Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik
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220 21 Wellengleichung erfüllen die Kontinuitätsgleichung ė + div⃗S = 0, wenn u die homogene Wellengleichung u = 0 löst. Zusammen genügen sie für jeden zukunftsgerichteten, zeitartigen Vektor w = (1, w 1 , w 2 , w 3 ), w i w i < 1, der Ungleichung 2(e + ⃗w⃗S) = ˙u 2 + ∂ i u ∂ i u + 2w i ∂ i u ˙u = ( ˙u + w i ∂ i u) 2 + (∂ i u ∂ i u) − (w i ∂ i u) 2 ≥ ( ˙u + w i ∂ i u) 2 + (∂ i u ∂ i u)(1 − w j w j ) ≥ 0 . (21.34) Diese Summe verschwindet nur, falls ∂ i u und ˙u verschwinden. Nach den Argumenten auf Seite 158 ist daher die Differenz zweier Lösungen der inhomogenen Wellengleichung mit gleicher Inhomogenität und gleichen Anfangsbedingungen auf jeder raumartigen Fläche F im Abhängigkeitsgebiet G konstant, und verschwindet, weil F und die Anfangsfläche A gemeinsame Punkte haben. Allgemeiner hängt bei jeder Gleichung u(x) + f(x, u, ∂u) = 0 die Lösung u im Punkt x nur von den Anfangswerten und von der Inhomogenität f(y, 0, 0) im Rückwärtslichtkegel von x ab, falls |f(y, u, ∂u) − f(y, 0, 0)| < c √ u 2 + ∑ m (∂ mu) 2 mit einer Konstanten c in einer Umgebung von (u, ∂u) = 0 abgeschätzt werden kann [7, Kapitel 7]. Das Prinzip von Huygens Die Welle an einem Ort ⃗x zur Zeit t > 0 sollte sich, so die physikalisch motivierte Vermutung, aus der Überlagerung der früheren Welle zur Zeit t = 0 von all denjenigen Orten ⃗x + t ⃗n mit ⃗n 2 = 1 ergeben, die von ⃗x in der Laufzeit t erreicht werden. Zur Klärung dieser Vermutung betrachten wir den Mittelwert M t,⃗x [φ] = 1 4π ∫ cos θ=+1 cos θ=−1 d cosθ ∫ 2π 0 dϕ φ ( ⃗x + t⃗n(cosθ, ϕ) ) (21.35) einer Funktion φ auf Kugelschalen K t,⃗x um den Punkt ⃗x mit Radius |t|. Dabei bezeichnet ⃗n = (sin θ cosϕ, sin θ sin ϕ, cosθ) (21.36) den Einheitsvektor mit Richtungswinkeln θ, ϕ (5.30). Als Funktion von t ist M t,⃗x auch für negative t definiert. Da das Mittel über alle Richtungen mit dem Mittel über alle Gegenrichtungen übereinstimmt, ist M t,⃗x eine gerade Funktion von t, M t,⃗x [φ] = M −t,⃗x [φ] , M 0,⃗x [φ] = φ(⃗x) . (21.37) Sie ist zweimal stetig differenzierbar, wenn φ zweimal stetig differenzierbar ist. Differenzieren wir nach t, so erhalten wir ein Oberflächenintegral über den Rand der Kugel um ⃗x mit Radius |t| K t,⃗x = {⃗y : |⃗x − ⃗y| ≤ |t|} . (21.38) ∂ ∂t M t,⃗x[φ] = 1 ∫ d cosθdϕ n i ∂ i φ(⃗x + t ⃗n) = 1 ∫ d 2 f n i ∂ 4π 4πt 2 i φ(⃗y) (21.39) ∂K t,⃗x
221 Dabei ist ⃗n für t > 0 der nach außen gerichtete Normalenvektor. Das Oberflächenintegral ist nach dem Satz von Gauß gleich dem Volumenintegral über die Divergenz 1 ∂ ∂t M t,⃗x[φ] = 1 ∫ t dr r ∫d 2 cosθdϕ ∆φ . (21.40) 4πt 2 0 Dies gilt auch für negative t, denn dann ist ⃗n der nach innen gerichtete Normalenvektor bei ⃗y = ⃗x + t⃗n. Differenzieren wir erneut nach t und wirkt die Ableitung nach der Produktregel auf 1/t 2 , so ergibt sich ein Term, der bis auf einen Faktor −2/t mit ∂ t M übereinstimmt. Die Ableitung des Volumenintegrals nach der oberen Grenze t ergibt den Integranden an der oberen Grenze, das ist der Mittelwert der Ableitung ∆φ und gleich der Ableitung ∆M t,⃗x [φ] des Mittelwerts, ∂ 2 ∂t 2M t,⃗x[φ] = −2 ∂ t ∂t M t,⃗x[φ] + ∆M t,⃗x [φ] . (21.41) Da der Mittelwert der Darbouxschen Differentialgleichung ∂ 2 ∂t 2M t,⃗x[φ] + 2 ∂ t ∂t M t,⃗x[φ] − ∆M t,⃗x [φ] = 0 (21.42) genügt, löst t M t,⃗x [φ] die homogene Wellengleichung ( t M t,⃗x [φ] ) = 0 . (21.43) Sie ist auch für t = 0 erfüllt, da die zweiten Ableitungen von t M t,⃗x [φ] stetig sind. Für t = 0 verschwindet die Lösung t M t,⃗x [φ], ihre Zeitableitung hat zur Zeit t = 0 am Ort ⃗x den Wert φ(⃗x) . Da die Koeffizienten η nm der Wellengleichung η mn ∂ m ∂ n u = 0 konstant sind, lösen auch die partiellen Ableitungen ∂ k u von Lösungen u die Wellengleichung. Also ist ∂ t (t M t,⃗x [ψ]) eine Lösung der Wellengleichung. Sie hat für t = 0 am Ort ⃗x den Wert ψ(⃗x) und verschwindende Zeitableitung, denn ∂ t (t M t,⃗x [ψ]) ist eine gerade Funktion von t . Daher löst u(t,⃗x) = t M t,⃗x [φ] + ∂ ∂t( t Mt,⃗x [ψ] ) (21.44) in 3 + 1-Dimensionen die Wellengleichung u = 0 mit den Anfangswerten u(0,⃗x) = ψ(⃗x) , ∂ u(0,⃗x) = φ(⃗x) . (21.45) ∂t Jede Lösung der Wellengleichung ist eindeutig durch ihre Anfangswerte bestimmt (Seite 158). Demnach ist (21.44) die Lösung, die zu den Anfangswerten ψ und φ gehört. 1 Gleichung (21.40) zeigt zusammen mit (21.37), daß harmonische Funktionen, ∆φ = 0, an jeder Stelle ⃗x ihrem Mittelwert auf Kugelschalen gleich sind, die ⃗x umhüllen, sofern der Radius der Kugelschale so klein ist, daß sie in dem Gebiet liegt, in dem φ harmonisch ist (17.12).
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Dabei ist ⃗n für t > 0 <strong>der</strong> nach außen gerichtete Normalenvektor. Das Oberflächenintegral<br />
ist nach dem Satz von Gauß gleich dem Volumenintegral über die Divergenz 1<br />
∂<br />
∂t M t,⃗x[φ] = 1 ∫ t<br />
dr r<br />
∫d 2 cosθdϕ ∆φ . (21.40)<br />
4πt 2 0<br />
Dies gilt auch für negative t, denn dann ist ⃗n <strong>der</strong> nach innen gerichtete Normalenvektor<br />
bei ⃗y = ⃗x + t⃗n.<br />
Differenzieren wir erneut nach t <strong>und</strong> wirkt die Ableitung nach <strong>der</strong> Produktregel auf<br />
1/t 2 , so ergibt sich ein Term, <strong>der</strong> bis auf einen Faktor −2/t mit ∂ t M übereinstimmt.<br />
Die Ableitung des Volumenintegrals nach <strong>der</strong> oberen Grenze t ergibt den Integranden<br />
an <strong>der</strong> oberen Grenze, das ist <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong> Ableitung ∆φ <strong>und</strong> gleich <strong>der</strong> Ableitung<br />
∆M t,⃗x [φ] des Mittelwerts,<br />
∂ 2<br />
∂t 2M t,⃗x[φ] = −2 ∂<br />
t ∂t M t,⃗x[φ] + ∆M t,⃗x [φ] . (21.41)<br />
Da <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong> Darbouxschen Differentialgleichung<br />
∂ 2<br />
∂t 2M t,⃗x[φ] + 2 ∂<br />
t ∂t M t,⃗x[φ] − ∆M t,⃗x [φ] = 0 (21.42)<br />
genügt, löst t M t,⃗x [φ] die homogene Wellengleichung<br />
( t M t,⃗x [φ] ) = 0 . (21.43)<br />
Sie ist auch für t = 0 erfüllt, da die zweiten Ableitungen von t M t,⃗x [φ] stetig sind.<br />
Für t = 0 verschwindet die Lösung t M t,⃗x [φ], ihre Zeitableitung hat <strong>zu</strong>r Zeit t = 0<br />
am Ort ⃗x den Wert φ(⃗x) .<br />
Da die Koeffizienten η nm <strong>der</strong> Wellengleichung η mn ∂ m ∂ n u = 0 konstant sind, lösen<br />
auch die partiellen Ableitungen ∂ k u von Lösungen u die Wellengleichung. Also ist<br />
∂ t (t M t,⃗x [ψ]) eine Lösung <strong>der</strong> Wellengleichung. Sie hat für t = 0 am Ort ⃗x den Wert<br />
ψ(⃗x) <strong>und</strong> verschwindende Zeitableitung, denn ∂ t (t M t,⃗x [ψ]) ist eine gerade Funktion<br />
von t . Daher löst<br />
u(t,⃗x) = t M t,⃗x [φ] + ∂ ∂t(<br />
t Mt,⃗x [ψ] ) (21.44)<br />
in 3 + 1-Dimensionen die Wellengleichung u = 0 mit den Anfangswerten<br />
u(0,⃗x) = ψ(⃗x) ,<br />
∂<br />
u(0,⃗x) = φ(⃗x) . (21.45)<br />
∂t<br />
Jede Lösung <strong>der</strong> Wellengleichung ist eindeutig durch ihre Anfangswerte bestimmt (Seite<br />
158). Demnach ist (21.44) die Lösung, die <strong>zu</strong> den Anfangswerten ψ <strong>und</strong> φ gehört.<br />
1 Gleichung (21.40) zeigt <strong>zu</strong>sammen mit (21.37), daß harmonische Funktionen, ∆φ = 0, an je<strong>der</strong> Stelle<br />
⃗x ihrem Mittelwert auf Kugelschalen gleich sind, die ⃗x umhüllen, sofern <strong>der</strong> Radius <strong>der</strong> Kugelschale<br />
so klein ist, daß sie in dem Gebiet liegt, in dem φ harmonisch ist (17.12).