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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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100 10 Erhaltungsgrößen <strong>und</strong> Symmetrien<br />

jedoch sind die dann verbleibenden Terme g(x, v) = −m v i v i + x i ∂ i V nicht von <strong>der</strong><br />

Form d t ˜Q . Denn da g nicht von b abhängt, darf ˜Q nicht von v abhängen. Aber dann<br />

ist d t ˜Q = ∂t ˜Q + v i ∂ x i ˜Q linear inhomogen in v <strong>und</strong> demnach verschieden von g.<br />

Wenn auch nicht ein Erhaltungssatz, so folgt doch aus (10.44) ein Satz über Mittelwerte<br />

von kinetischer <strong>und</strong> potentieller Energie, falls das Potential homogen von Grade<br />

N ist <strong>und</strong><br />

V(e λ x) = (e λ ) N V(x) , x i ∂ i V = N V , (10.45)<br />

erfüllt. Der zweite Teil <strong>der</strong> Gleichung ergibt sich durch Ableiten nach λ bei λ = 0.<br />

Der Operator x i ∂ i zählt den Homogenitätsgrad in den Variablen x ab, x∂ x x N = Nx N .<br />

Wie wir noch sehen werden, 1 verschwindet bei beschränkten Bahnen <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong><br />

Ableitung d(x i v i )/dt . Demnach ist gemäß (10.44) im Mittel die kinetische Energie bei<br />

Bewegung in einem homogenen Potential vom Grad N gleich N/2-mal <strong>der</strong> potentiellen<br />

Energie,<br />

〈 1 2 m⃗v2 〉 = N 〈V〉 . (10.46)<br />

2<br />

Dieser Bef<strong>und</strong> über die Mittelwerte <strong>der</strong> kinetischen <strong>und</strong> potentiellen Energie bei Bewegung<br />

in einem homogenen Potential vom Grad N heißt Virialsatz. Beim harmonischen<br />

Oszillator ist die kinetische Energie im Mittel gleich <strong>der</strong> potentiellen Energie, bei Bewegung<br />

im Keplerpotential V = −m M G/r gleich <strong>der</strong> Hälfte des Betrages <strong>der</strong> potentiellen<br />

Energie.<br />

Eindimensionale Bewegung<br />

Ist bei <strong>der</strong> Bewegung eines Freiheitsgrades die Energie von <strong>der</strong> Form<br />

E = 1 2 m (dx dt | t<br />

) 2 + V(x(t)) (10.47)<br />

erhalten, so lösen wir nach <strong>der</strong> Geschwindigkeit v auf <strong>und</strong> lesen<br />

√<br />

dx 2<br />

dt = ± (E − V(x(t)) (10.48)<br />

m<br />

als Differentialgleichung erster Ordnung für die Funktion x(t) , die angibt, wo das Teilchen<br />

<strong>zu</strong>r Zeit t ist. Lei<strong>der</strong> ist in dieser Gleichung die rechte Seite eine unbekannte Funktion<br />

<strong>der</strong> Zeit t, denn wir kennen nicht die Funktion x(t).<br />

Die Geschwindigkeit kann beide Vorzeichen haben. Wir betrachten einen Bewegungsabschnitt<br />

mit positiver Geschwindigkeit.<br />

Die Ableitung <strong>der</strong> Umkehrfunktion t(x), die angibt, wie spät es ist, wenn das Teilchen<br />

am Ort x ist, t(x(t ′ )) = t ′ , ist am Ort x <strong>der</strong> Kehrwert <strong>der</strong> Ableitung von x(t) (4.11) <strong>zu</strong>r<br />

1 Der Mittelwert einer Größe Q(t), die sich mit <strong>der</strong> Zeit t än<strong>der</strong>t, ist das Integral ∫ T<br />

0<br />

dt Q(t), geteilt<br />

durch die Dauer T, über die gemittelt wird. Ist Q = dq/dt die Zeitableitung einer Funktion q, so ist<br />

das Integral nach dem Hauptsatz <strong>der</strong> Integralrechnung q(T) − q(0) <strong>und</strong> geht, geteilt durch T, wenn<br />

q beschränkt ist, für große T gegen Null.

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