disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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2. Biologische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Ostseefischerei<br />
an bestimmten Stellen Grundschleppnetzen, gefangen werden. Eine Klassifizierung<br />
solcher Fangtechniken werden wir im Unterkapitel 2.3. diskutieren.<br />
All diese Eigenschaften machen aus der Ostsee ein sehr empfindliches Meer,<br />
dessen Bestände streng bewirtschaftet werden müssen, um eine dauerhafte und<br />
verantwortungsvolle Fischerei sicherzustellen.<br />
2.2.1. Dorsch<br />
Dorsche sind aus ökonomischer Sicht eine der wichtigsten Fangarten.<br />
Vor allem der Dorsch - in der Nordsee trägt er den Namen Kabeljau - hat sich in der<br />
Ostsee gut der Umgebung angepasst. Dorsch ist im ganzen Nordatlantik verbreitet und<br />
wird von Ländern wie Norwegen, Russland, Dänemark, Großbritannien, Kanada und<br />
USA gefangen.<br />
Es gibt momentan zwei weitgehend getrennte Dorschpopulationen gibt, die<br />
unterschiedliche Vorkommensgebiete haben und sich auch in der Größe geringfügig<br />
voneinander unterscheiden. Die eine lebt in der salzhaltigeren westlichen Ostsee,<br />
die andere in den salzärmeren Regionen östlich von Insel Bornholm. Der östliche<br />
Dorschbestand ist heutzutage viermal so groß wie der in der westlichen Ostsee. Dies<br />
ist im Wesentlichen der Rettungspolitik der EU zu verdanken. Der Lebensraum des<br />
östlichen Dorschbestandes auch viel größer als der in der westlichen Ostsee. 3<br />
Ostseedorsch laicht in den tiefen Bereichen der westlichen Ostsee im Frühjahr<br />
und deutlich früher als der viel größere benachbarte Bestand der östlichen Ostsee.<br />
Die kleine, aber produktive Population der westlichen Ostsee war von der starken<br />
Änderungen der Umweltbedingungen Mitte der 90er Jahre und den daraus und aus<br />
zu starker Befischung resultierenden Veränderungen in Räuber-Beute-Verhältnissen<br />
(Dorsch-Sprotte) weniger betroffen als der östliche Bestand.<br />
<strong>2006</strong> schlug die Europäische Kommission einen langfristigen Bewirtschaftungsplan<br />
für Dorsch in der Ostsee vor.<br />
2.2.2. Hering<br />
Diese Art verfügt über ein weiträumiges Verbreitungsareal im Nordatlantik, das<br />
sich vom Golf von Biscaya nördlich über die Ostsee bis nach Nowaja Zemlja und<br />
Spitzbergen erstreckt. In westlicher Richtung dehnt es sich über Island und das<br />
südwestliche Grönland bis an die Küsten von South Carolina aus. Der Atlantische<br />
Hering lebt in Tiefen bis etwa 360 Meter sowohl pelagisch im Freiwasser wie auch in<br />
küstennahen Bereichen (vgl. [66]).<br />
Der Heringsbestand ist im Zusammenhang mit der Entwicklung der Dorsch- und<br />
Sprottenbestände zu betrachten. Mit einer weiteren Zunahme des Dorschbestands<br />
3 [61]<br />
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