Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik
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256 24 Darstellungen das neundimensionale Tensorprodukt V 3 ⊗ V 3 eines reellen, euklidischen, dreidimensionalen Vektorraumes V 3 , auf den Drehspiegelungen D, D T = D −1 , wirken. Im Tensorprodukt V 3 ⊗ V 3 sind der sechsdimensionale Unterraum, der von symmetrischen Produkten u ⊗ v + v ⊗ u aufgespannt wird, und der dreidimensionale Unterraum, der von antisymmetrischen Produkten u ⊗v−v⊗u aufgespannt wird, invariante Unterräume, denn symmetrisierte und antisymmetrisierte Produkte werden auf symmetrisierte und antisymmetrisierte Produkte abgebildet, (D ⊗ D)(u ⊗ v ± v ⊗ u) = (Du) ⊗ (Dv) ± (Dv) ⊗ (Du) . (24.61) Für die Komponentenmatrix von N = ⃗e i ⊗ ⃗e j N ij , die in N ′ = D N D T transformiert, bedeutet dies, daß ihre symmetrischen und antisymmetrischen Anteile getrennt transformieren, (N ′ + N ′T ) = D (N + N T ) D T , (N ′ − N ′T ) = D (N − N T ) D T . (24.62) Der sechsdimensionale Unterraum der symmetrischen Tensorprodukte Ŝ = ⃗e i ⊗ ⃗e j Ŝ ij , Ŝ ij = Ŝji , zerfällt in Vielfache der 1 und den Raum der spurfreien Tensorprodukte Ŝ ij = S δ ij + S ij , S ij δ ij = 0, die wegen D i k D j l δ kl = δ ij (3.63) unter Drehungen getrennt transformieren, Ŝ ′ij = D i k D j l (S δ kl + S kl ) = S δ ij + D i k D j l S kl . (24.63) Dabei ist D i k D j l S kl spurfrei, wenn S kl spurfrei ist, denn es ist δ ij D i k D j l = δ kl . Die Tensortransformation des neundimensionalen Tensorproduktes läßt also den eindimensionalen Unterraum W 1 der Elemente S⃗e i ⊗ ⃗e i , den fünfdimensionalen Unterraum W 5 der Elemente mit spurfreien, symmetrischen Komponenten S ij ⃗e i ⊗ ⃗e j und den dreidimensionalen Unterraum W 3 , der von antisymmetrischen Produkten aufgespannt wird, invariant, V 3 ⊗ V 3 = W 1 ⊕ W 5 ⊕ W 3 . (24.64) Die Elemente von W 1 sind punktweise invariant. Der Raum W 5 der symmetrischen, spurfreien Tensoren enthält keinen echten, invarianten Unterraum: jedes S ∈ W 5 definiert eine symmetrische Bilinearform, die durch eine Drehung diagonalisiert werden kann (Seite 110), und ist daher von der Form ⎛ ⎞ a S = D ⎝ b ⎠ D T . (24.65) −a − b Mit S enthält der Darstellungsraum nicht nur die Diagonalmatrix mit Diagonalelementen (a, b, −a − b) , sondern auch die Matrix mit vertauschten Diagonalelementen, die sich hieraus durch Drehung um die z-Achse um π/2 ergibt, ⎛ ⎞ ⎛ ⎞⎛ ⎞ ⎛ ⎞ 0 −1 a 0 1 b ⎝1 0 ⎠ ⎝ b ⎠⎝−1 0 ⎠ = ⎝ a ⎠ . (24.66) 1 −a − b 1 −a − b
257 Ebenso enthält er die Diagonalmatrix mit Diagonalelementen (a, −a−b, b) . Von diesen drei Matrizen sind aber, wenn S nicht verschwindet, zwei linear unabhängig, sie spannen den gesamten Raum der diagonalen, spurfreien Matrizen auf, der seinerseits durch Drehungen in den Raum W 5 transformiert wird. Also enthält W 5 keinen echten, invarianten Unterraum. Die antisymmetrischen Tensorprodukte, A ij ⃗e i ⊗ ⃗e j , A ij = −A ji =: ǫ ijk A k , i, j, k ∈ {1, 2, 3}, heißen Axialvektoren. Sie transformieren unter Drehungen mit det D = 1 wie Vektoren, bleiben aber, anders als die Vektoren aus V 3 , die man zur Betonung des Unterschieds auch polare Vektoren nennt, unter Spiegelungen invariant (2.46), (D ⊗ D)(⃗e i ⊗⃗e j ǫ ijk A k ) = (D⃗e i ⊗ D⃗e j ) ǫ ijk A k = (⃗e l ⊗⃗e m ) D l i D m j ǫ ijk A k ǫ ijk D l i D m j A k = ǫ ijk D l i D m j D n k D n r A r = det D ǫ lmn D n r A r = ǫ lmn A ′ n A ′ i = (detD) D i j A j . (24.67) Axialvektoren ⃗A sind Elemente eines dreidimensionalen Darstellungsraumes der Drehgruppe O(3), auf dem jedes D ∈ O(3) durch (detD) D dargestellt ist. Beispielsweise ist das Magnetfeld ein Axialvektor: durchläuft ein geladenes Teilchen unter der Wirkung der Lorentzkraft ⃗F = q (⃗E + ⃗v × ⃗B) die Bahn ⃗x(t) durch ⃗x(0) mit Anfangsgeschwindigkeit ⃗v(0), so wird die gespiegelte Bahn −⃗x(t) durch −⃗x(0) mit gespiegelter Anfangsgeschwindigkeit −⃗v(0) in den Feldern ⃗E ′ (t,⃗x) = −⃗E(t, −⃗x) und ⃗B ′ (t,⃗x) = ⃗B(t, −⃗x) durchlaufen. Da das Kreuzprodukt ⃗u × ⃗v zweier Vektoren aus V = V 3 wie ein Axialvektor unter Spiegelungen invariant ist, (−⃗u) × (−⃗v) = ⃗u × ⃗v ist es streng genommen nicht in V, sondern ein Axialvektor in A = W 3 . So gesehen ist das Kreuzprodukt eine Abbildung von V × V → A, beim wiederholten Kreuzprodukt handelt es sich um Abbildungen V × A → V und A × A → A. Die Orthonormalbasis von A liegt bei gewählter Orthonormalbasis von V bis auf einen Faktor fest. Drehungen um die x-Achse von V lassen eine Drehachse in A invariant, von der man einen nichtverschwindenden Vektor als Einheitsvektor ⃗e x wählen kann. Er geht durch dieselben Drehungen wie in V in die Einheitsvektoren ⃗e y und ⃗e z über. Die so durch Drehungen in A ausgezeichnete Basis ist nach der Wahl des Einheitsvektors ⃗e x , also bis auf einen Faktor λ ≠ 0, eindeutig. Daß die Basen von V und A nur bis auf einen Faktor relativ zueinander festliegen, zeigt sich auch daran, daß die Vektoren und Axialvektoren, etwa Geschwindigkeiten ⃗v und Magnetfeldstärke ⃗B, unterschiedliche Maßeinheiten haben und nicht addiert werden können. Sie können zwar der Richtung nach, nicht aber der Größe nach verglichen werden. Lorentztransformationen als Tensordarstellung von SL(2, C) Wirkt die Gruppe SL(2, C) der linearen Transformationen M des Raumes V = C 2 , deren Determinanten den speziellen Wert 1 haben, ( ) a b M = , a, b, c, d ∈ C , ad − bc = 1 , (24.68) c d
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Ebenso enthält er die Diagonalmatrix mit Diagonalelementen (a, −a−b, b) . Von diesen<br />
drei Matrizen sind aber, wenn S nicht verschwindet, zwei linear unabhängig, sie spannen<br />
den gesamten Raum <strong>der</strong> diagonalen, spurfreien Matrizen auf, <strong>der</strong> seinerseits durch Drehungen<br />
in den Raum W 5 transformiert wird. Also enthält W 5 keinen echten, invarianten<br />
Unterraum.<br />
Die antisymmetrischen Tensorprodukte, A ij ⃗e i ⊗ ⃗e j , A ij = −A ji =: ǫ ijk A k , i, j, k ∈<br />
{1, 2, 3}, heißen Axialvektoren. Sie transformieren unter Drehungen mit det D = 1 wie<br />
Vektoren, bleiben aber, an<strong>der</strong>s als die Vektoren aus V 3 , die man <strong>zu</strong>r Betonung des Unterschieds<br />
auch polare Vektoren nennt, unter Spiegelungen invariant (2.46),<br />
(D ⊗ D)(⃗e i ⊗⃗e j ǫ ijk A k ) = (D⃗e i ⊗ D⃗e j ) ǫ ijk A k = (⃗e l ⊗⃗e m ) D l i D m j ǫ ijk A k<br />
ǫ ijk D l i D m j A k = ǫ ijk D l i D m j D n k D n r A r = det D ǫ lmn D n r A r = ǫ lmn A ′ n<br />
A ′ i = (detD) D i j A j . (24.67)<br />
Axialvektoren ⃗A sind Elemente eines dreidimensionalen Darstellungsraumes <strong>der</strong> Drehgruppe<br />
O(3), auf dem jedes D ∈ O(3) durch (detD) D dargestellt ist.<br />
Beispielsweise ist das Magnetfeld ein Axialvektor: durchläuft ein geladenes Teilchen<br />
unter <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> Lorentzkraft ⃗F = q (⃗E + ⃗v × ⃗B) die Bahn ⃗x(t) durch ⃗x(0)<br />
mit Anfangsgeschwindigkeit ⃗v(0), so wird die gespiegelte Bahn −⃗x(t) durch −⃗x(0) mit<br />
gespiegelter Anfangsgeschwindigkeit −⃗v(0) in den Fel<strong>der</strong>n ⃗E ′ (t,⃗x) = −⃗E(t, −⃗x) <strong>und</strong><br />
⃗B ′ (t,⃗x) = ⃗B(t, −⃗x) durchlaufen.<br />
Da das Kreuzprodukt ⃗u × ⃗v zweier Vektoren aus V = V 3 wie ein Axialvektor unter<br />
Spiegelungen invariant ist, (−⃗u) × (−⃗v) = ⃗u × ⃗v ist es streng genommen nicht in V,<br />
son<strong>der</strong>n ein Axialvektor in A = W 3 . So gesehen ist das Kreuzprodukt eine Abbildung<br />
von V × V → A, beim wie<strong>der</strong>holten Kreuzprodukt handelt es sich um Abbildungen<br />
V × A → V <strong>und</strong> A × A → A.<br />
Die Orthonormalbasis von A liegt bei gewählter Orthonormalbasis von V bis auf einen<br />
Faktor fest. Drehungen um die x-Achse von V lassen eine Drehachse in A invariant, von<br />
<strong>der</strong> man einen nichtverschwindenden Vektor als Einheitsvektor ⃗e x wählen kann. Er geht<br />
durch dieselben Drehungen wie in V in die Einheitsvektoren ⃗e y <strong>und</strong> ⃗e z über. Die so durch<br />
Drehungen in A ausgezeichnete Basis ist nach <strong>der</strong> Wahl des Einheitsvektors ⃗e x , also bis<br />
auf einen Faktor λ ≠ 0, eindeutig. Daß die Basen von V <strong>und</strong> A nur bis auf einen Faktor<br />
relativ <strong>zu</strong>einan<strong>der</strong> festliegen, zeigt sich auch daran, daß die Vektoren <strong>und</strong> Axialvektoren,<br />
etwa Geschwindigkeiten ⃗v <strong>und</strong> Magnetfeldstärke ⃗B, unterschiedliche Maßeinheiten haben<br />
<strong>und</strong> nicht addiert werden können. Sie können zwar <strong>der</strong> Richtung nach, nicht aber <strong>der</strong><br />
Größe nach verglichen werden.<br />
Lorentztransformationen als Tensordarstellung von SL(2, C)<br />
Wirkt die Gruppe SL(2, C) <strong>der</strong> linearen Transformationen M des Raumes V = C 2 , <strong>der</strong>en<br />
Determinanten den speziellen Wert 1 haben,<br />
( ) a b<br />
M = , a, b, c, d ∈ C , ad − bc = 1 , (24.68)<br />
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