Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik
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168 15 Differentialformen Durch die zusätzliche Angabe eines Vorzeichens, ob es sich bei dem Simplex um Raum oder Hohlraum handelt, wird diese Punktmenge orientiert. Wir kodieren das Vorzeichen durch die Reihenfolge der Eckpunkte und vereinbaren, daß (P π(1) , P π(2) , . . .,P π(n) ) bei einer ungeraden Permutation π Hohlraum bezeichnet, wenn (P 0 , P 1 , . . .,P n ) Raum ist, (P π(1) , P π(2) , . . ., P π(n) ) = sign(π) (P 0 , P 1 , . . ., P n ) . (15.51) Das Volumen ist translationsinvariant und das 1/n!-fache des entsprechenden Quadervolumens vol(P 0 , P 1 , P 2 , . . ., P n ) = vol(0, P 1 − P 0 , P 2 − P 0 , . . .P n − P 0 ) = 1 n! (P 1 − P 0 ) ∧ (P 2 − P 0 ) ∧ . . . ∧ (P n − P 0 ) . (15.52) Da das Volumenprodukt in jedem Faktor linear (2.19) und in jedem Paar alternierend ist P i ∧P j = −P j ∧P i (2.16) (mit der Folge P ∧P = 0 (2.11)), beträgt das Simplexvolumen n! vol(P 0 , P 1 , P 2 , . . ., P n ) = P 1 ∧ P 2 . . . ∧ P n − P 0 ∧ P 2 . . . ∧ P n ± . . . n∑ = (−1) i (15.53) P 0 ∧ P 1 ∧ . . .P i−1 ∧ P i+1 . . . ∧ P n i=0 und wechselt bei jeder Paarvertauschung von Ecken sein Vorzeichen, wie es wegen der linken Seite und (15.51) sein muß, wenn das Volumen von vorzeichenbehafteten Summen gleich der vorzeichenbehafteten Summe der einzelnen Volumina ist. Entsprechend hat ein (n − 1)-Simplex die translationsinvariante Flächengröße (n − 1)! vol(P 1 , P 2 , . . .P n ) = (P 2 − P 1 ) ∧ (P 3 − P 1 ) . . . ∧ (P n − P 1 ) . (15.54) Jeder Ecke P i von S liegt ein (n − 1)-Randsimplex mit den verbleibenden Ecken (P 0 , P 1 , . . .P i−1 , P i+1 , . . .P n ) gegenüber. In (15.50) sind dies die Punkte mit α i = 0. Das orientierte Volumen von S orientiert seine Randflächen. Die Randfläche S i = (−1) i (P 0 , P 1 , . . .P i−1 , P i+1 , . . .P n ) (15.55) ist in dem Sinn nach außen gerichtet, daß jede nach außen gerichteten Stromdichte j mit der Flächengröße von S i ein Volumen mit gleichem Vorzeichen wie der Simplex S aufspannt. Denn ist Q ein Punkt auf der Randfläche S i , dann ist j = Q−P i nach außen gerichtet und spannt mit vol(S i ) das Volumen j∧vol(S i ) = n vol(S) auf. Es gilt nämlich (−1) i j ∧ (P 1 − P 0 ) ∧ . . .(P i−1 − P 0 ) ∧ (P i+1 − P 0 ) . . . ∧ (P n − P 0 ) = (P 1 − P 0 ) ∧ . . .(P i−1 − P 0 ) ∧ (−j) ∧ (P i+1 − P 0 ) . . . ∧ (P n − P 0 ) , (15.56) weil die Stromdichte j mit (i − 1) Faktoren vertauscht wurde. Von −j = (P i − P 0 ) − (Q − P 0 ) trägt (Q − P 0 ) nur das verschwindende Volumen eines in der Ebene von S i liegenden, flachen n-Simplexes (P 0 , P 1 , . . .P i−1 , Q, P i+1 , . . .P n ) bei. Der Term (P i −P 0 ) aus −j ergänzt den Faktor vol(S i ) zum n-fachen des Volumens von S . Ersetzt man j = Q − P i durch Q − P, wobei P irgendein innerer Punkt von S ist, so ändert dies nicht das Vorzeichen von j∧vol(S i ), da das Produkt erst verschwindet, wenn P in der Ebene von S i liegt.
169 Der nach außen gerichtete Rand des Simplexes ist also die vorzeichenbehaftete Summe über die Auslassungen eines Randpunktes ∂(P 0 , P 1 , . . .P n ) = n∑ (−1) i (P 0 , P 1 , P i−1 , P i+1 , P n ) . (15.57) i=0 Für n = 0 definieren wir den Rand des 0-Simplexes, des Punktes (P), als ∂(P) = () = 1. Dann gilt für jede Stromdichte aus P heraus j ∧ ∂(P) = j. Zudem definieren wir den Rand des −1-Simplexes, der leeren Menge, als ∂() = 0 und daß der Rand von Summen von Simplexen die Summe der Ränder sei. Für alle Simplexe verschwindet der Rand des Randes, ∂ 2 = 0 . (15.58) Denn ∂ 2 (P 0 , P 1 , . . .P n ) besteht aus n − 2-Simplexen S ij , i < j, bei denen die zwei Ecken P i und P j weggelassen wurden. Es hebt sich aber der Beitrag, bei dem zuerst P j und dann P i weggelassen wurde mit dem Beitrag weg, bei dem zunächst P i und dann P j weggelassen wurde, (ˆP bezeichne die Auslassung von P) ( ∂ 2 (P 0 , . . .P n ) = ∂ (−1) j (P 0 , . . . ˆP j . . .P n ) + (−1) i (P 0 , . . . ˆP ) i . . .P n ) + . . . = ((−1) i+j + (−1) i+j−1 ) ( (P 0 , . . . ˆP i . . . ˆP j . . .P n ) ) + . . . = 0 . (15.59) Daher verschwindet die orientierte Gesamtflächengröße des Randes eines Simplexes, vol ∂ = 0 , (15.60) denn das Volumen (15.53) ist der Rand (15.57), in dessen Formelzeichen Kommas durch ∧ ersetzt sind. Zum besseren Verständnis erinnern wir daran, daß (n − 1)-Flächengrößen vol(S i ) so definiert sind, daß sie mit einer Stromdichte j multipliziert den Strom durch die Fläche als das Volumen j ∧ vol(S i ) ergeben (2.35). Es handelt sich also um die Querschnittsfläche, (nur sie ist additiv (Seite 22)) und von jeder Richtung besehen hat der Querschnitt eines n-Simplexes gleich große, aber entgegengesetzt orientierte Vorder- und Rückseiten. Insbesondere verschwindet bei konstanter Stromdichte der nach außen fließende Gesamtstrom, denn er ist ein konstantes Vielfaches der orientierten Flächengrößen des Randes: bei konstanter Stromdichte fließt in ein Simplex genausoviel hinein wie hinaus. Jede (n − 1)-Form ω ist eine Linearkombination von der Form ( ̂dx i bedeutet die Auslassung von dx i ) ω = ∑ i ω i , ω i = (−1) i−1 j i dx 1 . . . ̂dx i . . .dx n , dω = ∂ i j i dx 1 dx 2 . . .dx n . (15.61) Um den Satz von Stokes zu beweisen, reicht es, ihn für jedes ω i zu zeigen. Zum Oberflächenintegral über den nach außen gerichteten Rand einer Fläche V trägt ω 1 mit seinen Werten auf der Unterseite x 1 (x 2 , x 3 , . . .x n ) und Oberseite ¯x 1 (x 2 , x 3 , . . .x n ) mit entgegengesetztem Vorzeichen bei, weil es an der Unterseite in V hinein- statt hinausgeht, ∫ ∫ ω 1 = (j 1 (¯x 1 , x 2 , . . .x n ) − j 1 (x 1 , x 2 , . . .x n )) dx 2 . . .dx n . (15.62) ∂V P 1 (V)
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168 15 Differentialformen<br />
Durch die <strong>zu</strong>sätzliche Angabe eines Vorzeichens, ob es sich bei dem Simplex um Raum<br />
o<strong>der</strong> Hohlraum handelt, wird diese Punktmenge orientiert. Wir kodieren das Vorzeichen<br />
durch die Reihenfolge <strong>der</strong> Eckpunkte <strong>und</strong> vereinbaren, daß (P π(1) , P π(2) , . . .,P π(n) ) bei<br />
einer ungeraden Permutation π Hohlraum bezeichnet, wenn (P 0 , P 1 , . . .,P n ) Raum ist,<br />
(P π(1) , P π(2) , . . ., P π(n) ) = sign(π) (P 0 , P 1 , . . ., P n ) . (15.51)<br />
Das Volumen ist translationsinvariant <strong>und</strong> das 1/n!-fache des entsprechenden Qua<strong>der</strong>volumens<br />
vol(P 0 , P 1 , P 2 , . . ., P n ) = vol(0, P 1 − P 0 , P 2 − P 0 , . . .P n − P 0 )<br />
= 1 n! (P 1 − P 0 ) ∧ (P 2 − P 0 ) ∧ . . . ∧ (P n − P 0 ) .<br />
(15.52)<br />
Da das Volumenprodukt in jedem Faktor linear (2.19) <strong>und</strong> in jedem Paar alternierend ist<br />
P i ∧P j = −P j ∧P i (2.16) (mit <strong>der</strong> Folge P ∧P = 0 (2.11)), beträgt das Simplexvolumen<br />
n! vol(P 0 , P 1 , P 2 , . . ., P n ) = P 1 ∧ P 2 . . . ∧ P n − P 0 ∧ P 2 . . . ∧ P n ± . . .<br />
n∑<br />
= (−1) i (15.53)<br />
P 0 ∧ P 1 ∧ . . .P i−1 ∧ P i+1 . . . ∧ P n<br />
i=0<br />
<strong>und</strong> wechselt bei je<strong>der</strong> Paarvertauschung von Ecken sein Vorzeichen, wie es wegen <strong>der</strong><br />
linken Seite <strong>und</strong> (15.51) sein muß, wenn das Volumen von vorzeichenbehafteten Summen<br />
gleich <strong>der</strong> vorzeichenbehafteten Summe <strong>der</strong> einzelnen Volumina ist.<br />
Entsprechend hat ein (n − 1)-Simplex die translationsinvariante Flächengröße<br />
(n − 1)! vol(P 1 , P 2 , . . .P n ) = (P 2 − P 1 ) ∧ (P 3 − P 1 ) . . . ∧ (P n − P 1 ) . (15.54)<br />
Je<strong>der</strong> Ecke P i von S liegt ein (n − 1)-Randsimplex mit den verbleibenden Ecken<br />
(P 0 , P 1 , . . .P i−1 , P i+1 , . . .P n ) gegenüber. In (15.50) sind dies die Punkte mit α i = 0.<br />
Das orientierte Volumen von S orientiert seine Randflächen. Die Randfläche<br />
S i = (−1) i (P 0 , P 1 , . . .P i−1 , P i+1 , . . .P n ) (15.55)<br />
ist in dem Sinn nach außen gerichtet, daß jede nach außen gerichteten Stromdichte j<br />
mit <strong>der</strong> Flächengröße von S i ein Volumen mit gleichem Vorzeichen wie <strong>der</strong> Simplex S<br />
aufspannt. Denn ist Q ein Punkt auf <strong>der</strong> Randfläche S i , dann ist j = Q−P i nach außen<br />
gerichtet <strong>und</strong> spannt mit vol(S i ) das Volumen j∧vol(S i ) = n vol(S) auf. Es gilt nämlich<br />
(−1) i j ∧ (P 1 − P 0 ) ∧ . . .(P i−1 − P 0 ) ∧ (P i+1 − P 0 ) . . . ∧ (P n − P 0 )<br />
= (P 1 − P 0 ) ∧ . . .(P i−1 − P 0 ) ∧ (−j) ∧ (P i+1 − P 0 ) . . . ∧ (P n − P 0 ) ,<br />
(15.56)<br />
weil die Stromdichte j mit (i − 1) Faktoren vertauscht wurde.<br />
Von −j = (P i − P 0 ) − (Q − P 0 ) trägt (Q − P 0 ) nur das verschwindende Volumen eines<br />
in <strong>der</strong> Ebene von S i liegenden, flachen n-Simplexes (P 0 , P 1 , . . .P i−1 , Q, P i+1 , . . .P n ) bei.<br />
Der Term (P i −P 0 ) aus −j ergänzt den Faktor vol(S i ) <strong>zu</strong>m n-fachen des Volumens von S .<br />
Ersetzt man j = Q − P i durch Q − P, wobei P irgendein innerer Punkt von S ist, so<br />
än<strong>der</strong>t dies nicht das Vorzeichen von j∧vol(S i ), da das Produkt erst verschwindet, wenn<br />
P in <strong>der</strong> Ebene von S i liegt.