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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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198 19 Komplex differenzierbare Funktionen<br />

bei z 1 ist einfach <strong>der</strong> Faktor bei 1/(z − z 1 ), ausgewertet bei z = z 1 (19.35)<br />

Res f(z) = 1 z 2 1<br />

z=z 1 2 (z 1 − z 2 ) (z 1 − z 3 ) (z 1 − z 4 ) = 1 1<br />

2 z 1 (1 − i) (1 + 1) (1 + i) = 1 . (19.47)<br />

8 z 1<br />

Ebenso ergibt sich das Residuum bei z 2<br />

Res f(z) = 1 z 2 2<br />

z=z 2 2 (z 2 − z 1 ) (z 2 − z 3 ) (z 2 − z 4 ) = 1 1<br />

2 z 2 (1 + i) (1 − i) (1 + 1) = 1 (19.48)<br />

8 z 2<br />

Insgesamt folgt<br />

∫ ∞<br />

0<br />

dx<br />

√<br />

x 2 2<br />

x 4 + 1 = 2π i π<br />

(1 − i − 1 − i) =<br />

16 2 √ 2 . (19.49)<br />

Ebenso läßt sich mit dem Residuensatz die Fouriertransformation von Funktionen<br />

Q(x)<br />

∫<br />

dxQ(x) e ikx (19.50)<br />

für k > 0 bestimmen, wenn Q(z) eine in <strong>der</strong> oberen Halbebene I(z) > 0 meromorphe<br />

<strong>und</strong> auf <strong>der</strong> reellen Achse stetige Funktion ist, die für |z| → ∞ verschwindet, sodaß für<br />

jedes vorgegebene ǫ > 0 ein R existiert, sodaß für alle größeren r <strong>und</strong> alle 0 ≤ λ ≤ π <strong>der</strong><br />

Betrag von Q kleiner als diese Schranke ist,<br />

|Q(r e iλ )| < ǫ . (19.51)<br />

Dies gilt beispielsweise bei rationalen Funktionen Q(z) = Z(z)/N(z), wenn das Nennerpolynom<br />

N keine reelle Nullstelle hat <strong>und</strong> sein Grad größer ist als <strong>der</strong> Grad des<br />

Zählerpolynoms Z.<br />

Das Wegintegral über den Halbkreis (19.42) in <strong>der</strong> oberen Halbebene verschwindet für<br />

r → ∞, wie die folgende Abschät<strong>zu</strong>ng zeigt<br />

∫<br />

∣ dz Q(z) e ikz∣ ∫ π<br />

∣ ≤ dλ ∣ r i e iλ Q(r e iλ ) e i kr(cos λ+i sinλ)∣ ∫ π<br />

2<br />

∣ < 2 dλ ǫ r e −krsinλ .<br />

Γ r 0<br />

0<br />

(19.52)<br />

Dabei haben wir im letzten Schritt verwendet, daß <strong>der</strong> Sinus zwischen π/2 <strong>und</strong> π dieselben<br />

Werte durchläuft wie zwischen 0 <strong>und</strong> π/2. Dort ist <strong>der</strong> Sinus größer als (2/π)λ,<br />

also ist <strong>der</strong> Betrag des Integrals kleiner als jede vorgegebene Schranke ǫ ′ = π ǫ/k,<br />

∫<br />

∣ dz Q(z) e ik z∣ ∫ π<br />

2<br />

∣ < 2 dλ ǫ r e −2kr π λ = π<br />

Γ r<br />

2 k r 2 r ǫ ( −e −2r λ)∣ π ∣ λ= π 2<br />

< π ǫ<br />

λ=0<br />

k = ǫ′ . (19.53)<br />

0<br />

Also ist (19.50) gleich dem Umlaufintegral um die obere Halbebene <strong>und</strong> nach dem Residuensatz<br />

durch 2π i mal den Residuen in <strong>der</strong> oberen Halbebene gegeben,<br />

∫<br />

∑<br />

k > 0 : dxQ(x) e ikx = 2π i Res Q(z) e ik z . (19.54)<br />

z=z i<br />

I(z i )>0<br />

Durch Betrachtung des an <strong>der</strong> x-Achse gespiegelten Integrationsweges erhält man ebenso<br />

für Q(z), die den entsprechenden Bedingungen in <strong>der</strong> unteren Halbebene genügen, 1<br />

∫<br />

∑<br />

k > 0 : dxQ(x) e −ikx = −2π i Res Q(z) e −ikz . (19.55)<br />

z=z i<br />

I(z i )

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