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TUMcampus 2/2013 - Technische Universität München

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Forschen<br />

aktualisieren – zusätzliche Steuergeräte und Verkabelung<br />

sind oftmals nicht mehr nötig.<br />

© Siemens AG<br />

Durch innovative EE-Architekturen mit wenigen zentralen Rechnern und intelligenten<br />

Sensoren/Aktoren lassen sich neue komplexe Funktionen im Fahrzeug umsetzen.<br />

Mehr Software (im) Wagen<br />

Fahrzeugpannen sind immer öfter Elektronik- und Softwarefehlern geschuldet.<br />

Wesentlicher Grund ist die hohe Anzahl von bis zu 100 Computern,<br />

die in jedem Fahrzeug zu finden sind. Vernetzt mit verschiedenen<br />

Kommunikationsbussen bilden sie eine sehr komplexe Elektrikund<br />

Elektronik-Architektur (EE-Architektur).<br />

Auf dem Weg zum autonomen oder teilautonomen<br />

Fahren werden zusätzliche hochkomplexe und sicherheitskritische<br />

Funktionen im Fahrzeug umgesetzt.<br />

Doch wie kann verhindert werden, dass die Elektronik<br />

der Autos der Zukunft störanfälliger und teurer wird? Eine<br />

weitere Beschränkung heutiger Fahrzeuge besteht<br />

darin, dass sich neue Fahrzeugfunktionen nicht nachrüsten<br />

lassen, wenn diese Funktionalitäten nicht bereits<br />

bei der Entwicklung schon mit berücksichtigt wurden.<br />

Fahrzeuge sind deshalb aus Funktionssicht oftmals<br />

schon nach wenigen Jahren veraltet, obwohl ihre Lebenszeit<br />

deutlich über 15 Jahren liegen sollte.<br />

Das Forschungs- und Transferinstitut fortiss an der TUM<br />

hat deshalb zusammen mit Partnern aus Industrie und<br />

Forschung das Projekt RACE aufgesetzt. Ziel ist es, eine<br />

EE-Architektur zu entwickeln, die alle Funktionen auf<br />

wenigen zentralen Rechnern vereint. Einer der Vorteile:<br />

Wie bei einem Computer lassen sich die Funktionen als<br />

Software einfach per Plug&Play im Auto installieren und<br />

Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das RACE-<br />

Projekt von 2012 bis 2104 mit rund zehn Millionen Euro.<br />

Es entstehen zwei Prototypen zur Demonstration der<br />

Machbarkeit und der Vorteile der RACE-Architektur. Für<br />

den Prototypen »Evolution« ersetzen die Forscher<br />

schrittweise vorhandene Technologie durch neu entwickelte<br />

Komponenten. Der Prototyp »Revolution« hingegen<br />

erlaubt mit seinem vollelektrischen Antrieb und einer<br />

software-zentrischen EE-Architektur einen Blick in<br />

die Zukunft des Automobils. Dieser Prototyp beherrscht<br />

in nachweislich sicherer Weise auch neuartige Funktionen<br />

wie das autonome Einparken an einen induktiven<br />

Ladepunkt. Die Projektpartner sind überzeugt: »Diejenigen<br />

Automobilfirmen, die die Konzepte von RACE als<br />

Erste serientauglich umsetzen, werden die zukünftigen<br />

globalen Marktführer der Automobilwirtschaft sein.«<br />

fortiss<br />

fortiss ist ein Innovationszentrum für software-intensive<br />

Systeme an der TUM. Das fortiss-Institut<br />

ist eine eigenständige GmbH, Gesellschafter sind<br />

zu gleichen Teilen die TUM, die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

und die LfA Förderbank Bayern. In wissenschaftlichen<br />

Fragestellungen kooperiert fortiss eng<br />

mit der TUM.<br />

Das RACE-Projekt zeigt, wie fortiss mit seinen etwa 100<br />

Wissenschaftlern den Innovationsprozess von der<br />

Grundlagenforschung bis zur Umsetzung im Markt<br />

unterstützt. Das fortiss wird vom Bayerischen Wirtschaftsministerium<br />

gefördert, um der bayerischen Wirtschaft<br />

ein über das Tagesgeschäft hinausblickendes<br />

anwendungsnahes Forschungsinstitut auf dem Feld der<br />

software-intensiven Systeme und Services zur Seite zu<br />

stellen. Aktuell kam eine hochrangige Evaluierungskommission<br />

zu dem Schluss: »Insgesamt spielt fortiss durch<br />

seine überzeugenden Ergebnisse […] und seine exzellenten<br />

Verbindungen zu großen Anwendungsunternehmen<br />

in Bayern […] sowie einer Vielzahl von KMUs weltweit<br />

in der Champions League.«<br />

www.projekt-race.de<br />

Christian Buckl<br />

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