30.01.2014 Aufrufe

TUMcampus 2/2013 - Technische Universität München

TUMcampus 2/2013 - Technische Universität München

TUMcampus 2/2013 - Technische Universität München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Menschen<br />

© Uli Benz<br />

Auf dem Podium (v.l.): Dorothee Dzwonnek, Generalsekretärin der DFG, Dr. Sabine Behrenbeck vom Wissenschaftsrat, Prof. Axel<br />

Börsch-Supan und TUM-Vizepräsident Prof. Thomas Hofmann<br />

Wann sollen Spitzen-Wissenschaftler in den Ruhestand gehen?<br />

Erfahrung für die Zukunft sichern<br />

Seit 2006 zeichnet die TUM Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Ruhestand mit dem Ehrentitel »TUM<br />

Emeritus of Excellence« aus. Doch ist es sinnvoll, an Ruhestandsprofessoren festzuhalten, wenn Wissen immer<br />

schneller veraltet und in Zeiten knapper Ressourcen viele hervorragende Nachwuchswissenschaftler nur geringe<br />

Chancen auf eine dauerhafte Karriere haben? Auf der Fachtagung »Erfahrung für die Zukunft sichern« im Februar<br />

<strong>2013</strong> wurde diese Frage in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung diskutiert.<br />

TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann stellte das<br />

Projekt »TUM Emeriti of Excellence« vor, mit dem sich<br />

die TUM gegen die starren gesetzlichen Ruhestandsregelungen<br />

stemmt. Diese sehen vor, auch Spitzenkräfte<br />

bei Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand zu<br />

schicken. Dadurch verlieren die Hochschulen viele exzellente<br />

Mitglieder – oft genug an ausländische <strong>Universität</strong>en.<br />

An der TUM dagegen werden die derzeit 45<br />

Emeriti of Excellence in Aufgaben der Hochschule eingebunden.<br />

Das Außergewöhnliche daran ist, dass die<br />

Professoren im Ehrenamt tätig und keine Konkurrenz für<br />

Jüngere sind. Im Gegenteil: Sie sind Mentoren und eröffnen<br />

durch ihre Netzwerke Chancen für jüngere Wissenschaftler<br />

und für die Hochschule, etwa im Fundraising.<br />

Vor Kurzem haben zwei Wissenschaftler Drittmittel<br />

in Millionenhöhe eingeworben: Prof. Horst Kessler erhielt<br />

mit 70 Jahren eine DFG-Kosselek-Förderung, Prof.<br />

Andrzej Buras einen ERC-Grant.<br />

»Alter per se« ist ohnehin ein untaugliches Kriterium für<br />

den Ruhestand, betonte Prof. Axel Börsch-Supan, Direktor<br />

des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik.<br />

Gerade im Alter zeigen sich große Unterschiede<br />

in der Leistungsfähigkeit. Bei dem berühmten<br />

Dachdecker beginnt die Vorfreude auf den Ruhestand<br />

schon sehr viel eher als bei einem Professor, der seine<br />

Arbeit als »Berufung« wahrnimmt.<br />

Die große Bandbreite an Variationen beim Älterwerden<br />

macht rigide Lösungen inadäquat. Bei der Podiumsdiskussion<br />

ging es um die Frage, wie ältere Spitzenforscher<br />

erfolgreich in die <strong>Universität</strong> integriert werden können.<br />

Die Vorschläge reichten vom Zugang zu einer drittmittelfähigen<br />

Grundausstattung über »Technologieplattformen«<br />

und einer neuen Teamstruktur zwischen Ehemaligem<br />

und Nachfolger bis hin zu universitätsübergreifenden<br />

Modellen und der Idee einer Seniorprofessur.<br />

Es zeigt sich immer wieder: Herausragende ältere Wissenschaftler<br />

ziehen exzellenten Nachwuchs an wie ein<br />

Magnet. Ziel ist es deshalb, gute Köpfe in Deutschland<br />

zu halten – ganz unabhängig vom Alter.<br />

Medienecho<br />

Erika Schropp<br />

»Wolfgang Zeitler, Leiter der Hochschulabteilung im<br />

Wissenschaftsministerium, preist das Programm in<br />

hohen Tönen... Mit ihrem Programm habe die TU ›einen<br />

Paradigmenwechsel gestartet‹. Er frage sich<br />

nur: ›Warum nicht früher? Warum nicht überall?‹ Aus<br />

Sicht des Ministeriums werde es ›höchste Zeit‹, dass<br />

auch andere Hochschulen mehr Aufwand betreiben,<br />

um ihre besten Emeriti bei der Stange zu halten.«<br />

Süddeutsche Zeitung, 18.2.<strong>2013</strong><br />

40<br />

<strong>TUMcampus</strong> 2/13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!