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Newsletter 03/2013 - Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart

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<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Editorial<br />

Auf diesem Weg stellt sich Ihnen die Stabsabteilung Kalibrierung/Bauprodukte/<br />

Bauüberwachung vor. Sie wird durch Herrn Dipl.-Ing. Siegfried Gerber geleitet, sein<br />

Stellvertreter ist Herr Dr.-Ing. Jochem Wiedemeyer. Die Stabsabteilung besteht aus<br />

zwei Referaten, dem Referat „Kalibrierung“ und dem Referat „Lager und Übergänge im<br />

Bauwesen“.<br />

Das Referat Kalibrierung verfügt über ein sehr gut ausgestattetes Kalibrierlabor und<br />

bietet die Kalibrierleistung extern als Dienstleistung oder auch intern im Rahmen der<br />

fachübergreifenden Erfordernisse in den Tätigkeitsbereichen der MPA mit den hohen<br />

Anforderungen eines Qualitätssicherungssystems an. Das Referat Kalibrierung ist als<br />

DKD-Kalibrierlabor an die Normale der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />

(PTB) in Braunschweig angeschlossen und führt als unabhängige Stelle Kalibrierungen<br />

verschiedener mechanischer und elektrischer Messgrößen durch - und dies<br />

bereits seit 1923. Die Leitung hat Herr Siegfried Gerber (Tel. 0711/685-62557 bzw.<br />

siegfried.gerber@mpa.uni-stuttgart.de), sein Stellvertreter ist Herr Neumann (Tel.<br />

0711/685-63<strong>03</strong>5 bzw. steffen.neumann@mpa.uni-stuttgart.de).<br />

Das Referat Lager und Übergänge im Bauwesen nimmt als baurechtlich anerkannte<br />

Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle (PÜZ-Stelle) und auf europäischer<br />

Ebene notifizierte Produktzertifizierungsstelle (Kennzahl 0672) alle entsprechend dem<br />

gültigen System zum Konformitätsnachweis bzw. zur Bewertung und Überprüfung der<br />

Leistungsbeständigkeit im Rahmen der Zertifizierung von Brückenlagern, Fahrbahnübergängen<br />

sowie Erdbebenvorrichtungen geforderten Aufgaben wahr. Die Qualifizierung<br />

und Freigabe von Gleitkomponenten für Lager im Bauwesen sowie die<br />

Qualitätssicherung von Lagern und Dehnfugen für Hochbauten allgemein sind weitere<br />

Schwerpunkte. Die Leitung des Referats hat Herr Dr. Wiedemeyer (Tel. 0711/685-<br />

62563 bzw. jochem.wiedemeyer@mpa.uni-stuttgart.de), sein Stellvertreter ist Herr<br />

Jung (Tel. 0711/685-63918 bzw. mathias.jung@mpa.uni-stuttgart.de). Für die Leitung<br />

der PÜZ-Stelle sind die Herren Gerber und Dr. Wiedemeyer beim Deutschen Institut<br />

für Bautechnik (DIBt), Berlin, benannt.<br />

Ihre MPA <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. H. Garrecht<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. K. Maile<br />

Editorial 1<br />

Kraftkalibrierung 2<br />

Mitarbeit in Gremien<br />

3<br />

Kalibrierung von<br />

Prüfmaschinen 3<br />

Lager und<br />

Übergänge im<br />

Bauwesen 4<br />

Bauprodukte aus<br />

dem Maschinenbau<br />

4<br />

Sicherheit – ein<br />

öffentliches<br />

Interesse 6<br />

Gut gerüstet für<br />

bevorstehende<br />

Veränderungen 8<br />

Aktuelles –<br />

39. MPA Seminar 8<br />

Kalibrierlabor<br />

1000 kN Reibungsprüfmaschine<br />

Die Verbreitung dieses <strong>Newsletter</strong>s erfolgt über eine Mailingliste bzw. über die Homepage der<br />

MPA <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Falls Sie unseren <strong>Newsletter</strong> künftig per Email erhalten wollen,<br />

schicken Sie uns bitte eine kurze Nachricht.<br />

Ansprechpartner: Sabine Martens (sabine.martens@mpa.uni-stuttgart.de)<br />

Verantwortlich für<br />

diesen <strong>Newsletter</strong> ist<br />

die Stabsabteilung<br />

„Kalibrierung/<br />

Bauprodukte/<br />

Bauüberwachung“<br />

(Leitung: Hr. Dipl.-Ing.<br />

Siegfried Gerber).<br />

Seite 1


<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Kraftkalibrierung – Kompetenz aus einer Hand<br />

Das Kalibrierlabor der MPA <strong>Universität</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> ist Ihr Partner für<br />

Kalibrierungen mit höchster Präzision<br />

und Qualität. Wir kalibrieren seit<br />

vielen Jahren Kraftmessgeräte in den<br />

Bereichen von 100 N bis 1 MN und<br />

sind hierfür seit 1996 durch den<br />

Deutschen Kalibrierdienst (DKD)<br />

akkreditiert. Die verwendeten Kraft-<br />

Bezugsnormalmesseinrichtungen sind<br />

an die nationalen Normale der Physikalisch-Technischen<br />

Bundesanstalt<br />

(PTB) in Braunschweig angeschlossen.<br />

Als unabhängige Einrichtung führen . wir Kalibrierungen verschiedener<br />

mechanischer und elektrischer Messgrößen durch. Aufgrund unserer <strong>Universität</strong>snähe<br />

können wir durch Wissens- und Technologietransfer auf Erkenntnisse aus Forschung<br />

und Entwicklung zurückgreifen und einen in Jahrzehnten erarbeiteten umfangreichen<br />

Erfahrungsschatz vorweisen.<br />

Zusammen mit der MPA Darmstadt betreiben wir in der Außenstelle Nürnberg eine<br />

1 MN Kraft-Bezugsnormalmesseinrichtung mit dem Kraftbereich 500 N bis 1 MN,<br />

welche eine von der PTB bestätigte Messunsicherheit von 1*10 -4 , also 0,01 %, besitzt.<br />

Somit können wir Kalibrierungen von Kraftmessgeräten der Klasse 00 durchführen.<br />

Sowohl die Ausstattung unseres Kalibrierlabors als auch unser Fachpersonal unterliegen<br />

einer regelmäßigen Überwachung durch die Akkreditierungsstelle.<br />

Leiter der Stabsabteilung<br />

und des Referats<br />

Kalibrierung, Herr Dipl.-Ing.<br />

Siegfried Gerber<br />

0711/685-62557<br />

siegfried.gerber@mpa.unistuttgart.de<br />

Stellv. Leiter des Referats<br />

Kalibrierung, Herr Dipl.-Ing.<br />

(FH) Steffen Neumann<br />

0711/685-63<strong>03</strong>5<br />

steffen.neumann@mpa.unistuttgart.de<br />

50 kN K-BNME<br />

1 MN Kraft-Bezugsnormalmesseinrichtung (K-BNME) in der Außenstelle Nürnberg<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Mitarbeit in Gremien im Bereich Werkstoffprüfmaschinen<br />

Die MPA <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> ist maßgeblich an den Gremien- und Normungsaktivitäten<br />

beteiligt, da der Leiter der Stabsabteilung Kalibrierung/Bauprodukte/<br />

Bauüberwachung, Hr. Gerber, den Vorsitz des DKD-Fachausschusses Werkstoffprüfmaschinen<br />

inne hat. An dem Fachausschuss nehmen jedes Jahr zwischen 50 und<br />

60 Interessierte aus 7 europäischen Ländern teil. Dadurch, dass regelmäßig zwischen<br />

70% und 80% aller DKD/DAkkS-akkreditierten Labore auf den Sitzungen vertreten<br />

sind, spiegelt der Ausschuss die Kalibrierlandschaft im Bereich Werkstoffprüfmaschinen<br />

sehr gut wieder. Dies ermöglicht ein effizientes Arbeiten und sorgt für eine<br />

homogene Umsetzung der Normen und Richtlinien unter der DKD/DAkkS-Akkreditierung.<br />

Im Ausschuss sind Beisitzer aus der Akkreditierungsstelle anwesend und<br />

informieren über Neuigkeiten. Es erfolgen weiterhin Informationen von Vertretern der<br />

PTB wie auch vom DIN zu neuen Normen und Gremienarbeiten bereits während der<br />

Überarbeitung. Somit können die Entwürfe diskutiert und Vorschläge an die Gremien<br />

zurückgegeben werden. Darüber hinaus werden Ringvergleiche organisiert, über<br />

aktuelle Entwicklungen und Themen diskutiert, ergänzende Leitfäden zu Normen<br />

erstellt oder in Arbeitsgruppen DKD-Richtlinien erarbeitet.<br />

(www.ptb.de/cms/de/dienstleistungen/dkd.html)<br />

Sitzung DKD-Fachausschuss<br />

Werkstoffprüfmaschinen<br />

Weiterhin stellt die Stabsabteilung Kalibrierung/Bauprodukte/Bauüberwachung den<br />

Obmann des DIN Arbeitsausschusses NA 062-08-11 AA „Werkstoffprüfmaschinen“<br />

sowie den stellv. Obmann des DIN Arbeitsausschusses NA 062-01-44 AA<br />

„Schlagzähigkeitsprüfung für Metalle“.<br />

Kalibrierung von Prüfmaschinen<br />

Mit Werkstoffprüfmaschinen und Prüfgeräten werden wichtige Versuchsdaten erzeugt.<br />

Sie sind Grundlage zur Kennwertermittlung, Werkstoff- und Bauteilbeschreibung. Nur<br />

mit diesen Versuchsdaten können Bauteile ausgelegt und aufgrund von Versuchen<br />

benötigte Mindestanforderungen überprüft werden. So ist die Zuverlässigkeit der mit<br />

Prüfmaschinen ermittelten primären Versuchsdaten von entscheidender Bedeutung für<br />

die Sicherheit von Maschinen, Fahrzeugen und Bauwerken. Für die Sicherung und<br />

Verbesserung der Qualität von Produkten sowie zur Kostenreduzierung ist die<br />

verlässliche Prüfung und Kalibrierung von Prüfmaschinen daher von maßgeblicher<br />

Bedeutung und wird für eine Zertifizierung oder Akkreditierung von Laboratorien /<br />

Prüfstellen vorausgesetzt.<br />

Deshalb ist eine normgerechte<br />

Prüfung und Kalibrierung der Prüfmaschine<br />

durch einen kompetenten<br />

und unabhängigen Partner unverzichtbar.<br />

Lange Erfahrung und hohe<br />

fachliche Kompetenz sind dafür die<br />

Voraussetzung.<br />

Erfahrung aus über<br />

40.000 Kalibrierungen<br />

unter der Akkreditierung<br />

Kalibrierung einer Prüfmaschine<br />

Dies bestätigt die vertragliche Treue<br />

unserer Kunden seit über 40<br />

Jahren.<br />

Zur Erweiterung unseres Portfolio ist<br />

es geplant, Prüfmaschinen künftig<br />

auch dynamisch zu kalibrieren.<br />

Kalibriermarke der MPA<br />

Seite 3


<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Lager und Übergänge im Bauwesen – gewachsene<br />

Erfahrung, bewährte Prüftechniken<br />

Zu den wesentlichen Zielen des<br />

Referats zählen die Untersuchung,<br />

Qualifizierung,<br />

Qualitätssicherung und betriebliche<br />

Bewährung von Lagern<br />

und Komponenten für den<br />

Brücken- und Hochbau, die<br />

Erhöhung der Betriebssicherheit<br />

von Bauwerkslagerungen durch<br />

Fremdüberwachung sowie<br />

Qualitätssicherung an Komponenten<br />

und Bauteilen, die<br />

Weiterentwicklung von Lagerungen<br />

auf Grundlage von<br />

Forschung und Erkenntnissen<br />

aus Schadensfällen, die<br />

Qualifizierung neuer Werkstoffund<br />

Konstruktionskonzepte im<br />

Rahmen von Forschung und<br />

Entwicklung, die Nutzung des<br />

Kenntnisstandes als Beitrag für<br />

die Erarbeitung von Normen und<br />

Richtlinien sowie eine Minimierung<br />

des Schadensrisikos durch<br />

Schulung von Fachkräften.<br />

Diese Ziele werden in der MPA<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> bereits seit<br />

mehr als 50 Jahren verfolgt. Die<br />

gewonnenen Erkenntnisse und<br />

Erfahrungen haben entscheidend<br />

zur Entwicklung und Optimierung<br />

moderner Systeme für<br />

Brücken- und Hochbauten<br />

beigetragen und fließen in die<br />

Schulung von Fachkräften ein.<br />

Alle zum größten Teil speziell<br />

entwickelten Prüfverfahren haben<br />

sich als praxisrelevant<br />

erwiesen und sind durch die<br />

Deutsche Akkreditierungsstelle<br />

GmbH (DAkkS) akkreditiert.<br />

6000 kN Druckprüfmaschine<br />

6 MN PM<br />

Reibungsversuch unter Temperatur<br />

Leiter des Referats Lager<br />

und Übergänge im<br />

Bauwesen, Herr Dr.<br />

Jochem Wiedemeyer<br />

0711/685-62563<br />

jochem.wiedemeyer@mpa.unistuttgart.de<br />

Stellv. Leiter des Referats<br />

Lager und Übergänge im<br />

Bauwesen, Herr Dipl.-Ing.<br />

Mathias Jung<br />

0711/685-63918<br />

mathias.jung@mpa.unistuttgart.de<br />

Bauprodukte aus dem Maschinenbau<br />

Die geforderte Leistungsfähigkeit der auf dem Sektor relevanten Bauprodukte kann<br />

meist nur gewährleistet werden, wenn im Hinblick auf Fertigung und Anschluss an das<br />

Bauwerk Vorgaben und Maßstäbe des Maschinenbaus angewandt werden<br />

Im Folgenden werden die wesentlichen Bauprodukte kurz charakterisiert.<br />

Seite 4


<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Überwachung eines<br />

Brückenlagers<br />

Lagerung der Brücke über dem Schattenring in <strong>Stuttgart</strong><br />

Brückenlager<br />

Lagerungssysteme von Brückenbauwerken haben die Aufgabe, Längenänderungen,<br />

Verdrehungen und die Übertragung von vertikalen Lasten sowie ggf. Horizontalkräften<br />

an den Auflagerungspunkten auf den Widerlagern und Pfeilern der Struktur weitgehend<br />

zwängungsfrei zu ermöglichen. In modernen Kipp- / Gleitlagern wird ein nach<br />

Lagertyp unterschiedlich ausgebildeter Kippteil mit einem horizontalen Gleitteil<br />

kombiniert, in dem über einen thermoplastischen Gleitwerkstoff vertikale Lasten<br />

großflächig übertragen werden. Durch Verwendung von Führungen oder Festhaltungen<br />

kann die Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden, um bei geeigneter<br />

Anordnung solcher Lager im Lagerungssystem des Brückenüberbaus statisch<br />

bestimmte und möglichst zwängungsfreie Verhältnisse zu schaffen.<br />

Beispiel für ein zwängungsarmes<br />

Lagerungssystem<br />

Beispiel Kalottenlager (P1-KGe, 3.3)<br />

Beispiel Topflager (P1-TGe, 2.2)<br />

Mitarbeiter Herr Dipl.-Ing.<br />

Robert Preuß<br />

0711/685-63<strong>03</strong>6<br />

robert.preuss@mpa.unistuttgart.de<br />

Fahrbahnübergänge<br />

An den Widerlagern und zwischen<br />

getrennten Teilen des Brückenüberbaus<br />

werden in der Regel<br />

Fahrbahnübergangskonstruktionen<br />

eingesetzt, um längenänderungsbedingt<br />

variable Spalte insbesondere<br />

in Brückenlängsrichtung zu<br />

überbrücken. Es sind hinsichtlich<br />

Bauweisen und Bewegungsvermögen<br />

unterschiedliche Produktfamilien<br />

etabliert.<br />

Fahrbahnübergang in Lamellenbauweise<br />

Fingerübergang<br />

Seite 5


<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

c<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Erdbebenvorrichtungen<br />

Insbesondere in erdbebengefährdeten Gebieten sind Erdbebenvorrichtungen als<br />

Ausstattung von Brückenbauwerken und andere Hochbauten von großer Bedeutung.<br />

Im Wesentlichen besteht die Aufgabe darin, die durch ein Erdbeben erzeugten<br />

dynamischen Einwirkungen (Kräfte, Bewegungen) auf die Struktur durch Umsetzung<br />

eines Großteils der eingeleiteten Energie in der Vorrichtung zu minimieren. Im<br />

Gegensatz zu anderen Vorrichtungstypen werden bei Isolatoren auch vertikale Lasten<br />

übertragen.<br />

Prüfung von Prototypen im<br />

Rahmen der Zertifizierung von<br />

Erdbebenvorrichtungen<br />

Erdbebenvorrichtungen aus der Familie der Isolatoren – Bleikernlager, Pendelgleiter<br />

Hochbaulager allgemein<br />

Bei anderen Hochbauten (wie Gebäude, Eisbahnen, etc.) ist es zur Vermeidung von<br />

Zwängungen oder zur Isolation häufig ebenfalls sinnvoll, aneinandergrenzende Teile<br />

der Struktur über Lagerungen und Dehnfugen zu entkoppeln. Die Anforderungen an<br />

die Leistungsfähigkeit der dafür verfügbaren Produkte sind jedoch mit den Systemen<br />

für Brückenbauwerke nicht vergleichbar.<br />

Donaubrücke Sinzing<br />

Sicherheit – ein öffentliches Interesse in Deutschland<br />

und Europa<br />

Brückenlager und Fahrbahnübergangskonstruktionen sind von jeher als sicherheitsrelevante<br />

Bauteile eingestuft, d. h., dass bei Versagen die öffentliche Sicherheit<br />

gefährdet ist. Auf nationaler Ebene, in Deutschland, waren Brückenlager in den<br />

allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />

(DIBt), Berlin, dem Konformitätsnachweissystem 1+ gemäß den Landesbauordnungen<br />

(LBO) zugeordnet, das sich auf eine werkseigene Produktionskontrolle des Herstellers,<br />

eine Erstprüfung sowie periodische Fremdüberwachung der Fertigung des<br />

Herstellwerks durch eine anerkannte Überwachungsstelle und eine Zertifizierung<br />

durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle stützt. Ferner sind Prüfungen an<br />

entnommenen Proben durch eine anerkannte Prüfstelle vorgesehen. So zertifizierte<br />

Bauprodukte werden mit dem Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) gekennzeichnet.<br />

Bei Fahrbahnübergängen war eine Zertifizierung nicht vorgesehen. Auf nationaler<br />

Ebene unterlagen und unterliegen diese Regelprüfungen auf Grundlage der Technischen<br />

Lieferbedingungen und Prüfvorschriften für wasserdichte Fahrbahnübergänge<br />

(TL/TP FÜ) als Bestandteil der Technischen Lieferbedingungen und Technischen<br />

Prüfvorschriften für Ingenieurbauten (TL/TP-ING) der Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BaSt). Bei einfachen einprofiligen Konstruktionen ist die Fertigung auf Grundlage<br />

Innbrücke Griesstätt<br />

Seite 6


<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

einer Richtzeichnung möglich. Ebenfalls vorgesehen sind die Instrumente der<br />

werkseigenen Produktionskontrolle beim Hersteller sowie der Erstprüfung und<br />

Fremdüberwachung durch eine anerkannte Überwachungsstelle. Die Aufgaben der<br />

Überwachungsstelle (Ü-Stelle) werden für diese Bauprodukte praktisch seit dem<br />

jeweiligen Gültigkeitsbeginn der Regelwerke vom Referat wahrgenommen.<br />

Beginnend ab dem Jahre 2006 wurden europäische Regelwerke auf Grundlage des<br />

Bauproduktengesetzes rechtsverbindlich, wobei die europäische Normenreihe EN<br />

1337 „Lager im Bauwesen“ die meisten nationalen Zulassungen für Brückenlager<br />

ablöste. Nachdem darin das Konformitätsnachweissystem von 1+ auf 1 (keine Prüfung<br />

von Proben) zurückgestuft ist, wurde für die Verwendung der mit dem CE-Zeichen<br />

gekennzeichneten Lager die zusätzliche Zertifizierung der Ausstattung auf Grundlage<br />

einer nationalen Zulassung erforderlich. Für nicht durch die EN abgedeckte Lagervarianten<br />

wurden Europäische Technische Zulassungen (ETAs) erlassen. Erst vor rd.<br />

3 Jahren wurde die Europäische Norm EN 15129 für Erdbebenvorrichtungen<br />

rechtsverbindlich. Für Fahrbahnübergänge sollten ETAs Gültigkeit erhalten, die auf<br />

Grundlage von Europäischen Technischen Leitlinien (ETAGs) zu erarbeiten sind.<br />

Unabhängig davon wurden vor Kurzem bereits zwei ETAs für verschiedene<br />

Übergangstypen erteilt. Im Hinblick auf die Konformitätsnachweise nach den<br />

europäischen Regelwerken sind im Referat die erforderlichen Notifizierungen als<br />

unabhängige Stelle unter der Kennzahl 0672 ebenfalls praktisch seit Gültigkeitsbeginn<br />

vorhanden. Hervorzuheben ist dabei, dass es sich bei der seit Anfang 2012<br />

vorliegenden Notifizierung als PÜZ-Stelle für Erdbebenvorrichtungen nach EN 15129<br />

deutschlandweit um die einzige handelt und auch bereits die Notifizierungen für die<br />

Fahrbahnübergänge nach ETA erfolgt sind. Für die Aktivitäten als Prüfstelle von<br />

Erdbebenvorrichtungen bestehen in Zusammenhang mit der Prüfung von Prototypen<br />

im Rahmen der Zertifizierung Kooperationsvereinbarungen mit den auf diesem Sektor<br />

weltweit führenden externen Prüfinstituten.<br />

Kennzeichnung zertifizierter<br />

Bauprodukte<br />

Qualitätssicherung von Gleitlagern<br />

Als Überwachungs- und Zertifizierungsstelle betreut das Referat zurzeit 11 namhafte<br />

Hersteller mit fast 30 Herstellwerken weltweit und es wurden mehr als 120 Übereinstimmungs-<br />

oder EG-Konformitätszertifikate auf Grundlage von Erstprüfungen erteilt.<br />

Hinzu kommen die ständig erforderlichen chargenweisen Freigaben von Komponenten<br />

für Brückenlager im Auftrag zahlreicher Komponentenhersteller sowie die Fertigungskontrolle<br />

von in der Regel nicht als sicherheitsrelevant eingestuften Hochbaulagern.<br />

Kennzeichnung<br />

nichtzertifizierter aber<br />

überwachter Bauprodukte<br />

(Fertigungskontrolle)<br />

Seite 7


<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

© Le Meridien<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Gut gerüstet für bevorstehende Veränderungen<br />

Im Juli <strong>2013</strong> wurde die für auf europäischer Ebene geregelten Bauprodukte<br />

maßgebliche Bauproduktenrichtlinie durch eine Bauproduktenverordnung ersetzt. Aus<br />

diesem Grund ist eine erneute Notifizierung von unabhängigen Stellen für Bauprodukte<br />

mit CE-Kennzeichnung erforderlich. Das DIBt hat als Notifizierungsstelle verfügt, dass<br />

eine Wiederanerkennung nur erfolgt, wenn das beantragende Institut, als Nachweis<br />

der Befähigung, als Zertifizierungsstelle nach EN 45011 akkreditiert ist. Vor diesem<br />

Hintergrund erfolgte im März <strong>2013</strong> eine Begutachtung der Stabsstelle und des<br />

Referats durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS). Im Hinblick auf die<br />

Prüfstelle standen gleichzeitig eine Re-Akkreditierung der bereits akkreditierten<br />

fachspezifischen Prüfverfahren und eine Neuakkreditierung der Prüfverfahren für<br />

Erdbebenvorrichtungen auf dem Programm. Die umfassende Akkreditierung konnte<br />

erfolgreich abgeschlossen werden, sodass einer erneuten Notifizierung für alle<br />

betroffenen Bauprodukte nichts im Wege stand. Das Referat wird daher auch künftig<br />

die bewährten Leistungen als notifizierte Produktzertifizierungsstelle erbringen.<br />

Zum Jahresende scheidet der jetzige Leiter des Referates „Lager und Übergänge im<br />

Bauwesen“ altersbedingt aus dem aktiven Dienst aus. Die Nachfolge wurde von langer<br />

Hand geplant und vorbereitet, um Fachkompetenz und die gewachsenen Erfahrungen<br />

auf dem Sektor weiterzugeben und zu erhalten. Die im Laufe der Zeit neu eingestellten<br />

Mitarbeiter Dipl.-Ing. Jung und Dipl.-Ing. Preuß ergänzen das Team in hervorragender<br />

Weise und werden auf Grundlage der besonders sorgfältigen und umfassenden<br />

Einarbeitung die komplexen Aufgaben in Zusammenarbeit mit dem langjährig für die<br />

Prüfungen zuständigen Mitarbeiter, Herrn H. Roos (Tel. 0711/685-60166 bzw.<br />

hartmut.roos@mpa.uni-stuttgart.de) und Herrn Dipl.-Ing. Gerber, als Leiter der Zertifizierungsstelle<br />

sowie der Stabsabteilung, uneingeschränkt weiterführen können.<br />

Unsere Anschrift:<br />

MPA <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

Pfaffenwaldring 32<br />

70569 <strong>Stuttgart</strong><br />

Unsere Fax-Nr.:<br />

0711/685-63070<br />

Aktuelles – 39. MPA Seminar<br />

Am 8. und 9. Oktober <strong>2013</strong> findet im Le Méridien <strong>Stuttgart</strong> das 39. MPA-Seminar zum<br />

Thema "Anlagenüberwachung und Verfügbarkeit - Bauteilberechnung und Werkstoffausnutzung“<br />

statt. Das MPA-Seminar ist für Vertreter aus Industrie, <strong>Universität</strong> und<br />

Fachverbänden eine traditionelle Plattform, um den fachlichen Austausch auf dem<br />

Gebiet des Werkstoff- und Bauteilverhaltens in der Energie- und Anlagentechnik zu<br />

intensivieren, die Zusammenarbeit zu vertiefen und die persönlichen Kontakte zu<br />

pflegen. Die Themenschwerpunkte sind:<br />

• Neue Kraftwerkskonzepte mit fossilen Energieträgern<br />

• Energieerzeugung mit regenerativen Energieträgern<br />

• Bestandskraftwerke (fossil)<br />

• Bestandskraftwerke (KKW)<br />

Ein attraktives Programm mit interessanten Fachvorträgen und anschließende Diskussionen<br />

werden wieder das Fachpublikum nach <strong>Stuttgart</strong> bringen.<br />

Weitere Informationen unter: http://seminar.mpa.uni-stuttgart.de/<br />

Vorschau:<br />

Erscheinungstermin des<br />

des nächsten<br />

<strong>Newsletter</strong>s: 15.10.<strong>2013</strong><br />

Es stellt sich dann die<br />

Abteilung Dauerhaftigkeit<br />

und Schutz von Bauten<br />

und Anlagen, (Leitung:<br />

Hr. Dr. rer. nat. Grüner)<br />

vor.<br />

Seite 8

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