30.01.2014 Aufrufe

TUMcampus 2/2013 - Technische Universität München

TUMcampus 2/2013 - Technische Universität München

TUMcampus 2/2013 - Technische Universität München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Portraits aus der TUM-Familie<br />

Menschen<br />

Gudrun Weikert<br />

Wenn Gudrun Weikert von ihrer Arbeit an der TUM erzählt,<br />

geht es nicht um Neutronenforschung oder Maschinenelemente.<br />

Es geht um Eisfallklettern, Skilanglauf<br />

im Leistungsbereich und um Orientierung in unbekanntem<br />

Gelände. Vor 25 Jahren beendete Weikert ihr Sportstudium<br />

an der TUM. Zur selben Zeit schloss sie als erste<br />

Deutsche die Ausbildung zur Bergführerin ab. Seitdem<br />

ist sie Dozentin an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft.<br />

Was die 53-Jährige besonders an ihrem Beruf reizt, ist<br />

die Vielseitigkeit. Mit ihren Studierenden trainiert sie<br />

Langlauf und in diesem Jahr zum ersten Mal auch Biathlon.<br />

Als hochgeschätzte Bergführerin wird sie zudem<br />

von Privatleuten und Bergschulen angefragt, Kletterkurse<br />

in Fels und Eis, Skitouren oder alpine Hochtouren zu<br />

begleiten. Dabei verschlägt es sie an die entlegensten<br />

Orte der Welt: In den vergangenen Jahren war sie bei<br />

Expeditionen in die Antarktis und nach Südgeorgien dabei.<br />

Dort in schwierigem Gelände nach geeigneten Einstiegsstellen<br />

zu suchen und ihre Gruppe sicher an Gletscherspalten<br />

vorbeizuführen, gehört ebenso zu ihren<br />

Aufgaben, wie straffällige Jugendliche an der Kletterwand<br />

mit den eigenen Fähigkeiten zu konfrontieren.<br />

Als Mitglied der Prüfungskommission ist Weikert außerdem<br />

zuständig für den deutschen Bergführer-Nachwuchs.<br />

Der Verband Deutscher Berg- und Skiführer und<br />

der Deutsche Alpenverein bilden die besten Bewerber<br />

etwa vier Jahre lang in den Bereichen Theorie, Fels, Eis<br />

und Winter aus. Geprüft und zugelassen werden die<br />

Bergführer jedoch von der TUM und damit auch von<br />

Gudrun Weikert. Ihr Beruf erfüllt sie bis heute mit Begeisterung,<br />

sie ist Sportlerin durch und durch. Dass es für<br />

sie als Frau der Bergsport geworden ist, sieht sie eher<br />

als Zufall. »Wenn ich mich noch einmal entscheiden<br />

müsste, würde ich vielleicht Tänzerin werden«, verrät sie<br />

lachend ihre heimlichen Träumereien.<br />

Julia Tahedl<br />

Kurt Franz<br />

An Feuerwehrleute denkt man sicher nicht, wenn es um<br />

Uni-Tätigkeiten geht. Doch die TUM unterhält in Garching<br />

und Weihenstephan eigene Werksfeuerwehren. Chef der<br />

Garchinger TUM-Feuerwehr ist Kurt Franz. Er hat seine<br />

Karriere an der TUM vor 40 Jahren begonnen, allerdings<br />

als Auszubildender am Lehrstuhl für Feinmechanik. Nach<br />

einem Jahr als Geselle entschied er aber, sich als Berufsfeuerwehrmann<br />

zu versuchen – eine Idee, die er schon<br />

länger im Kopf hatte. »Das war mein Übergang vom Jugendlichen<br />

zum Mann«, erzählt er und lacht. Bei der Berufsfeuerwehr<br />

<strong>München</strong> legte Franz eine steile Karriere<br />

hin: Bis zum Brandrat im gehobenen Dienst hat er es gebracht.<br />

Mehrere Abzeichen mit silbernen Balken schmücken<br />

gerahmt die Wand seines Büros – zu seinem Bedauern<br />

wurden sie auf der Uniform durch einen einzigen<br />

goldenen ersetzt.<br />

Dass es bei der Berufsfeuerwehr schwer werden würde,<br />

in den höheren Dienst zu kommen, war ihm bewusst. Als<br />

dann die Werksfeuerwehr der TUM einen neuen Dienststellenleiter<br />

brauchte, wollte er sich im Bewerbungsverfahren<br />

ausprobieren und bekam prompt den Posten. »Ich<br />

wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass ich auf diesem<br />

Weg wieder an die TUM zurückkehre«, erinnert er<br />

sich. Seine Leute sind zuständig für das gesamte Forschungszentrum<br />

einschließlich der Neutronenquelle, die<br />

Franz allerdings als die geringste Bedrohung sieht. Größere<br />

Gefahr geht zum Beispiel von der Chemie aus, dort<br />

müssen auch schon mal explosionsgefährdete Gasbehälter<br />

geborgen werden. Solch spektakulären Einsätze sind<br />

aber selten, weit häufiger muss der Rettungswagen mit<br />

<strong>TUMcampus</strong> 2/13<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!