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disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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2. Biologische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Ostseefischerei<br />

Wie in den meisten EU-Staaten hat der Fischereisektor in Polen zwar einen<br />

verhältnismäßig geringen Anteil an der gesamten Wirtschaft (ca. 0,03 % des BIP).<br />

Er spielt aber in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht in den Küstenregionen<br />

eine wichtige Rolle. In einigen Regionen (z.B. Pommern und Westpommern) stellt<br />

die Fischerei einen bedeutenden Wirtschaftsbereich dar. In diesen Regionen, die<br />

häufig unter struktureller Arbeitslosigkeit leiden, sind die Fischerei und die damit<br />

verbundenen Bereiche wie Fischverarbeitung, entsprechende Dienstleistungen oder<br />

Handel ein wichtiger Teil der lokalen Wirtschaft.<br />

2.6. Theoretische Ansätze der Modellierung der<br />

Ostseefischerei<br />

Die ökologischen Beeinträchtigungen der Ostseefischerei auf das gesamte Ökosystem<br />

sind von einer weitaus geringeren Wirkung auf den Bestand der Ostseefische als der<br />

direkte Einfluss des Menschen (z.B. durch die Schadstoffe).<br />

Der Mensch verändert den Bestand und die Artenvielfalt, indem er die Bestände<br />

überfischt und einige Arten in ihrer zukünftigen Entwicklung stört. So wird es<br />

nachhaltig zu einer Veränderung der Fischgemeinschaftsstrukturen beigetragen.<br />

Neue Grundlagen gegenwärtiger Analysen bilden dynamische Modelle, welche<br />

die zeitliche Wertänderung einer regenerativen Ressource berücksichtigen und Multi-<br />

Spezies-Modelle, bei denen die Wechselwirkung zwischen den Beständen mit<br />

einfließt.<br />

Bei Bestimmung optimaler Fangraten verlangen wir, dass der Stand einer Population<br />

auf einem biologisch entsprechenden Niveau liegen soll. In der Populationsökologie<br />

bezeichnet man dieses Niveau als MSY (engl.: maximum sustainable yield), also<br />

die höchstmögliche Fangrate, die über einen längeren Zeitraum gehalten werden<br />

können. Das Konzept solcher MSY-Raten ist für eine sinnvolle Planung der Fischerei-<br />

Strategien wichtig.<br />

In der Fischereipolitik gilt das Konzept des Maximum Sustainable Yield heute als<br />

allgemeine Strategie. Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2002<br />

in Johannesburg wurde die Wiederauffüllung der Bestände bis zum MSY bis 2015 als<br />

spezifisches Ziel allen Fischereimanagementbehörden auferlegt (vgl. [64]) .<br />

Die Hauptaufgabe der Ostesee-Fischerei ist, den Fischfang auf so einem Niveau<br />

zu halten, dass sowohl nachhaltige Entwicklung, als auch ökonomische Profite sicher<br />

gestellt werden.<br />

Eine wichtige Erkenntnis besteht darin, dass bei jedem Einfluss auf eine Population<br />

auch Interaktionsgesetze (Lotka-Volterra-Regeln) auftreten, die beachtet werden<br />

müssen 11 :<br />

11 vgl. [2]<br />

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