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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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115<br />

Denn das Integral, geteilt durch (b−a) > 0, ist nicht größer als <strong>der</strong> Maximalwert von g<br />

im Intervall <strong>und</strong> nicht kleiner als <strong>der</strong> Minimalwert, son<strong>der</strong>n hat einen Wert dazwischen.<br />

Diesen Wert nimmt die Funktion g, weil sie stetig ist, an einer Zwischenstelle ξ an.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e verschwindet das Integral über eine nichtnegative, stetige Funktion nur,<br />

wenn sie im Integrationsbereich verschwindet.<br />

Mit dem Zwischenwertsatz zeigt sich, daß das Integral über einen stetigen Integranden<br />

g als Funktion <strong>der</strong> oberen Grenze eine Stammfunktion von g ist. Für Funktionsdifferenzen<br />

gilt<br />

∫ x+ǫ ∫ x ∫ x+ǫ<br />

dy g(y) − dy g(y) = dy g(y) = ǫ g(x) , (12.9)<br />

a<br />

a<br />

x<br />

wobei x aus dem Intervall von x bis x + ǫ ist. Teilen wir durch ǫ, so erhalten wir als<br />

Grenzwert für ǫ gegen Null,<br />

∫<br />

d x<br />

dy g(y) = g(x) . (12.10)<br />

dx a<br />

Als Funktion <strong>der</strong> oberen Grenze ist das Integral eine Stammfunktion des Integranden.<br />

Hauptsatz <strong>der</strong> Integralrechnung<br />

Die Differenz f(b)−f(a) je<strong>der</strong> im Intervall von a bis b definierten Funktion läßt sich als<br />

Summe über die <strong>zu</strong> einer Zerlegung (12.1) gehörigen Funktionsdifferenzen schreiben,<br />

f(b) − f(a) =<br />

n∑ (<br />

f(xi ) − f(x i−1 ) ) , (12.11)<br />

i=1<br />

denn in (f(b) − f(x n−1 )) + (f(x n−1 ) − f(x n−2 )) + . . . + (f(x 2 ) − f(x 1 )) + (f(x 1 ) − f(a))<br />

heben sich paarweise alle Terme bis auf die Randterme weg.<br />

Nach dem Zwischenwertsatz (4.13) existieren für jede Zerlegung des Intervalls Zwischenstellen<br />

ξ i , so daß<br />

f(b) − f(a) =<br />

n∑ (<br />

f(xi ) − f(x i−1 ) ) =<br />

i=1<br />

n∑<br />

(x i − x i−1 ) df<br />

i=1<br />

dx| ξi<br />

. (12.12)<br />

Da <strong>der</strong> Grenzwert <strong>der</strong> rechten Seite das Integral über df/dx ist, zeigt dies den Hauptsatz<br />

<strong>der</strong> Integralrechnung<br />

∫ b<br />

a<br />

dx df<br />

dx = f(b) − f(a) = f∣ ∣ b a . (12.13)<br />

Das Integral über eine stetige Funktion g = df/dx ist die Differenz <strong>der</strong> Werte <strong>der</strong><br />

Stammfunktion f an <strong>der</strong> oberen <strong>und</strong> unteren Integrationsgrenze.<br />

Findet man also in Tabellen von Ableitungen [5, 11] die Funktion g als Ableitung einer<br />

Stammfunktion f, g = df/dx, so ist das Integral über g die Differenz <strong>der</strong> Stammfunktion<br />

f an den Randpunkten. Durch Rückwärtslesen von Tabellen von Ableitungen kann man<br />

integrieren.

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