Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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22 2 Inhalte Abbildung 2.3 zeigt die Additivität (2.19) der Flächen von Parallelogrammen mit einem gemeinsamen Kantenvektor c , der gestrichelt dargestellt ist. In der rechten Abbildung wird zu der Fläche a ∧ c die Lochfläche b ∧ c addiert. Das Ergebnis kann, nach Verrechnung von Restloch mit Restfläche, in (a+b)∧c geschert werden, falls a , b und c in derselben Ebene liegen. Falls allerdings a ∧ c und b ∧ c zwei Flächen eines Giebeldachs bezeichnen, so hat, wie jeder Dachdecker weiß, die Dachfläche nicht die gleiche Größe wie die Grundfläche (a + b) ∧ c. Die Additivität (2.19) gilt für die Querschnittsfläche, wie sie für Ströme durch Parallelogrammflächen entscheidend ist. Die Regenmenge, die auf ein Dach fällt, hängt nur von der projizierten Grundfläche ab, nicht von der Dachneigung. Ebenso gilt (2.19), wenn wir das Volumen eines Spats bedenken, der von parallelen Parallelogrammen berandet wird. Was ein spatförmiges Haus im Dach an Volumen mehr hat, fehlt im Keller. In beiden Fällen gilt das Cavalierische Prinzip, daß wir die Fläche a ∧ c + b ∧ c in die Fläche (a + b) ∧ c scheren können, ohne den Fluß durch die Fläche oder das Volumen des Spats zu ändern. · · Abbildung 2.3: Addition von Parallelogrammflächen Ohne diese Einschränkung auf Querschnittsflächen, beispielsweise für die Größe der Fläche selbst, gilt (2.19) nur mit einem Fehler, wenn die Flächen nicht in derselben Ebene liegen. Nähert man eine glatte, gewölbte Fläche durch die Summe kleiner Dreiecksflächen (halbe Parallelogramme), deren Ecken auf der gewölbten Fläche liegen (Parallelogramme würden normalerweise nicht mit allen Ecken auf der gewölbten Fläche liegen, sondern wie ein Stuhl auf unebenem Boden ” kippeln“), so wird der Fehler umso kleiner, je feiner man die Zerlegung der gewölbten Fläche wählt und verschwindet bei glatten Flächen im Grenzfall immer feiner gewählter Zerlegungen. Demnach gilt (2.19) auch, wenn man die Größe von glatten, gewölbten Flächen mit feiner und feiner gewählten Zerlegungen in Dreiecksflächen ermittelt. Mit seiner Linearität und seiner Antisymmetrie läßt sich die Parallelogrammfläche a∧b leicht als Vielfaches der Fläche e 1 ∧e 2 zweier Vektoren e 1 und e 2 angeben, die die Ebene aufspannen, in der a und b liegen. Denn in der Doppelsumme (e i a i ) ∧ (e j b j ) = (e i ∧ e j ) a i b j fallen wegen e i ∧ e j = −e j ∧ e i die Terme mit e 1 ∧ e 1 und e 2 ∧ e 2 weg und wegen e 2 ∧ e 1 = −e 1 ∧ e 2 erhält man (2.14).

23 Liegt die Fläche in einem höherdimensionalen Raum nicht in der Richtung der ersten beiden Basisvektoren, so folgen aus der Linearität in jedem Kantenvektor und der Antisymmetrie (2.16), e i ∧ e j = −e j ∧ e i , a ∧ b = (e i a i ) ∧ (e j b j ) = ∑ i,j e i ∧ e j (a i b j ) = ∑ i

22 2 Inhalte<br />

Abbildung 2.3 zeigt die Additivität (2.19) <strong>der</strong> Flächen von Parallelogrammen mit<br />

einem gemeinsamen Kantenvektor c , <strong>der</strong> gestrichelt dargestellt ist. In <strong>der</strong> rechten Abbildung<br />

wird <strong>zu</strong> <strong>der</strong> Fläche a ∧ c die Lochfläche b ∧ c addiert. Das Ergebnis kann, nach<br />

Verrechnung von Restloch mit Restfläche, in (a+b)∧c geschert werden, falls a , b <strong>und</strong><br />

c in <strong>der</strong>selben Ebene liegen.<br />

Falls allerdings a ∧ c <strong>und</strong> b ∧ c zwei Flächen eines Giebeldachs bezeichnen, so hat,<br />

wie je<strong>der</strong> Dachdecker weiß, die Dachfläche nicht die gleiche Größe wie die Gr<strong>und</strong>fläche<br />

(a + b) ∧ c. Die Additivität (2.19) gilt für die Querschnittsfläche, wie sie für Ströme<br />

durch Parallelogrammflächen entscheidend ist. Die Regenmenge, die auf ein Dach fällt,<br />

hängt nur von <strong>der</strong> projizierten Gr<strong>und</strong>fläche ab, nicht von <strong>der</strong> Dachneigung. Ebenso gilt<br />

(2.19), wenn wir das Volumen eines Spats bedenken, <strong>der</strong> von parallelen Parallelogrammen<br />

berandet wird. Was ein spatförmiges Haus im Dach an Volumen mehr hat, fehlt im Keller.<br />

In beiden Fällen gilt das Cavalierische Prinzip, daß wir die Fläche a ∧ c + b ∧ c in die<br />

Fläche (a + b) ∧ c scheren können, ohne den Fluß durch die Fläche o<strong>der</strong> das Volumen<br />

des Spats <strong>zu</strong> än<strong>der</strong>n.<br />

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Abbildung 2.3: Addition von Parallelogrammflächen<br />

Ohne diese Einschränkung auf Querschnittsflächen, beispielsweise für die Größe <strong>der</strong><br />

Fläche selbst, gilt (2.19) nur mit einem Fehler, wenn die Flächen nicht in <strong>der</strong>selben Ebene<br />

liegen. Nähert man eine glatte, gewölbte Fläche durch die Summe kleiner Dreiecksflächen<br />

(halbe Parallelogramme), <strong>der</strong>en Ecken auf <strong>der</strong> gewölbten Fläche liegen (Parallelogramme<br />

würden normalerweise nicht mit allen Ecken auf <strong>der</strong> gewölbten Fläche liegen, son<strong>der</strong>n<br />

wie ein Stuhl auf unebenem Boden ”<br />

kippeln“), so wird <strong>der</strong> Fehler umso kleiner, je feiner<br />

man die Zerlegung <strong>der</strong> gewölbten Fläche wählt <strong>und</strong> verschwindet bei glatten Flächen im<br />

Grenzfall immer feiner gewählter Zerlegungen. Demnach gilt (2.19) auch, wenn man die<br />

Größe von glatten, gewölbten Flächen mit feiner <strong>und</strong> feiner gewählten Zerlegungen in<br />

Dreiecksflächen ermittelt.<br />

Mit seiner Linearität <strong>und</strong> seiner Antisymmetrie läßt sich die Parallelogrammfläche<br />

a∧b leicht als Vielfaches <strong>der</strong> Fläche e 1 ∧e 2 zweier Vektoren e 1 <strong>und</strong> e 2 angeben, die die<br />

Ebene aufspannen, in <strong>der</strong> a <strong>und</strong> b liegen. Denn in <strong>der</strong> Doppelsumme (e i a i ) ∧ (e j b j ) =<br />

(e i ∧ e j ) a i b j fallen wegen e i ∧ e j = −e j ∧ e i die Terme mit e 1 ∧ e 1 <strong>und</strong> e 2 ∧ e 2 weg<br />

<strong>und</strong> wegen e 2 ∧ e 1 = −e 1 ∧ e 2 erhält man (2.14).

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