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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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138 13 Wirkungsprinzip<br />

<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen dx i <strong>der</strong> Argumente ist, nur daß die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenzeit τ nicht<br />

mehr eine diskrete Summe, son<strong>der</strong>n ein Integral über δf ist,<br />

∫ s<br />

δτ = dsδf m δτ<br />

(s)<br />

s δf m (s) . (13.15)<br />

So wie man die Koeffizienten ∂f in df die partiellen Ableitungen <strong>der</strong> Funktion f nennt,<br />

∂x i<br />

nennen wir die Koeffizientenfunktionen bei δf in δτ die Variationsableitung von τ nach f.<br />

Wie (13.14) zeigt, ist die Variationsableitung <strong>der</strong> Eigenzeit eine Funktion von Ableitungen<br />

von f<br />

δτ<br />

δf m (s) = − d df<br />

(η n<br />

mn<br />

ds ds<br />

√<br />

( df<br />

ds )2 −1<br />

)<br />

=<br />

(− ( η mn v n )<br />

d s √ ◦ ˆf)<br />

(s) . (13.16)<br />

v<br />

2<br />

Hierbei ist d s analog <strong>zu</strong> d t (7.6) definiert, <strong>der</strong> Kurvenparameter heißt ja s statt t .<br />

Ist die Variationsableitung eines Funktionals W eine stetige Funktion des Integrationsparameters,<br />

so ist sie auch eindeutig. Das ergibt sich aus dem<br />

F<strong>und</strong>amentallemma <strong>der</strong> Variationsrechnung: Falls ein Funktional<br />

∫ s<br />

M[h] : h ↦→ dsh(s) m(s) (13.17)<br />

s<br />

für alle beliebig oft differenzierbaren Funktionen h verschwindet, die bei s <strong>und</strong> s Null<br />

sind, 1 <strong>und</strong> falls m eine stetige Funktion ist, dann verschwindet m im Intervall [s, s].<br />

Wäre nämlich die Funktion m in einem Punkt ŝ nicht Null, so wäre sie in einer Umgebung<br />

U = [ŝ − ǫ, ŝ + ǫ] nicht Null. Die Funktion k(s) = g(s − ŝ + ǫ) g(−s + ŝ + ǫ) mit<br />

g(x) = Θ(x) exp(−1/x 2 ), wobei Θ die Stufenfunktion (2.5) ist, ist beliebig oft differenzierbar,<br />

verschwindet außerhalb U <strong>und</strong> ist im Inneren von U positiv. Dann wäre nach<br />

Mittelwertsatz (12.8) das Integral<br />

∫ s ∫ŝ+ǫ<br />

M[k] = dsk(s) m(s) = dsk(s) m(s) (13.18)<br />

s<br />

ŝ−ǫ<br />

nicht Null im Wi<strong>der</strong>spruch <strong>zu</strong>r Vorausset<strong>zu</strong>ng, daß M[k] verschwindet.<br />

Ebenso verschwinden alle stetigen Funktionen m i bei einem Funktional<br />

∫ s<br />

M[h 1 , h 2 . . .h n ] = dsh i (s) m i (s) (13.19)<br />

s<br />

mehrerer Funktionen h i , wenn das Funktional für alle beliebig differenzierbaren h i verschwindet,<br />

denn dann verschwinden alle Funktionale M i [h] = ∫ s<br />

dsh(s) m s i(s) .<br />

Daraus folgt die Eindeutigkeit <strong>der</strong> Variationsableitung, falls sie eine stetige Funktion<br />

ist, denn sei für alle beliebig oft differenzierbaren δf m (s)<br />

∫ s ∫ s<br />

δτ = dsδf m (s) ˜g m (s) = dsδf m (s) g m (s) (13.20)<br />

s<br />

s<br />

1 Die Bedingungen an h schwächen die Vorausset<strong>zu</strong>ngen ab, aus denen m = 0 folgt.

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