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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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34 3 Lineare Abbildungen<br />

Inverse Matrix<br />

Zu manchen linearen Abbildungen L existiert das Inverse L −1 , L −1 L = 1,<br />

L −1i k L k j = δ i j , (3.21)<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel bei Drehstreckungen M die inverse Streckung <strong>und</strong> Rückdrehung M −1<br />

( )<br />

cosϕ − sin ϕ<br />

M = r<br />

, M −1 = 1 ( )<br />

cosϕ sin ϕ<br />

. (3.22)<br />

sin ϕ cosϕ r − sin ϕ cos ϕ<br />

Aber eine inverse Matrix existiert nicht immer, wie<br />

( ) ( ) ( )<br />

a b 0 1 0 a<br />

=<br />

c d 0 0 0 c<br />

(3.23)<br />

zeigt. Egal, wie man hier die Matrixelemente a, b, c, d wählt, erhält man als Produkt<br />

nicht die 1-Matrix.<br />

Wenn die Bil<strong>der</strong> einer Basis L(⃗e 1 ) = ⃗e 1 ′ . . . L(⃗e n) = ⃗e n ′ eine Basis bilden – da<strong>zu</strong> reicht<br />

in endlich dimensionalen Räumen, daß die ⃗e i ′ linear unabhängig sind – dann existiert die<br />

inverse Matrix L −1 , denn man kann jedes ⃗e k als Linearkombination <strong>der</strong> ⃗e i ′ schreiben,<br />

L(⃗e j ) = ⃗e k L k j = ⃗e ′<br />

j , ⃗e k = ⃗e ′<br />

i Ni k , also ⃗e ′<br />

j = ⃗e k L k j = ⃗e ′<br />

i Ni k L k j (3.24)<br />

<strong>und</strong> demnach, da die Vektoren ⃗e ′<br />

i<br />

eine Basis bilden,<br />

N i k L k j = δ i j , N = L −1 . (3.25)<br />

Die inverse Abbildung L −1 bildet ⃗e i ′ = L(⃗e i) auf ⃗e i ab. Demnach gilt L L −1 (⃗e i ′)<br />

= ⃗e i ′.<br />

Wenn die Vektoren ⃗e i ′ eine Basis bilden, gilt also auch L L−1 = 1, das heißt L = (L −1 ) −1 ,<br />

L −1i k L k j = δ i j , L i k L −1 k j = δ i j . (3.26)<br />

Einen unendlich dimensionalen Vektorraum V kann L auf einen Unterraum abbilden <strong>und</strong><br />

invertierbar sein, ohne daß ein Rechtsinverses existiert, <strong>zu</strong>m Beispiel im Vektorraum<br />

aller Polynome ∑ a n x n einer Variablen x mit Zahlenkoeffizienten a n die Abbildung<br />

L( ∑ a n x n ) = ∑ a n x n+1 , die jedes Polynom mit x multipliziert. Ein Linksinverses ist<br />

die Abbildung L −1 ( ∑ b n x n ) = ∑ b n+1 x n . Ein Rechtsinverses kann nicht existieren, da<br />

L(R(a 0 )) nicht das x-unabhängige Polynom a 0 sein kann, egal auf welches Polynom R<br />

die Zahl a 0 abbildet.<br />

Sind die Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Basisvektoren ⃗e 1 , ⃗e 2 . . . linear abhängig, sind also in 0 = L(⃗e i ) λ i<br />

nicht alle λ i Null, dann wird wegen L(⃗e i ) λ i = L(⃗e i λ i ) <strong>der</strong> Vektor ⃗λ = ⃗e i λ i ≠ 0 ebenso<br />

wie 0 auf 0 abgebildet, <strong>und</strong> L kann nicht invertierbar sein, weil 0 mehrere Urbil<strong>der</strong> hat.<br />

Sind L <strong>und</strong> M invertierbar, dann auch L M,<br />

denn (M −1 L −1 )(L M) = M −1 (L −1 L) M = M −1 M = 1.<br />

M −1 L −1 = (L M) −1 , (3.27)

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