disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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KAPITEL I<br />
Einleitung<br />
Der Fischbestand der Meere schrumpft dramatisch, obwohl man lange annahm, dass es<br />
nie passieren könnte. Die Veränderung der natürlichen Fischgemeinschaftsstrukturen<br />
erfolgt vor allem durch Nähr- und Schadstoffeinträge, Flussverbauung, Überfischung<br />
und Einführung von invasiven Fischarten. Dies alles verdanken wir dem Einfluss<br />
der Menschen. Der Mensch greift in die natürlichen Prozesse des Meeres sehr<br />
stark ein. Speziell die Ostsee (insbesondere in der Küstennähe) ist stark mit<br />
schädigenden Substanzen verschmutzt, die primär durch häusliche, industrielle und<br />
landwirtschaftliche Abwässer in das Meer gelangen. (vgl. [9]). Man darf auch<br />
das Giftdepot, das vom zweiten Weltkrieg in der Ostsee blieb, nicht vergessen.<br />
Außerdem „überfischt“ der Mensch die Ostsee. Die Fischpopulationen können sich<br />
dem Klimawandel einigermaßen anpassen, dem zerstörerischen Einfluss der Menschen<br />
aber kaum.<br />
Unter dem Begriff „Überfischung“ versteht man die Reduktion der Bestände<br />
einzelner Arten, die auf eine zu hohe Fischfangmenge zurückzuführen ist. Aufgrund<br />
der verbesserten Technologien haben sich die Fangmengen zwischen 1945 und 1965<br />
vergrößert und sind dann wieder etwas gesunken (vgl. [27], [34] ). Die grundlegende<br />
Gefahr der Überfischung liegt darin, dass ein Bestand (Vorkommen einer Art in einem<br />
bestimmten Gebiet) so dezimiert wird, dass die natürliche Regenerationsfähigkeit<br />
nicht mehr gegeben ist, er nicht mehr als Nahrungsquelle zur Verfügung steht,<br />
und, im schlimmsten Fall, die Art ausstirbt. Der Living Planet Index für marine<br />
Arten des WWF zeigt einen durchschnittlichen Rückgang von 14% zwischen 1970<br />
und 2005 (vgl. Living Planet Report 2008) 1 . Neben möglichen Umwelteinflüssen<br />
(Klimawandel, Schadstoffeinträge u.ä.) wird als Hauptursache die Überfischung<br />
genannt.<br />
Obwohl es auch natürliche Ursachen für diesen Rückgang gibt, wie beispielsweise<br />
1 [46]<br />
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