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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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136 13 Wirkungsprinzip<br />

Die Jetfunktion, die <strong>zu</strong> einem lokalen Funktional gehört, nennt man seine Lagrangefunktion.<br />

Die Lagrangefunktion <strong>der</strong> Eigenzeit bildet Punkte (s, x, v) des Bereiches<br />

(v 0 ) 2 − (v 1 ) 2 − (v 2 ) 2 − (v 3 ) 2 > 0 des Jetraumes J 1 ab auf<br />

L Zeit (s, x, v) = √ v m v n η mn = √ (v 0 ) 2 − (v 1 ) 2 − (v 2 ) 2 − (v 3 ) 2 . (13.5)<br />

Zeit ist additiv. Falls C ein Ereignis zwischen A <strong>und</strong> B auf <strong>der</strong> Weltlinie f ist <strong>und</strong><br />

falls f 1 <strong>und</strong> f 2 die Teilstücke von <strong>und</strong> <strong>zu</strong> C bezeichnen, dann gilt in einer suggestiven<br />

Notation<br />

∫ ∫ ∫<br />

∆τ = ∆τ + ∆τ . (13.6)<br />

f 1 +f 2 f 1 f 2<br />

Auf geraden Weltlinien stimmt τ 2 überein mit dem Längenquadrat (1.66) des Differenzvektors<br />

w BA = f(s) − f(s) von A nach B.<br />

Die Zeit τ[f] ist unabhängig von <strong>der</strong> Parametrisierung <strong>der</strong> Weltlinie. Jede an<strong>der</strong>e Parametrisierung<br />

<strong>der</strong> Weltlinie f mit monoton wachsendem f 0 ist durch f ′ (s ′ ) = f(s(s ′ ))<br />

mit monoton wachsendem s(s ′ ) gegeben, also ist ds > 0. Nach <strong>der</strong> Kettenregel gilt<br />

df ′<br />

= ds df<br />

ds ′ ds ′ ds<br />

, <strong>und</strong> mit dem Integralsubstitutionssatz folgt die Behauptung:<br />

∫s ′<br />

s ′ ds ′ √ (df ′<br />

) 2<br />

∫s ′<br />

=<br />

ds ′<br />

s ′ ds ′ ds<br />

ds ′ √ (df<br />

ds<br />

ds ′<br />

) 2<br />

s∫ √ (df ) 2<br />

= ds . (13.7)<br />

ds<br />

Parametrisiert man eine zeitartige Weltlinie durch die Zeit t, die ein Beobachter den<br />

Ereignissen <strong>zu</strong>schreibt, dann ist die Weltlinie durch f : t ↦→ (t, f 1 (t), f 2 (t), f 3 (t)) gegeben<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Vierertangentialvektor hat die Komponenten (1, df1,<br />

df2,<br />

df3 ) <strong>und</strong> das Längenquadrat<br />

(1−⃗v 2) ◦ˆf. Auf <strong>der</strong> Weltlinie f vergeht auf einer mitgeführten Uhr zwischen f(t)<br />

dt dt dt<br />

<strong>und</strong> f(t) die Zeit<br />

∫ t<br />

τ[f] = dt √ 1 −⃗v 2 ◦ ˆf . (13.8)<br />

t<br />

Wählt man für eine Weltlinie f als Bahnparameter s die Zeit, die eine mitgeführte<br />

Uhr bei f(s) anzeigt, so ist diese Zeit <strong>der</strong> Wert des Funktionals τ, das sich bis <strong>zu</strong>r oberen<br />

Integrationsgrenze s erstreckt, also eine Funktion von s. Die Ableitung dieser Funktion<br />

τ(s) = s hat den Wert 1, an<strong>der</strong>erseits ist die Ableitung von τ nach <strong>der</strong> oberen Integrationsgrenze<br />

<strong>der</strong> Integrand, die Wurzel aus dem Längenquadrat des Tangentialvektors,<br />

√ ( df) 2<br />

= 1 . (13.9)<br />

ds<br />

Parametrisiert man also eine Weltlinie mit seiner Eigenzeit, so hat <strong>der</strong> Tangentialvektor<br />

Einheitslänge. Das gilt auch umgekehrt. Hat <strong>der</strong> Tangentialvektor überall Einheitslänge,<br />

( df<br />

ds) 2<br />

= 1, dann stimmt <strong>der</strong> Bahnparameter s bis auf die Wahl des Zeitnullpunktes mit<br />

<strong>der</strong> Zeit τ(s) überein, die auf einer mitgeführten Uhr bis f(s) vergeht<br />

s<br />

(df) 2<br />

= 1 ⇔ τ[f] = s − s . (13.10)<br />

ds

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