Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik
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210 20 Fouriertransformation Die Fouriertransformation F ist eine lineare Abbildung von Funktionen f auf ihre Amplituden ˜f = F f, Sind g und h quadratintegrable Funktionen und a und b komplexe Zahlen, dann gilt für die Linearkombination F(a g + b h) = a F(g) + b F(h) . (20.64) Bis auf ein Vorzeichen sind die Fourierdarstellung der Funktion f durch ihre Amplitude ˜f und der Amplitude ˜f durch die Funktion f gleich (20.47). Bezeichnen wir als Paritätstransformation Π die Abbildung, die jede Funktion f auf die Funktion des gespiegelten Argument abbildet, (Πf)(x) = f(−x) , (20.65) so besagt (20.50), daß die Fouriertransformierte der Fouriertransformierten die Paritätstransformierte ist, Πf = F(F(f)) . (20.66) Da jede Funktion durch zweifache Paritätstransformation in sich übergeht, Π 2 = 1, führt vierfache Fouriertransformation zur ursprünglichen Funktion zurück. Als lineare Abbildung betrachtet, kann die Fouriertransformation folglich nur Eigenwerte λ mit λ 4 = 1, also λ ∈ {1, i, −1, −i}, haben. Jede Funktion f kann mit diesen Eigenwerten durch Fouriertransformation in Anteile zerlegt werden, f λ = (λ 4 + λ 3 F + λ 2 F 2 + λF 3 ) 1 4 f = 1 4 ( 1 + λ 2 Π )( 1 + λ 3 F ) f , f = ∑ λ f λ , (20.67) die Eigenfunktionen der Fouriertransformation sind, Ff λ = λf λ . Als Distribution aufgefaßt wirkt gemäß (20.51) das Integral ∫ dk e i k (x−y) /(2π) auf Testfunktionen wie die δ-Funktion (18.34) 1 2π ∫ dk e i k (x−y) = δ(x − y) . (20.68) Aus der Fourierdarstellung der δ-Funktion liest man ihre Fouriertransformierte ab, δ(x) = √ 1 ∫ dk e i kx (Fδ)(k) , (Fδ)(k) = √ 1 . (20.69) 2π 2π Die δ-Funktion enthält alle Frequenzen mit gleicher Amplitude 1/ √ 2π. Verwenden wir im Skalarprodukt zweier quadratintegrabler Funktionen f und g ihre Fourierdarstellung, so zeigt sich, wenn wir die Integrationsreihenfolge vertauschen und die Fourierdarstellung der δ-Funktion verwenden, ∫ (f, g) = dxf ∗ (x) g(x) = 1 ∫ ∫ ∫ dx dk dk ′ e −i kx 2π ˜f∗ (k) e i k′ x ˜g(k ′ ) ∫ ∫ = dk dk ( ∫ ′ 1 dx e ) i(k′ −k) x 2π ˜f∗ (k) ˜g(k ′ ) (20.70) ∫ ∫ ∫ = dk dk ′ δ(k ′ − k) ˜f ∗ (k) ˜g(k ′ ) = dk ˜f ∗ (k) ˜g(k) = (˜f, ˜g) ,
211 daß die Fouriertransformation das Skalarprodukt im Hilbertraum invariant läßt. Lineare, invertierbare Selbstabbildungen eines Hilbertraumes, die wie die Fouriertransformation das Skalarprodukt invariant lassen, nennt man unitär. In der Literatur finden sich die umständlich zu schreibenden Faktoren 1/ √ 2π auch anders aufgeteilt: ein Faktor 1/2π in der Fourierdarstellung der Funktion f durch ihre Amplitude ˜f und ein Faktor 1 bei der Rücktransformation, die die Amplitude ˜f durch f angibt. Wichtig ist, daß bei der Fouriertransformation von Funktionen mehrerer Argumente für jede Integration bei Hin- und Rücktransformation insgesamt ein Faktor 2π für jede Integrationsvariable auftaucht. Die Fourierdarstellung und die Fouriertransformation von Funktionen des Ortsraumes R 3 beispielsweise lauten g(⃗x) = 1 √ 2π 3 ∫ d 3 k e i ⃗k·⃗x ˜g(⃗k) , ˜g(⃗k) = 1 √ 2π 3 ∫ d 3 k e −i ⃗k·⃗x g(⃗x) . (20.71) Die Ableitung einer Funktion f hat eine mit i k multiplizierte Amplitude, d dx f(x) = √ 1 ∫ dk ( d 2π dx ei k x) 1 ˜f(k) = √ ∫dk e ( i k x i k ˜f(k) ) , 2π ˜df dx (k) = i k ˜f(k) . (20.72) Insbesondere ist die Fouriertransformierte einer Linearkombination von Ableitungen, wie sie in linearen Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten auftreten, ein Polynom im Argument k mal der Fouriertransformierten der gesuchten Funktion. Linear inhomogene Differentialgleichungen für f sind algebraische Gleichungen für ˜f, die man nach ˜f auflösen kann. Kann man das Integral, das f durch seine Fourieramplitude ˜f darstellt, explizit auswerten, so hat man die Differentialgleichung durch Integrieren gelöst. Die um a verschobene Funktion T a f hat definitionsgemäß am verschobenen Ort x + a den Funktionswert, den f am Urbild x hat, ( Ta f ) (x) = f(x − a) . (20.73) Aus der Fourierdarstellung lesen wir ab, daß die Translation bei der Fourieramplitude eine Multiplikation mit e −i ka bewirkt, ( Ta f ) (x) = f(x − a) = √ 1 ∫ dk e i k(x−a) 1 ˜f(k) = √ ∫dk e i k x( ) e −i ka ˜f(k) , 2π 2π ˜T a f(k) = e −i k a ˜f(k) . (20.74) Für die verschobene δ-Funktion (T y δ)(x) = δ(x − y) heißt dies (˜Ty δ ) (k) = e −i k y / √ 2π . Auf gleiche Art ist definiert, daß bei einer Streckung um einen Faktor c, c ≠ 0, die x auf c x abbildet, die gestreckte Funktion D c f am gestreckten Ort den Wert von f am Urbild hat, ( Dc f ) (x) = f( x c ) . (20.75)
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210 20 Fouriertransformation<br />
Die Fouriertransformation F ist eine lineare Abbildung von Funktionen f auf ihre<br />
Amplituden ˜f = F f, Sind g <strong>und</strong> h quadratintegrable Funktionen <strong>und</strong> a <strong>und</strong> b komplexe<br />
Zahlen, dann gilt für die Linearkombination<br />
F(a g + b h) = a F(g) + b F(h) . (20.64)<br />
Bis auf ein Vorzeichen sind die Fourierdarstellung <strong>der</strong> Funktion f durch ihre Amplitude<br />
˜f <strong>und</strong> <strong>der</strong> Amplitude ˜f durch die Funktion f gleich (20.47). Bezeichnen wir als<br />
Paritätstransformation Π die Abbildung, die jede Funktion f auf die Funktion des gespiegelten<br />
Argument abbildet,<br />
(Πf)(x) = f(−x) , (20.65)<br />
so besagt (20.50), daß die Fouriertransformierte <strong>der</strong> Fouriertransformierten die Paritätstransformierte<br />
ist,<br />
Πf = F(F(f)) . (20.66)<br />
Da jede Funktion durch zweifache Paritätstransformation in sich übergeht, Π 2 = 1,<br />
führt vierfache Fouriertransformation <strong>zu</strong>r ursprünglichen Funktion <strong>zu</strong>rück. Als lineare<br />
Abbildung betrachtet, kann die Fouriertransformation folglich nur Eigenwerte λ mit<br />
λ 4 = 1, also λ ∈ {1, i, −1, −i}, haben.<br />
Jede Funktion f kann mit diesen Eigenwerten durch Fouriertransformation in Anteile<br />
zerlegt werden,<br />
f λ = (λ 4 + λ 3 F + λ 2 F 2 + λF 3 ) 1 4 f = 1 4<br />
(<br />
1 + λ 2 Π )( 1 + λ 3 F ) f , f = ∑ λ<br />
f λ , (20.67)<br />
die Eigenfunktionen <strong>der</strong> Fouriertransformation sind, Ff λ = λf λ .<br />
Als Distribution aufgefaßt wirkt gemäß (20.51) das Integral ∫ dk e i k (x−y) /(2π) auf<br />
Testfunktionen wie die δ-Funktion (18.34)<br />
1<br />
2π<br />
∫<br />
dk e i k (x−y) = δ(x − y) . (20.68)<br />
Aus <strong>der</strong> Fourierdarstellung <strong>der</strong> δ-Funktion liest man ihre Fouriertransformierte ab,<br />
δ(x) = √ 1 ∫<br />
dk e i kx (Fδ)(k) , (Fδ)(k) = √ 1 . (20.69)<br />
2π 2π<br />
Die δ-Funktion enthält alle Frequenzen mit gleicher Amplitude 1/ √ 2π.<br />
Verwenden wir im Skalarprodukt zweier quadratintegrabler Funktionen f <strong>und</strong> g ihre<br />
Fourierdarstellung, so zeigt sich, wenn wir die Integrationsreihenfolge vertauschen <strong>und</strong><br />
die Fourierdarstellung <strong>der</strong> δ-Funktion verwenden,<br />
∫<br />
(f, g) = dxf ∗ (x) g(x) = 1 ∫ ∫ ∫<br />
dx dk dk ′ e −i kx<br />
2π<br />
˜f∗ (k) e i k′ x ˜g(k ′ )<br />
∫ ∫<br />
= dk dk ( ∫<br />
′ 1<br />
dx e ) i(k′ −k) x<br />
2π<br />
˜f∗ (k) ˜g(k ′ )<br />
(20.70)<br />
∫ ∫<br />
∫<br />
= dk dk ′ δ(k ′ − k) ˜f ∗ (k) ˜g(k ′ ) = dk ˜f ∗ (k) ˜g(k) = (˜f, ˜g) ,