Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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232 22 Fernfeld einer Ladungsverteilung Damit können wir die Ableitungen von y und y ·u durch die Viererbeschleunigung ˙u = du ds = dt ds d dt ( 1 √ (1,⃗v)) = 1 ( ⃗v ⃗a ⃗v ⃗a ) d 2 ⃗x 1 − v 2 1 − v 2 1 − v2, ⃗a +⃗v , ⃗a = 1 − v 2 dt , (22.39) 2 und die bisher eingeführten Größen ausdrücken, ∂ m y n = δ m n − u n k m , ∂ m (y ·u) = (∂ m y n ) u n + y · ˙u k m = u m + (y · ˙u − 1) k m . (22.40) Wir erhalten so die Feldstärken (m ↔ n bezeichnet den vorstehenden Ausdruck, in dem m mit n vertauscht worden ist) F mn = ( ) q ∂ m (y ·u) u n ∂ m A n − ∂ n A m = − + q 4π (y ·u) 2 4π = k m w n − k n w m , ∂ m u n (y ·u) − m ↔ n (22.41) wobei zu w m = q u m 4π (y ·u) + q 2 4π ˙u m − (u m − k m ) k · ˙u (y ·u) . (22.42) ein beliebiges Vielfaches von k m hinzugefügt werden darf, ohne die Feldstärken F mn zu ändern. Wir wählen dieses Vielfache so, daß der in ˙u lineare Anteil senkrecht auf u steht. Zudem ist er senkrecht auf k. Folglich trägt nur der Anteil der Viererbeschleunigung zu den Feldstärken bei, der senkrecht auf der von u und k aufgespannten Ebene ist. Insbesondere besagt dies für das elektrische Feld, E i = F 0i = k 0 w i − k i w 0 , ⃗E = q 1 − v 2 ( ) q ⃗n × ( (⃗n −⃗v) × ⃗a ) ⃗n −⃗v + . (22.43) 4π r 2 (1 −⃗v⃗n) 3 4π r(1 −⃗v⃗n) 3 Sein beschleunigungsunabhängiger Teil fällt mit 1/r 2 ab und zeigt nicht in Richtung ⃗n von der Ursache, dem retardierten Ereignis z, zur Auswirkung bei x, sondern in Richtung von ⃗x−(⃗z+r⃗v), vom Bestimmungsort⃗z+r⃗v nach ⃗x . Der Bestimmungsort ist der Ort, den das Teilchen mit gleichförmiger Geschwindigkeit ⃗v in dem Augenblick erreichen würde, in dem es sich bei ⃗x auswirkt. Der beschleunigungsabhängige Teil des elektrischen Feldes fällt wie 1/r ab. Er steht senkrecht auf der Richtung ⃗n von der Ursache zum Ort ⃗x und ist linear in der Beschleunigung ⃗a. Von der Beschleunigung trägt bei ⃗x nur der Anteil zum Feld bei, der senkrecht auf der Richtung ⃗n −⃗v vom Bestimmungsort zu ⃗x ist. Das Magnetfeld des Teilchens steht senkrecht auf ⃗n und ⃗E. Denn es ist k 0 = |⃗k| und B k = −ε ijk k i w j = ε ijk k i w j = ε ijk k i /k 0 E j , ⃗B = ⃗n × ⃗E . (22.44) Die Energiestromdichte ⃗S = ⃗E × ⃗B des Strahlungsfeldes zeigt in Richtung ⃗n von der Ursache weg: eine beschleunigte Ladung strahlt Energie ab. Das heißt nicht, daß viele beschleunigte Ladungen in jedem Fall strahlen: Ladungen, die, gleichmäßig auf einen Kreis verteilt, ihn mit konstanter Winkelgeschwindigkeit durchlaufen, gehören zu einer konstanten Ladungs- und Stromdichte und erzeugen statische Felder.

23 Kovariante Maxwellgleichungen In geeigneter Schreibweise zeigt sich, daß die Raum- und Zeitableitungen und magnetische und elektrische Felder in die Maxwellgleichungen auf gleiche Art eingehen und daß die Maxwellgleichungen kovariant unter Poincaré-Transformationen sind, das heißt: sie gelten auch für gleichförmig bewegte Beobachter, die Poincaré-transformierte Koordinaten und Felder verwenden. Feldstärketensor Schreibt man für die partiellen Ableitungen nach den Raumzeitkoordinaten ∂ 0 = ∂ ∂t = ∂ ∂x 0 , ∂ 1 = ∂ ∂x 1 , ∂ 2 = ∂ ∂x 2 , ∂ 3 = ∂ ∂x 3 , (23.1) so lauten die homogenen Maxwellgleichungen (14.3) div ⃗B = 0 , rot⃗E + ∂ t ⃗B = 0 (23.2) ausgeschrieben ∂ 1 B 1 + ∂ 2 B 2 + ∂ 3 B 3 = 0 , ∂ 2 E 3 − ∂ 3 E 2 + ∂ 0 B 1 = 0 , ∂ 3 E 1 − ∂ 1 E 3 + ∂ 0 B 2 (23.3) = 0 , ∂ 1 E 2 − ∂ 2 E 1 + ∂ 0 B 3 = 0 . Allen vier Gleichungen ist gemein, daß sie eine Linearkombination von drei Feldstärken betreffen, die einmal abgeleitet werden. Die kovariante Schreibweise der Maxwellgleichungen deutet die Feldstärken als die sechs Komponenten eines antisymmetrischen Tensors, des Feldstärketensors 1 F mn = −F nm , F 0i = E i , F ij = −ǫ ijk B k . (23.4) Explizit gilt ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ F 00 F 01 F 02 F 03 0 E 1 E 2 E 3 ⎜F 10 F 11 F 12 F 13 ⎟ ⎝F 20 F 21 F 22 F 23 ⎠ = ⎜−E 1 0 −B 3 B 2 ⎟ ⎝−E 2 B 3 0 −B 1 ⎠ . (23.5) F 30 F 31 F 32 F 33 −E 3 −B 2 B 1 0 1 Indizes i, j, k haben Werte aus {1, 2, 3}, lexographisch spätere Buchstaben wie m, n stehen für Werte aus {0, 1, 2, 3}.

232 22 Fernfeld einer Ladungsverteilung<br />

Damit können wir die Ableitungen von y <strong>und</strong> y ·u durch die Viererbeschleunigung<br />

˙u = du<br />

ds = dt<br />

ds<br />

d<br />

dt<br />

( 1<br />

√ (1,⃗v)) = 1 ( ⃗v ⃗a ⃗v ⃗a ) d 2 ⃗x<br />

1 − v<br />

2 1 − v 2 1 − v2, ⃗a +⃗v , ⃗a =<br />

1 − v 2 dt , (22.39)<br />

2<br />

<strong>und</strong> die bisher eingeführten Größen ausdrücken,<br />

∂ m y n = δ m n − u n k m ,<br />

∂ m (y ·u) = (∂ m y n ) u n + y · ˙u k m = u m + (y · ˙u − 1) k m .<br />

(22.40)<br />

Wir erhalten so die Feldstärken (m ↔ n bezeichnet den vorstehenden Ausdruck, in dem<br />

m mit n vertauscht worden ist)<br />

F mn = ( ) q ∂ m (y ·u) u n<br />

∂ m A n − ∂ n A m = − + q<br />

4π (y ·u) 2 4π<br />

= k m w n − k n w m ,<br />

∂ m u n<br />

(y ·u) − m ↔ n<br />

(22.41)<br />

wobei <strong>zu</strong><br />

w m = q u m<br />

4π (y ·u) + q<br />

2 4π<br />

˙u m − (u m − k m ) k · ˙u<br />

(y ·u)<br />

. (22.42)<br />

ein beliebiges Vielfaches von k m hin<strong>zu</strong>gefügt werden darf, ohne die Feldstärken F mn <strong>zu</strong><br />

än<strong>der</strong>n. Wir wählen dieses Vielfache so, daß <strong>der</strong> in ˙u lineare Anteil senkrecht auf u steht.<br />

Zudem ist er senkrecht auf k. Folglich trägt nur <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Viererbeschleunigung <strong>zu</strong><br />

den Feldstärken bei, <strong>der</strong> senkrecht auf <strong>der</strong> von u <strong>und</strong> k aufgespannten Ebene ist.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e besagt dies für das elektrische Feld, E i = F 0i = k 0 w i − k i w 0 ,<br />

⃗E = q 1 − v 2 ( ) q ⃗n × ( (⃗n −⃗v) × ⃗a )<br />

⃗n −⃗v + . (22.43)<br />

4π r 2 (1 −⃗v⃗n) 3 4π r(1 −⃗v⃗n) 3<br />

Sein beschleunigungsunabhängiger Teil fällt mit 1/r 2 ab <strong>und</strong> zeigt nicht in Richtung ⃗n<br />

von <strong>der</strong> Ursache, dem retardierten Ereignis z, <strong>zu</strong>r Auswirkung bei x, son<strong>der</strong>n in Richtung<br />

von ⃗x−(⃗z+r⃗v), vom Bestimmungsort⃗z+r⃗v nach ⃗x . Der Bestimmungsort ist <strong>der</strong> Ort, den<br />

das Teilchen mit gleichförmiger Geschwindigkeit ⃗v in dem Augenblick erreichen würde,<br />

in dem es sich bei ⃗x auswirkt.<br />

Der beschleunigungsabhängige Teil des elektrischen Feldes fällt wie 1/r ab. Er steht<br />

senkrecht auf <strong>der</strong> Richtung ⃗n von <strong>der</strong> Ursache <strong>zu</strong>m Ort ⃗x <strong>und</strong> ist linear in <strong>der</strong> Beschleunigung<br />

⃗a. Von <strong>der</strong> Beschleunigung trägt bei ⃗x nur <strong>der</strong> Anteil <strong>zu</strong>m Feld bei, <strong>der</strong> senkrecht<br />

auf <strong>der</strong> Richtung ⃗n −⃗v vom Bestimmungsort <strong>zu</strong> ⃗x ist.<br />

Das Magnetfeld des Teilchens steht senkrecht auf ⃗n <strong>und</strong> ⃗E. Denn es ist k 0 = |⃗k| <strong>und</strong><br />

B k = −ε ijk k i w j = ε ijk k i w j = ε ijk k i /k 0 E j , ⃗B = ⃗n × ⃗E . (22.44)<br />

Die Energiestromdichte ⃗S = ⃗E × ⃗B des Strahlungsfeldes zeigt in Richtung ⃗n von <strong>der</strong><br />

Ursache weg: eine beschleunigte Ladung strahlt Energie ab. Das heißt nicht, daß viele<br />

beschleunigte Ladungen in jedem Fall strahlen: Ladungen, die, gleichmäßig auf einen<br />

Kreis verteilt, ihn mit konstanter Winkelgeschwindigkeit durchlaufen, gehören <strong>zu</strong> einer<br />

konstanten Ladungs- <strong>und</strong> Stromdichte <strong>und</strong> erzeugen statische Fel<strong>der</strong>.

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