TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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26 2.3 Immunität gegen die Newcastle Disease Die Immunität gegen die Newcastle Disease kann in humorale, zellvermittelte und lokale Immunität eingeteilt werden. Zusätzlich wird zwischen angeborenen und erworbenen Immunmechanismen unterschieden. Eine Virusanheftung und – verbreitung wird generell durch gegen F- und HN-Proteine gerichtete neutralisierende Antikörper eingeschränkt und virusbefallene Zellen werden durch natürliche Killerzellen (NK-Zellen) und zytotoxische T-Zellen abgetötet (KAPCZYNSKI et al. 2013). 2.3.1 Angeborene Immunmechanismen Als angeborene Immunmechanismen werden infektionslimitierende Faktoren bezeichnet, welche schon vor einem primären Erregerkontakt im Wirt existieren und auf ein Eindringen von Mikroorganismen reagieren können. Beim Geflügel sind das physikalischen Barrieren wie Federn, Haut und lokale Schleimproduktion, phagozytierende Zelltypen wie NK-Zellen und Makrophagen, das Komplementsystem sowie Zytokine und Interferone (KAPCZYNSKI et al. 2013). In der initialen Phase der Infektion werden durch Pattern Recognition Receptors (PRR), Toll-Like Receptors (TLR) oder Nucleotide-Binding Oligomerization Domain Proteins (NOD) Mikroben anhand ihrer spezifischen Muster, den PAMPs (Pathogen- Associated Molecular Patterns) erkannt. Diese induzieren intrazelluläre Signale, welche Gene für proinflammatorische Zytokine, anti-apoptotische Faktoren und antimikrobielle Peptide aktivieren (KAPCZYNSKI et al. 2013). Bei einer NDV- Infektion produzieren periphere mononukleare Blutlymphozyten und heterophile Granulozyten Stickoxid. Eine Hochregulation von Interferon-α und Interferon-β mRNA kann in Makrophagen, Interferon-γ mRNA in peripheren mononukleären Blutmonozyten detektiert werden (CRIPPEN et al. 2003; AHMED et al. 2007). Interferon-γ wird später von NK-Zellen gebildet, welche auch direkt virusinfizierte Zellen töten, und aktiviert einen Tag nach Infektion die zellulär-vermittelte Immunität (CMI) (LOWENTHAL et al. 1995; REYNOLDS u. MARAQA 2000a, b).
27 2.3.2 Zellvermittelte Immunität Zellvermittelte Immunität (CMI) bedeutet eine spezifisch erworbene, durch T-Zellen (CD4+ T-Helferzellen und CD8+ zytotoxische T-Lymphozyten) erzeugte Immunität, welche einen wichtigen Faktor zur Entwicklung einer Protektion gegen eine NDV Infektion darstellt und zur lokalen Virusreduktion durch Abtöten von infizierten Zellen beiträgt (RUSSELL et al. 1997; REYNOLDS u. MARAQA 2000b). Ebenfalls findet eine Aktivierung von B-Zellen und Makrophagen statt. Die CMI allein reicht nicht aus, um den Wirt vor einer ND Belastungsinfektion zu schützen, jedoch spielt die Menge der IFN-γ-Bildung, welches von NK-Zellen und T-Zellen gebildet wird, in der Reduktion der Mortalität und Morbidität einer ND Erkrankung eine Rolle (SUSTA et al. 2013). Ein Zusammenspiel von CMI und antikörpervermittelter Immunität ist essentiell für den Schutz vor ND. Beispielsweise verstärkt das von T-Zellen gebildete Interleukin-4 die humorale Immunantwort (SAWANT et al. 2011). Ebenso werden bei einer ND höhere Antikörpertiter bei höheren Werten von durch Markophagen gebildetem Stickoxid beobachtet (GUIMARAES et al. 2011). 2.3.3 Humorale Immunität Antikörper sind die Schlüsselregulatoren zur Bekämpfung einer NDV-Infektion (KAPCZYNSKI et al. 2013). Sie können mittels des Hämagglutinationshemmungstestes (HAH), des Enzyme-Linked Immunosorbent Assays (ELISA) oder des Virusneutralisationstestes (VNT) bestimmt werden. Humorale Immunantworten sind normalerweise sechs bis zehn Tage nach Impfung/Infektion lokal sowie systemisch im Blut messbar. Nach NDV Kontakt differenzieren B-Lymphozyten zu Plasmazellen, welche 3 Typen von antigenspezifischen neutralisierenden Antikörpern bilden: IgG (=IgY), IgM und IgA. Das Hühner-Aquivalent zum IgG der Säugetiere wird auch als IgY bezeichnet und weist einige strukturelle Unterschiede auf. Als erstes wird IgM produziert und ist vier Tage nach NDV-Infektion nachweisbar. IgY und IgA werden 7 Tage nach Infektion gebildet (AL-GARIB et al. 2003).
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Die Immunität gegen die Newcastle Disease kann in humorale, zellvermittelte und<br />
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2.3.1 Angeborene Immunmechanismen<br />
Als angeborene Immunmechanismen werden infektionslimitierende Faktoren<br />
bezeichnet, welche schon vor einem primären Erregerkontakt im Wirt existieren und<br />
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physikalischen Barrieren wie Federn, Haut und lokale Schleimproduktion,<br />
phagozytierende Zelltypen wie NK-Zellen und Makrophagen, das<br />
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Granulozyten Stickoxid. Eine Hochregulation von Interferon-α und Interferon-β mRNA<br />
kann in Makrophagen, Interferon-γ mRNA in peripheren mononukleären<br />
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