disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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2.5. Ostseefischerei aus der Sicht einzelner Länder<br />
2.5.7. Lettland<br />
Die Herings- und Sprottfischerei wird in der östlichen Gotlandsee/Golf von Riga<br />
(Untergebiet 28) durchgeführt und beinhaltet sowohl pelagische Schleppnetzfischerei<br />
auf Hering und Sprotte, mit einem Fangverbot vom 15. Mai bis 15.Juni, als auch<br />
Reusenfischerei auf Hering während der Laichperiode im April bis Juli.<br />
Zur lettischen Ostseeflotte gehören ca. 60 Kutter zur Fischerei auf Hering und von<br />
diesen sind 47 an der Fischerei auf Sprotte beteiligt. Alle Fänge wurden grundsätzlich<br />
für Konsumzwecke verwendet.<br />
2.5.8. Litauen<br />
Die Fischereiindustrie in Litauen konzentriert sich im Hafen von Klaipeda<br />
(Untergebiet 26). Zur litauischen Ostseeflotte gehören ca. 70 Kutter mit einer<br />
Länge zwischen 18 und 30 Metern (2011). Rund 100 kleinere Schiffe sind in den<br />
Küstengewässern und im Kurischen Haff im Einsatz. In der Ostsee werden rund<br />
10 000 Tonnen Dorsche, Heringe, Sprotten und Flundern gefangen. Eine aus 25<br />
Schiffen bestehende Hochseeflotte operiert in den Regelungsbereichen von NAFO<br />
(Organisation für die Fischerei im Nordwestatlantik) und NEAFC (Übereinkommen<br />
über die Fischerei im Nordostatlantik) sowie im Südostatlantik. Diese Flotte fängt<br />
jährlich nahezu 140000 t Fische und erbringt damit den Großteil der litauischen<br />
Produktion. 75 % der Schiffe Litauens sind älter als 26 Jahre und müssen inzwischen<br />
renoviert werden. Im Fangsektor sind rund 2 400 Fischer beschäftigt. Es gibt in<br />
Litauen 17 große Fischzuchtunternehmen. 10<br />
2.5.9. Polen<br />
Traditionell wird in Polen meist Hering und Dorsch konsumiert. Als Folge gab es<br />
zwischen <strong>2006</strong> und 2011 eine starke Reduzierung der Dorschpopulation im polnischen<br />
Teil der Ostsee.<br />
In der polnischen Fischereiflotte überwiegen Schiffe mit stationären Fanggeräten.<br />
Doch die mit Schleppfanggeräten ausgerüsteten Schiffe haben eine höhere<br />
Maschinenleistung und eine etwas höhere Tonnage. Das ist darauf zurückzuführen,<br />
dass stationäre Fanggeräte verstärkt von kleinen Schiffen verwendet werden. Ein<br />
anderes Problem ist eine illegale Fischerei, die in Polen stark betrieben wurde (vgl.<br />
auch [59]).<br />
In dem aktuellen Programm „Nachhaltige Entwicklung des Fischereisektors und der<br />
Küstenfischereigebiete 2007-2013“ wurde festgelegt, wie die Strukturfonds in Polen<br />
einzusetzen sind.<br />
10 vgl. [48]<br />
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