TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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20 Inaktivierte Impfstoffe sind verhältnismäßig teuer in ihrer Herstellung und umständlicher zu verabreichen, da jedes Tier einzeln geimpft werden muss. Sie interferieren jedoch nicht so stark mit maternaler Immunität wie Lebendimpfstoffe. Generell induzieren Inaktivatimpfstoffe keine mukosalen Immunmechanismen, jedoch zeigte eine Studie von 2008 eine Erhöhung von IgG- Antikörpern in Trachealund Nasalwaschungen nach Impfung mit einer Inaktivatvakzine (CHIMENO ZOTH et al. 2008), was mit erhöhten Anti-NDV-IgG-Typ Antikörpertitern in Verbindung stehen könnte, die durch das Inaktivat induziert werden. 2.2.4 Zukunftsentwicklungen Alternativen zu herkömmlichen Newcastle Disease Vakzinen, wie die HN-Expression in transgenen Nicotiana benthamiana- und Reispflanzen (GOMEZ et al. 2009) (YANG et al. 2007), die Entwicklung von Immune Stimulating Complexes (ISCOMs) (HOMHUAN et al. 2004) oder Virosomen (KAPCZYNSKI u. TUMPEY 2003) oder Virus-Like-Particles (MCGINNES et al. 2010) (PANTUA et al. 2006) bieten neue Ansätze zur Immunisierung. Die in-ovo Impfung zum Zeitpunkt des Überführens der Eier in den Schlupfbrüter mit ND-Lebendimpfstoffen liefert zurzeit keine befriedigenden Schlupfresultate (DILAVERIS et al. 2007) (RAMP et al. 2012). 2.2.5 Impfstrategien Impfprogramme und –zeitpunkte sollten immer folgende Faktoren berücksichtigen: Maternale Immunität, Gesundheitszustand der Herde, Interferenz mit anderen Impfstoffen, Größe und Alter der Herde, sowie die aktuelle endemische Lage der Newcastle Disease in den jeweiligen Gebieten. Die angestrebte Protektion, der Immunstatus der Tiere, der lokal vorkommende Virustyp, die Verabreichungsart der Vakzine sowie das Überwachen der Immunantwort sind ebenfalls wichtige Parameter (ALLAN u. LANCASTER 1978). Ein angestrebtes Ziel bei der Immunisierung einer Herde ist ein möglichst homogener Antikörpertiter der gesamten Herde. Bei Bezug von Eiern verschiedener Elterntierherden mit unterschiedlichem Immunstatus der
21 Elterntiere muss auch immer der dadurch resultierende Unterschied in der passivübermittelten Immunität beachtet werden. Bei unterschiedlich ausgeprägten Antikörpertitern innerhalb einer Herde kommt es zu keiner homogenen Immunisierung durch eine Lebendvakzine, da diese unterschiedlich stark durch maternal-übertragene Antikörper gehemmt wird. Bei einer Newcastle Infektion würde das zum Beispiel die Krankheitsdauer einer Herde verlängern, da Teile der Herde während der Erkrankung durch zeitlich versetztes Nachlassen der Antikörpertiter neu erkranken können (ALLAN 1975). 2.2.5.1 Impfprogramme Bei Impfprogrammen gegen die ND müssen die Virulenz des Impfvirus sowie die Immunkompetenz der Tiere aufeinander abgestimmt werden. Auch Impfungen gegen andere Krankheiten, die in der Herde durchgeführt werden, müssen berücksichtigt werden (ALLAN 1975). 2.2.5.1.1 Hühner Legehennen werden generell in den ersten fünf Lebenswochen mit Hitchner B1 über das Trinkwasser oder über Aerosol erstmalig immunisiert. Eine Revakzination erfolgt um die 10. Lebenswoche mit dem APMV-1 Stamm LaSota oder bei Legebeginn und Transfer in die Produktionseinheit entweder mit dem APMV-1 Stamm LaSota oder einer inaktivierten Vakzine. Abhängig vom Vorkommen der ND in dem Gebiet des Bestands werden verschiedene Impfstrategien angewandt. Hat die ND eine niedrige Inzidenz und kommt nur sporadisch mit sehr milden Verläufen in der entsprechenden Region vor, in der die Herde immunisiert werden soll, so kann eine Impfung am 1.-5. oder am 18.-21. Tag mit einem milden lentogenen Stamm wie zum Beispiel B1 durch Aerosol oder über das Trinkwasser verabreicht werden. Der APMV-1 Stamm LaSota kann ebenfalls am 18.-21. Tag über das Trinkwasser oder am Tag 70 zur Revakzinierung eingesetzt werden. Als „Point of Lay“ Impfung, also eine Impfung ab der Legeperiode, kann ebenfalls der APMV-1 Stamm LaSota eingesetzt werden,
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Ansätze zur Immunisierung. Die in-ovo Impfung zum Zeitpunkt des Überführens der<br />
Eier in den Schlupfbrüter mit ND-Lebendimpfstoffen liefert zurzeit keine<br />
befriedigenden Schlupfresultate (DILAVERIS et al. 2007) (RAMP et al. 2012).<br />
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Impfprogramme und –zeitpunkte sollten immer folgende Faktoren berücksichtigen:<br />
Maternale Immunität, Gesundheitszustand der Herde, Interferenz mit anderen<br />
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