disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3. Mathematische Modelle in der Biologie<br />
Im Weiteren werden wir Modelle mit mehr als zwei Populationen betrachten.<br />
Die Dynamik wird in diesem Falle auch durch Differentialgleichungen beschrieben.<br />
Einfachheitshalber nennen wir dabei ε i , i = 1, . . . , m Wachstumsraten und γ ij , i, j =<br />
1, . . . , m; i ≠ j Wechselwirkungskoeffizienten (oder Phagoskoeffizienten), wobei m<br />
die Anzahl von agierenden Populationen ist.<br />
Die Räuber-Beute Beziehungen kann man auch in der Ostseefischerei-Modellierung<br />
anwenden. In dieser Arbeit werden die Populationen nicht nur im Bezug auf Lotka-<br />
Volterra- Verhältnisse simuliert, es werden auch menschlichen Aktivitäten (Fischfang)<br />
berücksichtigt. Das heißt, wir führen Steuerungfunktionen u i (t) , i = 1, . . . , m ein, die<br />
die Dezimierung der i-ter Fischpopulation beschreiben. Sie kann die durch den Fang<br />
wegzunehmende Biomasse sein oder die Anzahl der Fischkutter pro Fangperiode.<br />
Eine andere Vorgehensweise wäre ein diskretes Modell. Die Entwicklungsgleichungen<br />
werden wie folgt aussehen:<br />
(<br />
ẋ i (t) = ε i x i (t) · 1 − x )<br />
i(t)<br />
m∑ x i (t) x j (t)<br />
− γ ij − u i (t) r i d · xi(t) ,<br />
K i K i K j<br />
K i<br />
j=1,i≠j<br />
i = 1, . . . , m. (3.2)<br />
Döring studiert in [6] Beispiele kontinuierliche Modelle mit zwei Populationen. In<br />
unserem Artikel [39] wird ein Verfahren betrachtet, das die optimale Anzahl der Kutter<br />
für den Dorsch (als x 1 bezeichnet), den Hering (x 2 ) und die Sprotte (x 3 ) festlegt. Es<br />
handelt sich um folgendes (Drei-Spezies) Modell mit entsprechenden Steuerungen:<br />
ẋ 1 (t) = 0.4x 1 (t) · (1 − x 1 (t)) − 1.5 · 250 · u 1 (t) · x1(t)<br />
10 6<br />
−0.02 · x1(t)x 2 (t)<br />
− 0.02 · x1(t)x 3 (t)<br />
1.2 1.3<br />
(<br />
ẋ 2 (t) = 0.6x 2 (t) ·<br />
1 − x 2(t)<br />
1.2<br />
−0.0125 · x1(t)x 2 (t)<br />
(<br />
ẋ 3 (t) = 0.6x 3 (t) ·<br />
)<br />
− 6.4 · 250 · u 2 (t) ·<br />
− 0.01 · x2(t)x 3 (t)<br />
1.2 1.56<br />
)<br />
1 − x 3(t)<br />
− 6.4 · 250 · u<br />
1.3<br />
3 (t) ·<br />
−0.0125 · x1(t)x 3 (t)<br />
1.3<br />
− 0.01 · x2(t)x 3 (t)<br />
1.56<br />
,<br />
x 2 (t)<br />
1.2·10 6<br />
x 3 (t)<br />
1.3·10 6<br />
und Anfangswerte x 1 (0) = 0.25, x 2 (0) = 0.8, x 3 (0) = 1.0. In dem Modell (und auch<br />
in weiteren Modellen in dieser Dissertation) übergehen wir von einem Lotka-Volterra-<br />
Modell zu einem Konkurenz-Modell, da die Hering- bzw. die Sprottenpopulation<br />
ebenfalls einen negativen Einfluss auf den Dorsch haben, in dem sie die Eier des<br />
Dorsches fressen.<br />
3.2.2. Altersgruppen<br />
In den meisten Beispielen haben wir angenommen, dass die Wachstumsraten homogen<br />
über die Population verteilt sind. Das kann oft zulässig sein, oft aber ist es doch eine<br />
starke Vereinfachung.<br />
42