disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
2. Biologische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Ostseefischerei werden. Die Überfischung in der Ostsee ist weniger ein ökologisches als ein wirtschaftliches Problem. Trotzdem basierte das Fischereimanagement bislang mit dem Vorsorgeansatz allein auf den Schutz vor ökologischer Überfischung. Diese Ziele können nur international angegangen werden (vgl. auch [56]). 2. Klimaänderung in der Fischerei berücksichtigen. 1 Solche Änderungen haben einen starken Einfluss auf die Fischerei. Fischerforscher versuchen seit langem die Schwankungen von natürlichen Faktoren in ihre Modelle zu integrieren, um möglichst genaue Vorhersagen über die zulässigen Fangmengen treffen zu können. Trotz einiger Verfeinerungen in den Modellen sind die Prognosen mit großen Unsicherheiten verbunden. 3. Effektivität der Fischereikontrolle verbessern. Eine effektive Fischereiaufsicht ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Management der Fischpopulationen. Illegale Fischerei und Quotenüberfischungen müssen wirksamer im Vergleich zu der früheren Zeit vermieden werden. In der Vergangenheit wurde zu wenig auf die effektive Umsetzung der bestehenden Vorschriften in allen Mitgliedstaaten und Vertragsstaaten der EU geachtet. Stattdessen wurden jährlich neue oder geänderte Vorschriften erlassen, so dass sie heute kaum noch zu überschauen sind (vgl. [42]). 4. Bei der Förderpolitik nach Regionen unterscheiden. 5. Quotenregelung nicht aushöhlen. Die jährliche Bestimmung der zulässigen Gesamtfangmengen erfolgt auf der Grundlage der wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung. Die Aufteilung dieser Fangmengen auf die Mitgliedstaaten in Form von einzelstaatlichen Quoten erfolgt nach dem Prinzip der relativen Stabilität. Jeder Mitgliedstaat erhält in der Regel jedes Jahr den gleichen Anteil an der zulässigen Gesamtfangmenge eines Bestandes. Die Aufteilung nach diesem Prinzip wurde ca. 1980 entwickelt und basierte auf den Fängen der Mitgliedstaaten in bestimmten Referenzjahren. 6. Entwicklungschancen der Aquakultur nutzen. 7. Verarbeitung und Vermarktung stärken. Die Fischverarbeiter brauchen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einen zollfreien Zugang zu importierter Rohware und einen unbeschränkten Zugang zu Fördermöglichkeiten der Europäischen Union(vgl. [42]). 8. Fischereiforschung intensivieren. 1 [42] Der Fischereiforschung wird im Rahmen der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU eine immer stärkere Position sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht zugewiesen(vgl. [56]). 20
2.2. Einzelne Fischpopulationen Die Einschätzungen zum Zustand des Bestandes wird aus den jährlichen Veröffentlichungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) entnommen, der die wissenschaftlichen Empfehlungen zu den Fangquoten abgibt. Diese Empfehlungen bilden die Grundlage für die Entscheidungen zu den tatsächlichen Fangmengen auf den jährlichen Ratstagungen der Fischereiminister in Brüssel (vgl. [56]). Der ICES verwendet zur Beschreibung des Bestandszustandes einige feststehende Begriffe. Die Größe des aktuellen Laicherbestandes (also das Gesamtgewicht aller erwachsenen Tiere, die zur Vermehrung beitragen können) und die fischereiliche Sterblichkeit (ein Maß für die Entnahme durch die Fischerei) werden dabei in Relation zu den Referenzwerten nach dem Vorsorgeansatz betrachtet. Für jeden Fischbestand müssen eigene Referenzwerte nach komplizierten statistischen Verfahren berechnet werden. In vielen Ostsee-Ländern gilt die Fischerei als eine der wichtigsten Aktivitäten. Es wird als Teil der nationalen Identität und als eine wichtige Quelle für Nahrung und Einkommen betrachtet ( [64]). In der Ostsee gibt es etwa 70 Fischarten. Die meist verbreiteten sind Dorsche, Heringe und Sprotten. Diese Arten sind auch die wichtigsten Industrie-Arten. 2.2. Einzelne Fischpopulationen Die Ostsee-Fischerei konzentriert sich im Wesentlichen auf drei Arten – Dorsch, Hering und Sprotte. Dies ist wenig verglichen mit den ca. dreißig Arten, die sich in der Nordsee oder im Atlantischen Ozean befinden. Einer der wichtigsten Aspekte der Fischfauna ist die morphologische Struktur der Ostsee. Die Ostsee ist ein „isoliertes“ Meer. Es dauert einige Jahre, bis ihre Gewässer vollständig erneuert sind. Aufgrund dieser Tatsache weisen die verschiedenen Arten nur einen geringen Austausch mit den übrigen Meeren auf. Ein niederiger Salzgehalt führt dazu, dass die nördlichen Küsten mehrere Monate im Jahr zugefroren sind. 2 Eine weitere Besonderheit der Ostsee ist der Meeresgrund. Die Wassertiefe ist im Allgemeinen gering, aber es gibt tiefere Stellen, auf deren Grund die Meeresarten genügend Salzwasser vorfinden, um sich fortzupflanzen und zu laichen. Diese Stellen sind daher besonders reichhaltig an Nahrungsmitteln und stellen die Fanggebiete insbesondere für die Fischerei auf Dorsch dar. In diesem kleinem Meer mit einem vergleichsweise geringen Anteil offener See, nimmt die Küstenfischerei einen relativ hohen Stellenwert ein. 70% der Flotte besteht aus kleineren Schiffen. Diese konzentriert sich auf ein grosse Vielfalt von Zielarten, die mit einer Vielzahl von Fanggeräten, z.B. Fallen, Leinen, Treibnetzen und 2 [49] 21
- Seite 1 und 2: Anwendungen der Optimalsteuerung in
- Seite 3: »Nach unserer bisherigen Erfahrung
- Seite 6 und 7: Inhaltsverzeichnis 4. Grundlagen de
- Seite 8 und 9: Inhaltsverzeichnis 8
- Seite 10 und 11: Abbildungsverzeichnis 5.2. Stückwe
- Seite 12 und 13: Abbildungsverzeichnis 12
- Seite 14 und 15: 1. Einleitung Änderungen in den Me
- Seite 16 und 17: 1. Einleitung Abbildung 1.1.: Entwi
- Seite 18 und 19: 1. Einleitung verschiedene Vorgehen
- Seite 22 und 23: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 24 und 25: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 26 und 27: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 28 und 29: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 30 und 31: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 32 und 33: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 34 und 35: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 36 und 37: 2. Biologische, ökologische und wi
- Seite 38 und 39: 3. Mathematische Modelle in der Bio
- Seite 40 und 41: 3. Mathematische Modelle in der Bio
- Seite 42 und 43: 3. Mathematische Modelle in der Bio
- Seite 44 und 45: 3. Mathematische Modelle in der Bio
- Seite 46 und 47: 3. Mathematische Modelle in der Bio
- Seite 48 und 49: 3. Mathematische Modelle in der Bio
- Seite 50 und 51: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 52 und 53: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 54 und 55: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 56 und 57: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 58 und 59: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 60 und 61: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 62 und 63: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 64 und 65: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 66 und 67: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
- Seite 68 und 69: 4. Grundlagen der Optimalsteuerung
2. Biologische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Ostseefischerei<br />
werden. Die Überfischung in der Ostsee ist weniger ein ökologisches als ein<br />
wirtschaftliches Problem. Trotzdem basierte das Fischereimanagement bislang<br />
mit dem Vorsorgeansatz allein auf den Schutz vor ökologischer Überfischung.<br />
Diese Ziele können nur international angegangen werden (vgl. auch [56]).<br />
2. Klimaänderung in der Fischerei berücksichtigen. 1<br />
Solche Änderungen haben einen starken Einfluss auf die Fischerei.<br />
Fischerforscher versuchen seit langem die Schwankungen von natürlichen<br />
Faktoren in ihre Modelle zu integrieren, um möglichst genaue Vorhersagen über<br />
die zulässigen Fangmengen treffen zu können. Trotz einiger Verfeinerungen in<br />
den Modellen sind die Prognosen mit großen Unsicherheiten verbunden.<br />
3. Effektivität der Fischereikontrolle verbessern.<br />
Eine effektive Fischereiaufsicht ist die Grundvoraussetzung für ein<br />
erfolgreiches Management der Fischpopulationen. Illegale Fischerei und<br />
Quotenüberfischungen müssen wirksamer im Vergleich zu der früheren<br />
Zeit vermieden werden. In der Vergangenheit wurde zu wenig auf die<br />
effektive Umsetzung der bestehenden Vorschriften in allen Mitgliedstaaten<br />
und Vertragsstaaten der EU geachtet. Stattdessen wurden jährlich neue oder<br />
geänderte Vorschriften erlassen, so dass sie heute kaum noch zu überschauen<br />
sind (vgl. [42]).<br />
4. Bei der Förderpolitik nach Regionen unterscheiden.<br />
5. Quotenregelung nicht aushöhlen.<br />
Die jährliche Bestimmung der zulässigen Gesamtfangmengen erfolgt auf der<br />
Grundlage der wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rates für<br />
Meeresforschung. Die Aufteilung dieser Fangmengen auf die Mitgliedstaaten<br />
in Form von einzelstaatlichen Quoten erfolgt nach dem Prinzip der relativen<br />
Stabilität. Jeder Mitgliedstaat erhält in der Regel jedes Jahr den gleichen Anteil<br />
an der zulässigen Gesamtfangmenge eines Bestandes. Die Aufteilung nach<br />
diesem Prinzip wurde ca. 1980 entwickelt und basierte auf den Fängen der<br />
Mitgliedstaaten in bestimmten Referenzjahren.<br />
6. Entwicklungschancen der Aquakultur nutzen.<br />
7. Verarbeitung und Vermarktung stärken.<br />
Die Fischverarbeiter brauchen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einen<br />
zollfreien Zugang zu importierter Rohware und einen unbeschränkten Zugang<br />
zu Fördermöglichkeiten der Europäischen Union(vgl. [42]).<br />
8. Fischereiforschung intensivieren.<br />
1 [42]<br />
Der Fischereiforschung wird im Rahmen der Gemeinsamen Fischereipolitik<br />
der EU eine immer stärkere Position sowohl aus ökologischer als auch aus<br />
ökonomischer Sicht zugewiesen(vgl. [56]).<br />
20