TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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24 integriert. Die Immunantwort des Wirts richtet sich somit gegen Vektorproteine und das Fremdantigen. Als Vektoren eignen sich große persistierende DNA- oder RNA- Viren, wie zum Beispiel Adenoviren, Herpesviren, Pocken- und Paramyxoviren (MOSS 1991). rHVT-ND kann entweder als selbständig replizierendes Lebendvirus in-ovo am 18. Bebrütungstag oder am ersten Lebenstag intramuskulär, subkutan, intraperitoneal oder intravenös verabreicht werden (COCHRAN 1999). 2.2.7.1 Das Putenherpesvirus als Vektor Die Mareksche Erkrankung oder auch Marek’s Disease (MD) ist eine lymphoproliferative Erkrankung des Hausgeflügels, welche Veränderungen an peripheren Nerven und viszeralen Organen verursacht. Sie tritt bei Hühnern ab der 3.-4. Lebenswoche und am häufigsten zwischen der 12. und 30. Lebenswoche auf. Als klinische Symptome zeigen sich Paralysen der Gliedmaßen mit einhergehender Vergrößerung der peripheren Nerven (SWAYNE et al. 1989). Virulente MD– Virusstämme können auch besonders bei Abwesenheit von maternalen Antikörpern die Mortalität bei Hühnern zwischen der ersten und zweiten Lebenswoche durch Immunsuppression erhöhen. Abhängig vom beteiligten Virusstamm können Lymphome in Ovar, Leber, Milz, Nieren, Lunge, Herz und Proventrikulus und Haut vorkommen. Diese bestehen hauptsächlich aus lymphoiden Zellen (OIE 2010). Das Mareks Disease Virus (MDV) ist ein zell-assoziiertes Alphaherpesvirus und gehört zu den DNA-Viren. Die 3 Serotypen werden als Gallid Herpesvirus 2 ( Serotyp 1), Gallid Herpesvirus 3 (Serotyp 2) und Meleagrid Herpesvirus 1 (Serotyp 3) oder auch Herpesvirus of Turkeys (HVT) bezeichnet (SCHAT 2008). Viren vom Serotyp 1 können onkogene Eigenschaften besitzen, Viren des zweiten und dritten Serotyps nicht. HVT wird als Impfvektor genutzt, hat ein 160 kbp langes Genom und beinhaltet über 99 Gene, wovon die meisten homolog mit anderen MD-Viren sind (AFONSO et al. 2001). HVT Impfstoffe können als zell-assoziiertes oder zell-freies Virus appliziert werden und induzieren innerhalb von fünf Tagen eine starke zell-vermittelte Immunantwort gegen virulente MDV-Stämme (SONDERMEIJER et al. 1993).
25 2.2.7.1.1 Konstruktion von rHVT-ND HVT kann genetisch so modifiziert werden, dass es virusfremde Glykoproteine des Infektösen Bursitis Virus, des Marek’s Disease Virus, des Newcastle Disease Virus, des Infektiösen Laryngotracheitis Virus oder des Infektiösen Bronchitis Virus exprimiert (COCHRAN 1999). Der Vektor für die rekombinante Vakzine rHVT-ND in diesem Falle ist der HVT PB1-Stamm (CHURCHILL et al. 1973; SONDERMEIJER et al. 1993). Der Einsatz des Putenherpesvirus (HVT) als Vektor gegen die ND, welcher das F- oder/und das HN-Protein exprimiert, stellt eine Alternative zu herkömmlichen ND-Vakzinen dar (MORGAN et al. 1992). Zur Insertion des F-Gens wurde eine Region auf dem einzigartigen kurzen Sequenzelement/Unique Short Segment (U S ) des Virus ausgewählt, basierend auf der von Igarashi et al. publizierten Restriktionskarte von HVT (IGARASHI et al. 1987). Das F-Gen des rHVT-ND befindet sich an der BG/II Restriktionsstelle an Position 138193 des HVT-Genoms. Das F-Gen stammt von einem aus embryonierten Hühnereiern vermehrtem APMV-1 Clone 30 Stamm. Die HVT Unique Short Region U S und das F-Gen wurden in Lambda Insertionsvektoren geklont. Anschließend erfolgte ein Co-Transfektion der Plasmide mit HVT DNA in Hühnerembryo-Fibroblastenkultur. Die Selektion des F- Protein exprimierenden rekombinanten Virus erfolgte mittels Immunfluoreszenz. rHVT-ND zeigt eine Viruspersistenz bis zu acht Wochen (REDDY et al. 1996). Die Expression des F-Genes ist 30 Wochen nach einer Administration von rHVT-ND noch messbar (COCHRAN 1999). Die Interferenz mit maternalen Antikörpern gegen das NDV ist bei rHVT-ND nicht so hoch wie bei herkömmlichen Lebendimpfstoffen (MORGAN et al. 1993). Die Verabreichung ist sicher und hat keinen Einfluss auf die Schlupfrate oder das Überleben der Tiere, wie in einem Versuch mit in-ovo geimpften spezifisch-pathogen freien SPF-Hühnern gezeigt wurde (REDDY et al. 1996; PALYA et al. 2012). Serologische Immunantworten bilden sich langsamer aus als bei Lebendimpfstoffen und sind erst ab der vierten Woche detektierbar (MORGAN et al. 1992; PALYA et al. 2008).
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Viren, wie zum Beispiel Adenoviren, Herpesviren, Pocken- und Paramyxoviren<br />
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Die Mareksche Erkrankung oder auch Marek’s Disease (MD) ist eine<br />
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Als klinische Symptome zeigen sich Paralysen der Gliedmaßen mit einhergehender<br />
Vergrößerung der peripheren Nerven (SWAYNE et al. 1989). Virulente MD–<br />
Virusstämme können auch besonders bei Abwesenheit von maternalen Antikörpern<br />
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vorkommen. Diese bestehen hauptsächlich aus lymphoiden Zellen (OIE 2010).<br />
Das Mareks Disease Virus (MDV) ist ein zell-assoziiertes Alphaherpesvirus und<br />
gehört zu den DNA-Viren. Die 3 Serotypen werden als Gallid Herpesvirus 2 ( Serotyp<br />
1), Gallid Herpesvirus 3 (Serotyp 2) und Meleagrid Herpesvirus 1 (Serotyp 3) oder<br />
auch Herpesvirus of Turkeys (HVT) bezeichnet (SCHAT 2008). Viren vom Serotyp 1<br />
können onkogene Eigenschaften besitzen, Viren des zweiten und dritten Serotyps<br />
nicht. HVT wird als Impfvektor genutzt, hat ein 160 kbp langes Genom und beinhaltet<br />
über 99 Gene, wovon die meisten homolog mit anderen MD-Viren sind (AFONSO et<br />
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Immunantwort gegen virulente MDV-Stämme (SONDERMEIJER et al. 1993).