29.10.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2006 - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg

Jahresbericht 2006 - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg

Jahresbericht 2006 - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10) Wissenschaftliche Programme - Kurzbericht<br />

Frühe Tumor-relevante Veränderungen im Normalurothel der Harnblase zur Identifizierung<br />

neuer Tumormarker<br />

(Förderung: ReForM-Programm des Universitätsklinikums <strong>Regensburg</strong>; Dr. Robert<br />

Pfleger-<strong>St</strong>iftung)<br />

Das Urothelkarzinom der Harnblase (HBL-Ca) wird als eine Erkrankung des gesamten<br />

Epithels der Harnblase (Urothel) angesehen. Trotzdem beschränkten sich bisherige<br />

molekulare Untersuchungen vor allem auf das maligne entartete Urothel (Tumor). Daher<br />

gibt es nur wenig verfügbare Informationen über frühe genetische Veränderungen<br />

innerhalb des nicht maligne transformierten Urothels bei Patienten mit HBL-Ca. Eigene<br />

Arbeiten und die Ergebnisse weniger anderer <strong>St</strong>udien zeigen aber eindeutig, dass im<br />

Normalurothel von HBL-Ca-Patienten bereits tumor-spezifische Veränderungen vorliegen.<br />

Die Untersuchungen konzentrierten sich bisher auf DNA-Veränderungen. Es liegt jedoch<br />

die Vermutung nahe, dass sich ebenfalls Veränderungen auf Proteinebene abspielen, die<br />

dann sekundär zu chromosomalen Alterationen führen oder durch diese sekundär<br />

hervorgerufen werden. Zur Klärung dieser Frage werden Gesamt-Protein-Expressions-<br />

Profile mittels 2D-Gelelektro-phorese von Normalurothel-Proben aus Tumorpatienten und<br />

aus Patienten ohne HBL-Ca bestimmt. Auffällige Unterschiede werden mittels Protein-<br />

Sequenzierung identifiziert. Auf diese Weise sollen frühe Veränderungen ermittelt werden,<br />

die als Tumormarker, z.B. in der Urindiagnostik, für das HBL-Ca Anwendung finden<br />

könnten. Identifizierte Proteine werden im Anschluss mittels Immunhistochemie auf<br />

verschiedenen Tissue Microarrays (TMA) verifiziert.<br />

Regelmäßiger Nikotinabusus ist mittlerweile als ein Hauptrisikofaktor für das HBL-Ca<br />

bekannt. Daher wäre die Identifizierung von frühen, Tabakrauch-assoziierten und Tumorrelevanten<br />

Veränderungen bzw. Schäden des Urothels sinnvoll, um den Hochrisiko-<br />

Patienten vor Manifestation eines Tumor ausfindig machen zu können. Um dieses<br />

Problem näher zu beleuchten, soll eine frühe Schädigung des Urothels bedingt durch<br />

Nikotinabusus untersucht werden. Als Vergleichsgruppen für diese Analysen werden<br />

Normalurothel-Proben von Rauchern, Ex-Rauchern und Nicht-rauchern gesammelt. Dies<br />

ermöglicht eine parallele Analyse von frühen molekulargenetischen, Raucher-assoziierten<br />

Urothelveränderungen (z.B. erhöhte Expression von DNA-Reparaturproteinen (=> DNA-<br />

Schädigung), erhöhte proliferative Potenz, beginnende Dedifferenzierung des Urothels),<br />

welche durch exogene Noxen hervorgerufen werden können, und ein bereits erhöhtes<br />

Tumorrisiko anzeigen könnten.<br />

Beteiligte Mitarbeiter: Dr. <strong>St</strong>efan Denzinger, Dr. Maximilian Burger, Dr. Robert <strong>St</strong>öhr<br />

Kooperationspartner: Prof. Dr. Arndt Hartmann, Dr. Ellen Obermann (Institut für<br />

Pathologie, Universität <strong>Regensburg</strong>); Dr. Rene Krieg (Institut für Pathologie, Klinikum der<br />

RWTH Aachen).<br />

Wachstumsmuster der Invasionsfront des pT1-Tumors der Harnblase als neuer<br />

prognostischer Faktor?<br />

Der pT1-Tumor der Harnblase stellt ein großes klinisches Problem in der Urologie dar. Die<br />

biologische Aggressivität (Malignität) und das Verhalten dieses Tumors der Harnblase<br />

können bisher nicht verlässlich bestimmt werden. Daher gestaltet sich die klinische<br />

Therapie-Entscheidung schwierig, um eine optimale Behandlung des Patienten zu<br />

gewährleisten. Als Alternativen stehen die organerhaltende Resektion des Tumors +<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!