Jahresbericht 2006 - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg
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Chemotherapie oder die chirurgische Entfernung der kompletten Harnblase (Zystektomie)<br />
zur Verfügung. Beide Therapie-Optionen können sowohl zu einer „Überbehandlung“ mit<br />
daraus resultierender Einschränkung der Lebens-Qualität, als auch zu einer „zu milden“<br />
Behandlung mit erneutem Auftreten der Erkrankung führen. Dies unterstreicht die<br />
dringende Notwendigkeit von Parametern, die eine Risikoabschätzung des pT1-Tumors<br />
der HBL erlauben. Eine kürzlich publizierte <strong>St</strong>udie zeigte, dass eine Subklassifizierung des<br />
pT1-Tumors anhand der Länge der Invasionsfront hilfreich sein könnte.<br />
In einer eigenen <strong>St</strong>udie wurden mittlerweile ca. 250 primäre pT1-Tumore inkl. detaillierter<br />
Follow-up-Informationen der Patienten zusammengestellt. Alle Präparate wurden bereits<br />
einer intensiven histopathologischen Nachbefundung unterzogen. Momentan werden vor<br />
allem das Wachstumsmuster und die Länge der Invasionsfront als mögliche prognostische<br />
Parameter einer genauen Betrachtung unterzogen und mit den Verlaufsdaten korreliert.<br />
Zusätzlich entstehen mehrere Tissue Microarrys (TMA), um im High-Throughput-<br />
Verfahren die Proteinexpression verschiedener Zellzyklus-, Proliferations- und<br />
Zelladhäsionsgene im Kern bzw. in der Invasionsfront des Tumors näher zu<br />
charakterisieren.<br />
Beteiligte Mitarbeiter: Dr. <strong>St</strong>efan Denzinger, Dr. Maximilian Burger, Dr. Robert <strong>St</strong>öhr<br />
Kooperationspartner: Dr. Simone Bertz, Prof. Dr. Arndt Hartmann (Institut für Pathologie,<br />
Universität <strong>Regensburg</strong>); PD Dr. <strong>Josef</strong> Giedl (Institut für Pathologie, Klinikum Weiden)<br />
STK15-Genamplifikation beim Harnblasenkarzinom<br />
Im proliferierenden Gewebe ist eine intakte Regulation der DNA-Replikation mit<br />
anschließender gleichmäßiger Verteilung des genetischen Materials auf die Tochterzellen<br />
essentiell. <strong>St</strong>örungen innerhalb dieser Vorgänge können zum Ab-sterben von Zellen<br />
führen oder eine maligne Entartung begünstigen. V.a. die Verteilung der duplizierten<br />
Chromosomen während der Zellteilung ist ein hoch komplexer Prozess, der streng<br />
geregelt ablaufen muss, damit die Kopienzahl innerhalb der Zellen (= Ploidie-<strong>St</strong>atus)<br />
gleich bleibt. Die korrekte Ausbildung der sog. Mitose-Spindelpole ist einer der wichtigsten<br />
Schritte während der Zellteilung, der für einen reibungslosen Ablauf der<br />
Chromosomenaufteilung sorgt. Ein wichtiger Bestandteil dieser Spindelpole ist das<br />
STK15-Protein. Liegen in einer Zelle zu viele Kopien des STK15-Gens vor (=<br />
Amplifikation), kommt es zur Ausbildung von mehreren Spindelpolen während der<br />
Zellteilung, und das genetische Material wird fehlerhaft auf die Tochterzellen verteilt. Dies<br />
führt zu Zellen mit verändertem Ploidie-<strong>St</strong>atus (= Aneuploidie). Es ist bekannt, dass<br />
aneuploide Tumoren eine verstärkte biologische Aggressivität aufweisen und mit einem<br />
schlechteren Krankheitsverlauf assoziiert sind. Daher werden in einer eigenen <strong>St</strong>udie<br />
Veränderungen des STK15-Gens beim HBL-Ca und im normalen Urothel der Tumortragenden<br />
Harnblase analysiert sowie deren prognostische Wertigkeit näher beleuchtet.<br />
Beteiligte Mitarbeiter: Dr. <strong>St</strong>efan Denzinger, Dr. Robert <strong>St</strong>öhr, Dr. Maximilian Burger<br />
Kooperationspartner: Prof. Dr. Arndt Hartmann, Dr. Ellen C. Obermann, PD Dr. Gero<br />
Brockhoff, Dr. <strong>St</strong>ephan Schwarz (Institut für Pathologie, Universität <strong>Regensburg</strong>); Dr. Peter<br />
J. Wild (Institut für Pathologie, Universität Zürich)<br />
PAX5-Expression in Harnblasentumoren: klinische Relevanz?<br />
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