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Im WaNdEl dER EIgENEN WoHNbEdüRfNISSE - hausverein.ch

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18<br />

SCHWERPUNKT<br />

SCHWERPUNKT WOHNEN IM ALTER<br />

<strong>Im</strong> Wandel der eigenen Wohnbedürfnisse<br />

Wir ma<strong>ch</strong>en in unserem Leben viele Veränderungen dur<strong>ch</strong>. Unsere Wohnung kann<br />

si<strong>ch</strong> den daraus folgenden wandelnden Bedürfnissen anpassen.<br />

von Markus S<strong>ch</strong>uler, Präsident Hausverein Zentrals<strong>ch</strong>weiz<br />

Wer si<strong>ch</strong> in jungen Jahren<br />

ein Einfamilienhaus oder eine<br />

Eigentumswohnung baute, da<strong>ch</strong>te<br />

damals viellei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t, dass mit<br />

zunehmendem Alter die Aussentreppe,<br />

die Badewanne oder die<br />

Balkontürs<strong>ch</strong>welle zur Terrasse zu<br />

einem unüberwindbaren Hindernis<br />

werden würde. Dass si<strong>ch</strong> die<br />

Lust am Garten zunehmend zu<br />

einer Belastung wandelt, und die<br />

in jungen Jahren eigenständig<br />

ausgeführten Unterhalts- und Reparaturarbeiten<br />

einmal unerledigt<br />

liegen bleiben würden.<br />

Erst wenn die Kinder ausgezogen<br />

sind, es ruhig im Haus geworden<br />

ist und ein Grossteil des Hauses<br />

kaum mehr genutzt wird, stellt<br />

si<strong>ch</strong> bei vielen älteren Haus- und<br />

Wohnungseigentümern die Frage:<br />

«Wie weiter?»<br />

Zukunftsweisende Fragen<br />

Soll das Haus bald verkauft<br />

werden um in eine altersgere<strong>ch</strong>te


HORIZONTE<br />

19<br />

Wohnung zu ziehen? Könnte man<br />

die Treppe dur<strong>ch</strong> eine Rampe<br />

ersetzen, die Balkontüre s<strong>ch</strong>wellenlos<br />

ma<strong>ch</strong>en und die Badewanne<br />

dur<strong>ch</strong> eine Dus<strong>ch</strong>e ersetzen? Wäre<br />

es gar mögli<strong>ch</strong> aus dem Einfamilienhaus<br />

ein Zweifamilienhaus zu<br />

ma<strong>ch</strong>en um mit der Familie eines<br />

Kindes oder gar mit Freunden<br />

unter einem Da<strong>ch</strong> zu wohnen?<br />

Wel<strong>ch</strong>es ist der ri<strong>ch</strong>tige Zeitpunkt<br />

das Haus zu verkaufen oder den<br />

Kindern zu übers<strong>ch</strong>reiben?<br />

Worauf ist zu a<strong>ch</strong>ten wenn man<br />

si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einer altersgere<strong>ch</strong>ten<br />

Wohnung ums<strong>ch</strong>aut, und ab wann<br />

ist man alt?<br />

Si<strong>ch</strong>eres Wohnen ist keine<br />

Frage des Alters<br />

Wi<strong>ch</strong>tig zu wissen ist, dass eine<br />

altersgere<strong>ch</strong>te Wohnung auf die<br />

Bedürfnisse der Bewohner zuges<strong>ch</strong>nitten<br />

ist, unabhängig deren<br />

Alters. Denn das Alter beginnt<br />

ni<strong>ch</strong>t erst ab der Pensionierung<br />

oder dem 80. Lebensjahr, sondern<br />

bereits mit dem ersten Atemzug.<br />

Das heisst, Si<strong>ch</strong>erheit, Ruhe,<br />

Geborgenheit, ausrei<strong>ch</strong>end Li<strong>ch</strong>t,<br />

Hindernisfreiheit und Begegnungsmögli<strong>ch</strong>keit<br />

sind altersunabhängige,<br />

individuelle Bedürfnisse.<br />

Mit zunehmendem Alter nehmen<br />

die körperli<strong>ch</strong>en Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />

zwar zu, die Sehkraft, die Reaktionsfähigkeit,<br />

und die Bewegli<strong>ch</strong>keit<br />

lassen na<strong>ch</strong>. Do<strong>ch</strong> steile,<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t beleu<strong>ch</strong>tete Treppen,<br />

S<strong>ch</strong>wellen und Stolperkanten bergen<br />

immer ein Risiko, für junge<br />

Eltern mit Einkaufstas<strong>ch</strong>en und<br />

Kindern im Arm genauso wie für<br />

betagte Mens<strong>ch</strong>en.<br />

Si<strong>ch</strong> früh informieren<br />

Daher ist es sinnvoll, si<strong>ch</strong> den eigenen<br />

wandelnden Bedürfnissen,<br />

Träumen und Wüns<strong>ch</strong>en bewusst<br />

zu werden und si<strong>ch</strong> die Frage zu<br />

stellen: Unterstützt mi<strong>ch</strong> meine<br />

Wohnsituation in der Erfüllung<br />

meiner Bedürfnisse und Vorstellungen,<br />

oder behindert sie mi<strong>ch</strong><br />

und falls ja, was kann i<strong>ch</strong> ändern?<br />

Da diese Frage aus vielerlei<br />

Gründen ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> zu beantworten<br />

ist, lohnt si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig<br />

ein beratendes Gesprä<strong>ch</strong> mit einer<br />

Fa<strong>ch</strong>person von Pro Senectute<br />

Kanton Zug oder des Hausvereins<br />

Zentrals<strong>ch</strong>weiz, wel<strong>ch</strong>e hilft,<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten, Kosten und das<br />

weitere Vorgehen aufzuzeigen.<br />

Si<strong>ch</strong> frühzeitig mit diesen Fragen<br />

auseinander zu setzen und beraten<br />

zu lassen wirkt für alle Beteiligten<br />

entlastend und erhöht die Chance<br />

für anhaltend hohe Wohn- und<br />

Lebensqualität bis ins hohe Alter.<br />

Alle Informationen zur Wohnberatung<br />

von Pro Senectute Kanton<br />

Zug und dem Hausverein Zentrals<strong>ch</strong>weiz<br />

finden Sie auf Seite<br />

68 in diesem Heft.<br />

aNZEIgEN<br />

Pflegezentrum Ennetsee<br />

Rigistrasse 1<br />

6330 Cham<br />

T +41 41 784 06 84<br />

info@pfz-ennetsee.<strong>ch</strong><br />

Wo man si<strong>ch</strong> wohl fühlt, ist man zuhause.<br />

Cafeteria tägli<strong>ch</strong> geöffnet ab 14.00 Uhr.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besu<strong>ch</strong>.


20<br />

SCHWERPUNKT<br />

SCHWERPUNKT WOHNEN IM ALTER<br />

LIEgens<strong>ch</strong>aften im Generationentransfer<br />

Wohnre<strong>ch</strong>t oder Nutzniessung - diese Mögli<strong>ch</strong>keiten bieten si<strong>ch</strong> beim<br />

Übertragen von Wohneigentum auf seine Kinder an. Wi<strong>ch</strong>tig ist, dass man<br />

si<strong>ch</strong> vorgängig gut über mögli<strong>ch</strong>e Risiken informiert.<br />

von Peter Stadelmann<br />

Wenn pensionierte Eigentümer<br />

ihre Liegens<strong>ch</strong>aft auf die Kinder<br />

übertragen, jedo<strong>ch</strong> weiterhin<br />

darin wohnen wollen, stehen zwei<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten im Vordergrund:<br />

Wohnre<strong>ch</strong>t oder Nutzniessung. In<br />

jedem Fall aber sollte das Grundstückgewinnsteuerrisiko<br />

und die<br />

Auswirkungen auf die Hypothek<br />

geklärt werden.<br />

Nutzniessung<br />

Bei einer Nutzniessung können<br />

die Eltern weiterhin fast unbes<strong>ch</strong>ränkt<br />

die Liegens<strong>ch</strong>aft nutzen.<br />

Sie können das Haus selber<br />

bewohnen oder vermieten. Jedo<strong>ch</strong><br />

müssen sie au<strong>ch</strong> für die Nebenund<br />

Unterhaltskosten, Hypothekarzinsen,<br />

Versi<strong>ch</strong>erungsprämien<br />

und Steuern selber aufkommen.<br />

Die Kindern haben das «nackte<br />

Eigentum». Die Eltern können die<br />

Liegens<strong>ch</strong>aft jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr


HORIZONTE<br />

21<br />

ohne Zustimmung der Kinder verkaufen,<br />

umbauen oder bei einer<br />

Bank belehnen. Die Ausübung der<br />

Nutzniessung ist pfändbar, was<br />

die Si<strong>ch</strong>erheit vor dem Zugriff der<br />

Gläubiger etwas abs<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>t.<br />

Wohnre<strong>ch</strong>t<br />

Das Wohnre<strong>ch</strong>t ist eine einges<strong>ch</strong>ränkte<br />

Form der Nutzniessung.<br />

Anders als der Nutzniesser dürfen<br />

die Eltern das Haus zwar selber<br />

bewohnen, aber ni<strong>ch</strong>t vermieten.<br />

<strong>Im</strong> Gegensatz zur Nutzniesung<br />

müssen die Kinder die Hypothekarzinsen<br />

und Versi<strong>ch</strong>erungsprämien<br />

bezahlen. Die Eltern<br />

versteuern den Eigenmietwert als<br />

Einkommen, können aber den<br />

Unterhaltsabzug geltend ma<strong>ch</strong>en.<br />

Das Wohnre<strong>ch</strong>t kann entgeltli<strong>ch</strong><br />

oder unentgeltli<strong>ch</strong> vereinbart<br />

werden.<br />

Risiko Grundstückgewinnsteuer<br />

Die Übernahme der Grundpfands<strong>ch</strong>ulden<br />

dur<strong>ch</strong> die Kinder und die<br />

Einräumung einer Nutzniessung<br />

oder eines Wohnre<strong>ch</strong>ts gelten<br />

steuerre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> als Gegenleistung<br />

für die Übergabe der Liegens<strong>ch</strong>aft.<br />

Ist die Gegenleistung<br />

höher als die Anlagekosten, ist<br />

der „Gewinn“ zu versteuern. Eine<br />

Ausnahme liegt vor, wenn die<br />

Gegenleistung ni<strong>ch</strong>t höher ist als<br />

75 % des Liegens<strong>ch</strong>aftswerts. Die<br />

Steuerpraxis ist kantonal unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>.<br />

Das Steuerrisiko ist<br />

unbedingt vorgängig abzuklären.<br />

Vorsorgeauftrag ni<strong>ch</strong>t vergessen<br />

Werden die Eltern pflegebedürftig,<br />

lassen si<strong>ch</strong> Nutzniessungen<br />

oder Wohnre<strong>ch</strong>te nur aufheben,<br />

wenn Kündigungsklauseln vorgesehen<br />

wurden. <strong>Im</strong> Übrigen ist es<br />

seit dem 1. Januar 2013 mögli<strong>ch</strong>,<br />

Vorsorgeaufträge abzus<strong>ch</strong>liessen.<br />

Damit können für den Fall<br />

der eigenen Urteilsunfähigkeit<br />

re<strong>ch</strong>tzeitig und eigenverantwortli<strong>ch</strong><br />

vertrauenswürdige Personen<br />

(Ehepartner, Kinder, Dritte) als<br />

Stellvertreter eingesetzt werden.<br />

Peter Stadelmann, Re<strong>ch</strong>tsanwalt<br />

und Notar, ist Fa<strong>ch</strong>anwalt SAV für<br />

Bau- und <strong>Im</strong>mobilienre<strong>ch</strong>t.<br />

Kontaktmögli<strong>ch</strong>keit über:<br />

www.stadelmann-law.<strong>ch</strong><br />

aNZEIgE<br />

natürli<strong>ch</strong> gesund<br />

mit ganzheitli<strong>ch</strong>en Therapien<br />

Wir beraten Sie kompetent zu Therapien der Komplementärmedizin,<br />

wie Spagyrik, Homöopathie, Phytotherapie<br />

und S<strong>ch</strong>üssler-Salze.<br />

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