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Jahresbericht 2006 - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg

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Kooperationspartner: Prof. Dr. Arndt Hartmann (Institut für Pathologie, Universität<br />

<strong>Regensburg</strong>); Prof. Dr. Gert Schmitz (Institut für klinische Chemie und<br />

Laboratoriumsmedizin, Universität <strong>Regensburg</strong>); Prof. Dr. Andrea Tannapfel (Institut für<br />

Pathologie, Ruhr-Universität Bochum)<br />

FGFR3-Matationsanalyse beim Prostata-Karzinom und der BPH<br />

(Förderung: ReForM-Programm des Universitätsklinikums <strong>Regensburg</strong>)<br />

Die Mitglieder der Fibroblast Growth Factor (FGF)-Familie sind strukturell verwandte<br />

Proteine und in eine Vielzahl biologischer Prozesse während der Entwicklung und im<br />

adulten Organismus involviert (u.a. Angiogenese, Neovaskularisation bei Tumoren). Die<br />

Überexpression nicht nur von FGFs, sondern auch der jeweiligen Rezeptoren (Expression<br />

von FGFR1-4 im Prostata-Gewebe bereits nachgewiesen) scheint bei der Entstehung des<br />

Prostatakarzinoms eine wichtige Rolle zu spielen. Eine Überexpression von FGF2 und<br />

FGF7, sowie von FGFR4, findet man beispielsweise bereits in der benignen Hyperplasie<br />

der Prostata (BPH). Diese Dysregulation wird daher als sehr frühes Ereignis der<br />

beginnenden proliferativen Aktivität des Prostatagewebes angesehen, die in Kombination<br />

mit weiteren Faktoren (u.a. Überexpression von Mitgliedern der Insulin-like Growth Factor-<br />

Familie) zur Entstehung von Prostata-Tumoren führen könnte.<br />

Eine fehlerhafte Aktivierung der FGFR-Signalkaskade ist v.a. anhand von Mutationen des<br />

FGFR3-Gens intensiv untersucht worden. Keimbahnmutationen (Punktmuta-tionen) in<br />

diesem Gen führen zu Skelettveränderungen, die je nach Lokalisation der Mutation in bis<br />

zu 40% der Fälle letal sind. Überraschenderweise wurden diese letalen<br />

Keimbahmutationen kürzlich als somatische Mutationen mit einer sehr hohen Frequenz<br />

beim HBL-Ca entdeckt. Hier konnte mittlerweile sogar gezeigt werden, dass diese<br />

Mutationen als Prognose- u. Rezidiv-Marker relevant sind. Urotheltumore mit diesen<br />

Mutationen zeigen einen sehr guten klinischen Verlauf und eine geringe biologische<br />

Aggressivität verglichen mit Tumoren, die wildtyp-Sequenz aufweisen.<br />

Für das Prostatakarzinom und die BPH gibt es bisher noch keine umfassende Analyse von<br />

FGFR3. Daher wird in einem aktuellen Projekt eine Mutationsanalyse des FGFR3-Gens in<br />

der BPH und in Prostatatumoren mittels einer hochsensitiven PCR-Methode (SNaPshot © -<br />

Assay) durchgeführt, die es erlaubt, alle bekannten Mutations-Hotspots gleichzeitig zu<br />

analysieren.<br />

Beteiligte Mitarbeiter: Dr. Albert Borchardt, Dr. Jens-Claudio Lunz, Dr. Robert <strong>St</strong>öhr<br />

Kooperationspartner: Prof. Dr. Arndt Hartmann (Institut für Pathologie, Universität<br />

<strong>Regensburg</strong>); Dr. Burkhard Kneitz (Lehrstuhl für Urologie, Universität Würzburg)<br />

Verbesserung der Differentialdiagnose des Nierenzellkarzinoms<br />

Das sporadische Nierenzellkarzinom (NZK) ist eine heterogene Erkrankung mit vom<br />

Subtyp des Tumors abhängiger guter oder schlechter Prognose. Im Allgemeinen lassen<br />

sich die resezierten Tumoren durch histopathologische Befundung in den meisten Fällen<br />

sicher typisieren. Eine Reihe von Tumoren, die eosinophilen Varianten der Haupttypen,<br />

sind einander histologisch sehr ähnlich. Zusätzlich ist hier die Differentialdiagnose zu<br />

benignen Onkozytomen der Niere manchmal schwierig. Hier bedarf es einen auf diesem<br />

Gebiet sehr erfahrenen Pathologen, um die richtige Einordnung vorzunehmen. Da diese<br />

Tumoren relativ selten sind, ist die notwendige Erfahrung auch über Jahre hinweg schwer<br />

zu erwerben. Demzufolge besteht die Gefahr von Fehldiagnosen, die zu unnötigen<br />

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