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Deutschlands Country-Magazin Nummer 1*<br />

1/2009 Januar- Februar D 5 € A 5,70 € CH sfr 9,80<br />

Modern bauen mit<br />

Traditionshandwerk<br />

10JAHRE<br />

LUST AUF LÄNDLICHE LEBENSART<br />

Schöne Beispiele<br />

für Holztreppen<br />

Omas Rezepte<br />

mit Schokolade<br />

Erlebnisse im<br />

Gartenzimmer<br />

Ski-Romantik<br />

in Norwegen<br />

WOHNEN MIT HOLZ<br />

natürlich leben<br />

* laut Genre-Ranking der Lead Academy 2008<br />

COUNTRY-SAISONKALENDER MIT ADRESSEN UND TERMINEN: MÄRKTE 1<br />

GARTENMESSEN 1 TURNIERE 1 KURSE 1 AUSFLÜGE 1 REISETIPPS 1 BÜCHER


Im Reich der Riesen<br />

Ein Massiv mit vierzig Zweitausender-Gipfeln, alten Weilern und<br />

unberührten Tälern: Im Herzen Norwegens liegt Jotunheimen, ein<br />

Winterparadies, von Dichtern verewigt und Sportlern geliebt.<br />

Text Stefan Schomann<br />

Fotos Markus Kirchgessner<br />

SCHNEEMOBILE sind die Taxis<br />

von Jotunheimen: Hier wird<br />

der Gast zur Hütte Leirvassbu<br />

chauffiert – wie immer mit<br />

Gepäckschlitten im Schlepptau.<br />

98 COUNTRY 1/09<br />

1/09 COUNTRY 99


Eine schmerzlich stille Bergwelt<br />

EISZAPFEN ums Lächeln<br />

hat der 2469 Meter hohe<br />

Galdhøppigen dem Wanderer<br />

in das Gesicht gezaubert.<br />

Der höchste Berg Norwegens<br />

ist leicht zu besteigen.<br />

BUCKELGIFPEL betten das<br />

Hinsæter Fjellhotell ein.<br />

DIE TRUHE im gemütlichen<br />

Hotel Andvord Gård ist in<br />

den landestypischen Blauund<br />

Rottönen bemalt.<br />

100 COUNTRY 1/09


Hier lebt der Mensch nah bei Gott<br />

André sundero tischt als Hors d’œuvre heiße<br />

Geschichten auf. Erzählt von den gigantischen<br />

Rentierherden, die den Menschen vor vielen<br />

Tausend Jahren überhaupt erst ins unwirtliche<br />

Gebirge lockten. Von dem alten Berghof, auf<br />

dem seine Großmutter Butter und Käse<br />

rührte, wo die Knechte von früh bis spät auf den Beinen waren<br />

und der Bauer das Geld einsackte. Erzählt, wie die nicht enden<br />

wollenden Winternächte von jeher die Phantasie beflügelten.<br />

Und immer dann, wenn die Gäste ihm gar zu treuherzig an<br />

den Lippen hängen, dann macht er ihnen weis, dass es oben<br />

am Gjendesee Höhlenmalereien gäbe, die nur im Winter sichtbar<br />

würden. Oder dass das Überkreuzen der Skier, oft genug<br />

Grund für Hals- und Beinbruch, eine lebenswichtige Funktion<br />

erfülle, weil es Trolle abschreckt.<br />

Danach serviert der Gastherr das Abendessen im heimeligen,<br />

vom Duft des Kaminfeuers erfüllten Speisesaal des Hindsæter<br />

Fjellhotells: Schneehuhnsuppe, Lammschlegel mit Wurzelgemüse<br />

und zum Dessert „versteckte Bauernmädchen“ aus gekochten<br />

Äpfeln, Madeiracreme und Blätterteig – ein Menü<br />

anno 1898, dem Gründungsjahr des Hotels, gewürzt mit den<br />

Erzählungen des Hausherrn. Für einen Norweger ist André<br />

Sundero nämlich ausgesprochen temperamentvoll. Er spricht, oft<br />

sogar mehrere Sätze hintereinander, er lacht, und das mehrmals<br />

die Woche, und er bringt seine Gäste buchstäblich auf Touren:<br />

Viele Jahre schon durchstreift er als Führer den Nationalpark von<br />

Jotunheimen. 2004 hat er dann das Nostalgiehotel gekauft, das<br />

er mit seiner deutschen Lebensgefährtin Karola Wenzel betreibt.<br />

Die Berge von Jotunheimen, dem „Heim der Riesen“, sind<br />

ihm von Kindesbeinen an vertraut.Vierzig Zweitausender bilden<br />

das höchste Massiv nördlich der Alpen, aber modelliert<br />

von Eiszeitgletschern wirken die Gipfel mit ihren runden<br />

Rücken und weiten Trogtälern vergleichsweise sanft. Und<br />

während in den Alpen Pisten und Touristen das Bild bestimmen,<br />

herrscht im dünn besiedelten Norden die Natur.<br />

Wovon wir uns auf der Schneeschuhwanderung am<br />

nächsten Morgen überzeugen können. Ein Waldlauf<br />

mit Schuhgröße 114. Wie Yetis stapfen wir bergan,<br />

vorbei an Elchkuhlen und Schneehuhnspuren.Anfangs geht es<br />

querwaldein: Kiefern und Birken, Birken und Kiefern. Der<br />

Wald duftet wie ein Maleratelier, das Harz riecht nach Terpentin.<br />

Dann erklimmen wir den großen Buckel hinter dem Hotel<br />

(Berg wäre denn doch zu viel der Ehre) – und unser Blick<br />

streift weit übers Fjell, wie das karge Hochland oberhalb der<br />

Baumgrenze heißt, hinüber zum lang gestreckten<br />

Gjendesee, der wie ein Fjord im Gebirge klafft,<br />

und hinunter ins Tal der Sjoa (sprich: Schua, „die<br />

Glitzernde“), einen der letzten Wildflüsse Norwegens.<br />

Den stärksten Eindruck aber macht die<br />

Stille. Eine fast schmerzliche Lautlosigkeit, in der ein Geräusch<br />

zur Sensation wird. Jeder klirrend fallende Eiszapfen bricht die<br />

Stille entzwei. Das Zwitschern der Meise schrillt wie eine Trillerpfeife,<br />

der Schrei der Dohle dröhnt wie eine Fanfare.<br />

Nachmittags durchstreifen wir auf Langlaufskiern die<br />

Schlucht der Sjoa, die sich wie eine Bobbahn abwärts<br />

schlängelt, von Fichten und Felsen gesäumt. Hier und<br />

da verlassene Gehöfte, verwilderte Almen, eine windschiefe<br />

Mühle. Wir folgen dem Flusslauf, trapsen mit angehaltenem<br />

Atem über Eisbrücken, um das Ufer zu wechseln. Es knirscht<br />

mal hohl, mal droht ein sachtes Bersten. Doch allmählich finden<br />

wir Zutrauen zum fremden Element und schießen am<br />

Ende kreuz und quer übers Eis, bei Rückenwind ohne Stockeinsatz,<br />

die Arme ausgebreitet, der Körper als Segel.<br />

André Sundero rekapituliert 4000 Jahre Skigeschichte. Ohne<br />

die Bretter hätten seine Vorfahren im Winter weder auf die<br />

Jagd noch zum Fischen gehen können, sie wären nicht mal bis<br />

DIE STABKIRCHE des<br />

Weilers Heidal: Das Erz<br />

in den steinernen Dachpfannen<br />

tönt sie im Lauf<br />

der Zeit rot. RUNEN,<br />

Drachenköpfe und antike<br />

Votivtafeln zieren die<br />

Stabkirche von Lom, die<br />

1200 errichtet wurde.<br />

MARIE UND SIDSEL von<br />

der Molkerei Heidal und<br />

ihr ganzer Stolz: Gudbrandsdalen,<br />

ein Käse<br />

nach alter Rezeptur.<br />

in das nächste Tal gelangt. Die skandinavische<br />

Spezialität hielt Einzug ins Weltvokabular: Loipe,<br />

Slalom,Telemark. Und natürlich Ski, was Brett<br />

oder Latte heißt; im deutschen „Scheit“ steckt<br />

die gemeinsame Wurzel noch drin.<br />

Im Sommer schäumendes Wildwasser, verwandelt sich die Sjoa<br />

im Winter in eine Märchenwelt. An einem gefrorenen Wasserfall<br />

schnallen wir Steigeisen an und seilen uns zwanzig Meter<br />

tief in die Schlucht ab. Und staunen über die vielfältigen Formen<br />

des Eises. Hier erscheint es als kompakte Wand, dort als<br />

ein Palisadenzaun aus Zapfen, dort drüben transparent wie ein<br />

Duschvorhang, hinter dem die Sjoa rauscht. Unten öffnen sich<br />

Tunnel und Kristallgrotten. „Jedes Jahr entstehen andere, einzigartige<br />

Gebilde“, begeistert sich unser Führer.<br />

Einige Kilometer flussabwärts liegt der Weiler Heidal. Ein<br />

Dorf wie aus dem Bilderbuch, mit Fjordpferden, alten<br />

Höfen und einer Stabkirche.Als die Molkerei 1995 dichtmachte,<br />

taten sich drei Bäuerinnen zusammen, um die Tradition<br />

fortzuführen. Mit der Gewissenhaftigkeit von Gralshüterinnen<br />

stellen sie seither zwei Spezialitäten her: Rømmegrøt, einen<br />

gehaltvollen Rahmbrei, und den Gudbrandsdalen, der hier<br />

Heidals Ost heißt, einen karamellartigen Käse aus Kuh- und<br />

<br />

1/09 COUNTRY 103


Für Gipfelstürmer<br />

DER WEGWEISER der Hütte<br />

Spiterstulen: Zweitausender<br />

locken überall. AVLETTER,<br />

die süßen Waffeln, sind die<br />

Spezialität im Uppigard.<br />

104 COUNTRY 1/09<br />

1/09 COUNTRY 105


Im Hochland halten sich Traditionen<br />

Ziegenmilch, Sahne und Molke. Der spaltet die Menschheit in<br />

zwei Lager: Die einen lieben, die anderen verabscheuen ihn.<br />

Die Norweger lieben ihn fast ausnahmlos, versüßt er ihnen<br />

doch den Winter. Als kulinarisches Andenken mit nach Hause<br />

gebracht, schmeckt er aber ziemlich nichtssagend, wohl weil er<br />

Tannenduft und Schneegestöber braucht.<br />

Nebenan liegt Nordre Ekre Gård: ein typischer, campusartiger<br />

Hof mit zahlreichen kleinen Wohn- und<br />

Wirtschaftsgebäuden. Familie Ekre führt ihn in der<br />

neunten Generation, und wo einst die Schafe schliefen oder<br />

die alten Bauersleute ihren Lebensabend zubrachten, haben sie<br />

schnuckelige Gästezimmer eingerichtet, mit Kaminen aus<br />

Speckstein und Sofas aus der Zeit von Henrik Ibsen (1828–<br />

1906), Norwegens Nationalschriftsteller.Typisch die gedeckten<br />

Farben: altrosa, blaugrün, rostrot. Marit und ihr Mann Øyvind<br />

sind gelernte Köche.Wenngleich sie regionale Produkte hoch<br />

schätzen, offerieren sie bewusst auch Gerichte, „die man hier<br />

im Tal nicht ohne Weiteres kochen würde“, eine delikate<br />

Bouillabaisse etwa oder kräftiges Ochsenfilet.<br />

Östlich von Heidal mündet die Sjoa ins Gudbrandstal, den<br />

wichtigsten Korridor zwischen Süd- und Mittelnorwegen.<br />

Nirgends sonst stehen so viele denkmalgeschützte Gebäude<br />

wie in den Kommunen von Vågå und Lom. Der Name Vågå<br />

kommt von „reisen, fahren“ – altes Transitland also. Im Mittelalter<br />

verlief hier der Pilgerweg nach Trondheim, zum Grab des<br />

heiligen Olav, der in ganz Nordeuropa verehrt wurde. Und<br />

zwar mit einer Inbrunst, gegen die selbst die Spanier nüchtern<br />

wirken – eine Ahnung vermittelt die prächtige Stabkirche von<br />

Lom. Eine riesige hölzerne Höhle, schummrig und feierlich,<br />

mit wilden Drachenköpfen, Runeninschriften, verblichenen<br />

Votivtafeln und einem Gitterfenster für Leprakranke.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts stellten sich Pilger anderer<br />

Art ein: die ersten Touristen. 1862 prägte der Dichter<br />

Aasmund Olavsson Vinje den Namen „Jotunheimen“;<br />

als heroische Gegenwelt zum bürgerlichen Alltag wurde<br />

das „Heim der Riesen“ rasch populär. Ausgehend von den<br />

folkloristischen Schnurren aus dem Gundbrandstal und vom<br />

Gjendesee schrieb Henrik Ibsen den „Peer Gynt“, eines der<br />

phantastischsten Stücke der Weltliteratur. Edvard Grieg (1843–<br />

1907) schuf die unsterbliche Bühnenmusik dazu. Er wanderte<br />

oft durch Jotunheimen, sein „Allerheiligstes“, suchte Erbauung<br />

und Inspiration. Der größte Fürsprecher der Berge aber war<br />

der Sport. Spätestens seitdem der Polarforscher Fridtjof Nansen<br />

das Skilaufen zur „nationalsten aller Sportarten“ erklärte,<br />

strömten die Norweger herbei, eine Leidenschaft,<br />

die im schicken neuen Fjellmuseum in Lom dokumentiert<br />

ist. Nicht von ungefähr wurde es von<br />

Königin Sonja eröffnet – die wintersportbegeisterte<br />

königliche Familie hat ein Faible für das<br />

Bergmassiv, das man auch als Krone Norwegens bezeichnet.<br />

Etliche Hütten erschließen Jotunheimen und bilden ein<br />

praktisches Netzwerk, liegen sie doch im Abstand kommoder<br />

Tagestouren auseinander. Die meisten sind ehemalige Almhäuser<br />

– wie Spiterstulen, das 1836 mit einem Gästezimmer begann<br />

und sich zu einem 200-Betten-Imperium ausgewachsen hat.<br />

Doch noch immer treibt Familie Sulheim im Sommer ihre<br />

Schafe hoch. Jetzt sind die wuchtigen Hütten bis zum ersten<br />

Stock eingeschneit, umso gemütlicher geht es drinnen zu, wo<br />

vier Generationen unter dem Kommando von Charlotte Sulheim<br />

die Gäste betreuen, darunter zahlreiche Jugendliche. Seit<br />

den 60er-Jahren beherbergt Spiterstulen eine „Bergschule“,<br />

eine landesweite Institution, die Kindern, wie die Hüttenwirtin<br />

es philosophisch ausdrückt, die drei Sakramente der Natur<br />

nahebringt: Spielen, Sprechen, Schweigen.<br />

Wir machen uns am Morgen auf den Weg zur Hütte Leirvassbu.<br />

Bambusstecken markieren die Route – sie ist nicht zu<br />

TOURGUIDE und Kenner<br />

sagenhafter Kamingeschichten:<br />

André Sundero<br />

leitet mit Karola Wenzel<br />

das Hinsæter Fjellhotell.<br />

TROGTÄLER wie das bei<br />

Leirvassbu verdanken<br />

ihre geschwungene Form<br />

urzeitlichen Gletschern.<br />

WOLLSACHEN bietet<br />

der Laden Loarutsalet<br />

neben der Stabkirche<br />

in Lom an, Gore-Tex ist<br />

in Norwegen verpönt.<br />

verfehlen. Doch es gibt Tage, an denen der<br />

Himmel die Erde überwältigt und man nicht<br />

bis zur nächsten Stange sieht. Heute aber liegt<br />

der Schnee gleißend im Sonnenschein, und wir<br />

geben uns dem Glücksgefühl des Gleitens hin,<br />

dieser Verbindung aus Mühelosigkeit und Tempo, die den Körper<br />

in Euphorie versetzt. Kaum vorstellbar, dass hier im Sommer<br />

Bergblumen blühen – in dieser grandiosen Einöde wähnt man<br />

sich in einem Science-Fiction-Film, mit dem großen Berggasthof<br />

„Leirvassbu“ und seinen lang gestreckten Seitenflügeln als<br />

Raumstation, eingebettet in überirdisches Weiß.<br />

Abends bietet sich das gleiche Bild wie schon auf Spiterstulen.<br />

Während es im Kamin knistert und der Wirt<br />

noch einmal dampfenden Tee in die Thermoskannen<br />

füllt, falten schlanke, sehnige Gestalten abgegriffene Landkarten<br />

auseinander. Wo soll es morgen hingehen? Nach Westen<br />

ins Sognefjell, wo so viele berühmte Langläufer herkommen?<br />

Oder nach Südosten, auf den Besseggengrat, von dem Peer<br />

Gynt sich auf einem Rentier in die Tiefe gestürzt haben soll?<br />

Oder zum Gjendesee und dann weiter nach Hindsæter, dem<br />

Ausgangspunkt unserer Runde? Wohin auch immer: Es ist<br />

überall schön in diesem Königreich des Winters.<br />

<br />

1/09 COUNTRY 107


Jotunheimen TIPPS<br />

UND ADRESSEN<br />

FRÜHSTÜCKSTISCH im Hindsæter Fjellhotell.<br />

FORELLENFANG der Eisfischer. STEIN-EXPERTE<br />

Torgeir Garmo von der Mineralsammlung<br />

Fossheim. LANDSCHAFT, wie sie hier typisch ist.<br />

GUDBRANDSDALEN, der süße Käsekaramell.<br />

SPAZIERLANGLÄUFER mit Hund – wer führt wen?<br />

<br />

HOTELS<br />

Andvord Gård NO-2688 Lom,<br />

Tel. +47 98/22 03 75, DZ ab 201 € p. P. inkl.<br />

Halbpension, www.andvordgard.no<br />

Eines der stilvollsten Quartiere Norwegens.<br />

Das ehemalige Gutshaus in Lom, seit<br />

Generationen im Besitz einer Fabrikantenfamilie,<br />

steht erst seit Kurzem Gästen offen.<br />

Die Zimmer schmücken erlesene Erbstücke<br />

wie üppig verzierte Geschirrschränke und<br />

bemalte Holztruhen. Mit vorzüglicher Küche.<br />

Bessheim Fjellstue NO-2680 Vågå,<br />

Tel. +47 61/23 89 13, DZ ab 71 € p. P. inkl.<br />

Halbpension, www.bessheim.no<br />

Der große, dunkel verwitterte Berghof beherbergt<br />

ein komfortables Landhotel mit viel<br />

Holz und Schnitzwerk im einfachen Almhüttenstil.<br />

Beim malerischen Gjendesee gelegen,<br />

beginnt der Wintersport hier direkt<br />

vor der Haustür.<br />

Hindsæter Fjellhotell NO-2680 Vågå,<br />

Tel. +47 61/23 89 61, DZ ab 82 € p. P. inkl.<br />

Halbpension, www.hindseter.no<br />

Das rustikale, 110 Jahre alte Nostalgiehotel<br />

des Tourenführers André Sutero ist ein perfektes<br />

Quartier für Aktivurlauber: mit 150<br />

Kilometer Langlaufpisten, Eisfischen und<br />

Elchsafaris im Jotunheimen-Nationalpark.<br />

Nordre Ekre Gård NO-2677 Nedre<br />

Heidal,Tel. + 47 61/23 41 13, DZ ab 71 € p. P.<br />

inkl. Halbpension, www.nordre-ekre.no<br />

Romantik-Urlaub auf einem alten Bauernhof<br />

im Weiler Heidal: Von altrosa bis blaugrün<br />

sind die urgemütlichen, aber komfortablen<br />

Zimmer jeweils in typisch norwegischen<br />

Farbtönen gehalten, viele mit Kamin und<br />

Ofen. Das eigene Restaurant mixt regionale<br />

Spezialitäten mit internationaler Küche.<br />

BERGHÜTTEN UND GASTHÖFE<br />

Spiterstulen Sognefjellstraße, NO-2688 Lom,<br />

Tel. +47 61/21 94 00, DZ ab 51 € p. P.,<br />

www.spiterstulen.no<br />

Eine Institution im Herzen von Jotunheimen:<br />

Auf 1100 Meter Höhe, von 17 Gipfeln über<br />

2300 Meter umgeben, ist es hier Tradition, Norwegens<br />

Jugend in die Wanderfreuden der<br />

Bergwelt einzuführen. Das 200-Betten-Dorf<br />

ist im Winter mit dem Auto erreichbar.<br />

Leirvassbu Elveseter, NO-2687 Bøverdalen,<br />

Tel. +47 61/21 12 10, DZ ab 67 € p. P.,<br />

www.leirvassbu.no<br />

Seit 1875 brechen Fjellwanderer von hier<br />

aus auf, um einen der über 40 Zweitausender<br />

zu besteigen. Anreise: Stichstraße bis<br />

zum Parkplatz, dann auf Skiern bis zur Hütte.<br />

Auf Anmeldung kann man sich auch bequem<br />

mit dem Schneemobil abholen lassen.<br />

Gjendebu Turisthytte NO-268o Vågå,<br />

Tel. +47 61/23 89 44, DZ ab 33 € p. P.,<br />

www.gjendebu.com<br />

Der älteste Hüttenbetrieb in Jotunheimen<br />

liegt romantisch am Westzipfel des Gjendesees<br />

und ist im Winter per Ski oder Schneemobil<br />

quer über den See zu erreichen.<br />

ESSEN UND TRINKEN<br />

Andvord Gård siehe Hotels<br />

Bäckerei Lom NO-2686 Lom<br />

Eine Oase in der skandinavischen Brotwüste.<br />

Mit fast alchemistischer Kunstfertigkeit<br />

zaubert Morten Schakenda köstliche<br />

Backwaren – sinnigerweise in den Räumen<br />

einer früheren Mühle, die auf der Klippe<br />

über dem tosenden Fluss steht.<br />

Fossheim Turisthotell Restaurant<br />

NO-2688 Lom,Tel. +47 61/21 95 00, tägl.<br />

12–22 Uhr, www.fossheimhotel.no<br />

Norwegens kulinarische Kaderschmiede.<br />

Lange Jahre von Starkoch Arne Brimi geleitet,<br />

führt inzwischen Kristoffer Hovland das<br />

Regiment. Er verwendet vor allem regionale<br />

Produkte, Spezialitäten sind Fisch und Wild.<br />

Molkerei Heidal NO-2677 Nedre Heidal<br />

Nach traditionellen Rezepten werden hier<br />

zwei norwegische Spezialitäten hergestellt:<br />

Rømmegrøt, ein Brei aus Rahm, und Gudbrandsdalen,<br />

ein Käse mit Karamell-Aroma.<br />

Nordre Ekre Gård siehe Hotels<br />

AUSFLÜGE UND FREIZEIT<br />

Jotunheimen Nationalpark mit dem<br />

Norwegischen Gebirgsmuseum<br />

NO-2688 Lom, www.fjell.museum.no<br />

Auf zahlreichen Wanderwegen hält der<br />

Park grandiose Naturerlebnisse bereit. Das<br />

Parkzentrum ist auch Museum: Sinnlich<br />

wird die Entstehung des „Heims der Riesen“<br />

von der Eiszeit bis heute vor Augen geführt.<br />

Fossheim Steinsenter NO-2686 Lom,<br />

Tel. +47 61/21 14 60, www.fossheimsteinsenter.no<br />

Die größte Mineraliensammlung Norwegens.<br />

Fast noch spannender ist ihr charismatischer<br />

Besitzer: „Geosoph“ Torgeir Garmo, ein<br />

entfernter Verwandter des berühmten nor-<br />

wegischen Schriftstellers Knut Hamsun<br />

(1859–1952). Er bietet nicht nur Steine<br />

zum Verkauf, sondern auch geologische<br />

Wanderungen durch Jotunheimen an.<br />

Loarutsalet NO-2686 Lom,Tel. +47 61/21 19 05<br />

Der Pflichtbesuch der Stabkirche in Lom<br />

lässt sich elegant mit Souvenir-Shopping verbinden:<br />

Der Laden mit traditionellem Kunstgewerbe<br />

wie Schnitzwerk, Bauerntellern,<br />

Woll- und Töpferwaren liegt gleich nebenan.<br />

Uppigård Skjåk NO-2690 Skjåk,<br />

Tel. +47 61/21 33 63, Besichtigungstermine nach<br />

Vereinbarung,Ansprechpartnerin: Eldri Skjåk<br />

Leider hat der denkmalgeschützte Hof<br />

jüngst den Gastronomiebetrieb eingestellt,<br />

einen Besuch ist er immer noch wert: Hier<br />

stehen einige der kostbarsten Bauernmöbel<br />

Norwegens, manch prächtig verzierter<br />

Schrank wurde schon von Museen angefragt.<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Norwegisches Fremdenverkehrsamt<br />

Mundsburger Damm 45, 22087 Hamburg,<br />

Tel. 040/22 71 08 10, www.visitnorway.de<br />

Jotunheimen Reiseliv AS<br />

www.visitjotunheimen.com und<br />

www.visitlom.com<br />

Die Websites der Tourismusbehörde informieren<br />

über Sehenswürdigkeiten, Hotels,<br />

Lokale, Freizeitaktivitäten bis zum Wetter.<br />

ANREISE<br />

Color Line,Tel. 04 31/730 03 00,<br />

www.colorline.de<br />

Fähren verkehren täglich zwischen Kiel und<br />

Oslo, Fahrzeit: 20 Stunden. Kosten für<br />

vier Personen und Pkw: zwischen 544<br />

und 860 Euro inkl. Rückfahrt.<br />

Vom Flughafen in Oslo aus sind es zirka<br />

fünf Stunden Autofahrt über Lillehammer ins<br />

Tal der Sjoa oder nach Lom.<br />

REISEZEIT<br />

Viele Winterquartiere öffnen erst im Februar,<br />

sind dann aber bis Mitte April, sogar Anfang<br />

Mai in Betrieb. Ende März sind die Tage<br />

bereits länger als in Mitteleuropa, und das<br />

Wetter stabilisiert sich. Schneesicherheit<br />

gibt es je nach Höhe bis Mitte April, in Hochlagen<br />

oft bis Ende April.<br />

VERANSTALTER<br />

Club-Aktiv Postfach 2049, 26010 Oldenburg,<br />

Tel. 04 41/984 98 12, www.club-aktiv.de.<br />

Organisation von Erlebnisreisen aller Art.<br />

Weitere erfahrene Veranstalter sind:<br />

Sausewind www.sausewind.de<br />

Wikinger-Reisen www.wikinger-reisen.de<br />

Wolters/Tui www.woltersreisen.de<br />

k Weitere Informationen ab Seite 118<br />

c<br />

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