Herausforderung Klimawandel: Chancen und Risiken für - OcCC
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zeigen, wäre jedoch ein griffiger Klimaschutz im ureigensten<br />
Interesse der Skigebiete. Könnte die globale<br />
Erwärmung auf 2°C gegenüber vorindustrieller Zeit<br />
begrenzt werden, wären<br />
– die negativen Auswirkungen auf die natürliche Schneesicherheit<br />
deutlich geringer, <strong>und</strong> müsste<br />
– weniger beschneit werden, um die zukünftige technische<br />
Schneesicherheit gewährleisten zu können.<br />
Das technische Potential der Beschneiung in Graubünden<br />
ist beträchtlich. Aber mit Technik allein ist es<br />
nicht getan–technisch ist vieles möglich, auch Beschneiung<br />
bei Plusgraden. Über die letztendlich wohl entscheidenden<br />
Punkte Wasserverfügbarkeit <strong>und</strong> Finanzierbarkeit<br />
wissen wir sehr wenig. Und was würde das<br />
Ausschöpfen der technischen Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />
Ski fahrenden Gäste bedeuten? Pütz et al. (2011)<br />
haben gezeigt, dass die Akzeptanz der Beschneiung<br />
gestiegen ist, aber die Frage, wie die Touristen auf<br />
eine längerfristige Verschlechterung der natürlichen<br />
Schneeverhältnisse (fehlender Schnee in den Herkunftsgebieten,<br />
fehlende Winteratmosphäre in den Wintersportdestinationen,<br />
längerer Anfahrtsweg in die schneesicheren<br />
Gebiete, höhere Liftpreise etc.) reagieren<br />
werden, bleibt offen.<br />
Vergleich Graubünden – Tirol<br />
SkiSim 2.0 wurde in verschiedenen Ländern eingesetzt.<br />
Die Resultate lassen sich aber nur beschränkt miteinander<br />
vergleichen. Für die untenstehende Gegenüberstellung<br />
muss Folgendes beachtet werden:<br />
– Das Schneemodell, die Beschneiungsparameter <strong>und</strong><br />
der gewählte Indikator (hier: 100-Tage Regel) sind<br />
identisch.<br />
– In Tirol wird von der alten Referenzperiode (1961–<br />
1990), in Graubünden von der neuen Referenzperiode<br />
(1981–2010) ausgegangen.<br />
– In Tirol wurden hypothetische Erwärmungsszenarien<br />
(+1°C, +2°C etc.) gewählt, in Graubünden<br />
wurden lokale Klimaszenarien (Temperatur <strong>und</strong><br />
Niederschlagsänderungen) verwendet.<br />
Bei aller Vorsicht, die bei der Interpretation der Tabelle<br />
angebracht ist, kann davon ausgegangen werden,<br />
dass Graubünden über einen komparativen Vorteil<br />
verfügt, geht doch die Zahl der technisch schneesicheren<br />
Skigebiete später <strong>und</strong> deutlich weniger stark<br />
zurück wie in Tirol.<br />
Tab. B2: Technisch schneesichere Skigebiete in Graubünden <strong>und</strong><br />
Tirol (in %).<br />
Graubünden<br />
Tirol<br />
Referenzperiode 100% Referenzperiode 100%<br />
+1.21°C (A2 – 2035) 100% +1°C 94%<br />
+2.48°C (A2 – 2060) 97% +2°C 59%<br />
+4.03°C (A2 – 2085) 76% +4°C 25%<br />
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