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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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103<br />

Setzen wir in (10.58) ein <strong>und</strong> nehmen wir die Summe <strong>und</strong> die Differenz bei<strong>der</strong> Bewegungsgleichungen,<br />

entkoppeln sie in die Differentialgleichungen <strong>der</strong> freien Schwerpunktsbewegung<br />

mit Gesamtmasse M = m 1 +m 2 <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lösung (10.59) sowie <strong>der</strong> Relativbewegung<br />

mit reduzierter Masse m = m 1 m 2 /M im Potential V(⃗x) = −α/ √ x 2 + y 2 + z 2<br />

M ¨R i = 0 ,<br />

m ẍ i = ∂ i<br />

α<br />

|⃗x|<br />

= −α<br />

xi<br />

|⃗x| 3 , α = m 1 m 2 G . (10.61)<br />

Da das Potential nur von r = √ x 2 + y 2 + z 2 abhängt, verwenden wir für die Relativbewegung<br />

Kugelkoordinaten (5.30)<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

x sin θ cosϕ<br />

⎝y⎠ = r ⎝sin θ sinϕ⎠ . (10.62)<br />

z cosθ<br />

Die Geschwindigkeit d⃗x/dt, ausgedrückt durch Zeitableitungen von x ′ = (r, θ, ϕ) , ist<br />

nach <strong>der</strong> Kettenregel<br />

dx i<br />

dt = dx′ j ∂x i<br />

dt ∂x . (10.63)<br />

′ j<br />

Die Jacobi-Matrix ∂xi<br />

∂x ′j haben wir schon ausgerechnet (5.49), wir erhalten<br />

mit<br />

d⃗x<br />

dt = ṙ⃗e r + ˙θ r⃗e θ + ˙ϕrsin θ⃗e ϕ (10.64)<br />

⎛ ⎞<br />

sin θ cosϕ<br />

⎛ ⎞<br />

cos θ cosϕ<br />

⎛ ⎞<br />

− sin ϕ<br />

⃗e r = ⎝sin θ sin ϕ⎠ , ⃗e θ = ⎝cosθsin ϕ⎠ , ⃗e ϕ = ⎝ cosϕ⎠ . (10.65)<br />

cosθ<br />

− sin θ<br />

0<br />

Man bestätigt leicht, daß die Vektoren ⃗e r ,⃗e θ ,⃗e ϕ , die an jedem Ort in Richtung von <strong>zu</strong>nehmenden<br />

r, θ, ϕ zeigen, normiert sind <strong>und</strong> aufeinan<strong>der</strong> senkrecht stehen. Die kinetische<br />

Energie, beispielsweise, ist daher<br />

E kin = 1 2 m (d⃗x dt )2 = 1 2 m (ṙ2 + r 2 ˙θ2 + r 2 sin 2 θ ˙ϕ 2 ) . (10.66)<br />

Zur Bestimmung <strong>der</strong> Relativbewegung ⃗x(t) nutzen wir aus, daß das Potential V nicht<br />

explizit von <strong>der</strong> Zeit abhängt. Folglich ist die Energie E = E kin + V erhalten (10.20).<br />

Zudem ist das Potential invariant unter Drehungen. Daher (10.35) ist <strong>der</strong> Drehimpuls<br />

⃗L = ⃗x × (m ˙⃗x) erhalten. Folglich ist die Bahn eben, ⃗x ·⃗L = 0 (Seite 98), <strong>und</strong> verläuft,<br />

wenn wir die z-Achse in Richtung von ⃗L wählen, in <strong>der</strong> z-Ebene. Dort gilt θ(t) = π/2,<br />

sin θ = 1 <strong>und</strong> ⃗e r ×⃗e ϕ = ⃗e z , <strong>und</strong> wegen ˙θ = 0 ist <strong>der</strong> Drehimpuls<br />

⃗L = m r⃗e r × (ṙ⃗e r + r ˙ϕ⃗e ϕ ) = m r 2 ˙ϕ⃗e z . (10.67)<br />

Es gelten also mit konstanten L <strong>und</strong> E die Erhaltungsgleichungen<br />

L = m r 2 ˙ϕ , E = 1 2 m (ṙ2 + r 2 ˙ϕ 2 ) − α r . (10.68)

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