Aktuelle Ausgabe lesen - Kehrwieder am Sonntag

KEHRWIEDER am Sonntag · 26. Januar 2014 · Seite 7
Ohne Vergleich hätte Meier-Roman wohl veröffentlicht werden dürfen
Letztes
Kapitel
Von Jan Fuhrhop
Autor Jürgen Meier.
Hildesheim/Celle. Auch wenn Jürgen
Meier sagt, er habe noch Hoffnung
– sein Lokalkrimi „Memories
– Zur Strecke gebracht“ wird wohl
nicht mehr veröffentlicht, die Verlegerin
Sabine Brand und er dürften
auf den rund 2.000 bereits gedruckten
Exemplaren sitzenbleiben. Das
Urteil des Oberlandesgerichts Celle
steht zwar noch aus – es soll am 6.
Februar verkündet werden – doch
wenn der 13. Zivilsenat unter Vorsitz
von Matthias Wiese seine Bewertung
nicht noch einmal radikal
ändert, bleibt das Buch verboten.
Ein Erfolg für den Hildesheimer
Immobilienunternehmer Sebastian
Lüder sowie dessen Hausjuristen und
Geschäftsführer Frank Wodsack: Sie
waren juristisch gegen Meiers Buch
vorgegangen, weil sie sich in Romanfiguren
wiedererkannten und
in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt
sahen, zumal sie mit kriminellen
Machenschaften in Verbindung gebracht
werden.
In einem ersten Verfahren, in dem
Wodsack noch nicht als Kläger dabei
war, hatte sich Lüder mit Meier noch
auf einen Vergleich geeinigt – dieser
dürfe den Roman veröffentlichen,
wenn er die Figuren und Orte ausreichend
verfremde, so dass der ganz
offensichtliche Bezug nicht mehr
gegeben sei.
Meier willigte damals vor allem
ein, weil er die Kosten des weiteren
Klagewegs nicht hätte stemmen können.
„Es braucht gar keine staatliche
Zensur mehr, das geht mit Geld“,
sagte er anschließend verärgert im
Gespräch mit dem KEHRWIEDER.
Welch‘ bittere Ironie für den Kapitalismuskritiker
Meier, dass nun
genau dieser Vergleich ihm zum
Verhängnis wird. Denn wie die Celler
Richter am Dienstag deutlich machten,
hätten sie bei einer umgehenden
Berufung des Autors nach einer Niederlage
vor dem Hildesheimer Landgericht
durchaus dazu tendiert, ihm
Recht zu geben. An Lüder gewandt
sagte der Vorsitzende des OLG-Senats:
„Ohne Vergleich hätten Sie vermutlich
hinnehmen müssen, was in
dem Buch steht.“ Er verwies auf das
große Gewicht der grundgesetzlich
gesicherten Kunstfreiheit gegenüber
dem Persönlichkeitsrecht.
Da Meier sich aber auf die Abmachung
eingelassen hatte, mussten
die Celler Richter nun bewerten, ob
Meier die Vorgaben des Vergleichs
eingehalten – also Personen und Orte
ausreichend verfremdet – hatte.
Sebastian Lüder (rechts) und Frank Wodsack mit ihrer Anwältin Susanne
Klein (hier beim vorangegangenen Gerichtstermin in Hildesheim).
German Darts Championship in der Halle 39
Auftritt des
mächtigen Mike
(jan/r) Hildesheim. Am kommenden
Wochenende finden in der Halle
39 zum zweiten Mal die German
Darts Championship statt. Mit dabei:
Michael „Mighty Mike“ van Gerwen
– mit 24 Jahren der jüngste Weltmeister
in der Geschichte der Professional
Darts Corporation (PDC), er
führt das Teilnehmerfeld des Gipfeltreffens
vom Freitag, 31. Januar, bis
Sonntag, 2. Februar, an.
Die Fans in Deutschland werden
somit die ersten sein, die den neuen
Weltmeister aus den Niederlanden
live in Aktion sehen können. Michael
van Gerwen hat mit seinem Titelgewinn
die Darts-Legende und den
16-fachen Weltmeister Phil „The
Power“ Taylor als Nummer eins der
Weltrangliste abgelöst.
„Du hast die Haare schön“, so
wird es auch in Hildesheim durch
die Halle 39 schallen, wenn Peter
„Snakebite“ Wright aus Schottland
auftritt. Der Mann mit der auffälligen
Frisur war die große Sensation
der WM und hat durch seine Leistungen
und schrägen Outfits auf sich
aufmerksam gemacht.
Der neue Darts-Weltmeister Michael
van Gerwen.
Der Vizeweltmeister stand im letzten
Jahr im Finale von Hildesheim
und möchte nun den Titel. Die neue
Nummer 7 der PDC hat die Teilnahme
an der German Darts Championship
ebenfalls zugesagt und freut sich
schon auf die Unterstützung seiner
Fans in Deutschland.
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www.www.pdc-europe.tv.
Fotos: Fuhrhop
Und die bisherigen Ausführungen
lassen darauf schließen, dass sie
Lüder Recht geben wie schon zuvor
ihre Hildesheimer Kollegen in der
zweiten Instanz am Landgericht. „Die
zweite Fassung ist keine erhebliche
Entschärfung. Nach wie vor ist der
Kläger eindeutig zu erkennen“, so der
Senatsvorsitzende Wiese. Im Fall des
erst später als Kläger eingestiegenen
Wodsack müssen die Richter die bemängelten
Punkte auch noch inhaltlich
prüfen, wiesen aber schon einmal
darauf hin, dass Wodsack durchaus
zu erkennen sei – sogar die im
Buch beschriebene „Schmalzlocke“
stimme mit der echten Frisur überein,
so Wiese.
Lüder lehnte einen von Wiese
angeregten erneuten Vergleich und
den Vorschlag einer Kostenteilung
mit scharfen Worten ab. Er warf
Meier vor, es gehe ihm nur darum,
seine „kommunistische Ideologie“
zu verbreiten sowie ihn und sein
Unternehmen zu diffamieren – laut
Lüder mit durchaus realen Folgen.
„Wir haben dadurch Riesenprobleme
als Firma.“
Wobei zu bezweifeln ist, dass
Meiers Buch ohne die Klagen jemals
eine derart große Öffentlichkeit erlangt
hätte.
Sanierung in
der Oststadt
Hildesheim. Die Sanierung der
Oststadt geht weiter voran – nachdem
bereits unter anderem die Einumer
Straße und die Kampstraße
umgebaut wurden und die Arbeiten
in der Waterloostraße noch laufen,
stehen als nächstes die Goebenstraße
sowie die südliche Moltkestraße
auf dem Programm. Fahrbahnen
und Gehwege sollen grundlegend
modernisiert werden.
Kurse im
„Maluki“
Zum Halbjahres-Ende
„Bonus
fürs
Büffeln“
Hildesheim. Zum Abschluss des
Schulhalbjahres hat die Stadt für
Mittwoch, 29. Januar, statt einer
Zeugnisfete unter dem Motto „Bonus
fürs Büffeln“ ein Alternativprogramm
organisiert.
■ Im Thega-Filmpalast können die
Schülerinnen und Schüler für nur 5
Euro Eintritt (3D 8 Euro) folgende
Filme sehen: 11 Uhr, „Der Hobbit
– Smaugs Einöde 3D HFR“ (ab 12
Jahren), „The Wolf Of Wall Street“
(ab 16 Jahre), „Fünf Freunde 3“ (ab
0 Jahren); 11.15 Uhr, „Anchorman
2“, „Fack Ju Göhte“ (beide ab 12
Jahren); 11.30 Uhr, „Der Medicus“
(ab 12 Jahren), „Die Eiskönigin 3D“
(ab 0 Jahren).
■ Im Roemer- und Pelizaeus-Museum
sowie im Stadtmuseum im
Knochenhauer Amtshaus haben
Schülerinnen und Schüler von 9 bis
12.30 Uhr freien Eintritt. Unter dem
Motto „Berufsfeld Museum“ gibt es
Wissenswertes zu den einzelnen Tätigkeitsfeldern
im musealen Alltag
zu erfahren. Im praktischen Teil kann
man sich als Ausstellungsgestalter
erproben. Gemeinsam wird eine
Vitrine eingerichtet, Informationsbzw.
Bildtafeln zu unterschiedlichen
Themen werden gestaltet.
■ Wer sich sportlich betätigen
möchte, sollte ins Wasserparadieses
gehen. Die Tageskarte ist dort am 29.
Januar für nur 4,30 Euro erhältlich
(für Schülerinnen und Schüler bis 16
Jahre, ab 18 Jahren nur gegen Vorlage
des Schülerausweises). Im CCR-
Bowling am Bahnhof können zwei
Spiele für nur 5 Euro gespielt werden.
Die Eisbahn an der Lilie stehtSchülerinnen
und Schülern (ab 16 Jahren
nur gegen Vorlage des Schülerausweises)
bis 13 Uhr zum ermäßigten
Preis von 2 Euro offen.
HILDESHEIM
Hildesheim. Ab kommenden Mittwoch,
29. Januar, können Männer
immer mittwochs von 18 bis 21
Uhr im Familienzentrum „Maluki“,
Martin-Luther-Straße 26, Kochen
lernen und Neues ausprobieren. Die
Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro pro
Person und Abend. Ab Donnerstag,
30. Januar, wird im „Maluki“ von 9
bis 12 Uhr an acht Terminen zudem
ein Nähkurs für Anfänger und Fortgeschrittene
angeboten. Die Kursteilnahme
kostet insgesamt 5 Euro
pro Person. Anmeldungen für beide
Kurse werden unter der Telefonnummer
05121/5 35 95 entgegengenommen.
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