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disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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2.4. Ökonomische Probleme der Ostseefischerei<br />

2.4. Ökonomische Probleme der Ostseefischerei<br />

Die Entwicklung der Fischerei im Ostseeraum im vergangenen Jahrhundert steht in<br />

einer Verbindung mit dem technischen Progress im Bereich der Fangmethoden im<br />

Allgemeinen und der Fangfahrzeuge im Speziellen. In den 20er Jahren wurden in<br />

der Ostsee erstmals Schleppnetze eingesetzt. Sie wurden von Kuttern gezogen, die<br />

schwach betrieben waren und konnten nur bestimmte Fischarten fangen. Später begann<br />

im südlichen Ostseeraum die Gespannfischerei. Hierbei setzte man stärker betriebene<br />

schnellere Kutter ein, von denen jeweils zwei gemeinsam ein großes Netz schleppten.<br />

Zu den Fängen zählten die heute zu den wichtigsten Fangarten gehörenden Fische<br />

Dorsch, Hering und Sprotte (vgl. [55]).<br />

Der Dorschfang wurde in den späteren Jahren durch den Einsatz von den<br />

Fischdampfern in die Ostsee intensiver. Eine weitere Entwicklung im Ostseeraum<br />

sorgte dafür, dass die Anzahl der Kutter stark zugenommen hat. Die Fischerei-Industrie<br />

hatte über einen Zeitraum von 30 Jahren eine Fahrzeugzunahme von 60 auf ca. 700<br />

Kutter. Gründe für diese Entwicklung waren der Einsatz moderner Techniken, welche<br />

den Dorschfang leichter machte (vgl. auch [23]).<br />

In den 80er Jahren kam es in den meisten Ostseestaaten zu einem Rückgang<br />

der Kutterzahlen und zu einem im Vergleich dazu gemäßigteren Rückgang des<br />

allgemeinen Fischereiaufwandes. Dieses hatte zur Folge, dass es z. B. aufgrund<br />

verbesserter Technologien im Bereich stärkerer Motoren, besserer Ausrüstung und<br />

produktiver Schleppnetze zu einer Verlängerung der Fangdauer pro Tag kam.<br />

In den 90ern folgte eine erneute Intensivierung aufgrund verbesserter<br />

Stellnetzfischerei, von der die Befischung von Hering und Sprotte im Bereich der<br />

Ostseefischerei jedoch nicht profitieren konnte. 7<br />

Ein ökonomisches Problem der Ostseefischerei stellt der Einbruch der Fangerträge<br />

seit den frühen 80er Jahre dar. An diesem Einbruch lassen sich neben den ökologischen<br />

zahlreiche strukturelle Veränderungen in der Fischereiwirtschaft verdeutlichen, die<br />

sich in den vergangenen 20 Jahren im Ostseeraum entwickelt haben (vgl. [55]).<br />

Diese Entwicklung der Ostseefischerei ist deutlich an den Fangmengen von Dorsch,<br />

einer der wichtigsten und der am stärksten von Bestandsrückgängen betroffenen<br />

Fischpopulation, zu sehen. Der Dorsch ist von der günstigen Meerwasserqualität stark<br />

abhängig. Die Erträge zwischen 1970 und 1980 lagen jährlich zwischen 150.000 und<br />

250.000 Tonnen, erreichten 1984 ihren Höchstwert mit ca. 390.000 Tonnen und fielen<br />

1994 auf etwa 38.000 Tonnen (vgl. [23], [34]).<br />

Zu weiteren wirtschaftlichen Aspekten, welche großen Einfluss auf die<br />

Fischereientwicklung gehabt haben und vermutlich auch zukünftig haben werden,<br />

können veränderte ökonomische Prozesse gezählt werden.<br />

Der Einfluss der billigen Importe hatte zur die Folge, dass die Fischpreise im<br />

7 vgl. [55]<br />

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