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Lieber Patient - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg

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DOKUMENTIERTE PATIENTENAUFKLÄRUNG<br />

Das operative Ausmaß kann durch Schnellschnittuntersuchungen<br />

gleich während des Eingriffes abgestimmt<br />

werden. Allerdings kann erst die endgültige<br />

feingewebliche Untersuchung die Entfernung des<br />

Prostatakrebses im Gesunden bestätigen.<br />

Bei überraschenden Befunden (z.B. mit Krebs befallene<br />

Lymphknoten oder Ausdehnung in die Nachbarorgane)<br />

kann eine Änderung des Eingriffes (Verzicht<br />

auf die radikale Prostatektomie) oder auch eine<br />

Erweiterung des Eingriffes (Kombination mit Kastration)<br />

erforderlich werden. Über diese Alternativen<br />

werden Sie bereits vor der Operation aufgeklärt.<br />

Anders ist die Situation bei Verwachsung oder Krebseinbruch<br />

in den Enddarm mit Verletzung und daraus<br />

folgender, notwendiger Ausweitung des Eingriffes.<br />

Normalerweise reicht eine Übernähung aus. Im Extremfall<br />

muss evtl. eine vorübergehende Ableitung<br />

des <strong>St</strong>uhls oberhalb der Verletzung durchgeführt werden<br />

(zeitweiliger künstlicher Darmausgang).<br />

Falls keine andere Wahl besteht und die Operation<br />

wegen eines erneuten Gespräches mit Ihnen nicht<br />

unterbrochen werden kann, müssen wir daher für<br />

diese Maßnahmen Ihr ausdrückliches Einverständnis<br />

erhalten.<br />

Totale Entfernung der Prostata bei Krebs<br />

MUSTER<br />

Wird die Sexualität beeinträchtigt?<br />

Im Regelfall geht durch diese Operation die Zeugungsfähigkeit<br />

und meistens auch die Fähigkeit zur<br />

Gliedsteife (Erektion) auf Dauer verloren. Eine die<br />

Erektion erhaltende Operationstechnik (Nerve<br />

sparing) ermöglicht zwar die Schonung der Nerven-<br />

bündel für die Gliedsteife; jedoch können diese nur<br />

bei kleinen Geschwülsten erhalten werden, da sonst<br />

die komplette Entfernung des bösartigen Tumors in<br />

Frage gestellt ist. In keinem Fall kann aber die Erhaltung<br />

der Erektion garantiert werden.<br />

Vereinfachte schematische Darstellung<br />

Samenblase<br />

Enddarm<br />

Samenleiter<br />

Nebenhoden<br />

Blase<br />

Prostata<br />

Blasenhals<br />

Hoden<br />

Harnröhre<br />

2<br />

UTh 4b<br />

D<br />

Ist mit Komplikationen zu rechnen?<br />

Trotz größter Sorgfalt können während oder nach<br />

der geplanten Operation vereinzelt Komplikationen<br />

auftreten, die u.U. eine sofortige Behandlung erfordern<br />

und in der Folge auch lebensbedrohlich sein<br />

können. Zu nennen sind:<br />

Während der Operation:<br />

stärkere Blutungen, die eine Übertragung von<br />

Fremdblut oder Fremdblutbestandteilen erfordern<br />

können. Sehr selten kann es dadurch zu Infektionen<br />

z.B. mit Hepatitis-Viren (Folge: Leberentzündung)<br />

oder extrem selten mit HIV (Spätfolge:<br />

AIDS) und/oder anderen Errgern kommen. Fragen<br />

Sie Ihren behandelnden Arzt, ob die Bereitstellung<br />

von Eigenblut möglich und sinnvoll ist,<br />

um das Risiko einer Infektion zu vermindern!<br />

Verletzung des Enddarms, die fast immer übernäht<br />

werden kann. Äußerst selten ist es notwendig,<br />

vorübergehend einen künstlichen Darmausgang<br />

(Anus praeter) anzulegen;<br />

Verletzung des Harnleiters (äußerst selten) bei<br />

untypischem, sehr benachbartem Verlauf zur<br />

Samenblase, die mit der Prostata entfernt werden<br />

muss. Die Korrektur ist durch Übernähung und<br />

Schienung oder durch Neueinpflanzung in die<br />

Blase möglich;<br />

sehr selten kommt es zur Schädigung von Nerven<br />

im Haut- und Muskelbereich bzw. im kleinen<br />

Becken (Nervus obturatorius). Diese bilden sich<br />

meist von selbst wieder zurück bzw. sind gut behandelbar.<br />

Nur in Einzelfällen kann es zu langandauernden<br />

oder auch bleibenden Beschwerden (Narben,<br />

schmerzhafte Missempfindungen, Taubheitsgefühl,<br />

Gangstörungen) kommen; dies gilt auch<br />

für Druckschäden infolge der bei der Operation not-<br />

Enddarm<br />

Abb. 1 Abb. 2<br />

unterbundener<br />

Samenleiter<br />

Blase<br />

Blasen-/Harnröhren-<br />

Verbindung<br />

Harnröhre

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