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disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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2.2. Einzelne Fischpopulationen<br />

Die Einschätzungen zum Zustand des Bestandes wird aus den jährlichen<br />

Veröffentlichungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES)<br />

entnommen, der die wissenschaftlichen Empfehlungen zu den Fangquoten abgibt.<br />

Diese Empfehlungen bilden die Grundlage für die Entscheidungen zu den<br />

tatsächlichen Fangmengen auf den jährlichen Ratstagungen der Fischereiminister in<br />

Brüssel (vgl. [56]).<br />

Der ICES verwendet zur Beschreibung des Bestandszustandes einige feststehende<br />

Begriffe. Die Größe des aktuellen Laicherbestandes (also das Gesamtgewicht aller<br />

erwachsenen Tiere, die zur Vermehrung beitragen können) und die fischereiliche<br />

Sterblichkeit (ein Maß für die Entnahme durch die Fischerei) werden dabei in Relation<br />

zu den Referenzwerten nach dem Vorsorgeansatz betrachtet. Für jeden Fischbestand<br />

müssen eigene Referenzwerte nach komplizierten statistischen Verfahren berechnet<br />

werden.<br />

In vielen Ostsee-Ländern gilt die Fischerei als eine der wichtigsten Aktivitäten. Es<br />

wird als Teil der nationalen Identität und als eine wichtige Quelle für Nahrung und<br />

Einkommen betrachtet ( [64]).<br />

In der Ostsee gibt es etwa 70 Fischarten. Die meist verbreiteten sind Dorsche,<br />

Heringe und Sprotten. Diese Arten sind auch die wichtigsten Industrie-Arten.<br />

2.2. Einzelne Fischpopulationen<br />

Die Ostsee-Fischerei konzentriert sich im Wesentlichen auf drei Arten – Dorsch,<br />

Hering und Sprotte. Dies ist wenig verglichen mit den ca. dreißig Arten, die sich in<br />

der Nordsee oder im Atlantischen Ozean befinden. Einer der wichtigsten Aspekte<br />

der Fischfauna ist die morphologische Struktur der Ostsee. Die Ostsee ist ein<br />

„isoliertes“ Meer. Es dauert einige Jahre, bis ihre Gewässer vollständig erneuert sind.<br />

Aufgrund dieser Tatsache weisen die verschiedenen Arten nur einen geringen<br />

Austausch mit den übrigen Meeren auf. Ein niederiger Salzgehalt führt dazu, dass<br />

die nördlichen Küsten mehrere Monate im Jahr zugefroren sind. 2<br />

Eine weitere Besonderheit der Ostsee ist der Meeresgrund. Die Wassertiefe ist im<br />

Allgemeinen gering, aber es gibt tiefere Stellen, auf deren Grund die Meeresarten<br />

genügend Salzwasser vorfinden, um sich fortzupflanzen und zu laichen. Diese Stellen<br />

sind daher besonders reichhaltig an Nahrungsmitteln und stellen die Fanggebiete<br />

insbesondere für die Fischerei auf Dorsch dar.<br />

In diesem kleinem Meer mit einem vergleichsweise geringen Anteil offener See,<br />

nimmt die Küstenfischerei einen relativ hohen Stellenwert ein. 70% der Flotte<br />

besteht aus kleineren Schiffen. Diese konzentriert sich auf ein grosse Vielfalt von<br />

Zielarten, die mit einer Vielzahl von Fanggeräten, z.B. Fallen, Leinen, Treibnetzen und<br />

2 [49]<br />

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