Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik
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228 22 Fernfeld einer Ladungsverteilung<br />
Zeitableitung von Ladungs- <strong>und</strong> Strommomenten<br />
Ist die Quelle j m , die das retardierte Viererpotential erzeugt, räumlich auf ein Gebiet<br />
beschränkt, dessen Ausdehnung klein ist gegen den Abstand r = |⃗x|, so kann man den<br />
Integranden von (22.3) durch eine Entwicklung nach y i /r nähern. Wir berücksichtigen<br />
beim Fernfeld A m fern des Potentials nur Anteile, die im Grenzfall r → ∞ bei konstanter<br />
retardierter Zeit<br />
t − = t − r (22.7)<br />
nicht stärker als 1/r abfallen, <strong>und</strong> nähern die unterschiedliche Retardierung <strong>der</strong> Beiträge<br />
von verschiedenen Orten ⃗y durch eine Taylorreihe. Die Richtung von <strong>der</strong> Quelle <strong>zu</strong>m Ort<br />
⃗x, an dem wir das Potential bestimmen, ist ⃗n = ⃗x/r.<br />
1<br />
|⃗x − ⃗y| = 1 r + O( 1 r 2)<br />
|⃗x − ⃗y| = r ( 1 − 2 ⃗x ⃗y2 ) 1<br />
·⃗y + 2<br />
= r − ⃗n ·⃗y + O( 1 (22.8)<br />
r2 r 2 r )<br />
j m (t − r + ⃗n ·⃗y − O( 1 r )) = jm (t − ) + ⃗n ·⃗y∂ t j m (t − ) + 1 2 (⃗n ·⃗y)2 ∂ t 2 j m (t − ) + . . . (22.9)<br />
Dies gilt nur ungefähr, wenn sich während <strong>der</strong> Zeiten, um die sich die Lichtlaufzeiten<br />
verschiedener Teile <strong>der</strong> Quelle unterscheiden, die Quelle j m nur wenig än<strong>der</strong>t.<br />
In dieser Näherung ist das Fernfeld<br />
A m fern(t,⃗x) = 1 ( ∫ ∫<br />
d 3 y j m + n i d 3 y y i ∂ t j m + 1 4π r<br />
2 ni n<br />
∫d j 3 y y i y j ∂ 2 t j m) , (22.10)<br />
wobei j m , ∂ t j m <strong>und</strong> ∂ 2 t j m die Argumente (t − ,⃗y) haben <strong>und</strong> i, j ∈ {1, 2, 3} räumliche<br />
Komponenten abzählen. Terme mit höheren Zeitableitungen vernachlässigen wir.<br />
Für das skalare Potential A 0 = φ erhalten wir, da j 0 = ρ die Ladungsdichte ist,<br />
φ fern (t,⃗x) = 1<br />
4π r( ∫ d 3 y ρ + n i d ∫d 3 y y i ρ + 1 ∫<br />
dt 2 ni n j d2<br />
d 3 y y i y j ρ ) , (22.11)<br />
dt 2<br />
also die zeitunabhängige Ladung q <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r retardierten Zeit t − r die Zeitableitung des<br />
elektrischen Dipolmoments ⃗P <strong>und</strong> die zweiten Zeitableitungen <strong>der</strong> Quadrupolmomente<br />
Q ij , die wir als Matrixelemente einer symmetrischen, spurfreien Matrix Q auffassen,<br />
q =<br />
∫<br />
d 3 y ρ , P i =<br />
∫<br />
d 3 y y i ρ , Q ij =<br />
φ fern (t,⃗x) = 1<br />
4π r(<br />
q + ⃗n ˙⃗P + 1 6 ⃗n · ¨Q ⃗n + 1 6<br />
∫<br />
d 3 y ( 3y i y j − δ ij ⃗y 2) ρ , δ ij Q ij = 0 , (22.12)<br />
∫<br />
d 3 y⃗y 2¨ρ ) . (22.13)<br />
Das Integral über die Stromdichte ⃗j, das beim Vektorpotential ⃗A auftritt, kann man<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Kontinuitätsgleichung, ˙ρ + ∂ k j k = 0, als Zeitableitung von ⃗P schreiben,<br />
∫ ∫<br />
d 3 xj i (⃗x) = d 3 x ( ∂ k (x i j k ) − x i (∂ k j k ) ) ∫<br />
= d 3 xx i ˙ρ = Ṗi , (22.14)