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Das Energiekonzept Südpfalz als PDF - EnergieSüdwest AG

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<strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong>


Abkürzungen und Definitionen<br />

CO 2 = Kohlendioxid<br />

DOM = Digitales Oberflächen-Modell (hier zur Ermittlung<br />

des Dachflächen-Potenzi<strong>als</strong> für Photovoltaik-Nutzung).<br />

EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

Effizienzrichtlinie EU = Die Richtlinie der Europäischen<br />

Union trat am 1. Dezember 2012 in Kraft.<br />

Die Mitgliedsstaaten haben bis Juli 2014 Zeit, sie<br />

in nationales Recht umzusetzen. Von 2014 an bis<br />

2020 müssen mindestens jährliche Einsparungen<br />

von 1,5 Prozent des jährlichen Energieabsatzes<br />

aller Energieunternehmen an Endkunden erzielt<br />

werden.<br />

Energiesteckbrief = Der Energiesteckbrief zeigt<br />

in sehr komprimierter, tabellarischer und graphischer<br />

Form das Verhältnis von Verbrauch und<br />

erneuerbarer Energiegewinnung sowie die CO 2 -<br />

Bilanz einer (Verbands-)Gemeinde.<br />

Gebietskörperschaft = eine Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts, die eine Gebietshoheit auf<br />

einem räumlich abgegrenzten Teil des Staatsgebietes<br />

besitzt. Hier: Gemarkung einer Kommune.<br />

Gestehungskosten = hier: Stromgestehungskosten.<br />

<strong>Das</strong> sind die Kosten, die für die Energieumwandlung<br />

von einer anderen Energieform in<br />

elektrischen Strom notwendig sind.<br />

kV = Kilovolt (elektrische Spannung)<br />

kW = Kilowatt (Leistung)<br />

kWh = Kilowattstunden (Arbeit)<br />

kWh/a = Kilowattstunden pro Jahr<br />

kWh/m² = Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

KWK = Kraft-Wärme-Kopplung<br />

kWp = Kilowatt peak (Nennleistung von Solarmodulen<br />

bei einer Einstrahlung von 1.000 W/m²).<br />

Lastgang = zeigt den zeitlichen Verlauf des Strombedarfs<br />

eines Verbrauchers oder einer Region an.<br />

Der Lastgang kann <strong>als</strong> Tagesprofil für einen Tag<br />

gelten, aber es gibt auch zum Beispiel Jahresprofile,<br />

die die jahreszeitlichen Schwankungen<br />

zeigen.<br />

Nennleistung = vom Hersteller angegebene<br />

Leistung.<br />

PV = Photovoltaik<br />

Smart Grid = Intelligentes Stromnetz. Es umfasst<br />

die kommunikative Vernetzung und Steuerung<br />

von Stromerzeugern, Speichern, elektrischen<br />

Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln in Energieübertragungs-<br />

und -verteilungsnetzen der<br />

Elektrizitätsversorgung. Diese Vernetzung ermöglicht<br />

eine optimale Steuerung und Überwachung<br />

der miteinander verbundenen Bestandteile. Ziel<br />

ist die Sicherstellung der Energieversorgung auf<br />

Basis eines effizienten und zuverlässigen Systembetriebs.<br />

Super-GAU = Der „Größte anzunehmende Unfall“<br />

(GAU) ist der schlimmste denkbare Störfall beim<br />

Betrieb eines Atomkraftwerks, für den die Sicherheitssysteme<br />

der Anlage ausgelegt sein müssen.<br />

Ein Super-GAU wird daraus, wenn eine Reaktorkatastrophe<br />

nicht mehr beherrschbar ist.<br />

Volllaststunde = Die Volllaststunde ist ein<br />

rechnerischer Wert. Er gibt an, wie viele Stunden<br />

ein Kraftwerk mit maximaler Leistung laufen<br />

würde, um die erzielte oder angestrebte Jahresproduktion<br />

zu erreichen.<br />

Wertschöpfung = Gesamtleistung minus Vorleistung<br />

(hier: der Teil, der von der erbrachten<br />

wirtschaftlichen Leistung in der Region oder am<br />

Ort bleibt).<br />

WEA = Windenergieanlage<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Arbeitsgruppe <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong>, v. i. S. d. P. Ulrich Mohr, Gartenstraße 21, 76879 Hochstadt,<br />

Redaktion: Arbeitsgruppe <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong>, Gestaltung: www.mondmilch.de, Elsa Ascione, Erscheinungstermin: Juni 2013.<br />

2


Vorwort<br />

Die Energiewende ist in unserer Region, wie<br />

überall, die größte gesellschaftliche Aufgabe geworden.<br />

Ein wichtiges Ziel ist es, den regional gebrauchten<br />

elektrischen Strom zu 100 Prozent aus<br />

regionalen erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen.<br />

Damit befasst sich das vorliegende „<strong>Energiekonzept</strong><br />

<strong>Südpfalz</strong>“.<br />

Für den Bereich Landau/Landkreis Südliche Weinstraße<br />

kann dieses Ziel bis 2020 erreicht werden,<br />

wobei spätestens bis 2016 der Bezug von Strom<br />

aus Kernkraft zu beenden ist – 30 Jahre nach dem<br />

ersten europäischen Super-GAU in Tschernobyl<br />

und fünf Jahre nach der zweiten Katastrophe im<br />

japanischen Fukushima. Mit unseren regionalen<br />

erneuerbaren Energien werden auch der CO 2 -Ausstoß<br />

und folglich der Klimawandel gemindert.<br />

Der Weg<br />

<strong>Das</strong> <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> zeigt auf, wie ein optimaler<br />

Mix aus verschiedenen erneuerbaren Energien<br />

machbar ist und welche Mittel das erfordert.<br />

Die Wirklichkeit des regionalen Stromgeschehens<br />

und die konkret nötigen, mit Zahlen belegten<br />

regionalen Maßnahmen sind der wesentliche Inhalt<br />

des Konzepts. Alle Arten der erneuerbaren<br />

Quellen zur Stromerzeugung sind einbezogen:<br />

Windenergie, wo deren Einsatz außerhalb der ausgewiesenen<br />

Kern- und Pflegezonen möglich ist,<br />

Photovoltaik und andere.<br />

Die Motivation<br />

<strong>Das</strong> <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> kann und soll dazu<br />

beitragen, eine emotional und in Interessen festgehakte<br />

Diskussion zu versachlichen und die Entscheidungen<br />

voranzubringen, die für eine wirkliche<br />

Energiewende unaufschiebbar sind.<br />

Die Adressaten<br />

Dies <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> richtet sich an die<br />

gesamte stromverbrauchende Öffentlichkeit, darin<br />

besonders: die Vorstände und Räte der Kommunen<br />

und Landkreise, die bedeutenden Stromverbraucher,<br />

die Geldgeber, die an der Energiewende<br />

arbeitenden Bürgergruppen, die Umwelt- und Naturschutzverbände.<br />

Die Initiatoren<br />

<strong>Das</strong> <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> wurde angeregt in<br />

drei Veranstaltungen zur Energiewende in Landau,<br />

die von ATTAc, BUND und NaBu im 2. Halbjahr<br />

2012 durchgeführt worden sind sowie in einer Informationsreihe<br />

der Bürgerstiftung Pfalz und Partner<br />

mit Vorträgen, Diskussionen und Exkursionen<br />

zur Energiewende in den Jahren 2011 und 2012<br />

(siehe auch Seiten 50–51). Direkt daraus entstand,<br />

zusammen mit der <strong>EnergieSüdwest</strong> <strong>AG</strong>, die Arbeitsgruppe<br />

für das <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong>.<br />

3


Die Mitglieder der Arbeitsgruppe <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong><br />

Oliver Decken<br />

Energieagentur Rheinland-Pfalz<br />

oliver.decken@energieagentur.rlp.de<br />

Fon: 0631.20575.7126<br />

Astrid Diehl<br />

Pamina-Solar <strong>Südpfalz</strong><br />

astrid@diehl-ilbesheim.de<br />

Fon: 06341.939152<br />

Dr. David Elsaesser<br />

Universität Koblenz-Landau<br />

elsaesser@uni-landau.de<br />

Fon: 06341.280.31330<br />

Dr.-Ing. Werner Götz,<br />

ATTAc Gruppe Landau, BUND KG <strong>Südpfalz</strong><br />

iwago@t-online.de<br />

Fon: 06341.85704<br />

Mathias Jehling<br />

Karlsruher Institut für Technologie<br />

jehling@kit.edu<br />

Fon: 0721.608.42889<br />

Dr. Stefan Jergentz<br />

Universität Koblenz-Landau<br />

jergentz@uni-landau.de<br />

Fon: 06341.280.31321<br />

Prof. Dr. Karl Keilen<br />

Ortsbürgermeister Bornheim<br />

karl.keilen@yahoo.de<br />

Fon: 06348.7506<br />

4


Michael Linder<br />

Solar Bürger Genossenschaft eG<br />

Regionalbuero-Solar-Buerger@web.de<br />

Mobil: 0172.7236303<br />

Bernhard Mertel<br />

Energie<strong>Südpfalz</strong> GmbH & Co. KG<br />

b.mertel@esw-projektentwicklung-gmbh.de<br />

Fon: 06341.289.190<br />

Ulrich Mohr<br />

Pressesprecher BUND KG <strong>Südpfalz</strong><br />

bund_rlp_presse_mohr@hotmail.com<br />

Fon: 06347.6630<br />

Oliver Rechenbach<br />

Energieagentur Rheinland-Pfalz<br />

oliver.rechenbach@energieagentur.rlp.de<br />

Fon: 0631.20575.7102<br />

Wolfgang Thiel<br />

Initiative <strong>Südpfalz</strong>-Energie<br />

wolfgang@thiel-wt.de<br />

Fon: 06349.929560<br />

Dr. Thomas Waßmuth<br />

Vorstand <strong>EnergieSüdwest</strong> <strong>AG</strong><br />

t.wassmuth@energie-suedwest.de<br />

Fon: 06341.289.240<br />

5


Regionales Konzept zur Stromversorgung der <strong>Südpfalz</strong><br />

Inhalt<br />

1. Ziel und Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2. Bestandsaufnahme:<br />

Stromerzeugung heute. . . . . . . . . . . . . . .9<br />

3. Stromerzeugung bis 2020:<br />

Potenziale der erneuerbaren Energien . . . . 19<br />

4. Der Plan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

5. Regionale Wertschöpfung aus<br />

erneuerbaren Energien . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

6. Akzeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

7. Zusammenfassung:<br />

das Wichtigste in Kürze . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

8. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

6


1. Ziel und Weg<br />

Mit der Energiewende verfolgen wir das Ziel, die<br />

Region mit sauberem, sicherem und bezahlbarem<br />

Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen.<br />

Wir wollen den Bezug von Atomstrom in Landau<br />

und im Landkreis Südliche Weinstraße bis zum<br />

Jahr 2016 einstellen und bis zum Jahr 2020 den<br />

Bedarf an elektrischer Energie bilanziell vollständig<br />

aus regionalen Anlagen decken, die Strom<br />

aus erneuerbaren Energien erzeugen. Unnötiger<br />

Stromverbrauch und die Verschwendung sind<br />

mit Nachdruck einzuschränken. Damit tragen wir<br />

zum Klimaschutz bei und sichern nachhaltig die<br />

natürlichen Lebensgrundlagen in der <strong>Südpfalz</strong>.<br />

Wir möchten, dass sich Natur, Landschaft und<br />

Energiewende in der <strong>Südpfalz</strong> zusammenfinden.<br />

Energiewende und Naturschutz ergänzen sich<br />

und sind kein Widerspruch. Gegenüber den Veränderungen<br />

der Landschaft, mit seit Jahrzehnten<br />

immerzu gewachsenen Ansprüchen (dazu<br />

zählen Verkehrswege, Zersiedelung mit Flächenverbräuchen<br />

durch Neubaugebiete und Industrieansiedlung,<br />

Großkraftwerke und das Hochspannungsnetz)<br />

erscheinen regionale Anlagen<br />

für erneuerbare Stromerzeugung unbedeutend.<br />

Besonders ist hierbei die Flexibilität bei der<br />

Errichtung und dem Rückbau der Anlagen zur<br />

Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien<br />

hervorzuheben. Die Veränderung unserer Landschaft<br />

durch die Energiewende kann folglich neu<br />

bewertet werden.<br />

7


Lebensqualität selbst gestalten<br />

Ein wichtiges Ziel der Energiewende ist es, den<br />

Strom dezentral zu erzeugen und damit eine breite<br />

Beteiligung der Gemeinden und der Bürgerschaft<br />

zu erreichen. Die Wertschöpfung durch die Energiewende<br />

bleibt in der Region: Bürgerinnen und<br />

Bürger, Handwerk und mittelständische Industrie,<br />

regionale Energieversorger und kommunale Gebietskörperschaften<br />

sind an Bau und Betrieb der<br />

Stromerzeugung beteiligt. Strom muss, wie die Versorgung<br />

mit Trinkwasser sowie die Entsorgung von<br />

Abwasser und Abfällen, ein Bestandteil der kommunalen<br />

<strong>Das</strong>einsvorsorge sein und bleiben.<br />

Mit dem Konzept für die künftige Energieerzeugung<br />

wollen wir die konstruktive Gestaltung der<br />

Energiewende in der <strong>Südpfalz</strong> anstoßen, in diesem<br />

ersten Schritt für Landau und den Landkreis Südliche<br />

Weinstraße, im nächsten Schritt auch für den<br />

Landkreis Germersheim.<br />

Wir haben aus den vorhandenen Daten den Stromverbrauch,<br />

die derzeitige Versorgung mit Strom ermittelt,<br />

die Potenziale der erneuerbaren Energien<br />

abgeschätzt und daraus Maßnahmen für die Selbstversorgung<br />

unserer Region entwickelt.<br />

Anfangen, um voranzukommen<br />

Nun wird die Region – wegen des natürlichen<br />

Schwankens von Wind und Sonne – nicht gleich<br />

ganz unabhängig von vorhandenen zentralen Kraftwerken.<br />

Diese haben (vorerst noch) den Lastgang<br />

auszugleichen, wenn kurzzeitig – <strong>als</strong>o über Stunden<br />

– die Strommenge aus erneuerbaren Energien<br />

aus der Region nicht ausreicht. Um in der Stromversorgung<br />

komplett unabhängig zu werden, sind<br />

zudem nötig: weitere erneuerbare Anlagen (Kleinoder<br />

Regel-)Kraftwerke, Speicher (verschiedener<br />

Art), Smart Grids und andere Komponenten, die in<br />

dieses Konzept aber (noch) nicht einbezogen sind.<br />

Mit dem Verfahren des „Energiesteckbriefes“ werden<br />

Verbrauch, Bestand und Potenziale bis auf die<br />

Ebene der Verbandsgemeinden ermittelt. Und daraus<br />

werden dann Maßnahmen für die Selbstversorgung<br />

unserer Region entwickelt.<br />

Was dafür und dann konkret zu tun ist, findet sich in<br />

den beiden Kapiteln am Schluss dieses Heftes.<br />

8


2. Bestandsaufnahme:<br />

Stromversorgung heute<br />

Im Landkreis Südliche Weinstraße und in der Stadt<br />

Landau leben knapp 153.000 Menschen. Dazu<br />

kommen zahlreiche öffentliche und institutionelle,<br />

gewerbliche und industrielle Stromnutzer. Für Alltag,<br />

Arbeit und Freizeit verbrauchen sie rund 771<br />

Millionen kWh Strom pro Jahr. Davon stammen<br />

rund 18 Prozent aus Kernkraftwerken, 52 Prozent<br />

aus Kohle- sowie Gaskraftwerken und 30 Prozent<br />

aus erneuerbaren Quellen, jedoch überwiegend<br />

nicht aus Anlagen in der <strong>Südpfalz</strong>. Nur 12 Prozent<br />

des Strombedarfs der <strong>Südpfalz</strong> werden bis jetzt<br />

regional aus erneuerbaren Energien erzeugt. Schon<br />

hier wird der Fehlbedarf eklatant deutlich.<br />

9


Stromverbrauch in der Region<br />

Der Stromverbrauch im Landkreis Südliche Weinstraße<br />

und in der Stadt Landau betrug im Jahr 2011<br />

rund 771 Millionen kWh. Die folgenden zwei Tabellen<br />

enthalten den Überblick mit den wesentlichen<br />

Zahlen zum Stromverbrauch in jeder Verbandsgemeinde<br />

und in der Stadt Landau sowie zu den Lieferungen<br />

der regional tätigen Energieversorger.<br />

Diese Verbrauchszahlen sind wesentliche<br />

Grundlage des <strong>Energiekonzept</strong>s.<br />

Stromverbrauch in den Verbandsgemeinden<br />

Verbandsgemeinde Gemeinden Fläche [km²] Einwohner Stromverbrauch 2011 [kWh/a]<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 75 639,8 108.875 524.337.000<br />

Annweiler am Trifels 13 129,9 16.568 182.506.900<br />

Bad Bergzabern 21 164,6 23.873 74.822.000<br />

Edenkoben 16 119,6 19.699 85.296.670<br />

Herxheim 4 49,9 14.553 50.553.000<br />

Landau-Land 14 90,4 13.899 40.400.000<br />

Maikammer 3 39,7 8.071 34.947.430<br />

Offenbach an der Queich 4 45,6 12.212 55.811.000<br />

Kreisfreie Städte 83,0 43.810 246.663.000<br />

Landau 10*) 83,0 43.810 246.663.000<br />

Gesamt 722,8 152.685 771.000.000<br />

*) Ortsteile<br />

Bild 1: Stromverbrauch je Verbandsgemeinde in 2011, einschließlich geschätztem Verbrauch aus eigen erzeugtem Strom.<br />

Quelle: Abrechnungen der Konzessionsabgaben der Verbandsgemeinden<br />

10


Regionalversorger und Strommix<br />

Die regionalen Energieversorger liefern etwa 90<br />

Prozent des Gesamtstrombedarfs in der Region.<br />

Dies sind: Pfalzwerke <strong>AG</strong>, <strong>EnergieSüdwest</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Stadtwerke Bad Bergzabern, Stadtwerke Annweiler<br />

und Gemeindewerke Herxheim. Die restlichen 10<br />

Prozent stammen von überregionalen Lieferanten.<br />

Alle Energielieferanten weisen gemäß Paragraph 42<br />

des Energiewirtschaftsgesetzes ihren Strommix sowohl<br />

in der Verbraucherrechnung <strong>als</strong> auch im Internet<br />

aus.<br />

Herkunft des Stroms<br />

Strommix 2011 in %<br />

und Anteil am<br />

Gesamtverbrauch Pfalzwerke <strong>AG</strong> <strong>EnergieSüdwest</strong> <strong>AG</strong> Gemeindewerke Stadtwerke Bad Stadtwerke SÜW-Mix Deutschland<br />

im Landkreis SÜW Herxheim Bergzabern GmbH Annweiler<br />

und Landau<br />

Anteil [%] *) Anteil [%] *) Anteil [%] *) Anteil [%] *) Anteil [%] *) Anteil [%] Anteil [%]<br />

Kernkraft 18,0 19,0 18,6 14,0 22,0 18,3 17,7<br />

Kohle 45,0 27,9 44,9 34,0 44,0 39,3 41,7<br />

Erdgas 10,0 8,6 9,6 14,0 9,0 9,7 14,2<br />

sonstige fossile 54,8 30,4 6,6 4,5 3,7<br />

Energieträger 3,0 2,6 2,8 2,0 3,0 2,8 5,4<br />

erneuerbare Energien,<br />

gefördert nach EEG 22,0 24,1 24,1 24,0 20,0 22,8 15,8<br />

sonstige erneuerbare<br />

Energien 2,0 17,8 0,0 12,0 2,0 7,1 5,2<br />

*) Anteile des jeweiligen Versorgers an der gelieferten Strommenge im Landkreis SÜW und Landau<br />

Bild 2: Strommix der regionalen Stromversorger<br />

Quelle: Strommix und Mengen nach deren Angaben, Pfalzwerke: hochgerechnet<br />

11


Nach diesen Angaben lieferten im Jahr 2011 die<br />

regionalen Energieversorger zwar rund 30 Prozent<br />

1) Strom aus erneuerbaren Quellen <strong>als</strong> „grünen<br />

Strom“, doch stammte der zum größeren Teil nicht<br />

aus der Region 2) . Der regionale Beitrag zur Deckung<br />

des Stromverbrauchs lag bei knapp 12 Prozent<br />

(siehe Bilder 4 und 5). Dagegen war der Anteil des<br />

Atomstroms bei den regionalen Versorgern insgesamt<br />

etwas höher <strong>als</strong> im Bundesdurchschnitt.<br />

So hinkt tatsächlich der Ausbaustand der erneuerbaren<br />

Energien in der <strong>Südpfalz</strong> deutlich hinter dem<br />

deutschen Mittel her, ein Grund mehr, das <strong>Energiekonzept</strong><br />

mit besonderem Nachdruck und mit allen<br />

Arten der erneuerbaren Energien zu fordern und zu<br />

fördern.<br />

1) In Gesamtdeutschland betrug der Anteil der Erneuerbaren erst rund 22 Prozent.<br />

2) Allein mit dem Ausweis einer „grünen Herkunft“ des Stromes von verschiedenen Anbietern werden wir der<br />

Entwicklung und unserer regionalen Verantwortung nicht gerecht. Der Strom muss auch in der Region erzeugt werden.<br />

Wir wollen die Verantwortung (heißt Stromerzeugung) nicht woanders hinschieben, weil das zusätzlich große „Stromautobahnen“<br />

notwendig machen würde.<br />

12


Entwicklung des Stromverbrauchs<br />

Nach der Effizienzrichtlinie der Europäischen Union<br />

soll beim Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 eine<br />

Einsparquote von – mäßigen – 1,5 Prozent pro Jahr<br />

erreicht werden. <strong>Das</strong> wären bis 2020 gesamt etwa<br />

10 Prozent. Es ist unserer Meinung nach aber möglich,<br />

pro Jahr 2 bis 2,5 Prozent einzusparen, wenn<br />

unnötiger Stromverbrauch vermieden würde.<br />

Um dieses Einsparpotenzial wirksam zu erschließen,<br />

sind eine aktive Energieberatung der Bürger<br />

und Unternehmen sowie wirksame Anreize für<br />

stromsparende Maßnahmen dringend nötig. Andererseits<br />

brauchen wir in Deutschland mehr Strom<br />

für Informations- und Kommunikationstechnik<br />

sowie im Verkehr und bei der Beheizung von Gebäuden.<br />

Dort werden andere Energieträger durch<br />

Strom ersetzt. Die wirtschaftliche Entwicklung kann<br />

den künftigen Stromverbrauch der Region ebenfalls<br />

beeinflussen.<br />

Fazit<br />

Wir betrachten im <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> zwei<br />

Szenarien: Im ersten Szenario sinkt der Stromverbrauch<br />

von 2013 bis 2020 um 10 Prozent, im zweiten<br />

Szenario steigt er im gleichen Zeitraum um 10<br />

Prozent. Und je nach Bedarf ändert sich lediglich<br />

die Anzahl der benötigten Anlagen zur erneuerbaren<br />

Stromerzeugung.<br />

Die Machbarkeit des Ausbaus ist auch keine Frage<br />

der technischen Auslegung oder der – reichlich –<br />

vorhandenen Bau- und Installationskapazitäten<br />

und auch nicht eine Frage der Finanzierung. Bei<br />

unserem Konzept kann – jetzt voraussehbar – über<br />

die Jahre der Rhythmus von Bau und Anschlüssen<br />

jederzeit an einen veränderten Bedarf angepasst<br />

werden, <strong>als</strong>o entsprechend runter- oder hochgefahren<br />

werden. Aus diesen Gründen und Umständen<br />

ist das <strong>Energiekonzept</strong> jederzeit voll und rasch<br />

durchführbar, ganz gleich wie groß der Strombedarf<br />

künftig sein mag.<br />

13


Szenarien des künftigen Strombedarfs<br />

Verbandsgemeinde Stromverbrauch 2020, Stromverbrauch 2020,<br />

Szenario 1 [kWh/a]<br />

Szenario 2 [kWh/a]<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 471.903.300 576.770.700<br />

Annweiler am Trifels 164.256.210 200.757.590<br />

Bad Bergzabern 67.339.800 82.304.200<br />

Edenkoben 76.767.003 93.826.337<br />

Herxheim 45.497.700 55.608.300<br />

Landau-Land 36.360.000 44.440.000<br />

Maikammer 31.452.687 38.442.173<br />

Offenbach an der Queich 50.229.900 61.392.100<br />

Kreisfreie Städte 221.996.700 271.329.300<br />

Landau 221.996.700 271.329.300<br />

Gesamt 693.900.000 848.100.000<br />

Bild 3: Mögliche Entwicklung des künftigen Strombedarfs in zwei Szenarien: Szenario 1 sinkender Bedarf,<br />

Szenario 2 steigender Bedarf<br />

14


Windenergie<br />

Derzeit stehen im Landkreis Südliche Weinstraße<br />

und in der Stadt Landau Windenergieanlagen mit<br />

einer Nennleistung von insgesamt rund 10.500 kW.<br />

Diese Anlagen produzieren im Jahr etwa 21 Millionen<br />

kWh Strom. <strong>Das</strong> sind knapp 3 Prozent des<br />

Strombedarfs in der Region.<br />

Windenergie heute<br />

Verbandsgemeinde Anzahl Anlagen Installierte Leistung [kW] Erzeugbare Jahresarbeit [kWh] *)<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 6 10.500 21.000.000<br />

Annweiler am Trifels<br />

Bad Bergzabern<br />

Edenkoben<br />

Herxheim 3 4.500 9.000.000<br />

Landau-Land<br />

Maikammer<br />

Offenbach an der Queich 3 6.000 12.000.000<br />

Kreisfreie Städte<br />

Landau<br />

Gesamt 6 10.500 21.000.000<br />

*) Gerechnet mit der Annahme von 2.000 Volllaststunden<br />

Bild 4: Installierte Windkraftanlagen und deren Erträge im Landkreis Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz<br />

15


Photovoltaik<br />

Seit dem Jahr 2009 sind alle Photovoltaikanlagen,<br />

die ans öffentliche Stromnetz angeschlossen werden,<br />

der Bundesnetzagentur zu melden. Bekannt<br />

ist, dass vor 2009 etwa 20 Prozent des heutigen Anlagenbestands<br />

installiert waren. Von daher konnten<br />

wir aus den veröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur<br />

näherungsweise auf die installierte<br />

Leistung im Landkreis Südliche Weinstraße und der<br />

Stadt Landau schließen. Wir haben sowohl Anzahl<br />

<strong>als</strong> auch Leistung der Anlagen hochgerechnet. Dabei<br />

wird die durchschnittliche jährliche Einspeisung<br />

pro kWp installierter Leistung von der Universität<br />

Koblenz-Landau mit 980 kWh angegeben. Danach<br />

deckt Photovoltaik derzeit rund 8,5 Prozent des<br />

regionalen Stromverbrauchs.<br />

Photovoltaik heute<br />

Verbandsgemeinde Anzahl Anlagen *) Installierte Leistung [kWp] *) Erzeugbare Jahresarbeit [kWh] **)<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 2.896 50.389 49.381.220<br />

Annweiler am Trifels 296 3.916 3.837.680<br />

Bad Bergzabern 539 9.420 9.231.600<br />

Edenkoben 475 8.308 8.141.840<br />

Herxheim 494 9.956 9.756.880<br />

Landau-Land 476 8.007 7.846.860<br />

Maikammer 141 2.621 2.568.580<br />

Offenbach an der Queich 475 8.161 7.997.780<br />

Kreisfreie Städte 505 16.105 15.782.900<br />

Landau 505 16.105 15.782.900<br />

Gesamt 3.401 66.494 65.164.120<br />

*) Zahlen vor 2009 hochgerechnet, Stand November 2012<br />

**) Hochrechnung mit durchschnittlichen Erträgen pro Leistung in der Region lt. Angaben der Universität Koblenz-Landau<br />

Bild 5: Vorhandene Photovoltaikanlagen im Landkreis Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau<br />

Quelle: Hochrechnungen aus Daten der Bundesnetzagentur<br />

16


In Deutschland ist der Zubau an Photovoltaikanlagen<br />

zwischen den Jahren 2007 und 2010 stark<br />

gestiegen, vor allem wegen der hohen und gesicherten<br />

Einspeisevergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG). Mit seither sinkender Einspeisevergütung<br />

– sie wird noch dauernd vermindert<br />

– gingen auch die Zubauraten zurück. Derzeit plant<br />

die Bundesregierung sogar, diese Förderung zu beenden.<br />

<strong>Das</strong> wäre faktisch auch das Ende der Energiewende.<br />

Aber selbst mit einem solchen Ende der Förderung<br />

des Solarstroms bleibt die Investition von Privatleuten<br />

und Gewerbebetrieben in eine eigene<br />

Photovoltaikanlage interessant, da inzwischen die<br />

Gestehungskosten des Stroms aus einer Photovoltaikanlage<br />

deutlich unter den Versorgerpreisen<br />

(Stromtarifen) für Haushalte und Gewerbe liegen.<br />

Zubau Photovoltaik<br />

Verbandsgemeinde 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 149 280 1.118 1.584 1.584 2.050 3.540 5.850 11.807 11.572 11.083<br />

Annweiler am Trifels 12 22 89 126 126 162 281 514 985 688 947<br />

Bad Bergzabern 28 52 208 294 294 381 658 1.048 2.313 2.345 1.830<br />

Edenkoben 25 46 186 263 263 341 589 1.014 2.336 1.954 1.343<br />

Herxheim 29 54 216 306 306 396 683 989 2.296 2.254 2.425<br />

Landau-Land 24 45 180 255 255 330 569 991 1.482 2.320 1.612<br />

Maikammer 8 16 63 89 89 115 199 460 544 547 545<br />

Offenbach an der Queich 24 44 177 251 251 325 561 833 1.851 1.464 2.382<br />

Kreisfreie Städte 43 81 325 460 460 596 1.029 823 3.789 3.716 4.557<br />

Landau 43 81 325 460 460 596 1.029 823 3.789 3.716 4.557<br />

Gesamt 192 361 1.443 2.044 2.044 2.645 4.569 6.673 15.596 15.287 15.640<br />

Die Zahlen vor 2009 sind über den Trend aus Gesamt-Deutschland hochgerechnet<br />

Bild 6: Zubau von Photovoltaikleistung in Landau und im Landkreis Südliche Weinstraße in kWp<br />

Quelle: Bundesnetzagentur<br />

17


Geothermie und andere<br />

Die Geologie im Oberrheingraben ist bestens geeignet,<br />

um die Tiefenwärme zur Stromerzeugung zu<br />

nutzen. <strong>Das</strong> heute in der Region bereits erschlossene<br />

Potenzial ist jedoch noch gering. Die erzeugte Strommenge<br />

ist gemessen am Gesamtbedarf des Landkreises<br />

Südliche Weinstraße und der Stadt Landau<br />

unbedeutend. Die beiden Geothermiekraftwerke in<br />

Landau und in Insheim könnten rund 5,7 Prozent des<br />

Strombedarfs von 2011 decken bei 8.000 Volllaststunden<br />

pro Jahr.<br />

Mit einer stärkeren Nutzung der Tiefenwärme ist<br />

auch in den nächsten Jahren kaum zu rechnen. Ihr<br />

Beitrag im Stromverbrauch der <strong>Südpfalz</strong> wird bis<br />

zum Jahr 2020 fast vernachlässigbar sein; auch weil<br />

andere erneuerbare Energien schneller und mit geringerem<br />

Aufwand zu erschließen sind. Eine spätere<br />

Fortschreibung mit Einbezug in den Gesamtmix der<br />

erneuerbaren Energien ist möglich und bleibt offen.<br />

Geothermie heute<br />

Verbandsgemeinde Anzahl Anlagen Installierte Leistung [kW] Erzeugbare Netto-Jahresmenge [kWh]<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 1 4.800 24.100.000<br />

Annweiler am Trifels<br />

Bad Bergzabern<br />

Edenkoben<br />

Herxheim-Insheim 1 4.800 24.100.000<br />

Landau-Land<br />

Maikammer<br />

Offenbach an der Queich<br />

Kreisfreie Städte 1 3.000 15.100.000<br />

Landau 1 3.000 15.100.000<br />

Gesamt 2 7.800 39.200.000<br />

Bild 6: Installierte Geothermiekraftwerke im Landkreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau und deren rechnerisch maximal mögliche Einspeisung<br />

Quelle: geo x<br />

18


3. - 6. Stromerzeugung bis 2020<br />

Die regionale Energiewende der <strong>Südpfalz</strong> kann<br />

gelingen. Sie ist eine einmalige Chance für Bürger<br />

und Kommunen, die Zukunft der Stromversorgung<br />

und damit auch der Lebensqualität in der<br />

Region selber tätig mitzugestalten und daran teilzuhaben.<br />

In der <strong>Südpfalz</strong> ist eine eigene Stromversorgung<br />

möglich. Der Strom muss in der Region<br />

mit erneuerbaren Energien, meist Photovoltaikund<br />

Windenergieanlagen erzeugt werden.<br />

19


3. Potenziale der erneuerbaren Energien<br />

Solarstrom<br />

Die Potenzialanalyse 1) für den Solarstrom 2) , die unserem<br />

Konzept zugrunde liegt, wurde am Campus<br />

Landau der Universität Koblenz-Landau erarbeitet.<br />

Für den Landkreis Südliche Weinstraße wurde<br />

die solare Einstrahlung auf Dachflächen mit hoch<br />

aufgelösten Laserscandaten berechnet und zu einem<br />

Digitalen Oberflächen Modell (DOM) weiter<br />

bearbeitet.<br />

Aus dem DOM wurden die Dachflächen für jedes<br />

einzelne Gebäude entnommen und die Einstrahlungswerte<br />

auf jede Dachfläche übertragen. Berücksichtigt<br />

wurden dabei auch die mögliche Verschattung<br />

der Dächer wie beispielsweise durch<br />

Bewuchs, benachbarte Gebäude oder Dachaufbauten.<br />

Die Dachflächen haben wir für unser Konzept dann<br />

<strong>als</strong> geeignet für die Nutzung der Photovoltaik angesetzt,<br />

wenn sie eine Mindesteinstrahlung von<br />

900 kWh/m² und Jahr aufwiesen. So haben wir<br />

für jede <strong>als</strong> geeignet eingestufte Dachfläche die<br />

jeweilige installierbare Leistung berechnet. In<br />

unser Konzept einbezogen haben wir aber nur<br />

Dachflächen, auf denen jeweils Anlagen mit einer<br />

Leistung von mindestens 3 kWp installiert werden<br />

können. Diese zusammengezählt ergeben das<br />

technische Dachflächenpotenzial unserer Region.<br />

<strong>Das</strong> technische Dachflächenpotenzial haben wir<br />

in einem zweiten Schritt nach den im Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

vorgegebenen Größenklassen<br />

geordnet:<br />

• kleine Anlagen: 3 bis < 30 kWp<br />

• mittelgroße Anlagen: 30 bis 100 kWp<br />

• große Anlagen: > 100 kWp.<br />

Die größten Dachflächen haben Industrie- und<br />

Gewerbegebäude. Hier können auch große Anlagen<br />

mit einem hohen Stromertrag installiert werden.<br />

Leistung<br />

Die für jede Verbandsgemeinde und Landau ermittelten<br />

Leistungspotenziale (in kWp) sind in<br />

der folgenden Tabelle angegeben. Der Landkreis<br />

Südliche Weinstraße und die Stadt Landau haben<br />

zusammen ein Dachflächenpotenzial von über 1,1<br />

Millionen kWp, davon ein Drittel allein in der Stadt<br />

Landau mit 345.000 kWp.<br />

1) Die Potenzialanalyse für den Solarstrom wurde an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau in dem EU-INTERREG Projekt „Plan-EE ein GIS-basiertes Planungstool für Erneuerbare Energien“ erarbeitet. Die folgenden<br />

Zahlen stellen erste Ergebnisse des Projekts dar, mit dem weiterem Ziel, integrativ alle erneuerbaren Energien und Energieeffizienzstrategien für eine Region zu betrachten.<br />

2) <strong>Das</strong> Ausbauziel der rheinland-pfälzischen Landesregierung für Photovoltaik liegt bei mindestens 2 Milliarden kWh/a für das gesamte Land bis 2020. In diesem <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> werden gerade mal 0,5 Prozent<br />

davon für unsere Region vorgeschlagen.<br />

20


Potenzial für Photovoltaik auf Dächern<br />

Technisches solares Dachflächenpotenzial (Leistung in kWp)<br />

Verbandsgemeinde 3 bis < 30 kWp 30 - 100 kWp > 100 kWp gesamt<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 511.418 98.290 181.915 791.623<br />

Annweiler am Trifels 81.764 9.268 12.343 103.375<br />

Bad Bergzabern 112.698 20.424 25.399 158.521<br />

Edenkoben 91.984 19.817 28.711 140.512<br />

Herxheim 61.393 14.500 29.501 105.394<br />

Landau-Land 79.228 17.230 18.792 115.250<br />

Maikammer 34.763 6.600 9.700 51.063<br />

Offenbach an der Queich 49.588 10.451 57.469 117.508<br />

Kreisfreie Städte 195.270 57.273 92.112 344.655<br />

Landau 195.270 57.273 92.112 344.655<br />

Gesamt 706.688 155.563 274.027 1.136.278<br />

Bild 8: Technisches Dachflächenpotenzial für Photovoltaikanlagen im Landkreis Südliche Weinstraße und Landau<br />

Quelle: Universität Koblenz-Landau<br />

21


Erträge<br />

Diesem großen technischen (Dachflächen-)Potenzial<br />

ist in der nächsten Tabelle die bereits vorhandene<br />

(installierte) Leistung gegenübergestellt, ebenso<br />

sind die Stromerträge aus installierter Leistung<br />

und technischen Potenzial (brutto) abgeschätzt, bei<br />

einem mittlerem Ertrag von 980 kWh/a*kWp, wie<br />

bereits angegeben. Die 6. Spalte gibt den heutigen<br />

Grad der Nutzung in Prozent des technischen Potenzi<strong>als</strong><br />

wieder, zum Beispiel werden in Herxheim<br />

9 Prozent durch installierte Anlagen genutzt, in der<br />

Stadt Landau aber nur weniger <strong>als</strong> 5 Prozent. Die<br />

mittlere Nutzung des Dachflächenpotenzi<strong>als</strong> liegt<br />

für Landau und den Kreis Südliche Weinstraße bei<br />

6 Prozent. Der riesige regionale Nachholbedarf in<br />

der Nutzung der Sonnenenergie ist damit sehr eindrucksvoll<br />

belegt.<br />

22


Möglicher Anteil von Photovoltaik am Gesamtstromverbrauch<br />

Verbandsgemeinde<br />

bis heute installiert<br />

Leistung<br />

[kWp]<br />

Erzeugte<br />

Jahresmenge<br />

[kWh]<br />

technisches Potenzial<br />

Leistung<br />

[kWp]<br />

Erzeugbare<br />

Jahresarbeit<br />

[kWh]<br />

heute<br />

installiert/<br />

techn.<br />

Potenzial<br />

[%]<br />

Strom<br />

Verbrauch<br />

Szenario 1<br />

[kWh/a]<br />

Strom<br />

Verbrauch<br />

Szenario 2<br />

[kWh/a]<br />

tech.<br />

Potenzial<br />

Jahresarbeit/<br />

Verbrauch<br />

Szenario 1<br />

[%]<br />

tech.<br />

Potenzial<br />

Jahresarbeit/<br />

Verbrauch<br />

Szenario 2<br />

[%]<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 50.389 49.381.220 791.633 775.800.800 6,4 471.903.300 576.770.700 164 135<br />

Annweiler am Trifels 3.916 3.837.680 103.367 101.300.000 3,8 164.256.210 200.757.590 62 51<br />

Bad Bergzabern 9.420 9.231.600 158.571 155.400.000 5,9 67.339.800 83.304.200 231 189<br />

Edenkoben 8.308 8.141.840 140.510 137.700.000 5,9 76.767.003 93.826.337 179 147<br />

Herxheim 9.956 9.756.880 105.408 103.300.000 9,4 45.497.700 55.608.300 227 186<br />

Landau-Land 8.007 7.846.860 115.204 112.900.000 7,0 36.360.000 44.440.000 311 254<br />

Maikammer 2.621 2.568.580 51.020 50.000.000 5,1 31.452.687 38.442.173 159 130<br />

Offenbach an der Queich 8.161 7.997.780 117.551 115.200.000 6,9 50.229.900 61.392.100 229 188<br />

Kreisfreie Städte 16.105 15.782.900 344.694 337.800.000 4,7 221.996.700 271.329.300 152 125<br />

Landau 16.105 15.782.900 344.694 337.800.000 4,7 221.996.700 271.329.300 152 125<br />

Gesamt 66.494 65.164.120 1.136.327 1.113.600.000 5,9 693.900.000 848.100.000 161 131<br />

Bild 9: Möglicher Deckungsgrad von Photovoltaikanlagen im Landkreis Südliche Weinstraße und Landau am Gesamtstromverbrauch<br />

Quelle: Universität Koblenz-Landau<br />

23


Umsetzbarkeit<br />

Nun ist mit den Zahlen des technischen (Dachflächen-)Potenzi<strong>als</strong><br />

zwar das gesamte Potenzial<br />

bekannt, das in der Region und nach derzeitigem<br />

technischem Stand auf gut geeigneten Dachflächen<br />

nutzbar ist, doch können im Einzelfall die<br />

wirtschaftlichen, baulichen und auch baurechtlichen<br />

Aspekte – wie beispielsweise die Tragfähigkeit<br />

eines Daches und des Baukörpers, Alter und Zustand<br />

von Dach und Gebäude, Gebäudenutzung,<br />

Brandschutz, Denkm<strong>als</strong>chutz, andere Rechtslagen<br />

– Abstriche am Potenzial erfordern. Daher ist eine<br />

Einzelbetrachtung immer nötig.<br />

<strong>Das</strong> Erwartungspotenzial, das diese Abstriche berücksichtigt,<br />

ist zeitabhängig und nur schwer quantifizierbar.<br />

Wir haben deshalb sehr zurückhaltend<br />

eine langfristige Verfügbarkeit von 50 Prozent<br />

des von uns ermittelten technischen<br />

Gesamtpotenzi<strong>als</strong> angenommen und<br />

mitte lfristig gar nur 30 Prozent bis zum<br />

Jahr 2020.<br />

Bild 10: Technisches Dachflächenpotenzial, dargestellt mit der Größe der Kreisflächen für jede<br />

Verbandsgemeinde, Landkreis Südliche Weinstraße und Stadt Landau. Der rote Sektor bedeutet<br />

jeweils die bereits installierte Leistung, der gesamte gelbe entspricht dem gesicherten technischen<br />

Potenzial. Gelb und Rot zusammen ergeben etwa das heutige langfristig realisierbare<br />

Potenzial von insgesamt rund 550.000 kWp (siehe auch Bild 9).<br />

Quelle: Universität Koblenz-Landau<br />

24


Wirtschaftlichkeit<br />

Um eine hohe und kostenwirksame Zubaurate zu<br />

erreichen, müssen gezielt die großen Flächen verfügbar<br />

und mit Photovoltaik bestückt werden. In<br />

Bild 11 sind 278 Dachflächen mit je mehr <strong>als</strong> 250<br />

kWp installierbarer technischer Leistung ausgewiesen.<br />

<strong>Das</strong> technische Gesamtpotenzial dieser Dachflächen<br />

liegt bei 180.000 kWp, alleine die größten<br />

70 Dachflächen könnten bei voller Belegung<br />

schon mehr <strong>als</strong> 100 Millionen kWh/a<br />

Strom liefern. Derzeit aber<br />

sind auf solchen Flächen nur<br />

5.500 kWp Leistung (rund<br />

5 Prozent) installiert.<br />

Bild 11: Örtliche Lage aller Dachflächen, von denen jede einzelne ein<br />

technisches Potenzial von mehr <strong>als</strong> 250 kWp hat. Die Farben der Punkte<br />

in der Karte (und die der Streifen sowie Flächen in der Balkengrafik<br />

darunter) geben die Größengruppe an, der jedes Dach zuzuordnen<br />

ist. Die x-Achse des Balkendiagramms zeigt die Dachflächen von links<br />

nach rechts in aufsteigender Leistung sortiert. Bis 2012 installierte<br />

Anlagen sind bereits berücksichtigt. Dabei sind die Dächer nach ihrer<br />

Fläche einer „Größengruppe“ so zugeordnet, dass jede Gruppe eine<br />

Stromerzeugung von 50 Millionen kWh pro Jahr erbringen kann. In<br />

der blauen Gruppe beträgt die Stromerzeugung 30 Millionen kWh.<br />

Die gelbe Gruppe stellt Dächer mit Einzelpotenzialen von rund 8.000<br />

bis rund 1.650 kWp, die rote Gruppe stellt Dächer mit je rund 1.650 bis<br />

rund 660 kWp, die grüne Gruppe Dächer mit jeweils weniger <strong>als</strong> 660<br />

kWp und die blaue Gruppe Dächer mit Einzelpotenzialen mit bis zu<br />

340 kWp dar.<br />

Quelle: Universität Koblenz-Landau<br />

25


26<br />

Photovoltaik auf Freiflächen<br />

Die Nutzung der Photovoltaik auf Freiflächen haben<br />

wir zunächst nicht in unser <strong>Energiekonzept</strong><br />

eingeschlossen. Aus ökologischen Gründen wollen<br />

wir vorrangig Dachflächen für die Stromerzeugung<br />

nutzen.


Windenergie<br />

Die im Landkreis Südliche Weinstraße bereits stehenden<br />

Windparks können ergänzt werden. So<br />

wäre der Standort Offenbach an der Queich, wo<br />

derzeit 3 Windenergieanlagen (WEA) stehen, um<br />

6 WEA zu erweitern. Es gibt bereits konkrete Pläne<br />

und ein eingeleitetes Genehmigungsverfahren, für<br />

das bis Juni 2013 grünes Licht erwartet wird. Dann<br />

könnten diese Anlagen ab Ende 2013 bereits Strom<br />

liefern. Bei Herxheimweyher gibt es derzeit 9 WEA,<br />

davon 3 im Kreisgebiet Südliche Weinstraße. Dieser<br />

Park kann um 7 WEA erweitert werden, davon 2 im<br />

Kreisgebiet Südliche Weinstraße.<br />

Diese beiden bisherigen Parks sind darüber hinaus<br />

nicht sinnvoll erweiterbar, da neue WEA die Bestandsanlagen<br />

verschatten würden oder der Lärm<br />

stören könnte. WEA sind in der Ebene wegen der relativ<br />

geringeren Windhöffigkeit nur dort wirtschaftlich<br />

betreibbar, wo schon Wege, Einspeisemöglichkeiten<br />

und andere notwendigen Infrastrukturen für<br />

Windenergie vorhanden sind und somit Anlagen<br />

kostengünstig errichtet werden können. Auch gibt<br />

es dort kaum noch Stellen, die weit genug von<br />

Wohnbebauungen 4) entfernt sind.<br />

Erweitern und neu bauen<br />

Effizienter sind neue Anlagen<br />

in Höhen über 400 Meter<br />

über dem Meeresspiegel, wo<br />

mit 20 Prozent mehr Wind<br />

gerechnet werden kann <strong>als</strong><br />

in der Ebene, und wo die Anlagen<br />

weiter entfernt von Siedlungen stehen und<br />

optisch weniger in der Region erscheinen.<br />

<strong>Das</strong> Landesentwicklungsprogramm 5) (LEP IV) gibt<br />

Hinweise auf mögliche Windstandorte im Pfälzerwald.<br />

Demnach zeigt die folgende Karte das Suchgebiet<br />

für mögliche WEA-Standorte im Kreis Südliche<br />

Weinstraße/Gemarkung Landau <strong>als</strong> Fläche mit<br />

blauer Schraffur.<br />

4) Es ist durchaus denkbar, hier noch nicht einbezogene, kleinere WEA auch beispielsweise in der Nähe von<br />

gewerblichen Gebäuden zu errichten, um Einzelbetreibern die Stromerzeugung und den Verbrauch an<br />

derselben Stelle zu ermöglichen.<br />

5) Laut rheinland-pfälzischer Landesverordnung zum LEP fürs Land fünfmal mehr Windenergieleistung bis 2020,<br />

vorzüglich in Gebieten mit höherer Windhöffigkeit (Windgeschwindgkeit > 5,8 m/s).<br />

Bild 12: Suchgebiet für mögliche WEA-Standorte im Landkreis Südliche Weinstraße/<br />

Gemarkung Landau <strong>als</strong> Fläche mit blauer Schraffur, nur im Gebiet westlich (die fast<br />

gerade Nord-Süd-Linie) des 6 Kilometer-Korridors vor dem Hardtrand, der nach LEP<br />

frei bleiben soll.<br />

27


Standorte und Potenzial<br />

Innerhalb dieses Suchgebietes bieten sich besonders<br />

Bereiche im Landauer Stadtwald, in der Verbandsgemeinde<br />

Annweiler sowie in den Hinterwaldungen<br />

weiterer Verbandsgemeinden an. Eine<br />

Konzentration auf dieses Gebiet hat wesentliche<br />

Vorteile technischer Art. So ist die Windhöffigkeit<br />

höher, die Zuwege sind kurz und entweder vorhanden<br />

oder einfach zu bauen und das Stromnetz<br />

(110-kV-Leitung) ist nahe, um den Strom einspeisen<br />

zu können.<br />

An den genannten Standorten könnten rund 60<br />

WEA mit einer Nennleistung von 2.300 kW zusätzlich<br />

errichtet werden, was zusammen mit den<br />

vorhandenen WEA einer Gesamtleistung von rund<br />

150.000 kW entspräche.<br />

Für die bestehenden WEA werden 2.000 Volllaststunden/Jahr<br />

angenommen, doch mit neuer WEA-<br />

Technologie sind etwa 3.000 Volllaststunden/Jahr<br />

zu erwarten.<br />

Damit der jährliche Gesamtertrag von zirka 442 Millionen<br />

Kilowattstunden. <strong>Das</strong> entspricht einem Anteil<br />

am Stromverbrauch von fast 57 Prozent.<br />

28


Potenziale für Windenergie<br />

Verbandsgemeinde<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 6 10.500 21.000.000 46 102.500 297.000.000 4,8<br />

Annweiler am Trifels 22 50.600 151.800.000<br />

Bad Bergzabern<br />

Edenkoben 5 11.500 34.500.000<br />

Herxheim 3 4.500 9.000.000 6 11.400 29.700.000 30<br />

Landau-Land 4 9.200 27.600.000<br />

Maikammer<br />

Anzahl<br />

bis heute installiert<br />

Gesamtleistung<br />

[kW]<br />

Erzeugbare<br />

Jahresarbeit<br />

[kWh]<br />

Offenbach an der Queich 3 6.000 12.000.000 9 19.800 53.400.000 23<br />

Kreisfreie Städte 21 48.300 144.900.000<br />

Landau 21 48.300 144.900.000<br />

Gesamt 6 10.500 21.000.000 67 150.800 441.900.000 4,8<br />

Anzahl<br />

technisches Gesamtpotenzial<br />

Gesamtleistung<br />

[kW]<br />

Erzeugbare<br />

Jahresarbeit<br />

[kWh]<br />

bisherige<br />

Ausnutzung<br />

des Potenzi<strong>als</strong><br />

[%]<br />

Bild 13: Potenziale für Windenergieanlagen im Vergleich zum bisherigen Ausnutzungsgrad<br />

Quelle: Energie<strong>Südpfalz</strong><br />

29


Andere erneuerbare Energiequellen<br />

Die beiden Hauptpfeiler 6) des <strong>Energiekonzept</strong>s –<br />

Stromerzeugung – sind natürlich die Photovoltaik<br />

und die Windenergie. Daneben sind die bereits<br />

angesprochene Nutzung der Tiefenwärme (Geothermie)<br />

sowie die Biogasverstromung, Wasserkraft<br />

und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu weiteren Beiträgen<br />

aufgerufen. Die mindere Bedeutung der Tiefenwärme<br />

ist oben schon ausgeführt.<br />

Aus verschiedenen Gründen wird die regionale Rolle<br />

all dieser Verfahren und Techniken im Zeitraum<br />

bis 2020 nur sehr schwer einschätzbar und jedenfalls<br />

so begrenzt bleiben, dass ihr mengenmäßiger<br />

Beitrag geringer ist <strong>als</strong> die Ungenauigkeit der Hochrechnungen<br />

für Photovoltaik und Wind.<br />

6) Es soll aber an jeder Stelle erinnert sein, dass verminderte Energiefehlnutzung und -verschwendung immer die beste ökologische und wirtschaftliche Komponente<br />

ist. Daher gehören die energiesparenden technischen, administrativen und tariflichen Maßnahmen zu den ersten erneuerbaren Energie-„quellen“.<br />

30


4. Der Plan<br />

In der Summe aller erneuerbaren Energien ergibt<br />

sich so ein Zubau, der in folgender Tabelle dargestellt<br />

ist. Danach kann im Jahr 2020 die regionale<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in einer<br />

Größenordnung von zirka 700 Millionen kWh/a<br />

sein, was bilanziell den Verbrauch im Landkreis Südliche<br />

Weinstraße mit Landau, Szenario 1, abdecken<br />

dürfte. Für Szenario 2 müssen weitere Anstrengungen<br />

erbracht werden.<br />

In Szenario 1 sinkt der Strombedarf bis 2020 um<br />

10 Prozent, in Szenario 2 steigt er um 10 Prozent.<br />

Die gesamte von uns angenommene Bandbreite<br />

beträgt <strong>als</strong>o: +/– 10 Prozent über/unter heutigem<br />

Stromverbrauch.<br />

Für den nötigen Ausbau, <strong>als</strong>o die mögliche künftige<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis<br />

2020 sind jeweils auch zwei Varianten angenommen:<br />

Photovoltaik: Es wird angesetzt, dass der Zubau an<br />

Leistung 7) jährlich entweder um 5 Prozent (Zubaurate<br />

wie im Jahr zuvor) oder um 10 Prozent steigt.<br />

Windenergie: Für die Nutzung von Windenergie<br />

werden mögliche Standorte bei Offenbach und im<br />

Pfälzerwald derzeit näher untersucht.<br />

Weitere Einzelstandorte sind noch zu identifizieren.<br />

Voraussetzung für die Realisierung von WEA- und<br />

Photovoltaikanlagen ist eine ausreichende Einspeisevergütung<br />

durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz.<br />

Wir wollen möglichst zügig die notwendigen<br />

Standorte entwickeln.<br />

Tiefenwärme (Geothermie): Wir rechnen bis 2020<br />

nicht mit neuen Geothermie-Anlagen.<br />

7) Ausgangsjahr ist 2012. In diesem Jahr betrug die Zubauleistung 24 Prozent der Gesamtleistung<br />

der in allen Jahren zuvor installierten PV-Anlagen.<br />

31


Der Zubau an erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung,<br />

der sich aus unseren Berechnungen<br />

in Summe ergibt, haben wir in folgender Tabelle<br />

zusammengestellt. Im Jahr 2020 können rund 703<br />

Millionen kWh Ökostrom in der Region erzeugt<br />

werden. Mit dieser Menge ließe sich der in Szenario<br />

1 angenommene Bedarf gerade decken. Um den<br />

Bedarf für Szenario 2 bilanziell zu100 Prozent aus<br />

regional erzeugtem Ökostrom decken zu können,<br />

müssten weitere Anstrengungen gemacht werden.<br />

Ausbauszenario 1 – Teil 1: Photovoltaik<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau um jährl. 5% an erzeugter Strommenge durch Photovoltaik [kWh]<br />

Verbandsgemeinde Status quo Potenzial 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 49.381.220 775.800.000 12.444.067 13.066.271 13.719.584 14.405.564 15.125.842 15.882.134 16.676.241 17.510.053 168.210.975<br />

Annweiler am Trifels 3.837.680 101.300.000 967.085 1.015.450 1.066.223 1.119.534 1.175.510 1.234.286 1.296.000 1.360.800 13.072.579<br />

Bad Bergzabern 9.231.600 155.400.000 2.326.363 2.442.681 2.564.815 2.693.056 2.827.709 2.969.094 3.117.549 3.273.427 31.446.295<br />

Edenkoben 8.141.840 137.700.000 2.051.744 2.154.331 2.262.047 2.375.150 2.493.907 2.618.603 2.749.533 2.887.009 27.734.164<br />

Herxheim 9.756.880 103.300.000 2.458.734 2.581.670 2.710.754 2.846.292 2.988.606 3.138.037 3.294.938 3.459.685 33.235.596<br />

Landau-Land 7.846.860 112.900.000 1.977.409 2.076.279 2.180.093 2.289.098 2.403.553 2.523.730 2.649.917 2.782.413 26.729.351<br />

Maikammer 2.568.580 50.000.000 647.282 679.648 713.629 749.310 786.776 826.114 867.420 910.791 8.749.548<br />

Offenbach an der Queich 7.997.780 115.200.000 2.015.441 2.116.213 2.222.023 2.333.124 2.449.781 2.572.270 2.700.883 2.835.927 27.243.441<br />

Kreisfreie Städte 15.782.900 337.800.000 3.977.291 4.176.155 4.384.963 4.604.211 4.834.422 5.076.143 5.329.950 5.596.448 53.762.483<br />

Landau 15.782.900 337.800.000 3.977.291 4.176.155 4.384.963 4.604.211 4.834.422 5.076.143 5.329.950 5.596.448 53.762.483<br />

Photovoltaik gesamt 65.164.120 1.113.600.000 16.421.358 17.242.426 18.104.547 19.009.775 19.960.264 20.958.277 22.006.191 23.106.500 221.973.458<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Windenergie [kWh]<br />

Bild Verbandsgemeinde 14, Teil 1 bis 3: Ausbauszenario Status 1 der quo erneuerbaren Potenzial Energien 2013 zur Stromgewinnung 2014 2015 im Landkreis 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Südliche Landkr. Weinstraße Südliche Weinstraße und in der Stadt 21.000.000 Landau bis 297.000.000 2020<br />

112.700.000 128.800.000 34.500.000 297.000.000<br />

32<br />

Annweiler am Trifels 151.800.000 50.600.000 101.200.000 151.800.000<br />

Bad Bergzabern


Herxheim<br />

Herxheim<br />

9.756.880<br />

9.756.880<br />

103.300.000<br />

103.300.000<br />

2.458.734<br />

2.458.734<br />

2.581.670<br />

2.581.670<br />

2.710.754<br />

2.710.754<br />

2.846.292<br />

2.846.292<br />

2.988.606<br />

2.988.606<br />

3.138.037<br />

3.138.037<br />

3.294.938<br />

3.294.938<br />

3.459.685<br />

3.459.685<br />

33.235.596<br />

33.235.596<br />

Landau-Land 7.846.860 112.900.000 1.977.409 2.076.279 2.180.093 2.289.098 2.403.553 2.523.730 2.649.917 2.782.413 26.729.351<br />

Landau-Land 7.846.860 112.900.000 1.977.409 2.076.279 2.180.093 2.289.098 2.403.553 2.523.730 2.649.917 2.782.413 26.729.351<br />

Maikammer 2.568.580 50.000.000 647.282 679.648 713.629 749.310 786.776 826.114 867.420 910.791 8.749.548<br />

Maikammer 2.568.580 50.000.000 647.282 679.648 713.629 749.310 786.776 826.114 867.420 910.791 8.749.548<br />

Offenbach an der Queich 7.997.780 115.200.000 2.015.441 2.116.213 2.222.023 2.333.124 2.449.781 2.572.270 2.700.883 2.835.927 27.243.441<br />

Offenbach an der Queich 7.997.780 115.200.000 2.015.441 2.116.213 2.222.023 2.333.124 2.449.781 2.572.270 2.700.883 2.835.927 27.243.441<br />

Kreisfreie Städte 15.782.900 337.800.000 3.977.291 4.176.155 4.384.963 4.604.211 4.834.422 5.076.143 5.329.950 5.596.448 53.762.483<br />

Kreisfreie Städte 15.782.900 337.800.000 3.977.291 4.176.155 4.384.963 4.604.211 4.834.422 5.076.143 5.329.950 5.596.448 53.762.483<br />

Landau 15.782.900 337.800.000 3.977.291 4.176.155 4.384.963 4.604.211 4.834.422 5.076.143 5.329.950 5.596.448 53.762.483<br />

Landau 15.782.900 337.800.000 3.977.291 4.176.155 4.384.963 4.604.211 4.834.422 5.076.143 5.329.950 5.596.448 53.762.483<br />

Photovoltaik gesamt 65.164.120 1.113.600.000 16.421.358 17.242.426 18.104.547 19.009.775 19.960.264 20.958.277 22.006.191 23.106.500 221.973.458<br />

Photovoltaik gesamt 65.164.120 1.113.600.000 16.421.358 17.242.426 18.104.547 19.009.775 19.960.264 20.958.277 22.006.191 23.106.500 221.973.458<br />

Ausbauszenario 1 – Teil 2: Windenergie<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Windenergie [kWh]<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Windenergie [kWh]<br />

Verbandsgemeinde Status quo Potenzial 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Verbandsgemeinde Status quo Potenzial 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 21.000.000 297.000.000 112.700.000 128.800.000 34.500.000 297.000.000<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 21.000.000 297.000.000 112.700.000 128.800.000 34.500.000 297.000.000<br />

Annweiler am Trifels 151.800.000 50.600.000 101.200.000 151.800.000<br />

Annweiler am Trifels 151.800.000 50.600.000 101.200.000 151.800.000<br />

Bad Bergzabern<br />

Bad Bergzabern<br />

Edenkoben 34.500.000 34.500.000 34.500.000<br />

Edenkoben 34.500.000 34.500.000 34.500.000<br />

Herxheim 9.000.000 29.700.000 20.700.000 29.700.000<br />

Herxheim 9.000.000 29.700.000 20.700.000 29.700.000<br />

Landau-Land 27.600.000 27.600.000 27.600.000<br />

Landau-Land 27.600.000 27.600.000 27.600.000<br />

Maikammer<br />

Maikammer<br />

Offenbach an der Queich 12.000.000 53.400.000 41.400.000 53.400.000<br />

Offenbach an der Queich 12.000.000 53.400.000 41.400.000 53.400.000<br />

Kreisfreie Städte 144.900.000 44.900.000 100.000.000 144.900.000<br />

Kreisfreie Städte 144.900.000 44.900.000 100.000.000 144.900.000<br />

Landau 144.900.000 44.900.000 100.000.000 144.900.000<br />

Landau 144.900.000 44.900.000 100.000.000 144.900.000<br />

Windenergie gesamt 21.000.000 441.900.000 157.600.000 228.800.000 34.500.000 441.900.000<br />

Windenergie gesamt 21.000.000 441.900.000 157.600.000 228.800.000 34.500.000 441.900.000<br />

Ausbauszenario 1 – Teil 3: Geothermie<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Geothermie [kWh]<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Geothermie [kWh]<br />

Verbandsgemeinde Status quo Potenzial 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Verbandsgemeinde Status quo Potenzial 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 24.100.000 24.100.000 24.100.000<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 24.100.000 24.100.000 24.100.000<br />

Herxheim 24.100.000 24.100.000 24.100.000<br />

Herxheim 24.100.000 24.100.000 24.100.000<br />

Kreisfreie Städte 15.100.000 15.100.000 15.100.000<br />

Kreisfreie Städte 15.100.000 15.100.000 15.100.000<br />

Landau 15.100.000 15.100.000 15.100.000<br />

Landau 15.100.000 15.100.000 15.100.000<br />

Geothermische Stromerz. 39.200.000 39.200.000 39.200.000<br />

Geothermische Stromerz. 39.200.000 39.200.000 39.200.000<br />

Gesamtenergie ern. Energien 125.364.120 1.594.700.000 16.421.358 174.842.426 246.904.547 53.509.775 19.960.264 20.958.277 22.006.191 23.106.500 703.073.458<br />

Gesamtenergie ern. Energien 125.364.120 1.594.700.000 16.421.358 174.842.426 246.904.547 53.509.775 19.960.264 20.958.277 22.006.191 23.106.500 703.073.458<br />

33


Ausbauszenario 2 – Teil 1: Photovoltaik<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau um jährl. 10% an erzeugter Strommenge durch Photovoltaik [kWh]<br />

Verbandsgemeinde Status quo Potenzial 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 49.381.220 775.800.000 13.036.642 14.340.306 15.774.337 17.351.771 19.086.948 20.995.642 23.095.207 25.404.727 198.466.800<br />

Annweiler am Trifels 3.837.680 101.300.000 1.013.148 1.114.462 1.225.908 1.348.499 1.483.349 1.631.684 1.794.853 1.974.338 15.423.922<br />

Bad Bergzabern 9.231.600 155.400.000 2.437.142 2.680.857 2.948.942 3.243.837 3.568.220 3.925.042 4.317.546 4.749.301 37.102.488<br />

Edenkoben 8.141.840 137.700.000 2.149.446 2.364.390 2.600.829 2.860.912 3.147.004 3.461.704 3.807.874 4.188.662 32.722.661<br />

Herxheim 9.756.880 103.300.000 2.575.816 2.833.398 3.116.738 3.428.412 3.771.253 4.148.378 4.563.216 5.019.537 39.213.627<br />

Landau-Land 7.846.860 112.900.000 2.071.571 2.278.728 2.506.601 2.757.261 3.032.987 3.336.286 3.669.914 4.036.906 31.537.115<br />

Maikammer 2.568.580 50.000.000 678.105 745.916 820.507 902.558 992.814 1.092.095 1.201.305 1.321.435 10.323.314<br />

Offenbach an der Queich 7.997.780 115.200.000 2.111.414 2.322.555 2.554.811 2.810.292 3.091.321 3.400.453 3.740.499 4.114.548 32.143.673<br />

Kreisfreie Städte 15.782.900 337.800.000 4.166.686 4.583.354 5.041.690 5.545.859 6.100.444 6.710.489 7.381.538 8.119.691 63.432.650<br />

Landau 15.782.900 337.800.000 4.166.686 4.583.354 5.041.690 5.545.859 6.100.444 6.710.489 7.381.538 8.119.691 63.432.650<br />

Photovoltaik gesamt 65.164.120 1.113.600.000 17.203.328 18.923.660 20.816.026 22.897.629 25.187.392 27.706.131 30.476.744 33.524.419 261.899.450<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Windenergie [kWh]<br />

Verbandsgemeinde Status quo Potenzial 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesamt<br />

Landkr. Südliche Weinstraße 21.000.000 297.000.000 112.700.000 128.800.000 34.500.000 297.000.000<br />

Annweiler am Trifels 151.800.000 50.600.000 101.200.000 151.800.000<br />

Bad Bergzabern<br />

Edenkoben 34.500.000 34.500.000 34.500.000<br />

Herxheim 9.000.000 29.700.000 20.700.000 29.700.000<br />

Landau-Land 27.600.000 27.600.000 27.600.000<br />

Bild 15, Teil 1 bis 3: Ausbauszenario 2 der erneuerbaren Energien zur Stromgewinnung im Landkreis<br />

Maikammer<br />

Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau bis 2020<br />

Offenbach an der Queich 12.000.000 53.400.000 41.400.000 53.400.000<br />

34<br />

Kreisfreie Städte 144.900.000 44.900.000 100.000.000 144.900.000<br />

Landau 144.900.000 44.900.000 100.000.000 144.900.000


Maikammer Landau-Land 2.568.580 7.846.860 112.900.000 50.000.000 2.071.571 678.105 2.278.728 745.916 2.506.601 820.507 2.757.261 902.558 3.032.987 992.814 1.092.095 3.336.286 1.201.305 3.669.914 1.321.435 4.036.906 10.323.314<br />

31.537.115<br />

Offenbach Maikammer an der Queich 7.997.780 2.568.580 115.200.000 50.000.000 2.111.414 678.105 2.322.555 745.916 2.554.811 820.507 2.810.292 902.558 3.091.321 992.814 3.400.453 1.092.095 3.740.499 1.201.305 4.114.548 1.321.435 32.143.673<br />

10.323.314<br />

Kreisfreie Offenbach Städte an der Queich 15.782.900 7.997.780 337.800.000 115.200.000 4.166.686 2.111.414 4.583.354 2.322.555 5.041.690 2.554.811 5.545.859 2.810.292 6.100.444 3.091.321 6.710.489 3.400.453 7.381.538 3.740.499 8.119.691 4.114.548 63.432.650<br />

32.143.673<br />

Landau Kreisfreie Städte 15.782.900 337.800.000 4.166.686 4.583.354 5.041.690 5.545.859 6.100.444 6.710.489 7.381.538 8.119.691 63.432.650<br />

Photovoltaik Landau gesamt 65.164.120 15.782.900 1.113.600.000 337.800.000 17.203.328 4.166.686 18.923.660 4.583.354 20.816.026 5.041.690 22.897.629 5.545.859 25.187.392 6.100.444 27.706.131 6.710.489 30.476.744 7.381.538 33.524.419 8.119.691 261.899.450<br />

63.432.650<br />

Ausbauszenario Photovoltaik gesamt 2 – Teil 2: Windenergie 65.164.120 1.113.600.000 17.203.328 18.923.660 20.816.026 22.897.629 25.187.392 27.706.131 30.476.744 33.524.419 261.899.450<br />

Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Windenergie [kWh]<br />

Verbandsgemeinde Status Jahresarbeit quo Potenzial [kWh] 2013 Zubau 2014 an erzeugter 2015 Strommenge 2016 2017 durch Windenergie 2018 [kWh] 2019 2020 gesamt<br />

Landkr. Verbandsgemeinde Südliche Weinstraße Status 21.000.000 quo Potenzial 297.000.000 2013 112.700.000 2014 128.800.000 2015 34.500.000 2016 2017 2018 2019 2020 297.000.000 gesamt<br />

Annweiler Landkr. Südliche am Trifels Weinstraße 21.000.000 297.000.000 151.800.000 112.700.000 50.600.000 101.200.000 128.800.000 34.500.000 151.800.000<br />

297.000.000<br />

Bad Annweiler Bergzabern am Trifels 151.800.000 50.600.000 101.200.000 151.800.000<br />

Edenkoben Bad Bergzabern<br />

34.500.000 34.500.000 34.500.000<br />

Herxheim Edenkoben 9.000.000 29.700.000 34.500.000 20.700.000 34.500.000 29.700.000<br />

34.500.000<br />

Landau-Land Herxheim 9.000.000 27.600.000 29.700.000 20.700.000 27.600.000 27.600.000<br />

29.700.000<br />

Maikammer<br />

Landau-Land 27.600.000 27.600.000 27.600.000<br />

Offenbach Maikammer an der Queich 12.000.000 53.400.000 41.400.000 53.400.000<br />

Kreisfreie Offenbach Städte an der Queich 12.000.000 144.900.000 53.400.000 44.900.000 41.400.000 100.000.000 144.900.000<br />

53.400.000<br />

Landau Kreisfreie Städte 144.900.000 44.900.000 100.000.000 144.900.000<br />

N.N. Landau 172.500.000 144.900.000 44.900.000 100.000.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000 172.500.000<br />

144.900.000<br />

Windenergie N.N. gesamt 21.000.000 614.000.000 172.500.000 157.600.000 228.800.000 69.000.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000 614.000.000<br />

172.500.000<br />

Windenergie gesamt 21.000.000 614.000.000 157.600.000 228.800.000 69.000.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000 34.500.000614.000.000<br />

Ausbauszenario 2 – Teil 3: Geothermie Jahresarbeit [kWh]<br />

Zubau an erzeugter Strommenge durch Geothermie [kWh]<br />

Verbandsgemeinde Status Jahresarbeit quo Potenzial [kWh] 2013 Zubau 2014 an erzeugter 2015 Strommenge 2016 2017 durch Geothermie 2018 [kWh] 2019 2020 gesamt<br />

Landkr. Verbandsgemeinde Südliche Weinstraße Status 24.100.000 quo Potenzial 24.100.000 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 24.100.000 gesamt<br />

Herxheim Landkr. Südliche Weinstraße 24.100.000 24.100.000 24.100.000<br />

Kreisfreie Herxheim Städte 15.100.000 24.100.000 15.100.000 24.100.000 15.100.000<br />

24.100.000<br />

Landau Kreisfreie Städte 15.100.000 15.100.000 15.100.000<br />

Geothermische Landau Stromerz. 39.200.000 15.100.000 39.200.000 15.100.000 39.200.000<br />

15.100.000<br />

Geothermische Stromerz. 39.200.000 39.200.000 39.200.000<br />

Gesamtenergie ern. Energien 125.364.120 1.767.200.000 17.203.328 176.523.660 249.616.027 91.897.629 59.687.392 62.206.131 64.976.744 68.024.419 915.499.450<br />

Gesamtenergie ern. Energien 125.364.120 1.767.200.000 17.203.328 176.523.660 249.616.027 91.897.629 59.687.392 62.206.131 64.976.744 68.024.419 915.499.450<br />

35


Ausbauplan und Bedarfsdeckung bei Szenario 1 (sinkendem Strombedarf)<br />

800<br />

Szenario 1, sinkender Strombedarf, bis 2020: 694 Mio kWh<br />

Jahresarbeit [Mio kWh]<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Windenergie<br />

Photovoltaik<br />

Geothermie<br />

0<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020<br />

Bild 16: Ausbauszenario 1<br />

36


Ausbauplan und Bedarfsdeckung bei Szenario 2 (steigendem Strombedarf)<br />

Jahresarbeit [Mio kWh]<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Windenergie<br />

Photovoltaik<br />

Geothermie<br />

Szenario 2, steigender Strombedarf, bis 2020: 848 Mio kWh<br />

0<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020<br />

Bild 17: Ausbauszenario 2<br />

37


5. Regionale Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien<br />

Lebensqualität und Wirtschaftskraft<br />

Heute wird Strom für rund 70 Millionen Euro jährlich<br />

von Kraftwerken außerhalb der Region bezogen.<br />

<strong>Das</strong> ist ein dauernder, erheblicher Geldabfluss<br />

aus der <strong>Südpfalz</strong>. Es ist im Interesse aller Verbraucher,<br />

diesen Kapitalabzug mit der Energiewende zu<br />

beenden.<br />

Die Energiewende bietet eine einmalige Chance<br />

für Kommunen, Unternehmen und Bürger der<br />

<strong>Südpfalz</strong>. Erstens können sie künftig ihre Energieversorgung<br />

mitgestalten. Zweitens können sie<br />

Besitzer oder Anteilseigner werden und vom Ertrag<br />

ihrer Anlagen genießen. Drittens gewinnt die Region<br />

mit gestärkter Wirtschaftskraft und kommunaler<br />

Wertschöpfung: Die Kommunen erhalten verlässliche,<br />

beträchtliche Einnahmen aus Pacht, Steuern<br />

und aus Gewinnen bei Bau und Betrieb der Anlagen.<br />

Die erwünschte Mitwirkung möglichst regionaler<br />

Firmen bei Ausbau und Betrieb der erneuerbaren<br />

Energien bringt Langzeit-Gewerbegewinne<br />

in die Region. Die Eigentümer von Dachflächen<br />

und Grundstücken beziehen Einnahmen aus Pacht<br />

und Betrieb. Die Kaufkraft der beteiligten Bürger<br />

und der lokal Beschäftigten steigt und damit die<br />

Lebensqualität in der Region. Ein weiterer Vor-<br />

teil der regionalen Stromerzeugung:<br />

Woanders hergestellter („importierter“) und teuer<br />

bezahlter Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken<br />

wird durch heimische Stromquellen ersetzt. Dadurch<br />

kann der Bedarf von Stromautobahnen zum<br />

Energietransport verringert werden.<br />

Die Besitzerstruktur der Energieversorgung wird<br />

durch die Energiewende zum Besten der Nutzer<br />

verändert. Aus Bild 18 ist das zu erkennen: Schon<br />

im Jahr 2010 gehörten 40 Prozent der in Deutschland<br />

installierten Kraftwerksleistung Privatpersonen,<br />

Tendenz steigend.<br />

Privatpersonen 40 %<br />

Projektierer 14 %<br />

Große vier<br />

Energieversorger 6,5 %<br />

Gesamt<br />

53.000.000 kW<br />

Andere<br />

Energieversorger 7 %<br />

Fonds/Banken 11 %<br />

Bild 18 : Besitzverhältnisse der Stromerzeugungsanlagen<br />

aus erneuerbaren Energien in 2010 in Deutschland<br />

Quelle: BUND<br />

Gewerbe 9 %<br />

Sonstige 1,5 %<br />

Landwirte 11 %<br />

38


Den Wert schöpfen<br />

Zum Abschätzen der erzielbaren Wertschöpfung<br />

aus erneuerbaren Energien in unserer Region haben<br />

wir die vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung<br />

(IÖW) ermittelten Kennwerte verwendet.<br />

Diese betrachten folgende Anteile der Wertschöpfung:<br />

• Investition: bauliche Herstellung der Anlagen und<br />

Netzanbindung.<br />

• Investitionsnebenkosten: für Planung, Installation,<br />

Grundstückskosten, Ausgleichsmaßnahmen.<br />

• Betriebsführung: Kosten wie beispielsweise für<br />

Wartung, Finanzierung, Pachten.<br />

• Betreibergesellschaft: Hier zählt vor allem der<br />

Brutto-Gewinn der Betriebsführung.<br />

Die regionale Wertschöpfung einer WEA zum Beispiel<br />

zieht Einnahmen aus zwei Quellen:<br />

a) Investitions 8) - und Investitionsnebenkosten. <strong>Das</strong><br />

IÖW gibt rund 70 Euro/kW-Leistung an. Unter der<br />

Annahme, dass etwa die Hälfte der Leistungen von<br />

in der <strong>Südpfalz</strong> ansässigen Unternehmen erbracht<br />

werden, bringt beispielsweise die Errichtung einer<br />

2.300-kWp-Anlage einmalig eine kommunale Wertschöpfung<br />

in Höhe von 80.000 Euro.<br />

b) Bedeutender ist die Wertschöpfung aus dem laufenden<br />

Betrieb der Anlagen<br />

8) Bei Investitionskosten begrenzt, da in unserer Region weder Photovoltaik- und Windenergieanlagen<br />

noch Zubehör wie Kabel und Trafos hergestellt werden<br />

39


Beispiel: Windenergieanlage<br />

Annahme: Allein der Bau einer WEA mit 2.300 kWp<br />

bringt einmalig eine kommunale Wertschöpfung<br />

von rund 80.000 Euro.<br />

Betriebsführung: Annahme für den laufenden Betrieb<br />

der Anlage. <strong>Das</strong> IÖW rechnet hier jährlich mit<br />

55 Euro pro kWp. Sie summieren sich aus den Gewinnen<br />

der Betreibergesellschaften, den Einkommen<br />

aus Beschäftigung sowie kommunalen Steuereinnahmen.<br />

Bei unserer Beispielanlage mit 2.300<br />

kWp ergeben sich so über die Laufzeit von zwanzig<br />

Jahren rund 2,5 Millionen Euro. Hinzu kommen<br />

noch Pachteinnahmen für die Grundstücksbesitzer:<br />

<strong>Das</strong> sind pro Anlage und Jahr um die 18.000 Euro<br />

und über die gesamte Laufzeit 360.000 Euro.<br />

Ergebnis: Eine WEA mit 2.300 kWp bringt über die<br />

Laufzeit von 20 Jahren für die Region eine kommunale<br />

Wertschöpfung von rund 3 Millionen Euro.<br />

Beispiel: Photovoltaik<br />

Beim Ausbau der Photovoltaik ergibt sich die regionale<br />

Wertschöpfung ebenfalls aus den Investitionsnebenkosten<br />

und dem laufenden Betrieb. <strong>Das</strong> IÖW<br />

errechnet eine einmalige Wertschöpfung von rund<br />

300 Euro pro kWp und aus dem Betrieb der Anlage<br />

eine Wertschöpfung von jährlich rund 110 Euro pro<br />

kWp.<br />

Um eine möglichst hohe kommunale Wertschöpfung<br />

zu erzielen, sollten die Betreibergesellschaften<br />

der Windparks in der Region ansässig sein. Zudem<br />

ist den Bürgern der Region eine Beteiligung anzubieten,<br />

zum Beispiel in Form von Bürgerwindanlagen<br />

und Energiegenossenschaften.<br />

40


Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>Das</strong> Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien<br />

(EEG) garantiert derzeit über 20 Jahre feste<br />

Vergütungssätze für die Einspeisung von Strom aus<br />

erneuerbaren Quellen. <strong>Das</strong> macht die Nutzung von<br />

Photovoltaik- und Windenergieanlagen für Betreiber<br />

wirtschaftlich. Die Vergütungssätze liegen in<br />

der Regel über den Preisen, die für den Ökostrom<br />

an der Strombörse erzielt werden. Dort verkaufen<br />

die Erzeuger den Strom, der in ihr Netz eingespeist<br />

wird und den sie auch aufnehmen müssen. Den<br />

Differenzbetrag zwischen Einspeisevergütung und<br />

erzielten Einnahmen tragen alle Stromverbraucher<br />

anteilig über die sogenannte EEG-Umlage. Diese<br />

Umlage betrug im Jahr 2011 in ganz Deutschland<br />

16,4 Milliarden Euro.<br />

Beispiel: Strom aus einer Photovoltaikanlage mit 10<br />

kWp, die im Mai 2013 in Betrieb gegangen ist, wird<br />

mit rund 15 Cent pro kWh vergütet. Für den Bezug<br />

von Ökostrom zahlen Privatverbraucher aktuell bis<br />

zu 30 Cent pro kWh. Betreiber von Photovoltaikanlagen<br />

können ohne Pufferspeicher oft zwischen 15<br />

und 30 Prozent ihres erzeugten Stroms direkt selbst<br />

verbrauchen und so ihren Strombezug reduzieren.<br />

Der Mix aus Selbstverbrauch und Einspeisung kann<br />

den Betrieb einer neuen Photovoltaikanlage heute<br />

schon rentabler <strong>als</strong> eine reine Netzeinspeisung machen.<br />

Die Technik schreitet voran, die Preise für Anlagen<br />

sinken: Wir rechnen damit, dass in zwei bis drei<br />

Jahren Wind- und Solarstrom in der Region günstiger<br />

erzeugt werden können <strong>als</strong> in konventionellen<br />

Kraftwerken. Dieser Annahme liegen die Netto-Kosten<br />

9) der Erzeugung zugrunde.<br />

9) Interessant ist in diesem Zusammenhang, wie sich die Stromgestehungskosten in Zukunft entwickeln werden. Entgegen<br />

mancher gezielter „Nachrichten“ ist die erneuerbare Stromerzeugung heute schon billiger <strong>als</strong> die der konventionellen Energieträger,<br />

da deren gesamte Brutto-Langzeitkosten und Risikokosten verheimlicht und nie einbezogen werden. Aber auch im<br />

Vergleich zu den Nettokosten (Investition, nur Abschreibung und Betrieb) der konventionellen Energien, da deren Brennstoffe<br />

unabänderlich und ständig teurer werden, sind die erneuerbaren Energien in allernächster Zukunft preiswerter.<br />

41


6. Akzeptanz<br />

Handeln ist angesagt<br />

<strong>Das</strong> Ziel für die <strong>Südpfalz</strong>, mit lokal-regional erzeugten<br />

erneuerbaren Energien den Strombezug aus<br />

zentralen Fossil- und Kernkraftwerken zu 100 Prozent<br />

und in wenigen Jahren zu ersetzen, ist allseits<br />

anerkannt: Die Energiewende ist in der Gesellschaft<br />

breit angenommen.<br />

Ein Beispiel: In einer locker aufgezogenen Sammlung<br />

von Unterschriften (siehe Anhang 1b auf Seite<br />

46), die stattfand vor allem an fünf samstäglichen<br />

Werbeständen im Zeitraum der drei öffentlichen<br />

Veranstaltungen (Juni-Dezember 2012), haben fast<br />

alle angesprochenen, wahlberechtigten Personen<br />

Folgendes unterschrieben (Auszug aus Unterschriftenliste):<br />

Diese Liste von Unterschriften ist den Verantwortlichen<br />

in Stadt, Region und Versorgern vorzulegen<br />

<strong>als</strong> der Wille der Bürgerschaft“. Die rund 700 Original-Unterschriften<br />

liegen uns vor.<br />

Mit Ablauf und Ergebnis dieser unforcierten Aktion<br />

ist glaubhaft zu erwarten, dass eine sehr deutliche<br />

Mehrheit der Südpfälzer Bevölkerung die Ziele und<br />

Durchführung des <strong>Energiekonzept</strong>es unterstützt.<br />

Im Blickfeld<br />

Mit der von uns gewünschten Energiewende wird<br />

die elektrische Energie bald nicht mehr in zentralen<br />

Kraftwerken erzeugt, deren Kühltürme nur we-<br />

nige vor sich sehen. Stattdessen<br />

wird der Strom dann in kleinem<br />

Maßstab hergestellt, an vielen<br />

Orten und für viele sichtbar.<br />

Diese Kleinteiligkeit erfordert<br />

einen vielgestaltigen Ablauf,<br />

den die Bürger, Unternehmen,<br />

Kommunalpolitik und<br />

Verwaltungen beeinflussen<br />

und annehmen können. Die<br />

Energiewende verändert die<br />

gesellschaftliche Landschaft<br />

in der <strong>Südpfalz</strong>.<br />

Hierin liegt auch die Chance<br />

für die Nutzer der Energie<br />

selbst, die Wende mitzugestalten. Auf die Frage<br />

und Diskussion nach dem „Wie“ der Energiewende<br />

vor Ort müssen Antworten und schließlich gemeinsam<br />

getragene Entscheidungen für den gemeinsamen<br />

Raum gefunden werden.<br />

Nach diesem Konzept müssen auch WEA auf Höhen<br />

des Pfälzerwaldes betrachtet werden, wo in<br />

begrenztem Bereich der Entwicklungszonen die<br />

Windenergienutzung bei Einhaltung hoher Standards<br />

möglich ist. Selbstverständlich sind Kern- und<br />

Pflegezonen der Biosphärenreservate – entsprechend<br />

ihren Entwicklungszielen – vollständig von<br />

der Windenergienutzung freizuhalten, auch Bereiche<br />

der Entwicklungszonen, soweit es besondere<br />

rechtliche Vorgaben gibt.<br />

Ziel der Entwicklungszonen ist es vorrangig, die<br />

nachhaltige Nutzung zum Schutz, zur Pflege und<br />

zur Entwicklung der Kulturlandschaft sowie des<br />

natur- und kulturraumtypischen Landschaftsbilds<br />

voranzubringen. Dabei soll eine Wirtschaftsweise<br />

etabliert werden, die Mensch und Natur gleichermaßen<br />

gerecht wird. Dazu gehören unter anderem<br />

die nachhaltige Erzeugung und Vermarktung<br />

von Produkten aus Biosphärenreservaten sowie<br />

eine naturverträgliche Erholungsnutzung. Mit der<br />

erneuerbaren Energieerzeugung in Entwicklungszonen<br />

erfüllt man auch diese Ziele.<br />

42


Fortschritt statt Starre<br />

<strong>Das</strong> <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> ist eine Grundlage,<br />

die zu Diskussionen anregt und zum Handeln auffordert.<br />

Die gemeinsame Erarbeitung des Konzeptes<br />

durch die mitwirkenden Personen und Gruppen<br />

ist auch Hinweis für interessenübergreifende<br />

Zusammenarbeit, wo alle das Hauptziel im Blick<br />

haben.<br />

43


Handeln ist angesagt<br />

Was getan werden muss, um die Potenziale der Energiewende<br />

wirksam zu erschließen:<br />

1. Der bei der großen Mehrheit der Bürgerschaft vorhandene<br />

Wille zur Energiewende wird zum politisch<br />

nachhaltigen Wollen und Handeln.<br />

2. Aktive Ansprache der Besitzer von Großdächern,<br />

um das Programm für den Ausbau der Photovoltaik<br />

aufzustellen und zu beginnen.<br />

3. Aktive Energieberatung der Bürger und Unternehmen.<br />

4. Bürgerbeteiligung in Entscheidungen und zur Bildung<br />

von lokalen/regionalen Energiegenossenschaften<br />

aktiv betreiben.<br />

5. Wirksame – vor allem auch finanzielle – Anreize für<br />

stromsparende Maßnahmen schaffen.<br />

6. Auf Ebene der Verbandsgemeinden sämtliche Planungen<br />

über das Internet transparent machen mit<br />

dem Verfahren der Energiesteckbriefe. Um diese<br />

und weitere planerische Aufgaben zu bewältigen,<br />

sind Fachleute heranzuziehen („praktische<br />

Fach-Arbeitsgruppe“ 11) ), deren Finanzierung mit<br />

den regionalen Versorgern, Finanziers, Bürgergenossenschaften,<br />

interessierten Firmen und den<br />

Fachleuten selbst aufzustellen ist. Dringend ist die<br />

Entwicklung und Festlegung der für die Zielerreichung<br />

notwendigen WEA-Standorte bis in 2015.<br />

7. Soweit erforderlich: Beschlüsse und Zeitpläne der<br />

zuständigen Gremien, <strong>als</strong>o der Kreis-, Verbandsgemeinde-<br />

und Gemeinderäte, Aufsichtsräte und<br />

Geschäftsführung der Versorger sowie der regionalen<br />

Finanzierungsinstitutionen.<br />

8. <strong>Das</strong> <strong>Energiekonzept</strong> ist weiter zu entwickeln: regional<br />

mit und in den Landkreis Germersheim hinein.<br />

Es ist inhaltlich in fachlichen Einzelheiten zu verfeinern<br />

und auf die wichtigen, großen Bereiche der<br />

Wärmenutzung, des Verkehrs, der energetischen<br />

Gebäudesanierung, der Verbrauchssenkung und<br />

Stromtarife zu erweitern.<br />

Wer macht’s?<br />

Für die Arbeitsgruppe haben diese acht Punkte<br />

oberste Priorität. Dringend festgelegt werden muss<br />

nun: Wer macht was?<br />

11) Es ist auch denkbar, einen Teil dieser Aufgaben mitsamt der „Punkte 2-4“ oben<br />

einer regionalen Energieagentur für die <strong>Südpfalz</strong> aufzugeben.<br />

44


7. Zusammenfassung:<br />

<strong>Das</strong> Wichtigste in Kürze<br />

Die Energiewende auf dem Papier nützt nichts<br />

und niemanden. Was notwendig ist, um sie voranzubringen,<br />

sind interessenübergreifende Entscheidungen,<br />

konkretes Handeln und verlässliche<br />

politische Rahmenbedingungen. Mit dem <strong>Energiekonzept</strong><br />

<strong>Südpfalz</strong> ist der erste Schritt getan.<br />

Der zweite muss auf Ebene der Landkreise und<br />

Kommunen getroffen werden. Dazu fordern wir<br />

auf!<br />

45


Ziel und Wunsch<br />

<strong>Das</strong> <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> zeigt auf, wie ein<br />

optimaler Mix aus verschiedenen erneuerbaren<br />

Energien machbar ist. Es kann und soll dazu beitragen,<br />

eine emotional und in Interessen festgehakte<br />

Dis kussion zu versachlichen, um Entscheidungen<br />

voranzubringen, die in diesem Jahr unaufschiebbar<br />

sind, damit der Landkreis Südliche Weinstraße und<br />

die Stadt Landau bis zum Jahr 2020 die Energiewende<br />

schaffen. Dann wird der regional gebrauchte<br />

elektrische Strom zu 100 Prozent bilanziell aus<br />

regionalen erneuerbaren Energiequellen erzeugt,<br />

und spätestens bis 2016 ist der Bezug von Atomstrom<br />

beendet.<br />

Die Akzeptanz<br />

Für das Gelingen der Energiewende ist eine breite<br />

Beteiligung der Gemeinden und der Bürgerschaft<br />

nötig. Durch ihre Beteiligung tragen sie zum Klimaschutz<br />

bei und sichern nachhaltig die natürlichen<br />

Lebensgrundlagen in der <strong>Südpfalz</strong>.<br />

Der Strombedarf<br />

In der betrachteten Region wurden 2011 rund 771<br />

Millionen kWh Strom verbraucht; davon rund 245<br />

Millionen – <strong>als</strong>o ein Drittel – in der Stadt Landau.<br />

Der Verbrauch dürfte für 2012 in etwa vergleichbar<br />

sein. Aus Kernkraft stammten rechnerisch um<br />

die 18 Prozent, doch aus regionalen erneuerbaren<br />

Energien nur 12 Prozent. <strong>Das</strong> ist bei einem deutschlandweiten<br />

Mittel von über 20 Prozent ein Grund<br />

mehr, das regionale <strong>Energiekonzept</strong> mit besonderem<br />

Nachdruck zu fordern und zu fördern.<br />

Unnötiger Stromverbrauch und Verschwendung<br />

sind mit Nachdruck einzuschränken. Die EU-Effizienzrichtlinie<br />

fordert – mäßige – 1,5 Prozent Einsparung<br />

pro Jahr. <strong>Das</strong> wären bis 2010 gerade mal<br />

rund 10 Prozent. Doch sind unserer Einschätzung<br />

nach jährlich eher minus 2 bis minus 2,5 Prozent<br />

möglich. Aber es sind umgekehrt auch Entwicklungen<br />

zu mehr Strombedarf in gewissen Bereichen<br />

sichtbar (Informationstechnik, Wärme, Verkehr).<br />

Demnach rechnen wir ab 2013 bis 2020 mit einem<br />

schwankenden regionalen Strombedarf von –/+ 10<br />

Prozent, <strong>als</strong>o einem Bedarf zwischen 694 bis 848<br />

Millionen kWh/a (Szenarien 1 und 2), der durch die<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der<br />

Region zu decken ist.<br />

<strong>Das</strong> Potenzial<br />

Derzeit können die vorhandenen erneuerbaren<br />

Energien nur liefern: WEA 21 Millionen kWh/a, PV<br />

65,2 Millionen kWh/a, Tiefenwärme 39,2 Millionen<br />

kWh/a. <strong>Das</strong> regionale technische Potenzial zur Nutzung<br />

der Solarenergie auf ausbauwürdigen, großen<br />

Dachflächen (je > 3 kWp installierbar) kann mehr<br />

<strong>als</strong> 1,1 Milliarden kWh/a bringen, davon sind mindestens<br />

geschätzte 50 Prozent technisch und rechtlich<br />

unbeschränkt, was rund 550 Millionen kWh/a<br />

ergäbe.<br />

Jedenfalls gibt es in allen Verbandsgemeinden und<br />

in Landau 278 Dachflächen mit je mehr <strong>als</strong> 250 kW<br />

installierbarer technischer Leistung, deren technisches<br />

Gesamtpotenzial bei 180.000 kWp liegt; alleine<br />

die größten 70 Dachflächen könnten bei voller<br />

Belegung schon mehr <strong>als</strong> 100 Millionen kWh/a<br />

Strom liefern.<br />

<strong>Das</strong> regionale Potenzial zur Nutzung der Windenergie<br />

wird mit zirka 70 WEA eingeschätzt. <strong>Das</strong><br />

entspricht einem Anteil von 57 Prozent des aktuellen<br />

Strombedarfs. Sollte sich ein größerer Bedarf<br />

ergeben, kann die Windkraft auch einen höheren<br />

Beitrag leisten, sofern die Akzeptanz vorhanden ist.<br />

Im Bereich Tiefenwärme (Geothermie) ist bis 2020<br />

nicht mit neuen Anlagen zu rechnen.<br />

46


In der Planung sieht das <strong>Energiekonzept</strong> vor, den<br />

künftigen Strombedarf (in Szenarien – oder in einer<br />

Bandbreite von 694 bis 848 Millionen kWh/a) bilanziell<br />

zu 100 Prozent aus regional erzeugten erneuerbaren<br />

Energien abzudecken.<br />

Dafür sind erforderlich:<br />

1. Zubau an Photovoltaik steigert sich ab 2012 bis<br />

2020 jährlich um 5 Prozent oder 10 Prozent. Hierzu<br />

ist notwendig, dass auch gewerbliche Großflächen<br />

genutzt werden. Nach heutigem Preisstand<br />

(spezifische Kosten rund 1.400 Euro/installiertes<br />

kWp) sind rund 320 Millionen Euro zu investieren.<br />

Eine genauere Angabe wird erst möglich, wenn<br />

die Bau- und Anschlussbedingungen der Dächer<br />

bekannt sind. Daher ist derzeit kein Mittel- oder<br />

Tendenzwert angebbar.<br />

2. Zubau an WEA bis 2020: Es ist eine jährliche<br />

Strommenge von 442 bis 614 Millionen kWh/a zu<br />

erreichen. Die Kosten liegen bei zirka 5 Millionen<br />

Euro für eine 2.300-kWp-Schwachwindanlage.<br />

Nach heutigem Preisstand (spezifische Kosten<br />

rund 2.200 Euro/installiertes kW) sind rund 300<br />

Millionen Euro neu zu investieren, davon der größere<br />

Teil in den ersten Jahren ab 2013.<br />

Aus 1. und 2. ergibt sich die rechnerische Abdeckung<br />

der Bandbreite des Stromverbrauchs:<br />

222 Millionen kWh/a (PV) + 442 Millionen kWh/a<br />

(WEA) + 39 Millionen kWh/a (vorhandene Geothermie)<br />

= 703 Millionen kWh/a > 694 Millionen kWh/a<br />

(Stromverbrauch Szenario 1),<br />

oder<br />

262 Millionen kWh/a (PV) + 614 Millionen kWh/a<br />

(WEA) + 39 Millionen kWh/a (Geothermie) = 915<br />

Millionen kWh/a > 848 Millionen kWh/a (Stromverbrauch<br />

Szenario 2).<br />

Es wird damit auch deutlich: Steigt der Strombedarf<br />

tatsächlich – wie in Szenario 2 angenommen, müssen<br />

noch größere Anstrengungen unternommen<br />

werden, um zu 100 Prozent bilanziell die regionale<br />

erneuerbare Erzeugung zu verwirklichen. <strong>Das</strong> weist<br />

auf den hohen Stellenwert hin, den das Stromsparen<br />

haben muss.<br />

3. Eine intensive Beratung, Vorbereitung und Steuerung<br />

der Aktivitäten für die Energiewende.<br />

4. Die – noch – ausstehenden Gremienbeschlüsse<br />

und gegebenenfalls rechtlichen Regelungen.<br />

5. Finanzierungsprogramme, die im Grundstock auf<br />

regionalen Bürgermitteln, Bürgergenossenschaften<br />

und dergleichen aufbauen.<br />

Für diese 5 Punkte ist das Potenzial in Technik,<br />

Bau- und Installationsbetrieben, Fachpersonal und<br />

–kapazitäten, Vorbereitung der Rechtslagen und<br />

an Finanzmitteln regional vorhanden sowie schnell<br />

mobilisierbar.<br />

Dennoch sind weiterhin Fördermaßnahmen wie<br />

durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz erforderlich,<br />

ohne die große Anlagen nicht realisiert werden<br />

könnten. Diese braucht es für den Ausbau der Photovoltaik,<br />

um die angestrebte installierte Leistung<br />

zu erreichen.<br />

47


Ein hervorragender Aspekt der Energiewende ist<br />

ihre Wertschöpfung in und für die Region. Heute<br />

wird Strom für rund 70 Millionen Euro jährlich von<br />

Kraftwerken außerhalb der Region bezogen. <strong>Das</strong><br />

ist ein dauernder, erheblicher Geldabfluss aus der<br />

<strong>Südpfalz</strong>, und es ist im Interesse aller Verbraucher,<br />

diesen Kapitalabzug mit der Energiewende zu beenden.<br />

Die regionale Wertschöpfung wird in der <strong>Südpfalz</strong> vor<br />

allem durch zwei Einnahmequellen erzielt:<br />

1. Aus Investitionsnebenkosten. Ein Beispiel: Wenn<br />

Unternehmen aus der <strong>Südpfalz</strong> 50 Prozent der<br />

Leistungen erbringen, die mit der Planung und der<br />

Errichtung einer WEA mit 2.300 kWp zusammenhängen,<br />

ergibt sich für die Region eine einmalige<br />

Wertschöpfung von rund 80.000 Euro.<br />

2. Aus dem Anlagenbetrieb. Die Wertschöpfung aus<br />

dem Betrieb der 2.300 kWp-WEA beträgt über ihre<br />

gesamte Laufzeit von 20 Jahren rund 3 Millionen<br />

Euro. Diese summieren sich aus 55 Euro pro installiertem<br />

kWp an Gewinnen, Einkommen aus Beschäftigung<br />

und Steuereinnahmen der Gemeinden<br />

sowie Pacht für Grundstückseigentümer.<br />

Bei der Photovoltaik kommt die regionale Wertschöpfung<br />

ebenfalls aus Investitionsnebenkosten und aus<br />

dem laufendem Betrieb. Für eine Photovoltaikanlage<br />

auf einem Hausdach mit einer Größe von 250 kWp ergibt<br />

sich eine einmalige Wertschöpfung von 75.000<br />

Euro aus Investitionsnebenkosten und von 550.000<br />

Euro aus dem Betrieb über die Gesamtlaufzeit von 20<br />

Jahren.<br />

Je mehr Strom aus Anlagen in der Region erzeugt<br />

wird, umso geringer ist der Kapitalabfluss. Um eine<br />

möglichst hohe Wertschöpfung zu erzielen, sollten<br />

die Betreibergesellschaften von Windparks und großen<br />

Solaranlagen in der Region ansässig sein und die<br />

Bürger aus der Region an den Anlagen beteiligt sein,<br />

zum Beispiel über Energiegenossenschaften.<br />

Mit den festen Einspeisevergütungen ist die Erzeugung<br />

erneuerbaren Stroms in der Regel wirtschaftlich.<br />

Die Investition macht sich in wenigen Jahren bezahlt.<br />

Diese Gesetzeslage muss mindestens so lange bleiben,<br />

bis in wenigen (wir rechnen mit 2-3) Jahren die<br />

regionalen Windenergie- und Photovoltaikanlagen<br />

Strom billiger erzeugen können <strong>als</strong> neue konventionelle<br />

Kraftwerke (Netto-Kosten).<br />

Heute schon können private Verbraucher mit Photovoltaikanlagen<br />

auf ihren eigenen Hausdächern den<br />

selbst verbrauchten Strom günstiger erzeugen <strong>als</strong> aus<br />

dem Netz zu beziehen. Der Photovoltaikstrom wird<br />

bei Anlagen bis 10 kWp, die zum Beispiel im Mai 2013<br />

ans Netz gingen, nach dem EEG mit 15,35 Cent/kWh<br />

vergütet, was die Anlagen für die Betreiber bei Volleinspeisung<br />

gerade wirtschaftlich macht. Da Photovoltaikanlagen<br />

auf Dächern von Wohngebäuden oft<br />

auch zwischen 15 und 30 Prozent des sonst bezogenen<br />

Stromes ersetzen können, für den heute bis zu 30<br />

ct/kWh zu zahlen ist, wird es rentabel, eine Photovoltaikanlage<br />

zu betreiben. Für die Betreiber von (auch<br />

künftigen) Photovoltaikanlagen auf Großdächern gilt<br />

das ebenso.<br />

Die Zukunft<br />

Für eine vollständige Energiewende in der Region<br />

(das heißt, dass nur noch regional erzeugter Strom<br />

verbraucht wird) werden außer dem Zubau von Anlagen<br />

noch nötig: Speicher verschiedener Art, Smart<br />

Grids mit Änderungen am bestehenden Verteilungsnetz,<br />

in der Organisation und Ausstattung der Versorger.<br />

Auch einige weitere erneuerbare Anlagen sowie<br />

eventuell auch Klein-(Regel-)Kraftwerke, deren Bedarf,<br />

Größen, Technik und Kosten jetzt nicht oder nur<br />

undeutlich angebbar sind und die deshalb in diesem<br />

<strong>Energiekonzept</strong> bis 2020 nicht eingeschätzt sind.<br />

Die wesentlichen Größen für Organisation, Bau und<br />

Investitionskosten der Energiewende sind und bleiben<br />

auf jeden Fall die hier betrachteten Anlagen für<br />

erneuerbare Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie.<br />

So sind mit diesem <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong> bereits<br />

die wichtigen, wesentlichen Aktionen und Kostengrößen<br />

für die Jahre bis 2020 gegeben.<br />

Die <strong>Südpfalz</strong> muss es nur sehen, wollen und tun.<br />

Dafür setzen wir uns ein!<br />

<strong>Das</strong> <strong>Energiekonzept</strong> wird fortgeschrieben.<br />

48


8. Anhang<br />

Aktionen 2012<br />

49


Der Start: Flugblätter und Unterschriftenlisten<br />

Wir alle brauchen jetzt die<br />

ENERGIE-WENDE IN LANDAU +<br />

SÜDPFALZ<br />

Weil die Tatsachen sind : in runden Zahlen leicht zu merken<br />

1. Strombezug im Bereich Landau ist > 200 Millionen KWh im Jahr, davon mind. 1/4 aus Kernkraft. Und ¼<br />

Strom aus Kernkraft bezieht jeder Kunde z.B. der EnSÜW, egal wie "grün" sein Vertrag ist. <strong>Das</strong> muß<br />

enden mit dem Ziel : > 50 mio KWh lokal-regional erzeugen. <strong>Das</strong> geht in < 5 Jahren und<br />

das wollen wir.<br />

2. Alle haben "Energiewende" im Mund und auf Papier. Aber was wird im Stromsektor getan ? So wie es<br />

hier "läuft", würde das Ziel bei weitem nicht erreicht, und es würde immer weiter Atomstrom bezogen.<br />

3. Es gibt z.B. in Landau-Stadt ein Potential von rd. 40 mio KWh/Jahr, die aus Sonnenenergie, meist auf<br />

gewerblichen und privaten Dächern mit je > 1000 ² Fläche erzielbar sind. Auch Speicher sind sinnvoll.<br />

4. Mit wenigen Windrädern auf Standorten in Stadtnähe sind mühelos bis 50 mio KWh erzielbar.<br />

5. Weitere Blockheizkraftwerke müssen eingesetzt werden. Geeignete Gebäudegruppen gibt es.<br />

6. In den besten Mix von Photovoltaik, Wind- und Wärmekraft muß jetzt investiert werden, um das Ziel zu<br />

erreichen.<br />

7. Die energetische Sanierung zahlreicher privater und gewerblicher Gebäude ist ebenso dringend. In<br />

Öffentlichen Gebäuden geht das schon mit gutem Beispiel voran.<br />

8. All diese Aktionen sind in Bürgerhand genossenschaftlich machbar : die Bürger organisieren die<br />

Finanzierung selber und besitzen all diese neuen Anlagen. Weil : Energiewende geht nur lokal-regional.<br />

9. Strombezug von fernher wird überflüssig. Daher : kein Geld in riesige Fernleitungen oder Erzeugung<br />

jwd, statt des in den Umbau des lokalen Netzes. Alles andere ist Eigennutz der großen<br />

Energiekonzerne. Unsere Abhängigkeit von denen muß enden.<br />

Ihr ATTAc landau + südpfalz<br />

Wir alle brauchen jetzt die<br />

ENERGIE-WENDE IN LANDAU +<br />

SÜDPFALZ<br />

- Schluß mit dem tödlichen Atomstrom (weil immer noch müssen wir alle bei<br />

Philippsburg, Biblis, Neckarwestheim u.Co. fast 1/3 des Stroms teuer kaufen, 26 Jahre<br />

nach Tschernobyl, 1 Jahr nach Fukushima !)<br />

- Dringend : Programm zum Bau und Ausbau der Erneuerbaren an Ort<br />

und Stelle (mit Solaranlagen auf Dächern und Freiflächen, Windmühlen, Klein-<br />

Wasserkraft, Block-Heiz-Kraftwerken. Damit kann und muß in maximal 5 (fünf) Jahren der<br />

Atomstrom hier in Stadt und Land ersetzt werden. Dieser Zeitraum ist der Knackpunkt für<br />

alle schönen und guten Absichten, Beschlüsse, Finanzprogramme usw. von Gremien und<br />

Versorgern).<br />

- Mut und Rat für Bürger, Handwerker, Mittelstand, die in Solaranlagen<br />

und Energiesparen jetzt und künftig investieren wollen (dagegen wird die<br />

über die Bundesregierung angezettelte brachiale Kürzung der Förderung das<br />

katastrophale Ende der Energiewende)<br />

UND DARUM BRAUCHEN WIR ALLE AB SOFORT :<br />

- Strom- und Wasserversorgung wieder in örtliche Hand (jetzt entscheiden<br />

Bürger- & Nutzergenossenschaften, Stadt-und Ortsräte über ihre Strom- und<br />

Wasserversorgung, die erneuerbar sein wird).<br />

Ihr ATTAc landau + südpfalz<br />

ATTAc ist längst bekannt, auch in unserer Stadt.<br />

ATTAc hat aktuell 90.000 Mitglieder in 50 Ländern. Auch in Deutschland sind<br />

wir Teil eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses mit z.B. den<br />

Gewerkschaften Verdi und GEW, dem BUND, der katholischen Pax Christi<br />

und mit kapitalismuskritischen Gruppen. Weil die Politik nichts mehr vermag<br />

vor den gewaltigen Problemen der sog. "neoliberalen" Globalisierung, die in Wahrheit zur Re-<br />

Feudalisierung der Welt wurde :<br />

Bei ATTAc wird global gedacht und lokal gehandelt. Wir setzen wir uns ein für eine<br />

ökologische, solidarische und friedliche Weltwirtschaftsordnung. Und damit ist lokal<br />

anzufangen.<br />

Die überlebensnötige Energiewende ist ein Meilenstein auf diesem Wege. Gehen Sie ihn mit.<br />

Mehr unter www.attac.de<br />

W I R A L L E B R A U C H E N D I E<br />

E N E R G I E - W E N D E I N L A N D A U +<br />

S Ü D P F A L Z <br />

Immer noch werden im Bereich Landau > 50 Millionen KWh / Jahr aus Kernkraft bezogen. Die<br />

ENERGIEwende ist leider noch weit weg. Aber : WIR WOLLEN jetzt den raschen lokal-regionalen<br />

Ausbau der Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft, Blockheizwerke und anderer geeigneter<br />

Stromerzeugung und vor allem weniger Energieverschwendung. <strong>Das</strong> muß in 4-5 Jahren gehen.<br />

Diese Liste von Unterschriften ist den Verantwortlichen in Stadt, Region und Versorgern vorzulegen <strong>als</strong> der Wille der Bürgerschaft<br />

NAME, Vorname<br />

PLZ und Ort<br />

Straße u. Haus-<br />

Nr.<br />

e-Mail<br />

Unterschrift<br />

erbitte<br />

Nachricht zur<br />

Aktion<br />

v.i.S.d.P. Werner Götz / ATTAc Landau <strong>Südpfalz</strong><br />

v.i.S.d.P. Werner Götz / ATTAc Landau <strong>Südpfalz</strong><br />

Aktivierung der Bevölkerung durch Information und Aufforderung<br />

zum Engagement in den Jahren 2011 und 2012<br />

50


Der Start: Bürgerinformationsveranstaltungen in Landau im Jahr 2012<br />

Mit diesen Plakaten ist die Bürgerschaft zu den ersten drei Informationsabenden eingeladen worden.<br />

51


„Wir wollen der Energiewende<br />

in der <strong>Südpfalz</strong> ein Gesicht geben“<br />

Arbeitsgruppe <strong>Energiekonzept</strong> <strong>Südpfalz</strong>

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