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Businessletter Transparent 2/2013 (PDF, 6 MB) - Gelsenwasser AG

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august <strong>2013</strong><br />

„Fair und<br />

transparent“<br />

Die Wasserpreisgestaltung im<br />

GELSENWASSER-Versorgungsgebiet<br />

Mit GELSENWASSER-Fachbeilage<br />

abwasserSpezial<br />

25<br />

25ct<br />

pro Tag/Person<br />

Bedarfsgerechte<br />

abwasserlösung<br />

inbetriebnahme der neuen Reinigungsanlage für<br />

Sahnemolkerei H. Wiesehoff<br />

Neuentwicklung von<br />

GELSENWaSSER<br />

Schutzrohrverfahren als Alternative zur<br />

konventionellen offenen Bauweise


EDITORIaL<br />

INHaLT<br />

TITELTHEMa<br />

Interview zur Wasserpreisgestaltung im<br />

GELSENWaSSER-Versorgungsgebiet 04<br />

PaRTNER<br />

| Gespräch<br />

Drei Fragen an: Hermann Hansen<br />

Bürgermeister der Gemeinde Hünxe 03<br />

Sommerloch? Nicht bei <strong>Gelsenwasser</strong>. Die<br />

Vielfalt der Themen, die uns derzeit beschäftigen,<br />

macht die Komplexität des Aufgabengebiets<br />

„Versorgung“ einmal mehr deutlich.<br />

Dennoch berichten wir nicht nur von unserer<br />

Arbeit, einer technischen Innovation und aktuellen<br />

Projekten. Wir nehmen auch Stellung<br />

zur Frage der Bergung von Erdgas aus unkonventionellen<br />

Lagerstätten, die eine Nutzung<br />

des umstrittenen Fracking bedeuten würde.<br />

Dabei stehen wir voll und ganz auf der Seite<br />

des Trinkwasserschutzes und würden uns<br />

nicht nur zu diesem Thema über eine Rückmeldung<br />

von Ihnen sehr freuen. Denn dies<br />

ist nicht zuletzt die Aufgabe von transparent:<br />

unsere Partner zum Gespräch einzuladen.<br />

Herzlichst<br />

HINTERGRUND<br />

UNTERNEHMEN<br />

LEISTUNGEN<br />

| Verträge<br />

Werl bleibt bei GELSENWaSSER 08<br />

| Ausland<br />

Mitarbeiteraustausch rüstet für Spezialaufgaben 13<br />

| Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Kommunen nutzen GELSENWaSSER-Know-how 09<br />

| Umweltschutz<br />

40 Nisthöhlen auf GELSENWaSSER-Betriebsgelände 08<br />

Zum GELSENWaSSER-Engagement in der Fracking-Diskussion 14<br />

| Wasserversorgung<br />

GELSENWaSSER-Ergebnisse der 5. Benchmarking-Runde 10<br />

| Abwasserwirtschaft<br />

Inbetriebnahme der neuen Reinigungsanlage für<br />

Sahnemolkerei H. Wiesehoff 10<br />

| Biogas<br />

WESTFaLICa und Hiller Biogas starten<br />

zukunftsweisendes Projekt 11<br />

| Technik<br />

GELSENWaSSER entwickelt Schutzrohrverfahren als<br />

alternative zur offenen Bauweise 12<br />

KURZ NOTIERT Mehr als 170.000 € für Bildung 16<br />

GELSENWaSSER testet E-Mobilität 16<br />

Engagement für Kundenzufriedenheit 16<br />

iMPRESSuM<br />

Herausgeber<br />

GELSENWASSER <strong>AG</strong><br />

Willy-Brandt-Allee 26 · 45891 Gelsenkirchen<br />

telefon: 0209 708-0 · telefax: 0209 708-650<br />

internet: www.gelsenwasser.de<br />

Redaktion<br />

Antje Antoni<br />

telefon: 0209 708-296<br />

E-Mail: antje.antoni@gelsenwasser.de<br />

inklusive Fachbeilage<br />

abwasserSpezial!


Partner | Gespräch<br />

03<br />

Drei Fragen an:<br />

Hermann Hansen<br />

Bürgermeister der Gemeinde Hünxe<br />

Ein hoher Wohn- und Freizeitwert kennzeichnet die Gemeinde Hünxe, angesiedelt im Naturpark Hohe Mark im unteren Lippetal und<br />

von Wald, Heide, Wiesen und Feldern umgeben. Mitte der 1970er Jahre aus sechs teils jahrhundertealten Ortschaften entstanden, ist<br />

die Gemeinde mit <strong>Gelsenwasser</strong> schon seit 1980 eng verbunden. Über die gemeinsamen Gesellschaften Gasversorgung Hünxe und<br />

Wasserversorgung Hünxe werden Einwohner und Gewerbebetriebe sicher und zuverlässig versorgt.<br />

In diesem Jahr feierten Sie das 25-jährige Jubiläum<br />

der Städtepart ner schaft mit dem französischen Ort<br />

Rochecorbon: Sprechen alle Hünxer französisch?<br />

Das zwar nicht, aber doch eine ganze Reihe<br />

– das merke ich in der bestehenden Partnerschaft<br />

mit Rochecorbon. Denn eine zunehmende<br />

Anzahl Hünxer lebt diese aktiv und<br />

tauscht sich mit den französischen Freunden<br />

aus. Wir wissen aber auch, dass für den Wert<br />

der Partnerschaft die Sprachkenntnisse letztlich<br />

nicht maßgebend sind, sondern die persönlichen<br />

Freundschaften, das gegenseitige<br />

Verständnis und der Kulturaustausch.<br />

Hünxe besticht durch eine hohe Wohn- und Freizeitqualität.<br />

In Hünxe gibt es eine sehr engagierte Wirt schaftsgemeinschaft<br />

mit mehr als 170 ortsansässigen Unternehmen.<br />

Wie sehen Sie die weitere wirtschaftliche<br />

Entwicklung von Hünxe?<br />

Es ist richtig, Hünxe hat in der Tat eine sehr<br />

aktive Wirtschaftsgemeinschaft, die im Interesse<br />

der sie tragenden Unternehmen mit<br />

großem Erfolg arbeitet. In den letzten Jahren<br />

haben sich in Hünxe viele neue und interessante<br />

Firmen angesiedelt und eine Menge<br />

neuer Arbeitsplätze geschaffen – darüber<br />

sind wir glücklich und ein wenig stolz. Ich<br />

gehe davon aus, dass der Trend sich fortsetzt.<br />

Die Unternehmen schätzen die optimale Verkehrsanbindung<br />

unseres Industrie- und Gewerbeparks<br />

und die Lage im Grünen. Es wäre<br />

schön, wenn wir in zehn Jahren feststellen<br />

könnten: Hünxe und das gesamte Lippemündungsgebiet<br />

haben sich zu einem wichtigen<br />

Wirtschaftsraum entwickelt!<br />

Hünxe führt derzeit die Versorgung mit Trinkwasser, Erdgas und Strom in Gemeindewerken<br />

zusammen. Können Ihre Bürgerinnen und Bürger sich darauf freuen?<br />

Eindeutig ja. Die Versorgung mit Trinkwasser, Erdgas und Strom ist für die<br />

Bürgerinnen und Bürger essenziell, deshalb legen sie großen Wert darauf, dass<br />

sie reibungslos funktioniert. Bisher haben sich in Hünxe drei Unternehmen<br />

darum gekümmert. Wunsch und Ziel war es, alles einem vor Ort ansässigen<br />

Unternehmen zu übertragen, an dem die Gemeinde mehrheitlich beteiligt ist,<br />

und so die Prozesse zu optimieren. Mit der Gründung der Gemeindewerke<br />

Hünxe GmbH ist das geschehen. Mitgesellschafterin ist mit 49 % der Anteile<br />

die GELSEN WASSER <strong>AG</strong>, eine der Gemeinde Hünxe seit 1980 bekannte, zuverlässige<br />

und kompetente Partnerin. Mit den neuen Gemeindewerken ist zudem<br />

die Möglichkeit geschaffen worden, sich u. a. dem Themenfeld Windkraftanlagen<br />

zuzuwenden – ggf. sogar mit Investitionsbeteiligung der Bürgerinnen und<br />

Bürger. Auch hierin sehe ich einen Grund zur Freude.


04<br />

TITELTHEMA<br />

„Fair und transparent“<br />

Interview zur Wasserpreisgestaltung im GELSENWASSER-Versorgungsgebiet<br />

Anders als viele andere Versorger legt <strong>Gelsenwasser</strong> den Wasserpreis für Haushalte<br />

traditionell nicht selber fest. Um einen fairen Interessenausgleich sicherzustellen,<br />

hat das Unternehmen die Tarifhoheit auf eine unabhängige Schiedsstelle<br />

übertragen. Seit über 50 Jahren steht sie für einen einheitlichen Wasserpreis im<br />

gesamten Versorgungsgebiet, hat bei Anpassungen nach oben wie nach unten<br />

das letzte Wort und berücksichtigt dabei sowohl den Anspruch des Versorgers<br />

auf Kostendeckung als auch den Schutz des Verbrauchers. Michael Schöneich,<br />

Vorsitzender der Schiedsstelle, erklärt im Gespräch mit transparent, wie sich das<br />

Gremium zusammensetzt, worum es sich kümmert und warum Verbraucher und<br />

Kommunen davon profitieren.<br />

Herr Schöneich, wie viel kostet in Deutschland eigentlich ein Liter Trinkwasser?<br />

Das hängt davon ab, wie viel Aufwand betrieben werden muss,<br />

um aus der natürlichen Ressource Wasser Trinkwasser zu machen<br />

und dieses über die jeweilige Infrastruktur zum Kunden zu transportieren.<br />

Insgesamt ist Trinkwasser das günstigste Versorgungsgut<br />

von allen – pro Tag muss jeder Bürger für seinen gesamten<br />

Verbrauch rd. 25 Cent aufwenden.<br />

Wer setzt denn üblicherweise die Preise fest?<br />

Normalerweise die Kommune oder die zuständigen Ausschüsse<br />

der ansässigen Wasserversorgungsunternehmen. <strong>Gelsenwasser</strong><br />

gehört zu den ganz wenigen Versorgern, die den Trinkwasserpreis<br />

nicht selbst bestimmen, sondern die Preisfestsetzung einer unabhängigen<br />

Schiedsstelle überlassen.<br />

Wie setzt sich diese Schiedsstelle zusammen?<br />

Die Schiedsstelle hat fünf unabhängige sachkundige Mitglieder.<br />

Zwei werden von den versorgten Kommunen benannt,<br />

zwei von <strong>Gelsenwasser</strong>. Diese Vier wiederum bestellen einen<br />

neutralen Vorsitzenden hinzu, der die Befähigung zum Richteramt<br />

haben muss. ➞


05<br />

Infrastruktur der Wasserversorgung<br />

Leistungsvielfalt für 25 Cent<br />

Eine vierköpfige Familie verbraucht im Jahr durchschnittlich 180 m 3 Trinkwasser und zahlt dafür bei <strong>Gelsenwasser</strong> rd. 360 €, rd. 25 Cent pro Person<br />

und Tag. Zu diesem Preis werden Versorgungssicherheit, überzeugende Wasserqualität, der Transport zum Verbraucher und eine effiziente Verwaltung<br />

eingekauft – ein umfangreiches Leistungsspektrum, das unabhängig von Zeitpunkt und Menge des Verbrauchs kontinuierlich erbracht werden muss.<br />

Ressourcenmanagement Gewinnung + Aufbereitung Verteilung Service<br />

■■<br />

Vorbeugender Gewässerschutz<br />

(Schutz des Wassereinzugsgebiets<br />

z. B. durch Kooperation Landwirtschaft)<br />

■■<br />

Qualitätskontrolle (umfangreiches<br />

Monitoring im Einzugsgebiet)<br />

■■<br />

Mengenwirtschaft Oberflächenwasser<br />

(Talsperren-Management,<br />

Pegelstandsmessungen)<br />

■■<br />

Grundwasser (umfangreiches<br />

Monitoring Wasserstände im Einzugsgebiet)<br />

■■<br />

Überwachung des Einzugsgebiets<br />

(u. a. durch Befliegung)<br />

■■<br />

Naturnahe Wassergewinnung<br />

(z. B. durch künstliche Grundwasseranreicherung)<br />

■■<br />

Weitere Aufbereitungsmaßnahmen<br />

werden entsprechend den örtlichen<br />

Gegebenheiten eingesetzt<br />

(bspw. Oxidation, Flockung und<br />

Schnellfiltration, Adsorption mittels<br />

Aktivkohle sowie UV-Desinfektion)<br />

■■<br />

Qualitätskontrolle (umfangreiche<br />

Analytik des Trinkwassers)<br />

Allein 185 Mio. € investieren <strong>Gelsenwasser</strong> und<br />

Partner unternehmen z. B. mittelfristig in die Wasserauf<br />

be rei tungs anlagen der Ruhrwasserwerke.<br />

■■<br />

Speichermanagement<br />

(Hochbehälter)<br />

■■<br />

Netzverlegung<br />

■■<br />

Nachhaltige Netzerneuerung<br />

■■<br />

Schadenbehebung<br />

■■<br />

Zählerwesen<br />

■■<br />

Vorhalten Notfall (Feuerwehr u. a.)<br />

■■<br />

Kundenmanagement/<br />

Rechnungslegung<br />

■■<br />

Störfallannahme<br />

■■<br />

Kundenservice-Center<br />

■■<br />

Kundeninformation (bspw.<br />

Kundenmagazin, Wasserwerksführung,<br />

Internet)


06<br />

TITELTHEMa<br />

Was genau sind die aufgaben der Mitglieder?<br />

Jährlich erstellt ein unabhängiges Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein Gutachten über die Kostensituation bei<br />

<strong>Gelsenwasser</strong>, das die Mitglieder des Schiedsgerichts und alle Konzessionsgemeinden zur Kenntnis erhalten.<br />

Weichen die Kosten wesentlich vom Wasserpreis ab, haben die Kommunen oder <strong>Gelsenwasser</strong> das Recht, eine<br />

Preissenkung oder -erhöhung zu verlangen. Stimmt die jeweils andere Seite dem nicht zu, ist die Schiedsstelle<br />

das Gremium, das nach Erörterung aller relevanten Sachverhalte den neuen Preis als Schiedsspruch festlegt. An<br />

diese Entscheidung sind dann alle Partner gebunden.<br />

Kann sich <strong>Gelsenwasser</strong> also bei steigenden Kosten einfach einen entsprechend höheren Preis genehmigen lassen?<br />

Nein, so einfach funktioniert der Mechanismus nicht. Der Bundesgerichtshof hat in seiner Rechtsprechung darauf<br />

hingewiesen, dass die Preise auf einer rationellen Betriebsführung beruhen müssen. <strong>Gelsenwasser</strong> beteiligt<br />

sich seit Jahren an einem von der Landesregierung initiierten Benchmarkingprojekt, dessen Ergebnisse ebenfalls<br />

in das Gutachten einfließen.<br />

Was bedeutet das für den Verbraucher?<br />

Faire, transparente Preise. Die Verbraucher können sich beim Trinkwasser sicher sein, dass nicht willkürlich an<br />

der Preisschraube gedreht wird. Seit Einrichtung der Schiedsstelle vor mehr als 50 Jahren sind die Wasserpreise<br />

im <strong>Gelsenwasser</strong>-Versorgungsgebiet nicht nur stets mehrjährig konstant geblieben, sondern die Steigerungen<br />

liegen im Trend auch immer unter der Inflationsrate.<br />

SCHIEDSVERFaHREN<br />

FÜR 2014 ERÖFFNET<br />

Gründlich, sachlich, bindend<br />

So funktioniert das Schiedsverfahren<br />

Jedes Jahr muss <strong>Gelsenwasser</strong> gegenüber den Kommunen nachweisen, welche Kosten für die<br />

Wasserversorgung tatsächlich entstanden sind. Dazu wird ein Gutachten eines unabhängigen<br />

Wirtschaftsprüfungsunternehmens beauftragt, das den versorgten Kommunen und auch der<br />

Schiedsstelle zugeht. Wenn die ausgewiesenen Kosten wesentlich von den realisierten Durchschnittserlösen<br />

abweichen, haben beide Vertragsparteien das Recht, eine Preisanpassung zu<br />

verlangen. Stimmt die jeweils andere Seite zu, gibt die Schiedsstelle den neuen Preis lediglich<br />

offiziell bekannt. Das ist jedoch eher die Ausnahme; in der Regel wird Widerspruch eingelegt,<br />

sodass die Schiedsstelle entscheiden muss.<br />

DIE VERFaHRENSREGELN<br />

Die Wasserpreisfindung der Schiedsstelle richtet sich<br />

objektiv nach allgemein anerkannten betriebswirtschaftlichen<br />

Grundsätzen:<br />

■■<br />

Abgrenzung der Kosten aus der Wasserabgabe<br />

gemäß der Verursachung durch die einzelnen<br />

Kundengruppen<br />

■■<br />

angemessene Verzinsung des Kapitals<br />

■■<br />

Erhaltung der Unternehmenssubstanz<br />

■■<br />

Verpflichtung des Unternehmens zur Minimierung<br />

der Wasserversorgungskosten


07<br />

Mit welchen besonderen Kostenfaktoren müssen sich Wasserversorgungsunternehmen derzeit verstärkt auseinandersetzen?<br />

Hier kristallisieren sich aktuell drei Themenschwerpunkte heraus:<br />

■ Die Energiewende. Wasserversorgungsunternehmen gehören zu den energieintensiven Branchen – denken<br />

Sie nur an die große Anzahl von Förderpumpen. Hier sind die Kosten eindeutig gestiegen.<br />

■ Der demografische Wandel. Rückläufige Einwohnerzahlen und das Sparverhalten der Bürger führen zu<br />

einem drastischen Rückgang der Wasserabgabe. Bei einem Fixkostenanteil von bis zu 80 % bestehen nur geringe<br />

Anpassungsmöglichkeiten in Bezug auf die Infrastruktur. Die spezifischen Kosten müssen also – trotz<br />

aller Optimierungsmaßnahmen – zwangsläufig steigen.<br />

■ Die Wasserqualität. Immer strengere Anforderungen an die Trinkwasserqualität erfordern massive Investitionen<br />

in die Aufbereitungstechniken. <strong>Gelsenwasser</strong> investiert beispielsweise aktuell – zusammen mit dem<br />

Kooperationspartner Stadtwerke Essen – 55 Mio. € in die Wasseraufbereitung. Mittelfristig sind weitere<br />

130 Mio. € projektiert.<br />

Herr Schöneich, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

PRINZIP DES PREISFINDUNGSVERFAHRENS<br />

GELSENWASSER <strong>AG</strong><br />

verzichtet auf Tarifhoheit<br />

beauftragt<br />

UNABHÄNGIGES WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSUNTERNEHMEN<br />

erstellt Kostengutachten<br />

VERSORGTE KOMMUNEN ERHEBEN …<br />

keinen<br />

Einspruch<br />

NEUER WASSERPREIS<br />

(gemäß Gutachten)<br />

Einspruch<br />

UNABHÄNGIGE SCHIEDSSTELLE (paritätisch besetzt)<br />

2 UNABHÄNGIGE SACHKUNDIGE 2 UNABHÄNGIGE SACHKUNDIGE<br />

1 NEUTRALER VORSITZENDER<br />

(GELSENWASSER <strong>AG</strong>)<br />

(versorgter Kommunen)<br />

PREISFESTLEGUNG (für alle Beteiligten bindend)<br />

BEWEISAUFNAHME & SCHIEDSSPRUCH<br />

Nach schriftlich begründeter Anrufung durch den Antragsteller informiert<br />

der Vorsitzende die vier Beisitzer und beruft das Schiedsgericht ein. In der<br />

ersten Sitzung tragen beide Parteien mündlich ihre Argumente vor; nach<br />

Bedarf werden noch offene Fragen – etwa an den unabhängigen Gutachter<br />

– formuliert. Die „Beweisaufnahme“ wird im Rahmen eines oder mehrerer<br />

Folge termine so lange fortgesetzt, bis die Mitglieder der Schiedsstelle Klarheit<br />

über alle entscheidungsrelevanten Informationen haben und sich zur<br />

Beratung zurückziehen. Der daraus folgende Schiedsspruch ist für Kommunen,<br />

Kunden und <strong>Gelsenwasser</strong> bindend.


Partner auch beim Bäumepflanzen: Werls Bürgermeister Michael Grossmann<br />

mit Bernd Hartung und Eckart Capitain von <strong>Gelsenwasser</strong> (v. r.)<br />

08<br />

PaRTNER | Verträge<br />

Zusammen(ge)wachsen<br />

Werl bleibt bei GELSENWASSER<br />

Mindestens weitere 20 Jahre wird die 1968 begründete Wasser-Partnerschaft<br />

zwischen <strong>Gelsenwasser</strong> und Werl Bestand haben. Bereits Ende des letzten Jahres<br />

wurde die Vereinbarung über die Wasserlieferung an die Stadtwerke Werl<br />

für die Versorgung der Innenstadt langfristig fortgeschrieben. Nun hat der Rat<br />

der Stadt entschieden, auch den Konzessionsvertrag mit <strong>Gelsenwasser</strong> über die<br />

Wasserversorgung der übrigen Ortsteile zu verlängern. In Werl stellt das Unternehmen<br />

für Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende jährlich insgesamt<br />

rd. 1,6 Mio. m 2 bestes Trinkwasser bereit.<br />

Die neuen Verträge stehen für fairen Interessenausgleich und gemeinsames<br />

Wachstum – das bekräftigten die Beteiligten auch symbolisch. Anlässlich der<br />

Vertragsunterzeichnungen Ende Mai pflanzten Bürgermeister Michael Gross-<br />

mann, Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der<br />

Werler Stadtwerke, sowie Eckart Capitain und<br />

Bernd Hartung von der GELSENWASSER <strong>AG</strong><br />

beim traditionellen sog. städtischen Waldbegang<br />

auf einer Lichtung drei junge Eichen: „So<br />

profitiert ‚nebenbei’ auch die Natur von unserer<br />

Zusammen arbeit“, freut sich das Team.<br />

UNTERNEHMEN | Umweltschutz<br />

Engagement für<br />

Naturschutz<br />

40 Nisthöhlen auf GELSENWASSER-<br />

Betriebsgelände<br />

In Höhlen brütende Singvögel können seit diesem Jahr auf dem Betriebsgelände<br />

der GELSENWaSSER aG an der Hauptverwaltung ein Zuhause<br />

finden. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland<br />

e. V. (NaBU) wurden 40 Nisthöhlen unterschiedlicher Größe und Bauart an den<br />

zahlreich vorhandenen Bäumen angebracht.<br />

„Vögel finden im städtischen Raum nicht immer die optimalen Bedingungen<br />

vor. Daher freuen wir uns besonders, dass <strong>Gelsenwasser</strong> naturnahen<br />

Lebensraum auf dem geschützten Betriebsgelände zur Verfügung stellt“, so<br />

Tanja Rattay, Vorsitzende des NABU Gelsenkirchen. Das Areal beherbergt zwar<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher Bäume; bedingt durch die regelmäßige Pflege,<br />

z. B. aufgrund der Verkehrssicherungspflicht, sind jedoch natürliche Nistmöglichkeiten<br />

insbesondere für Höhlenbrüter rar. Um diesen ansonsten sehr gut<br />

geeigneten Lebensraum voll zu erschließen, hat man sich für das Anbringen<br />

der Nisthöhlen entschieden. Die vermehrte Anwesenheit brütender Singvögel<br />

wirkt sich auch auf die Gesundheit der Bäume positiv aus: Eine einzige Meisenfamilie<br />

kann während einer Brutsaison mehrere Kilogramm Schädlinge wie<br />

z. B. Blattläuse, Raupen und Motten vertilgen.<br />

<strong>Gelsenwasser</strong>-Mitarbeiter Patrice Heine (r.) gab den Anstoß<br />

zum Projekt, das auch die WDR Lokalzeit interessierte.<br />

Wie regelmäßige Kontrollgänge zeigen, schließt<br />

das Angebot die vermutete Lücke. Auch wenn<br />

die endgültige Auswertung erst im September –<br />

nach Abschluss der Brutsaison – erfolgen wird,<br />

sind den Beobachtungen zufolge schon mehr<br />

als 75 % der Nisthöhlen im ersten Jahr besetzt<br />

worden. In den Kronen der Eichen und Buchen<br />

tummelten sich im Juni junge Kohl- und Blaumeisen,<br />

die von ihren Eltern auch nach Verlassen<br />

der Bruthöhle noch einige Zeit betreut wurden.<br />

In einer Reihe von Nisthöhlen sind noch<br />

weitere Vogelpaare mit einem Nachgelege (bei<br />

Verlust der ersten Brut) bzw. mit einer zweiten<br />

Brut beschäftigt. Das erfolgreiche Projekt soll<br />

nun mit fachlicher Unterstützung durch den<br />

NABU auch auf andere Standorte und Flächen<br />

von <strong>Gelsenwasser</strong> ausgeweitet werden.


Abwasser Spezial<br />

August <strong>2013</strong><br />

■ ■ Ansprechpartner: Stefan Garriß<br />

Abwasserprojekte<br />

Tel.: 0209 708 -1990<br />

stefan.garriss@gelsenwasser.de<br />

Energiemanager Rüdiger Meß ist eine der treibenden Kräfte im Projekt kliEN der hanseWasser.<br />

„Für weniger tun wir mehr.“<br />

hanseWasser Bremen auf dem Weg zum energieautarken Unternehmen<br />

Klimaneutralität bis 2015: Das strebt die hanseWasser Bremen GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft<br />

der GELSENWASSER <strong>AG</strong>, mithilfe ihres Klimaschutz- und Energieeffizienzprojekts kliEN an. Wo steht<br />

das Projekt aktuell? Ein Gespräch mit Energiemanager Rüdiger Meß.<br />

hanseWasser will bis 2015 CO 2<br />

-Neutralität erreichen<br />

– ein ambitioniertes Ziel?<br />

Durchaus. Aber wir sind auf einem guten Weg. So<br />

haben wir seit 2009 viel unternommen, um z. B. den<br />

Stromverbrauch unserer Kläranlage Seehausen zu<br />

senken, die wir als wichtigen Meilenstein des Gesamtprojekts<br />

ab 2014 energieautark betreiben wollen.<br />

Bei der biologischen Reinigungsstufe, unserem<br />

größten Stromverbraucher dort, haben wir die Regelung<br />

des Sauerstoffgehalts verändert und die<br />

Sauerstoffmessungen erneuert, um Überdosierungen<br />

zu vermeiden. Auch der Systemdruck wurde<br />

herabgesetzt, um vermeidbare Druckverluste zu<br />

verringern. So konnte der Stromverbrauch um<br />

knapp 2 Mio. kWh/a bzw. ca. 8 % gesenkt werden.<br />

Wo sind weitere Einsparungen zu erwarten?<br />

In diesem Jahr werden über 40 Rührwerke, die im<br />

Dauerbetrieb laufen, gegen energieeffizientere ausgetauscht.<br />

Die Beleuchtung in den Gebäuden der<br />

Verfahrensstufen und in den Rohrtunneln der Kläranlage<br />

stellen wir derzeit auf Zeitsteuerung um; auch<br />

hier war zuvor Dauerbetrieb die Regel. Außerdem<br />

statten wir weitere Belebungsbecken anstelle von<br />

gasgetriebenen mit elektrisch getriebenen (und deutlich<br />

besser regelbaren) Turbo-Lufterzeugern aus.<br />

Reichen diese Anstrengungen aus, um die Kläranlage<br />

Seehausen im nächsten Jahr energieautark<br />

zu fahren?<br />

Nein, wir müssen zukünftig noch mehr Strom selber<br />

erzeugen. 2009 haben wir noch ca. 50 % des verbrauchten<br />

Stroms zukaufen müssen. Seitdem wir<br />

2010 die neue Windkraftanlage in Betrieb genommen<br />

haben, hat sich die aus Wind erzeugte Strommenge<br />

auf ca. 4,8 Mio. kWh/a verzehnfacht, und die<br />

Kläranlage Seehausen produziert schon mehr als<br />

75 % der Stromverbrauchsmenge selbst. Außerdem<br />

lösen Ende des Jahres modernere Blockheizkraftwerke<br />

die bisherigen ab und erzeugen aus der gleichen<br />

Menge Klärgas ungefähr ein Drittel mehr<br />

Strom – ca. 4 Mio. kWh/a mehr. Das und die zuvor<br />

genannten zukünftigen Einsparungen führen ab<br />

2014 zumindest rechnerisch zum energieautarken<br />

Betrieb der Kläranlage Seehausen. Wir sind also auf<br />

dem richtigen Weg!<br />

■■<br />

Ansprechpartner: Rüdiger Meß<br />

hanseWasser Bremen GmbH<br />

Tel.: 0421 988-1878<br />

mess@hansewasser.de<br />

„Energieeffizientes Arbeiten und der<br />

Einsatz von regenerativen Energien<br />

sind für hanseWasser nicht nur wichtige<br />

Themen, sondern eine ökologische<br />

und ökonomische Verpflichtung.<br />

Dafür wurde das Klimaschutz- und<br />

Energieeffizienzprojekt kliEN aufgelegt,<br />

mit einer klaren Botschaft:<br />

‚ klimaneutral bis 2015’.“<br />

Jörg Broll-Bickhardt und Uwe Dahl, Geschäftsführer<br />

der hanseWasser Bremen GmbH<br />

Umweltleistungen kurz gefasst<br />

■■<br />

Geplante Klimaneutralität in 2015<br />

■■<br />

2011: Auszeichnung als<br />

„Klimaschutzbetrieb“<br />

■■<br />

2012: EMAS-Zertifizierung<br />

■■<br />

Verringerung der CO 2<br />

-Emissionen von 2009<br />

bis 2015 um 15.000 t<br />

■■<br />

Energieautarke Kläranlage Seehausen<br />

bis 2014<br />

■■<br />

Produktion von 80 % des eigenen Gesamtenergiebedarfs<br />

bis 2015


ZAK EN minimiert Optimierungsrisiko<br />

Energetische und verfahrenstechnische Kläranlagensimulation<br />

ZAK ENEN<br />

ZAK EN im Überblick<br />

■■<br />

Integrative Betrachtung von Verfahrenstechnik<br />

und Energie<br />

■■<br />

Bewertung konkreter energetischer Optimierungsmaßnahmen<br />

im komplexen System<br />

anstelle von Einzelaggregatbeobachtung<br />

■■<br />

Präzisierte Angaben zu erzielbaren Einsparungen<br />

durch Berücksichtigung vorhandener<br />

Regelungen<br />

■■<br />

Prognostizierung von Veränderungen der<br />

Ablaufqualität<br />

■■<br />

Standardisierung der verfahrenstechnischen<br />

und energetischen Datenanalyse sowie<br />

erheblich vereinfachte Nutzung der dynamischen<br />

Simulation<br />

■■<br />

Energieanalyse nach DWA-A 216<br />

Verbrauch [kWh/a]<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Gesamte Anlage<br />

Die Reduzierung von elektrischer Energie, z. B. durch die Verringerung der Rückführmenge, lässt<br />

die Kosten sinken – das ist bekannt. Die Frage, wie sich die Ablaufwerte dabei verändern, blieb<br />

jedoch bisher unbeantwortet. Abhilfe schafft das neue Tool ZAK EN – Zeiteffiziente Analyse von<br />

Kläranlagen –, entwickelt von der GELSENWASSER <strong>AG</strong>, der hanseWasser Bremen GmbH und der<br />

Stadtentwässerung Dresden GmbH. Dank einer Verbindung von verfahrenstechnischer und energetischer<br />

Simulation der Kläranlage können zusammenhängende und voneinander abhängige<br />

Regelungen dargestellt werden, was Rückschlüsse auf verfahrenstechnische Veränderungen<br />

durch energetische Optimierungsmaßnahmen ermöglicht. Vergleichsweise geringe Kosten machen<br />

die Option insbesondere für Kläranlagen ab 10.000 EW interessant.<br />

Die Problemstellung ist häufi g die gleiche: Optimierungsmaßnahmen,<br />

z. B. aus der Energieanalyse<br />

abgeleitet, greifen in die bisherige Betriebsweise<br />

des komplexen Systems Kläranlage ein. Da die<br />

Auswirkungen (Schlammanfall, Ablaufwerte, Energiebezug<br />

etc.) im Vorfeld nicht eindeutig abgeschätzt<br />

werden können, erfolgt die Umsetzung der<br />

Maßnahmen nur iterativ. Für den Betreiber entstehen<br />

damit Risiken hinsichtlich der Betriebsstabilität<br />

der Abwasserbehandlungsanlage.<br />

ERMITTLUNG VON EINSPARPOTENZIALEN<br />

+ 52.338 kWh<br />

variabler Verbrauch [kWh/a]<br />

fixer Verbrauch [kWh/a]<br />

– 63.590 kWh<br />

Betriebsdaten Modellabgleich Ablaufoptimierung (ideal) Energieoptimierung (ideal)<br />

Hier bietet ZAK EN eine Lösung. Mit Hilfe der dynamischen<br />

Simulation der Kläranlage wird ein Modell<br />

erstellt, das sowohl die verfahrenstechnischen als<br />

auch die energetischen Eigenschaften der Anlage<br />

widerspiegelt. Als Grundlage dienen Routinedaten<br />

(Betriebstagebuch, Beckengröße, Aggregatedaten),<br />

die auf jeder Kläranlage vorhanden sind. Sie werden<br />

so aufbereitet, dass in der Regel ohne weitere<br />

Messprogramme ein DWA-A-131-konformes Rechenmodell<br />

entsteht. Die anlagenspezifi schen Betriebsweisen<br />

werden den Informationen des Betreibers<br />

gemäß eingearbeitet.<br />

Aussagestarke Energieanalyse nach<br />

DWA-A 216<br />

Um die energetische Situation der Kläranlage zu<br />

beurteilen, wird zusätzlich zur Abbildung der Verfahrenstechnik<br />

eine Energieanalyse nach DWA-A<br />

216 durchgeführt. Nach einer ersten groben Bewertung<br />

der Abwasseranlage anhand von Kenndaten<br />

wird im nächsten Schritt eine Liste mit allen Verbrauchern<br />

erstellt, die den Energiebedarf jedes einzelnen<br />

Aggregats sichtbar macht. Komponenten,<br />

die von dynamischen Größen und Regelungen abhängig<br />

sind (z. B. Gebläse, Pumpen), werden in der


Abwasser Spezial<br />

Schlammalter<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. Mrz. Apr.<br />

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2011 2011 2011 2011<br />

dynam. ttS heutiger Betrieb temperatur<br />

Energieeinsparung durch Anpassen des dynamischen<br />

Schlammalters an die Beckentemperatur<br />

Schlammalter (d); Beckentemperatur (°C)<br />

Vorteile für Anlagenbetreiber<br />

■■<br />

Optimierungsauswirkungen auf Verfahrenstechnik<br />

sofort sichtbar<br />

■■<br />

Veränderungen des Energieverbrauchs<br />

direkt ablesbar<br />

■■<br />

Hohe Aussagekraft aller Ergebnisse<br />

■■<br />

Schnelle Anwendbarkeit<br />

Simulation variabel abgebildet. Dadurch erhöht sich die Aussagekraft bezüglich späterer Optimierungsmaßnahmen<br />

um ein Vielfaches. Neben dem tatsächlichen Energiebedarf wird der Idealwert der einzelnen Aggregate<br />

berechnet. In Summe ergibt sich daraus der anlagenspezifi sche Idealwert, der die besonderen Gegebenheiten<br />

der jeweiligen Kläranlage berücksichtigt (z. B. Förderhöhe, Beckentiefe). Welche Maßnahmen erforderlich<br />

sind, um den anlagenspezifi schen Idealwert zu erreichen, wird in der Dokumentation aufgelistet<br />

und erläutert.<br />

Ganzheitliche Betrachtung als Entscheidungsgrundlage<br />

Das Resultat ist ein Simulationsmodell, welches den verfahrenstechnischen Betrieb der Kläranlage und<br />

dessen Energiebedarf über einen langen Zeitraum (mindestens ein Jahr) widerspiegelt. Als Validitätskriterien<br />

werden die tatsächlich gemessenen Betriebsdaten herangezogen. Dieses abgeglichene Modell ermöglicht<br />

die Simulation verschiedenster Optimierungsmaßnahmen. So können z. B. in kurzer Zeit folgende Fragen<br />

beantwortet werden: Welche Folgen hat eine Reduzierung des Rückführverhältnisses für den Energieverbrauch<br />

und den Gesamtstickstoff im Ablauf der Kläranlage? Wie wirkt sich ein verändertes Schlammalter auf<br />

die Ammoniumkonzentration im Ablauf und die Biogasproduktion in der anaeroben Schlammstabilisierung<br />

aus? Die Ergebnisse einer Änderung des Kläranlagenbetriebs sind also im Vorfeld umfassend bekannt, was<br />

das Risiko für den Betreiber minimiert. Eine umfassende Dokumentation, die Maßnahmen hinsichtlich Verfahrenstechnik<br />

und Energie konkret bewertet, bietet eine wertvolle Entscheidungsgrundlage.<br />

Partnerunternehmen<br />

Energie- und kosteneffizient ab 10.000 EW<br />

Mit ZAK EN können komplette Anlagen einschließlich Schlammbehandlung integrativ über einen langen<br />

Zeitraum betrachtet werden. Dabei ist eine Analyse dank neuartiger Werkzeuge, Vereinfachungen und der<br />

Einbeziehung von Standards in die Projektabwicklung mit erheblich geringerem Aufwand verbunden. So<br />

können <strong>Gelsenwasser</strong>, hanseWasser und die Stadtentwässerung Dresden ihren Partnern das neue Tool<br />

für Kläranlagen ab 10.000 EW zu einem attraktiven Preis anbieten. Aufgrund der erzielbaren Energieeinsparungen<br />

amortisieren sich die Kosten für die Simulationsstudie in der Regel binnen weniger Jahre.<br />

Für weitergehende Fragen oder eine Projektberatung steht Stefan Hurzlmeier (GELSENWASSER <strong>AG</strong>,<br />

Abteilung AWP) auf Anfrage gerne zur Verfügung.<br />

■■<br />

Ansprechpartner: Stefan Hurzlmeier<br />

Verfahrenstechnik Abwasser<br />

Tel.: 0209 708-1970<br />

stefan.hurzlmeier@gelsenwasser.de


Luftbildaufnahme des Werksgeländes der<br />

Ruhr Oel GmbH in Gelsenkirchen-Scholven<br />

Anlagenmerkmale<br />

Reinigung von Abwasser aus der Rohölentsalzung<br />

Chemisch-physikalische Vorbehandlung<br />

2 Flotationsanlagen<br />

Parameter<br />

Wassermenge<br />

Max. Ölgehalt Zulauf<br />

Max. Ölgehalt Ablauf<br />

2.000 m³/d<br />

150.000 mg/l<br />

50 mg/l<br />

Abluftbehandlungsanlagen<br />

Volumen<br />

1.000 m³/h<br />

Kosten 400.000 €<br />

Termine<br />

18. Abwasserworkshop im<br />

<strong>Gelsenwasser</strong>-Netzwerk<br />

am 17. /18.09. <strong>2013</strong> in Magdeburg<br />

Durch Abwasservorbehandlung mit Aktivkohle vermeidet Ruhr Oel jegliche Kohlenwasserstoffemission.<br />

Umweltanforderungen weiterentwickelt<br />

GELSENWASSER optimiert Abwasservorbehandlungsanlagen bei Ruhr Oel<br />

Knapp zehn Jahre arbeiten <strong>Gelsenwasser</strong> und die Ruhr Oel GmbH in Sachen Abwasservorbehandlung<br />

bereits zusammen. Als gestiegene Umweltanforderungen jetzt eine Anlagenoptimierung nötig<br />

machten, erwies sich der Dienstleister einmal mehr als zuverlässiger Partner und sorgte zeitnah<br />

für eine effiziente Lösung.<br />

Seit Anfang des Jahres 2004 betreibt die <strong>Gelsenwasser</strong>-Tochter AWS GmbH in der Erdölraffinerie der Ruhr<br />

Oel GmbH in Gelsenkirchen-Scholven zwei Abwasservorbehandlungsanlagen. Dabei werden mit dem Verfahren<br />

der Druckentspannungsflotation freie Kohlenwasserstoffe aus dem Abwasser entfernt. Bei der<br />

ursprünglichen Planung der Anlagen durch <strong>Gelsenwasser</strong> war u. a. die Emission flüchtiger Kohlenwasserstoffe<br />

berechnet worden; danach war für die offenen Behälter keine Abluftbehandlung erforderlich und<br />

wurde entsprechend auch nicht realisiert.<br />

Im Zuge der Weiterentwicklung der internen Umweltanforderungen bei Ruhr Oel sollen nun jedoch selbst<br />

geringe und kurzzeitig auftretende Kohlenwasserstoffemissionen möglichst vermieden werden. Um diesem<br />

Anspruch gerecht zu werden, hat AWS unverzüglich mit der Integration von Abluftbehandlungsanlagen<br />

in die Vorbehandlungsanlagen begonnen. Die Abluft aus den Behältern wird nun gesammelt und<br />

gezielt durch mit Aktivkohle gefüllte Stahlbehälter geleitet. Entsprechende Kohlenwasserstoffe werden an<br />

der Aktivkohle absorbiert.<br />

Die Umrüstung der ersten Flotationsanlage im Norden der Raffinerie ist abgeschlossen und die Abluftbehandlungsanlage<br />

seit Anfang Mai in Betrieb. Nach einer kurzen Phase, in der Betriebserfahrungen mit den<br />

neuen Anlagenteilen gesammelt werden, soll noch in diesem Jahr mit dem Engineering für die Abluftbehandlung<br />

der Flotation im Süden der Raffinerie begonnen werden.<br />

■■<br />

Ansprechpartner: Jochen Krüger<br />

AWS GmbH<br />

Tel.: 0209 708-1984<br />

jochen.krueger@gelsenwasser.de


HINTERGRUND | Kraft-Wärme-Kopplung<br />

09<br />

Richtungweisender Landeswettbewerb<br />

„KWK-Modellkommune 2012 – 2017“<br />

Kommunen nutzen GELSENWASSER-Know-how<br />

Mehr als ein Drittel der CO 2<br />

-Emissionen in Deutschland entstehen in Nordrhein-Westfalen. Vor diesem Hintergrund ist die Energiepolitik des Landes<br />

in besonderer Weise darauf ausgerichtet, immer wieder neue anreize in Richtung einer umweltschonenden Energieversorgung zu setzen. Ein Beispiel<br />

dafür ist der Landeswettbewerb „KWK-Modellkommune 2012 – 2017“, an dem sich die GELSENWaSSER aG in Kooperation mit ihren kommunalen<br />

Partnern konzeptionell beteiligt.<br />

Der Wettbewerb knüpft an die Ergebnisse der KWK-Potenzialstudie und der<br />

Machbarkeitsstudie zum Fernwärmeausbau im Ruhrgebiet an und soll Kommunen<br />

beim Auf- bzw. Ausbau des Anteils von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />

an der Stromerzeugung unterstützen. Die Fördermittel in Höhe von bis zu<br />

25 Mio. € sind vor allem für ( Modell-)Projekte gedacht, die sich auf andere Kommunen<br />

übertragen lassen. Sie sollen dazu beitragen, dass bis 2020 zumindest<br />

25 % des Stroms in NRW auf der Grundlage von KWK erzeugt werden.<br />

52 KONZEPTE BELEGEN HOHES POTENZIaL<br />

In Phase 1 des Wettbewerbs folgten bis Ende Januar <strong>2013</strong> insgesamt 51 Kommunen<br />

dem Aufruf, ein Grobkonzept zur Steigerung des KWK-Anteils an ihrer<br />

Stromerzeugung vorzulegen. Die eingereichten Vorschläge beweisen nach<br />

Meinung von Umweltminister Johannes Remmel, wie variabel KWK eingesetzt<br />

werden kann. Sinnvolle Versorgungslösungen sind sowohl für das Gesamtgebiet<br />

einer Kommune als auch für einzelne Stadtteile oder Quartiere möglich.<br />

Dabei scheint sich z. B. der flächendeckende Ausbau von Fernwärme vor allem<br />

für Großstädte anzubieten, während für kleinere Kommunen vor allem KWK-<br />

Einzelanlagen oder Nahwärmelösungen in Frage kommen.<br />

aUSaRBEITUNG UND UMSETZUNG<br />

Begleitet durch den Projektträger ETN am Forschungszentrum Jülich, wählte<br />

die Jury 21 Grobentwürfe aus – von Großstädten wie Bielefeld, Bottrop oder<br />

Düsseldorf, aber auch von „kleineren“ Kommunen wie Alpen, Herten oder<br />

Olfen. Die Ausarbeitung eines „umsetzungsfähigen Feinkonzeptes“ in Phase 2<br />

wird jeweils mit bis zu 270.000 € gefördert. Da die Ergebnisse alle wesentlichen<br />

Aspekte der Umsetzungsreife berücksichtigen müssen, haben die Kommunen<br />

dafür bis Ende März 2014 Zeit. Dann werden bis zu drei der vorgelegten Feinkonzepte<br />

als „KWK- Modellkommunen“ prämiert; für besonders hohe Innovativität<br />

kann zusätzlich der Sonderpreis „KWK-Innovation“ vergeben werden.<br />

Alle ausgezeichneten Lösungen erhalten eine weitere Projektförderung für die<br />

operative Umsetzung (Phase 3).<br />

GELSENWaSSER-BEITRäGE ZUM ERFOLG<br />

<strong>Gelsenwasser</strong> engagiert sich schon seit Jahren<br />

für die KWK-Technologie und unterstützt<br />

folgerichtig auch den Landeswettbewerb. An<br />

den ausgewählten Grobkonzepten aus Olfen<br />

und Alpen haben <strong>Gelsenwasser</strong>-Mitarbeiter<br />

maßgeblich mitgewirkt und sind auch in die<br />

Entwicklung der Feinkonzepte eingebunden.<br />

Gefragt ist dabei vor allem das technische und<br />

wirtschaftliche Know-how in Bezug auf dezentrale<br />

Energieerzeugung mit KWK-Anlagen und<br />

deren Vernetzung sowie Nahwärmelösungen.<br />

Über den projektbezogenen Einsatz hinaus<br />

will <strong>Gelsenwasser</strong> sicherstellen, dass die aus<br />

dem Wettbewerb gewonnenen Erkenntnisse<br />

allen interessierten Kommunen im Versorgungsgebiet<br />

zur Verfügung stehen, um so<br />

noch weitere umsetzungsfähige KWK-Projekte<br />

zu initiieren. Dazu soll u. a. deutlich<br />

werden, dass auch in ländlichen Bereichen<br />

wirtschaftliche KWK-Lösungen möglich sind<br />

– sowohl auf Basis regenerativer Energien als<br />

auch mit Erdgas.<br />

■■ ■Ansprechpartner: Hendrik Baschek<br />

Vertrieb Contracting/<br />

Regenerative Energien<br />

Tel. 0209-708-1985<br />

hendrik.baschek@gelsenwasser.de


10<br />

LEISTUNGEN | Abwasserwirtschaft UNTERNEHMEN | Wasserversorgung<br />

Bedarfsgerechte abwasserlösung<br />

inbetriebnahme der neuen Reinigungsanlage für<br />

Sahnemolkerei H. Wiesehoff<br />

Im Frühjahr <strong>2013</strong> nahm die Sahnemolkerei H. Wiesehoff GmbH aus Schöppingen ihre neue<br />

abwasserreinigungsanlage (aRa) in Betrieb. Verantwortlich für den Bau war die 100 %ige<br />

<strong>Gelsenwasser</strong>-Tochter aWS GmbH, die damit den Grundstein für eine langfristige Partnerschaft<br />

legte: Gemäß dem Vertrag vom März 2012 hat das Unternehmen mindestens für die nächsten<br />

zehn Jahre auch die Betriebsführung inne.<br />

Hintergrund des Neubaus war eine stetig wachsende Produktion, die sowohl die<br />

Abwasservorreinigung bei Wiesehoff als auch die kommunale Kläranlage zunehmend<br />

an ihre Grenzen brachte. Im Wettbewerb um Errichtung und Betrieb<br />

einer ARA für die fetthaltigen Abwässer setzte sich das AWS-Konzept einer Belebungsanlage<br />

mit vorgeschalteter Flotation durch. Nachdem die erforderlichen<br />

Genehmigungen eingeholt und das Gelände vorbereitet war, begann Mitte 2012<br />

die Errichtung der Anlage durch die Oswald Schulze Umwelttechnik GmbH.<br />

Mit leichter Verzögerung aufgrund des strengen Winters war die ARA im April<br />

<strong>2013</strong> einsatzbereit. Nach Abnahme durch den TÜV Nord und erfolgreichen<br />

Funktionstests wurde die Biologie mit Belebtschlamm der benachbarten Kläranlage<br />

angeimpft; dann fiel der Startschuss zur „nassen“ Inbetriebnahme: Die<br />

Schieber wurden geöffnet und die Anlage mit der kompletten Abwassermenge<br />

beschickt. Seitdem kümmern sich die Mitarbeiter von Anlagenhersteller und<br />

AWS darum, dass die Funktionen der einzelnen Aggregate und des Prozessleitsystems<br />

reibungslos ineinandergreifen und Abläufe nach Bedarf optimiert<br />

werden, um jederzeit einen stabilen und effizienten Betrieb zu gewährleisten.<br />

Mittlerweile ist die Anlage eingefahren und erzielt einen guten Abbaugrad, sodass<br />

das Abwasser unter Einhaltung der geplanten Ablaufqualität zur kommunalen<br />

Kläranlage abgegeben werden kann.<br />

Bestnoten für<br />

Versorgung und<br />

Kostenstruktur<br />

GELSENWASSER-Ergebnisse der<br />

5. Benchmarking-Runde<br />

99 Wasserversorger, die 85 % der in NRW abgenommenen<br />

Wassermenge bereitstellen: Das waren die Teilnehmer<br />

der fünften Runde im „Benchmarking Wasserversorgung<br />

NRW“, zu denen natürlich auch <strong>Gelsenwasser</strong> zählte. Die<br />

erneut äußerst erfreulichen Ergebnisse des Unternehmens<br />

beweisen, welche positiven Effekte mithilfe des Projekts<br />

erzielt werden können, wenn Empfehlungen konsequent<br />

umgesetzt werden.<br />

Wie bereits in der letzten Runde wird <strong>Gelsenwasser</strong><br />

auch für 2012 eine rundum überzeugende<br />

Leistung attestiert. Seine Versorgungssysteme<br />

befinden sich in ausgezeichnetem Zustand und<br />

werden unter nachhaltigen Gesichtspunkten betrieben,<br />

wozu auch die gezielte Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter gehört. Trotz überdurchschnittlich<br />

hoher Versorgungssicherheit<br />

und -qualität wird kontinuierlich in die Erneuerung<br />

der Infrastruktur investiert. Auch in Sachen<br />

Kundenservice, dem <strong>Gelsenwasser</strong> einen hohen<br />

■■ ■Ansprechpartnerin: Stephanie Porschke<br />

Abwasserprojekte<br />

Tel.: 0209 708-1991<br />

stephanie.porschke@gelsenwasser.de


LEISTUNGEN | Biogas 11<br />

Umweltfreundliche Wärme für<br />

Hiller Schulen<br />

WEStFALiCA und Hiller Biogas starten zukunftsweisendes Projekt<br />

Ein effizientes und klimafreundliches Versorgungskonzept wurde vor Kurzem in Hille realisiert.<br />

Seither versorgt die <strong>Gelsenwasser</strong>-Tochter WESTFaLICa GmbH hier zwei benachbarte Schulen<br />

mit Wärme aus einem nahegelegenen Blockheizkraftwerk, das mit Biogas betrieben wird. Das<br />

Projekt reduziert die CO 2<br />

-Emissionen um rd. 855 t pro Jahr.<br />

Gesamtschule Hille<br />

Stellenwert einräumt, rangiert das Unternehmen<br />

in der Vergleichsgruppe (= Versorger mit großstädtischer<br />

Struktur) ganz oben.<br />

Besonderer Pluspunkt: Gegenüber dem Mittelwert<br />

der Vergleichsgruppe stellt sich die Kostenstruktur<br />

deutlich besser dar – und das, obwohl<br />

man unter erschwerten Bedingungen agiert.<br />

Denn aufgrund energiesparender Geräte, umweltbewusstem<br />

Verhalten und starkem Bevölkerungsrückgang<br />

im Versorgungsgebiet sinken die<br />

Absatzmengen beständig. Das zeigt sich etwa<br />

im spezifischen Durchschnittsverbrauch eines<br />

Haushaltskunden: Bei <strong>Gelsenwasser</strong> beträgt er<br />

127 l/Person/Tag; der Mittelwert der Vergleichsgruppe<br />

liegt bei 130,45 l/Person/Tag. Dennoch<br />

gelang es dem Unternehmen – trotz bis zu 80 %<br />

Fixkostenanteil –, die Wasserpreise seit 2006<br />

konstant zu halten.<br />

Im ostwestfälischen Hille betreibt die Hiller Biogas GmbH & Co. KG seit 2010<br />

eine Biogasanlage, in der hauptsächlich nachwachsende Rohstoffe verarbeitet<br />

werden. Da Biogas nur mit großem technischem Aufwand in das öffentliche<br />

Erdgasnetz eingespeist werden kann, suchte man im Umfeld nach potenziellen<br />

Verbrauchsstellen für die über den Eigenbedarf hinausgehenden Mengen. Als<br />

geeignete Abnehmer konnten die Hiller Gesamt- und die Grundschule identifiziert<br />

werden, in deren unmittelbarer Nähe man ein sog. Satelliten-Blockheizkraftwerk<br />

errichtete, das aus dem eingeleiteten Biogas Wärme und CO 2<br />

-freien<br />

Strom produziert. Während Letzterer in das allgemeine Netz eingespeist wird,<br />

übernimmt Westfalica die erzeugte Wärme und versorgt damit die beiden Schulen.<br />

Der Energieversorger aus Bad Oeynhausen beliefert beide Einrichtungen<br />

schon seit vielen Jahren mit Erdgas, kennt also die Gegebenheiten und konnte<br />

die reibungslose technische Abwicklung der Energieumstellung gewährleisten.<br />

Bürgermeister Michael Schweiß freut sich über die gelungene Umsetzung des<br />

zukunftsweisenden Projekts: „Für die Gemeinde Hille ist es ein weiterer Schritt<br />

in Richtung umweltfreundlicher Energieerzeugung und -nutzung.“<br />

■■ ■Ansprechpartner: Klaus Suchowitz<br />

WESTFALICA GmbH<br />

Tel.: 05731 244-230<br />

klaus.suchowitz@westfalica.de<br />

DaTEN UND FaKTEN IM ÜBERBLICK<br />

Biogasanlage:<br />

Gülle, Mist, Mais, Grünroggen, Gras<br />

Thermische Leistung BHKW: 265 kW<br />

Elektrische Leistung BHKW: 250 kW<br />

Länge Wärmenetz: rd. 620 m<br />

Verkauf Wärmemenge: ca. 1,2 Mio. kWh<br />

Länge Biogasleitung: rd. 3 km


12<br />

Leistungen | Technik<br />

Deutlich günstiger und<br />

besser zu koordinieren<br />

GELSENWASSER entwickelt Schutzrohrverfahren als Alternative zur<br />

offenen Bauweise<br />

Bei der Erneuerung von Wasserleitungen kann wegen besonderer technischer oder hydraulischer<br />

Gegebenheiten nicht immer das effiziente Rohreinzugsverfahren genutzt werden. In diesen<br />

Fällen erfolgte bislang eine Verlegung in offener Bauweise mit all ihren bekannten Nebenwirkungen.<br />

Alternativ steht nun ein von <strong>Gelsenwasser</strong> neu entwickeltes Schutzrohrverfahren<br />

zur Verfügung, das Aufwand und Kosten minimiert.<br />

Vorhandener<br />

Bodenaufbau<br />

Steht die Erneuerung von Wasserleitungen an, überprüft der Planer,<br />

welches Verfahren technisch und wirtschaftlich die beste Lösung<br />

darstellt. Ist ein Rohreinzug möglich, wird er in der Regel<br />

favorisiert; langjährige Benchmarks belegen, dass er grundsätzlich<br />

von Vorteil ist. Muss stattdessen auf die konventionelle offene Bauweise<br />

zurückgegriffen werden, treten die bekannten Negativeffekte<br />

ein: starke Verkehrsbeeinträchtigungen, umfangreichere Erd- und<br />

Oberflächenarbeiten und nicht zuletzt höhere Kosten. Um die Vorzüge<br />

des Rohreinzugs auch in solchen Fällen nutzen zu können,<br />

hat <strong>Gelsenwasser</strong> das Schutzrohrverfahren entwickelt. Es bietet<br />

darüber hinaus die Möglichkeit, Erneuerungen von Trinkwasserleitungen<br />

mit Kanalbaumaßnahmen zu koordinieren, sodass auch<br />

dort Kostenersparnisse erzielt werden können.<br />

Rohrgrabenaufbau bei unterschiedlichen Bauverfahren<br />

trinkwasser-PE-Produktenrohr<br />

PVC-Schutzrohr<br />

offene Bauweise<br />

Rechts außen: Schutzrohrverfahren mit Bodenwiedereinbau<br />

offene Bauweise mit teilw.<br />

Bodenwiedereinbau<br />

Schutzrohrverfahren<br />

oberbau (Deckschicht, tragschicht)<br />

(Alt-) Boden<br />

steinfreies Austauschmaterial<br />

(i. d. R. Sand)<br />

Der Arbeitsablauf<br />

Im ersten Schritt verlegt das beauftragte Unternehmen<br />

ein Schutzrohr, und zwar nicht<br />

im Sandbett, sondern unmittelbar auf der<br />

Baugrubensohle (s. Grafik). Somit spart man<br />

sich das Ausheben und Verfüllen der unteren<br />

Bettungszone. Weil zügig verlegt werden<br />

kann, lässt sich der Boden, der am Kopf des<br />

Leitungsgrabens ausgehoben wird, am Rohrgrabenende<br />

direkt wieder einfüllen und verdichten.<br />

Das Tiefbauunternehmen muss dazu<br />

nicht über die Qualifikationen und Zertifizierungen<br />

eines Rohrleitungsbauunternehmens<br />

verfügen.<br />

Im Anschluss wird von <strong>Gelsenwasser</strong> ein konventionelles<br />

PE-Rohr ohne Schutzmantel als<br />

Produktenrohr in das Schutzrohr eingezogen.<br />

Gegenüber der offenen Verlegung müssen die<br />

dazu benötigten Fachkräfte die Baustelle nur<br />

am Tag des Rohreinzugs anfahren, sodass<br />

Rüstzeiten und damit die auftragsbezogenen<br />

Personalkosten spürbar sinken. Die weiteren<br />

Schritte bis zur Inbetriebnahme sind mit der<br />

konventionellen offenen Bauweise vergleichbar<br />

(Druckprüfung, bakteriologische Freigabe,<br />

Netzeinbindung, Umbindung der Hausanschlüsse).


Gemeinsame Verlegung mit Kanalbau: Das Schutzrohr wird auf einer<br />

Zwischenebene verlegt. Später kann dann ein konventionelles PE-Rohr<br />

eingezogen werden.<br />

13<br />

netzbetreiber. Auch die Erschließung von<br />

Gewerbegebieten, bei denen die endgültige<br />

Dimensionierung noch nicht feststeht, kann<br />

optimiert abgewickelt werden. Mithilfe des<br />

Verfahrens wurden bei <strong>Gelsenwasser</strong> bisher<br />

ca. 20 km Wasserleitungen erfolgreich erneuert.<br />

Danach ergeben sich trotz der Mehrkosten<br />

für das Schutzrohr Einsparungen von ca.<br />

15 % im Vergleich zur offenen Verlegung.<br />

Der Gewinn<br />

Aufgrund der kurzen Zeit zwischen Aushub und Verfüllung<br />

steigen beim Schutzrohrverfahren die Möglichkeiten des Bodenwiedereinbaus.<br />

Weiteres Plus: Es kann nicht nur bei alleinigen<br />

Leitungserneuerungen durch <strong>Gelsenwasser</strong> eingesetzt<br />

werden, sondern eröffnet insbesondere die Möglichkeit zur<br />

gemeinsamen und koordinierten Verlegung mit dem Kanal-<br />

■ ■Ansprechpartner: Michael Peeters<br />

Technische Abteilung/BGT<br />

Tel.: 0209 708-400<br />

michael.peeters@gelsenwasser.de<br />

Partner | Ausland<br />

Deutsch-französischer<br />

Know-how-Transfer<br />

Mitarbeiteraustausch rüstet für Spezialaufgaben<br />

Die französische <strong>Gelsenwasser</strong>-Beteiligung Nantaise des Eaux Services (NES) ist auch auf<br />

den französischen Antillen aktiv. Zur Vorbereitung eines gemeinsamen Projekts zur Wartung<br />

von Druckminderventilen auf der Antilleninsel Guadeloupe hospitierte nun ein Mitarbeiter für<br />

eine Woche im Ruhrgebiet, bevor es gemeinsam mit dem deutschen Kollegen zurück auf die<br />

Karibikinsel ging.<br />

Vorbereitung auf das gemeinsame Projekt: Holger Nolting (l.),<br />

Rohrnetzmeister, und Andreas Hartmann (r.), beide Mitarbeiter<br />

der <strong>Gelsenwasser</strong>-Betriebsstelle Hattingen, erklären dem<br />

Gast aus Guadeloupe, Francilliette Foy, Funktionsweise und<br />

Wartungspläne einer Druckerhöhungsanlage.<br />

Ende Mai begrüßten Mitarbeiter der GELSENWASSER <strong>AG</strong> mit Francilliette Foy einen Besucher aus der wohl<br />

abgelegensten Niederlassung der Unternehmensgruppe. Der Elektromechaniker kommt aus Guadeloupe, einem<br />

französischen Übersee-Departement in der Karibik; die Deutschlandreise erfolgte im Rahmen des technischen<br />

Know-how-Transfers innerhalb der <strong>Gelsenwasser</strong>-Gruppe. Im Ruhrgebiet befasste sich der Gast gemeinsam mit<br />

seinem Austauschkollegen Dieter Eschner, Zählermeister aus der Betriebsdirektion Gelsenkirchen, mit einem<br />

Projekt zur Wartung und Instandsetzung von automatischen Be- und Entlüftern und Druckregelventilen.<br />

Auf dem Programm standen Aktivitäten auf verschiedenen Rohrnetz-Baustellen sowie die Erläuterung von Wartungsarbeiten<br />

an Sonderarmaturen. Gemeinsam mit Mitarbeitern der Betriebsdirektionen Gelsenkirchen und<br />

Unna führte Monsieur Foy die Wartung von Druckminderventilen<br />

im Feld durch. Damit bildete der Besuch die Basis für den<br />

sich direkt anschließenden Einsatz auf Guadeloupe, wo Francilliette<br />

Foy und Dieter Eschner gemeinsam mit der Wartung<br />

von insgesamt neun Rohrnetz-Knotenpunkten mit zahlreichen<br />

Sonderarmaturen unter tropischen Bedingungen betraut waren.<br />

■ ■Ansprechpartner: Rafael Rüdel<br />

Betriebsdirektor Recklinghausen<br />

Tel.: 02361 204-250<br />

rafael.ruedel@gelsenwasser.de


14<br />

Unternehmen | Umweltschutz<br />

Mehr Risiken als Chancen<br />

Zum GELSENWASSER-Engagement in der Fracking-Diskussion<br />

Die Debatte um das umstrittene Fracking zur Erdgasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten reißt nicht ab. Während eine Seite die<br />

Erschließung neuer Ressourcen betont, warnt die andere vor den Gefahren für Wasser und Erdreich. Als Trinkwasserversorger im neben<br />

Niedersachen am stärksten betroffenen Bundesland Nordrhein-Westfalen vertritt <strong>Gelsenwasser</strong> hier eine klare Position: Weder in Wasserschutz-<br />

noch in Wassereinzugsgebieten darf es Fracking geben. Dafür engagiert sich das Unternehmen auch im Zuge der dringend gebotenen<br />

Anpassungen des Wasserrechts und des überalterten Bergrechts, die in der nächsten Legislaturperiode erfolgen sollen.<br />

Erdgas-Ballungszentrum NRW<br />

Neben Niedersachsen werden die größten Erdgasvorkommen<br />

aus unkonventionellen Lagerstätten in NRW vermutet. Die<br />

hier zur Aufsuchung ausgewiesenen Erlaubnisfelder machen<br />

etwa die Hälfte der gesamten Landesfläche aus. Eingeschlossen<br />

sind dabei nicht nur ehemalige Kohleabbau-, sondern<br />

auch Wasserschutzgebiete wie z. B. die Talsperre Haltern der<br />

GELSENWASSER <strong>AG</strong> (s. Karte).<br />

Vielfache Trinkwassergefährdung<br />

Beim Fracking werden unter hohem Druck Wasser, Sand und<br />

teils toxische Chemikalien ins Schiefergestein gepresst; dabei<br />

kann es zu einer chemischen Verunreinigung des Grundwassers<br />

kommen. Ein zusätzliches Problem stellen der vom<br />

Bergbau großflächig ausgehöhlte Untergrund und die beste-<br />

hende Wasserhaltung dar. Zahllose Pumpen<br />

in Bergbauschächten sorgen für eine künstliche<br />

Absenkung des Grundwasserspiegels<br />

als Ewigkeitslast und fördern Wasser aus der<br />

Tiefe ins Oberflächenwasser. Im Falle des Frackings<br />

in Kohlebergbaugebieten besteht die<br />

Gefahr, dass chemische Kontaminationen in<br />

diesen Kreislauf eingebracht werden. Hinzu<br />

kommt, dass die gebotene umweltverträgliche<br />

Entsorgung der anfallenden Abwässer<br />

laut Sachverständigenrat für Umweltfragen<br />

derzeit noch ungeklärt ist. Diese vielfältigen<br />

Risiken wiegen umso schwerer, als lediglich<br />

10 % des Wasser einzugsgebiets der Ruhr –<br />

Trinkwasserquelle für 4 Mio. Menschen – als<br />

Wasserschutzzone ausgewiesen sind.<br />

Kein Beitrag zur Energiewende<br />

Ein Fracking im industriellen Maßstab, wie<br />

es in den USA betrieben wird, wäre in der<br />

Region Rhein-Ruhr auch aufgrund ihrer<br />

Siedlungsdichte nicht möglich. Von einem<br />

relevanten Beitrag zur Erschließung neuer<br />

Ressourcen kann daher kaum die Rede sein.<br />

Tatsächlich ließen sich in Deutschland derzeit<br />

lediglich zwischen 10 % und 30 % der in<br />

unkonventionellen Lagerstätten vorhandenen<br />

Erdgasreserven bergen.<br />

Probebohrungen der Firma ExxonMobile in Lünne (Emsland)<br />

Quelle: Ruhrnachrichten, Christoph Klemp


15<br />

Als Trinkwasserversorger müssen wir in Jahrzehnten denken. Wenn ein Laster mit Erdöl auf der<br />

Straße verunglückt, können wir schnell Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers einleiten. Demgegenüber<br />

sind insbesondere die langfristigen Folgen des Fracking im Erduntergrund noch völlig ungeklärt.<br />

Ist erst einmal ein Schaden im Grundwassersystem entstanden, ist er kaum eingrenzbar und Lösungen<br />

sind sehr schwierig.<br />

Henning R. Deters,<br />

Vorstandsvorsitzender der GELSENWASSER <strong>AG</strong><br />

Vorrang für Trinkwasserschutz<br />

<strong>Gelsenwasser</strong> geht es nicht um eine grundsätzliche Ablehnung des Fracking:<br />

„Für uns ist der heutige Stand von Wissenschaft und Technologie entscheidend.<br />

Danach ist das Verfahren nicht verantwortbar, weil es mit erheblichen<br />

Umweltbelastungen verbunden ist und wir noch viel zu wenig darüber wissen“,<br />

erklärt der Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters. Entsprechend setzt sich<br />

das Unternehmen seit 2011 konsequent gegen Fracking in NRW ein, um nachhaltige<br />

Schäden für Umwelt und Region zu verhindern (s. dazu auch transparent<br />

1/2011, 2/2011, 1/2012, 3/2012).<br />

Der Regelungsbedarf<br />

Die in mehreren Gutachten bestätigten Umweltrisiken machen eine Anpassung<br />

des bestehenden Bergrechts dringend erforderlich, das zu großen Teilen aus<br />

dem letzten Jahrhundert stammt. Mit Blick auf Fracking fehlen dabei insbesondere<br />

die nachfolgend genannten Regeln:<br />

■■<br />

Fracking-Verbot in allen Gebieten, in denen das Verfahren mit hohen Umweltrisiken<br />

einherginge: Wasserschutzgebiete und Wassereinzugsgebiete<br />

von Seen, Talsperren und Flüssen, die für die öffentliche Trinkwasserversorgung<br />

genutzt werden, ehemalige Kohlebergbaugebiete, tektonisch stark<br />

beanspruchte Gebiete etc.<br />

■■<br />

Verbot des horizontalen Unterbohrens in allen Gebieten, in denen nicht<br />

gefrackt werden darf<br />

■■<br />

Verpflichtung zur Ermittlung aller Umweltauswirkungen<br />

von Fracking und der Versenkung<br />

von Abwasser in Tiefbohrungen<br />

■■<br />

Verpflichtung zur fachgerechten Abwasserentsorgung<br />

einschließlich des Verbots der<br />

derzeitigen Praxis, Rücklauf- und Lagerstättenwasser<br />

in Tiefbohrungen zu versenken<br />

■■<br />

Vetorecht der Wasserbehörden in Zulassungsverfahren<br />

der Bergbehörden<br />

■■<br />

Beteiligung Betroffener und Information<br />

über alle beim Fracking eingesetzten Chemikalien<br />

in einem transparenten Prozess<br />

■■<br />

Erweiterung des Bergschadensbegriffs auf<br />

Fracking zur Umkehrung der Beweislast im<br />

Schadensfall und zur Absicherung von<br />

Schadenersatzansprüchen<br />

Im Februar <strong>2013</strong> legten die Bundesministerien<br />

für Umwelt bzw. Wirtschaft Entwürfe für<br />

gesetzliche Änderungen vor, die jedoch nur<br />

einen Teil der oben genannten Punkte abdeckten<br />

und in der CDU-Fraktion keine ausreichende<br />

Zustimmung fanden. Eine rechtliche<br />

Regelung kann damit erst nach den<br />

Bundestagswahlen im Herbst <strong>2013</strong> zustande<br />

kommen. Bis dahin gilt es, den Forderungen<br />

nach Minimierung der Umweltrisiken weiter<br />

Nachdruck zu verleihen.<br />

■ ■Ansprechpartner: Ulrich Peterwitz<br />

Wasserwirtschaft<br />

Tel.: 0209 708-274<br />

ulrich.peterwitz@gelsenwasser.de<br />

Neu beantragte Frackingerlaubnisfelder (rote Linie) schließen<br />

Wasserschutzzonen des Wasserwerks Haltern ein.


Kurz notiert<br />

Mehr als 170.000 € für Bildung<br />

Seit einem Jahr trägt <strong>Gelsenwasser</strong> mit dem Sponsoring-Programm<br />

„von klein auf“ dazu bei, Kindern und Jugendlichen die Übergänge<br />

zwischen den Phasen Kindergarten – Schule – Berufsausbildung<br />

zu erleichtern. Für entsprechende Projekte stehen jährlich<br />

500.000 € zur Verfügung. In diesem Jahr wurden bereits 117 Ini tiativen<br />

mit insgesamt 170.035 € gefördert. Bei der Organisation arbeitet<br />

<strong>Gelsenwasser</strong> eng mit der Stiftung Partner für Schule NRW<br />

zusammen.<br />

Förderberechtigt sind Kindergärten, Grundschulen und weiterführende<br />

Schulen bis zur Sekundarstufe I aus insgesamt 75 Kommunen<br />

im Versorgungsgebiet der <strong>Gelsenwasser</strong>-Unternehmen in<br />

Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Anträge können jederzeit<br />

und ausschließlich über die Webseite<br />

www.vonkleinaufbildung.de eingereicht<br />

werden. Die nächste Jurysitzung<br />

findet im September statt.<br />

GELSENWASSER fördert Bildung<br />

vom Kindergarten bis zur 10. Klasse<br />

GELSENWASSER testet E-Mobilität<br />

Um Elektrofahrzeuge im betrieblichen Alltag zu testen und die reale Akkuleistung<br />

und Reichweite zu ermitteln, hat <strong>Gelsenwasser</strong> drei Elektrofahrzeuge für den Unternehmensfuhrpark<br />

angeschafft. Ein Peugeot iOn, ein Renault Kangoo sowie ab<br />

Herbst ein Elektro-Smart stehen für Dienstfahrten zur Verfügung und werden im<br />

Zuge einer Nutzerbefragung bewertet. Elektrofahrzeuge, die mit Strom aus erneuerbaren<br />

Energien betrieben werden, weisen eine deutlich bessere Klimabilanz auf<br />

als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.<br />

Engagement für Kundenzufriedenheit<br />

GELSENWASSER <strong>AG</strong>, NGW GmbH und WESTFALICA GmbH sind<br />

Mitte des Jahres dem Verein Schlichtungsstelle Energie e. V. beigetreten<br />

und beteiligen sich so aktiv an einer modernen, transparenten,<br />

einfachen und für den Verbraucher kostenfreien Behandlung<br />

von Verbraucherbeschwerden. Der Verein wurde 2011 gegründet<br />

und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als<br />

Träger der Schlichtungsstelle Energie anerkannt. Deren Aufgabe<br />

ist die außergerichtliche und einvernehmliche Lösung individueller<br />

Streitfälle zwischen Verbrauchern und Energieversorgungsunternehmen,<br />

Messstellenbetreibern und Messdienstleistern. Als unabhängige<br />

Einrichtung ist die Schlichtungsstelle zuständig für alle<br />

Verbraucher (nur Strom und Gas), die sich mit ihrer Beschwerde<br />

erfolglos an ihren Energieversorger gewandt haben. Ziel ist es, zur<br />

Kundenzufriedenheit beizutragen und die Gerichte zu entlasten.

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