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disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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können wir hoffen, dass sich diese Fischbestände in einigen Jahren leicht verdoppeln<br />

oder verdreifachen. Davon würde nicht nur das ganze Ökosystem profitieren, sondern<br />

auch der Fischereisektor und damit die Küstenregionen. (vgl. [50]) In der westlichen<br />

Ostsee gibt es momentan eine positive Tendenz und nach vier Jahren drastischer<br />

Quotenkürzungen sollte die Dorschfangquote in 2012 um 13% bzw. 15% erhöht<br />

werden.<br />

Auch Heringe gelten in der Ostsee als bestandsgefährdet.In Europa gelten fast 90<br />

Prozent der Bestände als überfischt. Seit fünf Jahren wurden die erlaubten Fangmengen<br />

immer weiter gekürzt. 2011 wurden die Fangmengen für Hering um weitere 30<br />

Prozent auf 15.884 Tonnen reduziert, weil die Zahl der Tiere in der Ostsee (vor allem,<br />

in dem östlichen Teil) stark zurückgegangen ist. 2012 ist eine weitere Absenkung<br />

der Fangmengen in der mittleren Ostsee (minus 33%) und vor Riga (minus 21%)<br />

geplant; dafür werden die Fangmengen in der westlichen Ostsee um 32% erhöht (vgl.<br />

„Ostseezeitung“, 16.09.2011).<br />

Als Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Definition einer naturund<br />

ökosystemverträglichen Fischerei einzuführen. „Eine natur- und<br />

ökosystemverträgliche Fischerei nutzt die Bestände auf einem am Vorsorgeansatz<br />

orientierten, nachhaltigen Niveau und versucht dies mit geringsten negativen<br />

Auswirkungen auf Habitate und andere Arten zu tun. Es ist von gesellschaftlichem<br />

Interesse, dass ein Ausgleich zwischen ökonomischen Interessen der Fischerei und<br />

langfristigem gesellschaftlichem Interesse an gesunden Fischbeständen und einem<br />

intakten Ökosystem stattfindet.“(vgl. [43], [7])<br />

Ziel der Ostseefischereibetriebe muss es daher sein, pflichtbewusst mit den<br />

durch die Politik verordneten Regulierungsmaßnahmen und den Vorgaben einzelner<br />

Kommissionen (wie beispielsweise International Council for the Exploration of the<br />

Sea) zum Schutz der baltischen Meeresfauna umzugehen. Ziel des verantwortlichen<br />

Managements muss es hingegen sein, den Fischereiaufwand auf ein ökologisch<br />

verträgliches Maß zu reduzieren und die Zusammenarbeit der beteiligten Ländern zu<br />

fördern 4 . Dieses ist von äußerster Dringlichkeit, da das Ausmaß der wirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung der Fänge stets vom Bestand und der Artenvielfalt der Ostseefische<br />

und einem intakten Ökosystem abhängig sind.<br />

Besonder wichtig und aktuell ist eine Anwendung von nachhaltigen<br />

Fischfangstrategien. Das Prinzip der Nachhaltigkeit beschreibt die Nutzung eines<br />

regenerierbaren Systems in einer derartigen Weise, dass dieses System in seinen<br />

wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise<br />

regeneriert werden kann. (vgl. [67] )<br />

Im allgemeinen Verständnis setzt sich der Begriff der Nachhaltigkeit aus drei<br />

Komponenten zusammen, die auch als Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit<br />

bezeichnet werden. 5<br />

4 [55]<br />

5 [65]<br />

15

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