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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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134 12 Integration<br />

Die Tangentialvektoren längs <strong>der</strong> Parameterlinien <strong>und</strong> ihre Skalarprodukte sind<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

⃗t 1 = ∂⃗x cosθ cosϕ<br />

∂θ = r⃗e θ = r ⎝cosθ sin ϕ⎠ , ⃗t 2 = ∂⃗x<br />

− sin ϕ<br />

∂ϕ = r sin θ⃗e ϕ = r sin θ ⎝ cosϕ ⎠ ,<br />

− sin θ<br />

0<br />

(12.111)<br />

√<br />

⃗t 1 ·⃗t 1 = r 2 , ⃗t 1 ·⃗t 2 =⃗t 2 ·⃗t 1 = 0 , ⃗t 2 ·⃗t 2 = r 2 sin 2 θ , det g.. = r 2 sin θ . (12.112)<br />

Integrieren wir über den Parameterbereich 0 ≤ θ ≤ π <strong>und</strong> 0 ≤ ϕ ≤ 2π , so erhalten wir<br />

die Größe <strong>der</strong> zweidimensionalen Kugelfläche S 2 in drei Dimensionen<br />

∫ π<br />

0<br />

dθ<br />

∫ 2π<br />

0<br />

dϕ r 2 sin θ = 2π r 2 (− cosθ) ∣ ∣ θ=π<br />

θ=0 = 4π r2 . (12.113)<br />

Kugelfläche in n Dimensionen<br />

Der Wert des n-dimensionalen Integrals<br />

∫<br />

d n x e −∑ i (xi ) 2 =<br />

∫dx 1 e −(x1 ) 2 ∫<br />

dx 2 e −(x2 ) 2 . . .<br />

∫<br />

dx n e −(xn ) 2 = (√ π ) n<br />

(12.114)<br />

ist einfach die n-te Potenz des eindimensionalen Integrals (12.85). In Kugelkoordinaten<br />

r, θ 1 . . .θ n−1 , r = √ x i x i , kann man das Integral auswerten, ohne wissen <strong>zu</strong> müssen,<br />

wie die kartesischen Koordinaten x i = r n i (θ 1 . . .θ n−1 ), von den Winkeln (θ 1 . . .θ n−1 )<br />

abhängen. Es reicht <strong>zu</strong> wissen, daß für n ≥ 2 die Determinante <strong>der</strong> Jacobimatrix in<br />

einen Faktor r n−1 <strong>und</strong> eine Funktion <strong>der</strong> Winkel zerfällt, denn jede bis auf eine Spalte<br />

<strong>der</strong> Jacobimatrix ist linear in r. Da e − ∑ i (xi ) 2 = e −r2 als Funktion <strong>der</strong> Winkel konstant ist,<br />

ist ihr n-dimensionales Integral durch ein r-Integral gegeben mal dem Integral über die<br />

Determinante <strong>der</strong> Jacobimatrix über die Winkel. Dieser Faktor ist aber die Flächengröße<br />

<strong>der</strong> n − 1-dimensionalen Sphäre S n−1 in n-Dimensionen.<br />

∫<br />

d n x e − ∑ i (xi ) 2 = vol(S n−1 ) dr r n−1 e −r2 (12.115)<br />

Substituieren wir hier t(r) = r 2 , dt = 2r dr, setzen den Wert (12.114) auf <strong>der</strong> linken<br />

Seite ein,<br />

(√ ) n= π vol(S n−1 ) 1 ∫ ∞<br />

dt t n 2 −1 e −t , (12.116)<br />

2 0<br />

<strong>und</strong> vergleichen wir mit <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Γ-Funktion (12.22), so erhalten wir für die<br />

Flächengröße <strong>der</strong> Einheitskugel in n ≥ 2 Dimensionen<br />

∫ ∞<br />

0<br />

vol(S n−1 ) = 2 (√ π ) n<br />

Γ( n 2 ) . (12.117)<br />

Insbeson<strong>der</strong>e hat <strong>der</strong> Einheitskreis S 1 die Länge 2π <strong>und</strong> die Einheitskugel S 2 in n = 3<br />

Dimensionen die Oberfläche 4π. Das legt mit (12.23) den Wert von Γ( 1 2 ) fest<br />

4π = 2 (√ π ) 3<br />

Γ( 3 2 ) = 2 (√ π ) 3<br />

1<br />

2 Γ(1 2 ) , Γ( 1 2 ) = √ π . (12.118)

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