Herausforderung Klimawandel: Chancen und Risiken für - OcCC
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6 <strong>Klimawandel</strong> <strong>und</strong> Nachfrage<br />
Allgemeines<br />
Über die potentiellen Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s<br />
auf die touristische Nachfrage ist vergleichsweise wenig<br />
bekannt (Gössling et al. 2012). Vieles ist Spekulation<br />
<strong>und</strong> mit grossen Unsicherheiten behaftet. Ein paar allgemeine<br />
Aussagen lassen sich aber trotzdem machen:<br />
– Touristen sind flexibel. Im Falle einer Veränderung<br />
der klimatischen Bedingungen können sie z.B. den<br />
Zeitpunkt ihrer Reise verschieben. Genauso gut<br />
können sie aber auch ihre Aktivitäten ändern oder<br />
sich eine neue Destination suchen.<br />
– Reisemotivation <strong>und</strong> Destinationswahl werden von<br />
verschiedenen Faktoren bestimmt. Viele dieser<br />
Faktoren – nicht nur die klimatischen Bedingungen<br />
selbst, sondern auch die landschaftliche Attraktivität<br />
der Destinationen, die Sicherheitslage vor Ort <strong>und</strong><br />
die Höhe der Reisekosten – können direkt oder indirekt<br />
vom <strong>Klimawandel</strong> beeinflusst werden. Entsprechend<br />
gross ist der potentielle Einfluss des <strong>Klimawandel</strong>s<br />
auf das Verhalten der Touristen.<br />
– Wetter <strong>und</strong> Klima wirken als«Push- <strong>und</strong> Pullfaktoren»<br />
im Tourismus – es müssen also sowohl die klimatischen<br />
Bedingungen in den Quell- als auch in den<br />
Zielgebieten betrachtet werden. Untersuchungen aus<br />
Grossbritannien zeigen beispielsweise, dass das Buchungsverhalten<br />
der Briten mit den Niederschlägen<br />
korreliert: Bei einem schönen Frühling/Frühsommer<br />
bleiben sie eher im eigenen Land, bei einem verregneten<br />
Frühling/Frühsommer zieht es sie gegen Süden<br />
(Giles & Perry 1998, Agnew & Palutikof 2006).<br />
– Globale Simulationsberechnungen kommen zum<br />
Schluss, dass sich die internationalen Reiseströme im<br />
Zuge des <strong>Klimawandel</strong>s nach Norden (Nordhemisphäre)<br />
bzw. Süden (Südhemisphäre) verlagern. Die<br />
Partnunsee St. Antönien, © Graubünden Ferien, Chur<br />
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