diss_Engel_Josefine.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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Einleitung<br />
Kartoffeln, Tomaten und Bananen (HAYWARD 1991) und wurde aufgrund seines großen <br />
Gefahrenpotentials von der Europäischen Union als Quarantäneschaderreger <br />
eingestuft (EPPO Bulletin 2004). <br />
Die Wirtspflanzen werden über die Wurzeln und durch kontaminiertes Gießwasser mit <br />
dem bodenbürtigen Bakterium infiziert. R solanacearum besiedelt zuerst die <br />
Wurzeloberfläche und bildet Mikrokolonien im Bereich der Wurzelspitzen (VASSE et al. <br />
1995, ARAUD-‐RAZOU et al. 1998). <br />
Der Mechanismus des Eindringens des Bakteriums in die Wurzel der Wirtspflanzen ist <br />
noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen Pili und/oder Lipopolysaccharide <br />
eine wichtige Rolle (ROMANTSCHUK 1992). Verletzungen im Wurzelbereich ermöglichen <br />
den Eintritt des Erregers in die Pflanze. Die Ausbreitung von R. solanacearum in der <br />
Pflanze erfolgt über das Xylem. Aufgrund der Vielzahl der Bakterien und der von ihnen <br />
als Schleim produzierten Exopolysaccharide kommt es zur Verstopfung des Xylems und <br />
zur Auslösung der Welke (SCHELL 2000). TSUJIMOTO et al. (2008) sehen <br />
zellwandabbauende Enzyme (CWDEs), die von Ralstonia produziert werden, als <br />
Ursache für die Welkeerscheinung an Wirtspflanzen. <br />
Durch den Abbau der Zellwände und der Mittellamellen verstopfen die Leitbahnen und <br />
der Flüssigkeitsstrom wird unterbrochen. <br />
R. solanacearum (Rasse 3/Biovar 2) wurde nachweislich 1996 mit ägyptischen <br />
Speisefrühkartoffeln, über Holland nach Deutschland eingeschleppt (POSCHENRIEDER, <br />
mündliche Mitteilung). An Pelargonien wurde der Erreger erstmals im Jahre 2000 <br />
nachgewiesen (MOLTMANN und POSCHENRIEDER 2001). Einige Jungpflanzenbetriebe haben <br />
ihre Stecklingsvermehrung ins Ausland verlegt, unter anderem nach Kenia. Hier wurde <br />
Oberflächenwasser in speziellen Wasseraufbereitungsanlagen desinfiziert und zur <br />
Bewässerung genutzt. Nach einem Stromausfall kam es zu einem Ausfall der <br />
Desinfektionsanlage, somit gelangte ungereinigtes, mit Ralstonia kontaminiertes <br />
Wasser in die Pelargonienbestände. Die latent befallenen Pflanzen wurden nach <br />
Deutschland importiert und kamen in den Verkauf. Erste befallene Pflanzen wurden In <br />
Baden-‐Württemberg, Nordrhein-‐Westfalen und Hessen dokumentiert (POSCHENRIEDER, <br />
mündliche Mitteilung). <br />
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