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Herausforderung Klimawandel: Chancen und Risiken für - OcCC

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2 Vorgehensweise<br />

Schneemodell<br />

Die aktuelle <strong>und</strong> zukünftige Schneesicherheit der<br />

Bündner Skigebiete wird mit dem Modell SkiSim 2.0<br />

berechnet. SkiSim 2.0 besteht aus zwei Teilen: a) einem<br />

physikalischen Schneemodell, in dem der natürliche<br />

Schneedeckenaufbau <strong>und</strong> die Schneeschmelze berechnet<br />

werden; <strong>und</strong> b) einem Beschneiungsmodul, das die<br />

technische Schneeproduktion steuert.<br />

Das Schneemodell basiert auf der vergleichsweise einfachen<br />

Gradtagmethode, d.h. die Schneeschmelze wird<br />

ausschliesslich über die mittlere tägliche Lufttemperatur<br />

berechnet. Dies bietet den Vorteil, dass die Datenanforderungen<br />

relativ gering sind <strong>und</strong> so eine grössere<br />

Anzahl an Klimastationen zur Verfügung steht. Für die<br />

Anwendung von SkiSim 2.0 werden tägliche Temperatur-<br />

(Minimum- <strong>und</strong> Maximumtemperaturen) <strong>und</strong><br />

Niederschlagsdaten benötigt. Mit den gemessenen<br />

Schneedaten der Klimastationen (Schneehöhe oder<br />

Neuschnee) kann das Modell validiert werden.<br />

Das Beschneiungsmodul, das die technische Schneeproduktion<br />

steuert, unterliegt folgenden Rahmenbedingungen:<br />

– Lufttemperatur: -5°C<br />

– Beschneiungskapazität: 10 cm pro Tag<br />

– Beschneiungszeitraum: 1. November–31. März<br />

Das Beschneiungsmodul ist so eingestellt, dass der Skibetrieb<br />

vom 1. Dezember bis zum 10. April aufrechterhalten<br />

werden kann (90% der Winter). Anfangs<br />

Winter – ungeachtet der natürlichen Schneevorkommen<br />

– erfolgt die Gr<strong>und</strong>beschneiung; danach wird nur<br />

noch beschneit was nötig ist, um das obige Saisonziel<br />

(Betrieb bis 10. April) zu erreichen.<br />

SkiSim wurde an der Universität von Waterloo<br />

(Kanada) entwickelt <strong>und</strong> sowohl in Kanada als auch in<br />

den USA eingesetzt (Scott et al. 2003, 2007, Dawson<br />

& Scott 2013). SkiSim 2.0 ist eine Weiterentwicklung<br />

(Universität Innsbruck), wurde bis dato in Österreich,<br />

Bayern <strong>und</strong> Südtirol eingesetzt (Steiger 2010, Steiger<br />

& Abegg 2013, Steiger & Stötter 2013), <strong>und</strong> findet nun<br />

erstmals in der Schweiz Anwendung.<br />

Klimastationen<br />

Für die benötigten Temperatur-, Niederschlags- <strong>und</strong><br />

Schneedaten konnte auf das offizielle Messnetz von<br />

MeteoSchweiz zurückgegriffen werden. Eine Liste der<br />

verwendeten Klimastationen findet sich im Anhang.<br />

Die Zuordnung Klimastation – Skigebiet erfolgte – die<br />

regionalen Gegebenheiten berücksichtigend – nach<br />

dem Nachbarschaftsprinzip.<br />

Da die Schnee- <strong>und</strong> Beschneiungsverhältnisse auf<br />

mittlerer Skigebietshöhe (= Mittelwert zwischen dem<br />

höchsten <strong>und</strong> tiefsten Punkt des Skigebiets) modelliert<br />

werden, müssen die bei den Klimastationen gemessenen<br />

Niederschlags- <strong>und</strong> Temperaturwerte auf<br />

die entsprechenden Höhen der Skigebiete extrapoliert<br />

werden. Der verwendete Niederschlagsgradient entspricht<br />

mit 3 %/100 m einem mittleren Wert. Beim<br />

Temperaturgradienten wurde zwischen feuchten <strong>und</strong><br />

trockenen Tagen unterschieden – dadurch können die<br />

recht häufig auftretenden Inversionswetterlagen berücksichtigt<br />

werden. Der mittlere monatliche Temperaturhöhengradient<br />

beträgt 0,39°C/100 m (trockene<br />

Tage) bzw. 0,54°C/100 m (feuchte Tage).<br />

46<br />

Teil B

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