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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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159<br />

Es ist nach dem Gaußschen Satz dem Integral über die Randflächen A <strong>und</strong> F gleich,<br />

wobei aber A nicht beiträgt, da die Anfangswerte verschwinden. Folglich verschwindet<br />

das Integral über die Fläche F , die wir durch die Koordinaten ⃗y des Bereichs A <strong>und</strong><br />

durch Φ : ⃗y ↦→ (t(⃗y),⃗y) parametrisieren (15.28),<br />

∫<br />

∫<br />

d 3 y (u(t(⃗y),⃗y) − ∂ i t(⃗y) S i (t(⃗y),⃗y)) = d 3 y (w 0 u − ⃗w ·⃗S)(t(⃗y),⃗y)) = 0 . (14.43)<br />

A<br />

Da aber w = (1, ∂ x t, ∂ y t, ∂ z t) überall auf F <strong>zu</strong>kunftsgerichtet <strong>und</strong> zeitartig ist, ist <strong>der</strong><br />

Integrand nicht negativ <strong>und</strong> das Integral verschwindet nur, falls ⃗E <strong>und</strong> ⃗B überall auf<br />

F verschwinden. Demnach verschwinden die Feldstärken im betrachteten Punkt (t ′ ,⃗y),<br />

<strong>und</strong>, da er beliebig gewählt war, im Inneren des Abhängigkeitsgebietes G. Aus Stetigkeitsgründen<br />

verschwinden die Feldstärken dann in ganz G.<br />

Zusammen genommen zeigt dies: die Lösung <strong>der</strong> Maxwellgleichungen ist bei Vorgabe<br />

<strong>der</strong> Ladungs- <strong>und</strong> Stromdichten eindeutig durch die Anfangswerte <strong>zu</strong> einer festen Zeit<br />

bestimmt. Die Feldstärken hängen <strong>zu</strong>r Zeit t > 0 am Ort ⃗x nur von den Anfangswerten<br />

im Rückwärtslichtkegel von (t,⃗x) ab <strong>und</strong> von den Ladungs- <strong>und</strong> Stromdichten in dem<br />

Gebiet, das vom Rückwärtslichtkegel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anfangsfläche berandet wird.<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Anfangsbedingungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ladungs- <strong>und</strong> Stromdichten wirken<br />

sich daher nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit aus.<br />

Gaußsche Schachtel<br />

Wenn zwei Materialien an einer Fläche aneinan<strong>der</strong> grenzen <strong>und</strong> Fel<strong>der</strong> dort unstetig sein<br />

können, dann ist, wenn die Divergenz eines Feldes ⃗E stetig ist, die Normalenkomponente<br />

von ⃗E an <strong>der</strong> Grenzfläche stetig.<br />

Dies ergibt die Betrachtung einer sogenannten Gaußschen Schachtel. Das ist ein niedriger<br />

Zylin<strong>der</strong>, dessen Deckenfläche parallel <strong>zu</strong>r Grenzfläche in dem einen Material verläuft,<br />

während die Bodenfläche im an<strong>der</strong>en Material verläuft. Macht man die Schachtel<br />

niedriger <strong>und</strong> niedriger, verschwindet mit <strong>der</strong> Höhe des Zylin<strong>der</strong>s das Volumenintegral<br />

über div⃗E, ebenso die Beiträge <strong>der</strong> Mantelflächen <strong>zu</strong>m Integral über die Randflächen des<br />

Zylin<strong>der</strong>s. Da dieses Integral insgesamt verschwindet, heben sich die Beiträge <strong>der</strong> Boden<strong>und</strong><br />

Deckenfläche, <strong>der</strong>en Normalenvektoren entgegengesetzt sind, gegenseitig auf,<br />

A<br />

div⃗E stetig : d 2 ⃗f ·(⃗E innen − ⃗E außen ) = 0 , ⃗E normal, innen = ⃗E normal, außen . (14.44)

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