 1 (λ 1 − λ k ) + e 2 a 2 (λ 2 − λ k ) + . . . + e k−1 a k−1 (λ k−1 − λ k ) (3.90)<br />

<strong>der</strong> linearen Unabhängigkeit <strong>der</strong> Eigenvektoren e 1 , e 2 . . .e k−1 .<br />

Das heißt nicht, daß es bei je<strong>der</strong> n × n-Matrix n linear unabhängige Eigenvektoren<br />

gibt, denn es können Nullstellen des charakteristischen Polynoms <strong>zu</strong>sammenfallen, das<br />

heißt mehrfach, etwa p-fach, auftreten. Solch einen Eigenwert nennt man p-fach entartet.<br />

Zu einem p-fach entarteten Eigenwert gibt es nicht unbedingt p linear unabhängige<br />

Eigenvektoren, wie ein Gegenbeispiel zeigt,<br />

( ) 0 1<br />

M = . (3.91)<br />

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