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Krummschnabelenten - Enten-sv.de

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selbe Epoche reichen die Bil<strong>de</strong>r von Melchior <strong>de</strong> Hon<strong>de</strong>coeter (1636-1695) zurück.<br />

Vortrefflich in <strong>de</strong>r Darstellung hinterließ er uns das Abbild eines dunkelwildfarbigen<br />

Erpels (mit Latz und weißen Außenschwingen) und einer weißen Ente.<br />

Bei<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>utlich abwärts gebogenem Vor<strong>de</strong>rschnabel und einer Fe<strong>de</strong>rhaube. Das<br />

Merkmal Haube wird in Zusammenhang mit <strong>de</strong>n <strong>Krummschnabelenten</strong> doch recht<br />

häufig erwähnt. Sie sind echte „Oranjes“, Holland, genauer gesagt die Provinz<br />

Nord-Holland gilt als Quell dieser Rasse. Ausgangspunkt waren die dort recht zahlreich<br />

gehaltenen Spreeuwkopeen<strong>de</strong>n, eine Ente dunkler als die Wil<strong>de</strong>nten mit einem<br />

langen, <strong>de</strong>r Spreeuw (<strong>de</strong>n Halmen <strong>de</strong>s abgedroschenen Stroh) ähnlichen Schnabels.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r traten bei <strong>de</strong>n Zuchten <strong>de</strong>r Bauern sporadisch Tiere mit „krummen“<br />

Schnäbeln auf, ohne diesem Absurdum jedoch weitere Beachtung zu schenken. Aus<br />

ganz wirtschaftlichen Grün<strong>de</strong>n heraus züchtete man diesen <strong>Enten</strong> einen Weißen<br />

Latz und weiße Außenschwingen an. Zu groß waren die Verluste durch die ansässige<br />

Waidmannschaft. Klare Unterschie<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n Wil<strong>de</strong>nten galt es zu schaffen. Fortan<br />

wur<strong>de</strong>n diese dann Noord-Hollandse Witborsteen<strong>de</strong>n genannt. Ganz nebenbei<br />

entstan<strong>de</strong>n schwarze, blaue, gelbe, weiße und rehfarbige. Dem Sammelsurium an<br />

Farben wur<strong>de</strong> dann am 24.Oktober 1922 ein Riegel vorgeschoben und im Standard<br />

für die Witborsteen<strong>de</strong>n nur noch die dunkel-wildfarbigen zugelassen. Nachfolgend<br />

blieben auch für die Krombekeen<strong>de</strong>n nur die dunkel-wildfarbige Variante mit und<br />

ohne Latz, sowie die einfarbig weißen als anerkannte Farben. Ihre Blütezeit muss<br />

zwischen 1800 und 1900 angesehen wer<strong>de</strong>n. Legeleistungen von 175 bis 200 Eier<br />

pro Jahr und Ente sollen an <strong>de</strong>r Tagesordnung gewesen sein. In dieser Zeit wur<strong>de</strong>n<br />

auch in Deutschland, vornehmlich in Thüringen größere Bestän<strong>de</strong> von weißen<br />

<strong>Krummschnabelenten</strong> erwähnt. Eine bildliche Darstellung ist mir aus dieser Zeit<br />

lei<strong>de</strong>r nicht bekannt. Die Wirren bei<strong>de</strong>r Weltkriege haben, dieser Rasse wie manch<br />

an<strong>de</strong>ren doch erheblich zugesetzt. Unsere heutigen Krummschnäbel, wie sie in<br />

Fachkreisen liebevoll genannt wer<strong>de</strong>n, gehen auf einen kläglichen Restbestand von<br />

ca. 15 Tieren zurück, die 1975 als Grundlage für die weitere Zucht in ganz Holland<br />

zusammengesucht wur<strong>de</strong>n.<br />

Wie bereits vor Jahrhun<strong>de</strong>rten dienten die Nordholländischen Witborst- und<br />

Spreeuwkopeen<strong>de</strong>n als Blutauffrischung. Wir konnten ja bereits feststellen, dass es<br />

sich hier um ein und dieselbe „Sippschaft“ han<strong>de</strong>lt. Übrigens treten kleinere Schnabelkrümmungen<br />

auch heute immer wie<strong>de</strong>r einmal ganz sporadisch bei <strong>de</strong>n Laufund<br />

Hochbrutflugenten auf. Holländische Züchter mutmaßen, dass die ersten Tiere<br />

auf Importe aus Ost-Indien, <strong>de</strong>m Einzugsbereich <strong>de</strong>r Laufenten zurückgehen. Ein<br />

Zusammenhang zwischen Krümmung und Schnabellänge konnte bislang nicht<br />

nachgewiesen wer<strong>de</strong>n. Es ist beson<strong>de</strong>rs erfreulich, dass es unseren holländischen<br />

Zuchtfreun<strong>de</strong>n gelungen ist, neben <strong>de</strong>n Dunkel-wildfarbigen mit und ohne Latz,<br />

auch die Weißen wie<strong>de</strong>r zu erzüchten. Zaghaft, mit leisen Flüsterton kann von einer<br />

gesicherten Verbreitung ausgegangen wer<strong>de</strong>. Im Zuge <strong>de</strong>r Massenkeulung aller Geflügelarten<br />

beim Auftreten <strong>de</strong>r Geflügelpest in Holland wur<strong>de</strong>n per amtlichem Dekret<br />

die Noord-Hollandse Krombekeen<strong>de</strong>n von diesem Irrsinn ausgenommen. Mehr<br />

als fraglich, ob sich <strong>de</strong>utsche Dienststellen ebenfalls zu <strong>de</strong>rartigen Zugeständnissen<br />

hätten hinreißen lassen. Zwei Farbenschläge sind bei uns zugelassen, <strong>de</strong>r dunkelwildfarbige<br />

mit Latz und <strong>de</strong>r weiße. Ich <strong>de</strong>nke eine Vorstellung/Zulassung <strong>de</strong>r rein<br />

dunkel-wildfarbigen könnte <strong>de</strong>r Rasse zu einem weiteren positiven Auftrieb verhelfen.<br />

Gefor<strong>de</strong>rt wird eine mittelgroße, eher schlanke Lan<strong>de</strong>ntenform. Der Rumpf waag-

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