disser1.pdf (2006 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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optimalen Fangzeiten und Fangphasen, Altersgruppenmodelle und Modelle mit<br />
wechselnden Wachstumsraten.<br />
Die betrachteten Fischereimodelle besitzen eine Reihe interessanter Aspekte,<br />
sowohl für Ökonomie, als auch für Ökologie. Daraus ergeben sich gewisse<br />
Empfehlungen für die Fischerei-Industrien.<br />
Vorgeschriebene Fangnormen sollen nicht überhöht werden. Für jede<br />
Fischpopulation müssen eine kontrollierte Fang- und Ruhephasen-Unterscheidung<br />
beachtet werden. Jüngere Fische dürfen möglichst nicht gefangen werden, um eine<br />
spätere Generationsentwicklung zu sichern. Dies kann z.B. durch Optimieren der<br />
Fischereinetze erreicht werden.<br />
Die Dissertation kann als Grundlage weiterer Forschungen dienen. Die Modelle des<br />
Fischfangs können noch mehr vielfältiger sein und mehrere ökologischen Aspekte<br />
beeinflussen, so wie z.B. die Konkurenz in einer Population, den Klimawandel oder<br />
saisonabhängige Faktoren.<br />
Die politischen Förderschwerpunkte in der Ostsee müssten durch<br />
umweltverträgliche Strategien des Fischfangs und durch eine strenge Kontrolle<br />
von Fischereigebieten erfolgen. Der Fischereischutz muss auf einem internationalen<br />
Niveau betrieben werden. Bilaterale Fischereiabkommen sollten langfristig gepflegt<br />
werden.<br />
Besonders wichtig ist der Aspekt der Nachhaltigkeit. Eine optimale Lösung<br />
sollte auch für längere Zeitabschnitte gelten, die Fische erhalten und wirtschaftliche<br />
Besonderheiten (z.B. Diskontierung des Kapitals) berücksichtigen.<br />
Wie die letzen Studien zeigen, lohnen sich nachhaltige Bewirtschaftung, Kontrolle<br />
und Durchsetzung von Fangquoten. Sie verbessern die Situation in der Ostsee.<br />
Die gegenwärtige Lage zeigt, dass die Bestände sich gut erholt haben. Kleine<br />
Schwankungen der Bestandsgrößen und der Fangquoten treten zwar auf, aber sie sind<br />
in ökologischen Systemen normal. Sie werden in der Regel durch die Natur geregelt.<br />
Die Heringpopulation zeigt nach einigen Jahren Quotensenkung eine deutliche<br />
Bestandserholung. Die weiteren Perspektiven für die Heringsfischer an der<br />
Ostseeküste verbessern sich, da die Erzeugerpreise auf dem Markt stabil bleiben.<br />
Die Sprotten zeigen ebenfalls eine positive Bestandsentwicklung. Zunächst wurde<br />
mit abnehmenden Populationsgrößen gerechnet, da sich die in den letzten Jahren<br />
gestiegenen Dorschbestände hauptsächlich von Sprotten ernähren. Hier ist jedoch eine<br />
Stabilisierung durch räumliche Trennung erkennbar. Die größten Sprottenareale finden<br />
sich dort, wo wenig Dorsch vorkommt (vgl. [47]).<br />
Der östliche Dorschbestand wird seit Jahren im Rahmen von Managementplänen<br />
nachhaltig bewirtschaftet. Gegenwärtige Populationsgrößen befinden sich im Bereich<br />
der Nachhaltigkeit. Die Bestandsgröße scheint eine logistische Obergrenze erreicht<br />
zu haben, denn bei der Dorschpopulation gibt es bereits deutliche Anzeichen von<br />
Nahrungsmangel. Schwankungen der Bestandsgröße und der Fangquoten sind in<br />
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