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03/13 - Interdisziplinäre Fakultät - Universität Rostock

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INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

18057 <strong>Rostock</strong>,<br />

Wismarsche Straße 8<br />

/Newsletter 3/4 der INF 20<strong>13</strong>/<br />

Dr. Frank Christoph Hansen<br />

* 3.9.1959 † 8.7.20<strong>13</strong><br />

Nachruf<br />

Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 8. Juli 20<strong>13</strong> unser sehr geschätzter und äußerst<br />

beliebter Kollege Dr. Frank C. Hansen.<br />

Frank Hansen stammte aus Flensburg und hat sich schon als Schüler für sein späteres Fach<br />

begeistern können. Sein Studium absolvierte er an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und<br />

legte 1987 sein Diplom in Biologie, Hauptfach Meeresbiologie, ab. Schon während des Studiums<br />

hielt er sich längere Zeit im Ausland auf und erweiterte seine Fachkenntnisse durch Aufenthalte<br />

in Norwegen und Schweden und erlernte die skandinavischen Sprachen.<br />

1992 promovierte er ebenfalls in Kiel über die Raten, mit denen planktische Krebse (Calanoide<br />

Copepoden) die „Schaumalge“ Phaeocystis fressen, und damit zur Reduktion eines damals sich<br />

in der Nordsee zu einem Umweltproblem entwickelnden Phänomens beitrugen. Zwei Jahre arbeitete<br />

er in dieser Zeit am wichtigsten niederländischen Meeresforschungsinstitut NIOZ und<br />

verlängerte seinen Aufenthalt dort noch für weiter 4 Jahre als PostDoc. Seit 1999 war Frank<br />

Hansen am Leibniz- Institut für Ostseeforschung Warnemünde beschäftigt und hat dort in mehreren<br />

EU-Projekten Zooplankton bearbeitet, jetzt aber mehr unter fischereibiologischen Aspekten<br />

von Nahrungsketten. Zu nennen sind hier die EU-Projekte STORE und LIFECO und das<br />

große nationale GLOBEC Programm, das er koordinierend begleitet hat. In diese Zeit fallen<br />

auch mehrere Aufenthalte in Namibia, wo er an Nahrungsketten-Studien im Auftriebsgebiet teilnahm,<br />

aber auch eine Zooplanktonarbeitsgruppe aufbaute.<br />

Die internationale Erfahrung, die große Sprachkompetenz und die genaue Kenntnis der unterschiedlichsten<br />

Förderinstrumente für wissenschaftliche Projekte führten dazu, dass er seit 2006<br />

ins Wissenschaftsmanagement wechselte und im Transferbüro der Universität <strong>Rostock</strong>, später<br />

im Gründerbüro und schließlich als Wissenschaftlicher Koordinator der Profillinie „Maritime Systeme“<br />

tätig war. Seit 2011 koordinierte er das von ihm selbst eingeworbene EU-Projekt<br />

GenerationBALT, das sich mit der Ausbildung junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen


INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

im maritimen Sektor befasst und die Studienangebote der Universitäten mit den Anforderungen<br />

des Arbeitsmarktes abgleicht, sowie Curricula entwickelt, die die erkannten Defizite ausfüllen.<br />

Wir vermissen seine hohe professionelle Kompetenz, seine stets ausgeglichene und freundliche<br />

Art und seinen typisch norddeutschen hintersinnigen Humor, der stets gute Laune verbreitete.<br />

Besonders tragisch empfinden wir, dass sein Tod so kurz nach seiner Heirat eintrat und zu einem<br />

Zeitpunkt, da sich endlich eine kontinuierliche Anstellung im Wissenschaftsmanagement<br />

abzeichnete.<br />

Der Dekan und der Vorstand der INF,<br />

die Mitglieder der Profillinie „Maritime Systeme“ sowie<br />

die Mitarbeiter der Meeresbiologie.<br />

Anerkennung für <strong>Rostock</strong>er Forschung zur Modellierung und Simulation der Tiefen Hirnstimulation<br />

Doktorand Christian Schmidt aus der AG Theoretische Elektrotechnik unter Leitung von Frau<br />

Prof. van Rienen hat vor kurzem in der renommierten Zeitschrift "IEEE Transactions on Biomedical<br />

Engineering" eine Publikation mit dem Titel "Influence of Uncertainties in the Material Properties<br />

of Brain Tissue on the Probabilistic Volume of Tissue Activated" veröffentlicht. Die Untersuchung<br />

von Unsicherheiten in der Modellierung der Tiefen Hirnstimulation liefert Aussagen zu<br />

sensitiven Modellparametern und zu aus ihnen resultierenden Unsicherheiten in der erzielten<br />

elektrischen Stimulation. Sie ist bisher aber auf Grund des hohen Rechenaufwandes noch wenig<br />

verbreitet. Durch spezielle mathematische Methoden konnte der Rechenaufwand in dieser Studie<br />

erheblich verringert werden. Dieser Sachverhalt stieß auf breites Interesse, was sich in einer<br />

Auszeichnung zum "featured article" und der Gestaltung des Titelblatts äußerte. Christian<br />

Schmidt hat an der Universität <strong>Rostock</strong> Lehramt Mathematik, Physik und Informatik studiert.<br />

Seine Promotion wird durch die DFG im Rahmen des Graduiertenkollegs 1505 welisa "Analyse<br />

und Simulation elektrischer Wechselwirkungen zwischen Implantaten und Biosystemen" gefördert.<br />

Featured article link:<br />

http://tbme.embs.org/20<strong>13</strong>/05/15/influence-of-uncertainties-in-the-material-properties-of-braintissue-on-the-probabilistic-volume-of-tissue/<br />

Publikation: http://dx.doi.org/10.1109/TBME.2012.2235835<br />

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Neuigkeiten aus den Departments<br />

Department „Leben, Licht & Materie“<br />

Aktuelles / Neuigkeiten<br />

Zuarbeit des Departments LLM zum dritte Newsletter der INF<br />

Aktuelles/Neuigkeiten<br />

Implantattechnologie<br />

Mitgliedern von LL&M ist es gelungen, im Rahmen des BMBF Programms „Zwanzig20“ unter<br />

Konsortialführerschaft der Universität <strong>Rostock</strong> ihr Konzept RESPONSE – Partnerschaft für Innovation<br />

in der Implantattechnologie durchzusetzen. Es ist damit eines der zehn herausragenden<br />

Forschungskonzepte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2020<br />

mit insgesamt 500 Millionen Euro gefördert werden. Auf RESPONSE entfallen 45 Millionen Euro,<br />

die an die beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen gehen.<br />

Seite 2


INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

Im Zentrum dieses hoch dotierten Projektes stehen die bessere Versorgung multimorbider Patienten<br />

und die Erhöhung der Lebensqualität bis ins hohe Alter. Angestrebt werden klinische Therapien<br />

mit innovativen Implantaten, die zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Grauer und Grüner Star, Schwerhörigkeit und Taubheit führen.<br />

Physik-Forschung zum Thema „Licht und Materie“ wird mit über 10 Mio EUR gefördert<br />

Die DFG bewilligt den <strong>Rostock</strong>er Sonderforschungsbereich und das angeschlossene Graduiertenkolleg<br />

für weitere vier Jahre, somit kann der SFB auf eine dritte Förderperiode blicken.<br />

In dem hochkarätigen Sonderforschungsbereich SFB 652 Starke Korrelationen und kollektive<br />

Effekte im Strahlungsfeld wird das Zusammenspiel von Licht und Materie untersucht. „Wir erzeugen<br />

intelligentes Licht, mit dem sich der Eintrag und Transport von Energie in Materie steuern<br />

lässt“, erklärt Karl-Heinz Meiwes-Broer, Sprecher des Projektes. Das Vorhaben ist von<br />

enormer Tragweite. Es reicht von der Nanowelt, molekularen Systemen und der Quanteninformation<br />

bis hin zu Vorgängen im Inneren von Planeten. Mit der Förderung werden mehr als 30<br />

Doktorarbeiten, neue Laser und Hochleistungscomputer finanziert.<br />

Patenteinreichung Brillouin Spektroskopie<br />

Die Entwicklung von Methoden zur nicht-invasiven Bestimmung der biomechanischen Eigenschaften<br />

von verschiedenen Bestandteilen des Auges ist eine der aktuellen Herausforderungen<br />

in der Augenheilkunde. Derartige diagnostische Werkzeuge können Hinweise für ein besseres<br />

Verständnis der altersbedingten Linsenveränderungen des Auges oder der Entstehung krankhafter<br />

Veränderungen der Hornhaut des Auges liefern. Eines dieser Werkzeuge ist dabei die<br />

konfokale Brillouin-Mikroskopie, eine laserbasierte Spektroskopie, welche die Möglichkeit bietet<br />

rheologische und biophysikalische Eigenschaften des Auges ortsaufgelöst und in vivo zu bestimmen.<br />

Dieses Verfahren konnte aufgrund eines Promotionsstipendiums des Department „Leben, Licht<br />

& Materie“ durch Dr. S. Reiß aufgebaut und in die experimentelle Anwendung am Tiermodell<br />

überführt werden.<br />

Aufgrund der effizienten interdisziplinären Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen von Prof. Stolz<br />

(Physik) und Prof. Guthoff (Medizin) konnten im Rahmen dieser Arbeiten neuartige Prinzipien<br />

der Spektroskopie entwickelt werden, die zum Patent eingereicht wurden.<br />

Interdisziplinäre Doktorandin<br />

Eine weitere, jüngst ins Leben gerufene interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Universitätsaugenklinik<br />

und dem Institut für Physik der Universität <strong>Rostock</strong> hat zum Ziel die Abbildungseigenschaften<br />

von Intraokularlinsen (künstliche Linsen, die bei krankhaften Veränderungen<br />

der natürlichen Linse ins Auge implantiert werden) mit natürlichen Linsen zu vergleichen<br />

und zu visualisieren. Dadurch wird es möglich sein die Abbildungseigenschaften der künstlichen<br />

Linsen weiter zu optimieren, um so ein natürliches Sehen auch mit Kunstlinsen zu gewährleisten.<br />

In diesem interdisziplinären Umfeld konnte eine Doktorandin der Medizin (Julia Forbrig) gewonnen<br />

werden, die ihre experimentellen Untersuchungen am Institut für Physik durchführen<br />

wird.<br />

Injektion von Stammzellen ins Herz – aber wie viele bleiben dort auch?<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Koronarerkrankungen und<br />

Herzinfarkt sind in Deutschland nach wie vor die Haupttodesursachen.<br />

Kann man mit klassischen Behandlungsansätzen bereits eine bessere Lebensqualität und eine<br />

verbesserte Überlebensrate verzeichnen, könnten neue regenerative Ansätze den Herzmuskel<br />

„reparieren“. Klinische Studien an Herzinfarktpatienten zeigen eine verbesserte Herzpumpfunktion<br />

nach vorheriger Stammzellisolation aus dem patienteneigenen Knochenmark und anschließender<br />

Injektion ins Herz. Cajetan Lang aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Robert David ist der<br />

Frage, wie viele Stammzellen im Herzen nach Injektion verbleiben, nachgegangen.<br />

Dazu induzierte man einen Herzinfarkt in Mäusen, welche anschließend 3 Millionen embryonale<br />

Mausstammzellen in ihr Herz appliziert bekamen. Für die Nachverfolgung der Stammzellen wurden<br />

diese zuvor mit dem Molekül 18F-FDG markiert. Untersucht wurden sie in einem Kleintier<br />

Seite 3


INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

Positronen- Emissions-Tomographen kurz mikro-PET genannt. Das erstaunliche Ergebnis: nach<br />

25 Minuten waren nur noch 5% der ursprünglich applizierten Zellen im Herzen nachweisbar –<br />

ABER: diese Anzahl verblieb auch nach Ende der Messung von 120 Minuten noch im Myokard.<br />

Für Aussagen über Wirksamkeiten sind Langzeit Nachverfolgungen der Zellen von besonderem<br />

Interesse und werden in weiteren Experimenten untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse sind<br />

ein wichtiger Baustein für das Verständnis wo die Zellen im Herzen sich ansiedeln und Aufgaben<br />

übernehmen. Mit diesen und weiteren Erkenntnissen können Konzepte für eine Therapieoptimierung<br />

erarbeitet werden.<br />

Lang C, Lehner S, Todica A, Boening G, Franz WM, Bartenstein P, Hacker M, David R.<br />

Positron emission tomography based in-vivo imaging of early phase stem cell retention after<br />

intramyocardial delivery in the mouse model. Eur J Nucl Med Mol Imaging. 20<strong>13</strong> Jul 17<br />

Lehrstuhl Theoretische Elektrotechnik erhält ca. 1,6 Millionen Förderung für Beschleunigerforschung<br />

Die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Ursula van Rienen warb in der aktuellen Ausschreibung<br />

des BMBF im Förderbereich "Erforschung kondensierter Materie an Großgeräten" für ihre Forschung<br />

auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik und -technologie für die nächsten drei Jahre<br />

(Juli 20<strong>13</strong> bis Juni 2016) insgesamt 1,58 Millionen Euro für folgende vier Projekte ein:<br />

„Entwicklung von Kavitäten und modenbasierten Diagnose-Verfahren für BESSY VSR<br />

unter Beachtung stochastischer Unsicherheiten“ (KADISO) im Verbundprojekt „Schlüsselmethoden<br />

und -komponenten für die Anwendung supraleitender CW-Multizell-<br />

Resonatoren in Strahlungsquellen“<br />

<br />

„Entwicklung von Maßnahmen zur Milderung von Ioneneffekten in Hochstrom-<br />

Beschleunigern“ (MILOS) im gleichnamigen Verbundprojekt<br />

„Entwicklung einer Multipacting-freien Kathodeneinheit für supraleitende Hochfrequenz-<br />

Photoinjektoren (SRF-Guns)“ (SINEMP) im Verbundprojekt „Hochbrillante photoinduzierte<br />

Hochfrequenz-Elektronenquellen“ (HOPE) sowie<br />

„Entwicklung von Wakefield-basierten Apparaturen zur Kompression der longitudinalen<br />

Phasenraumverteilung an ELBE“ (WAKOMP) im BMBF-Forschungsschwerpunkt „Freie-<br />

Elektronen-Laser: Untersuchung von Materie mit ultrakurzen, extrem intensiven Röntgenpulsen“.<br />

Die Verbundprojekte MILOS (drei Verbundpartner) und HOPE (neun Verbundpartner) werden<br />

durch Frau Prof. van Rienen koordiniert.<br />

Drei Promovierende und drei Post Docs werden in den nächsten drei Jahren diese Forschungsprojekte<br />

an der Universität <strong>Rostock</strong> bearbeiten und dabei in engem Kontakt zu den Verbundpartnern<br />

stehen, zu denen neben den Universitäten Bonn, Darmstadt (TU), Dortmund, Mainz,<br />

Siegen, Wuppertal weiterhin die Helmholtz-Zentren in Berlin (HZB), Dresden-Rossendorf<br />

(HZDR) und Hamburg (DESY) sowie das CERN gehören.<br />

Die Modellierung und Simulation von Fragestellungen aus der Beschleunigerphysik und -<br />

technologie, insbesondere der Strahldynamik und der Felder in den Hochfrequenzstrukturen<br />

bilden neben Themen der Biomedizinischen Technik (GRK 1505, www.welisa.uni-rostock.de)<br />

einen der beiden Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls (s. auch http://www.iae.unirostock.de/index.php?id=838#c2964).<br />

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Department „Maritime Systeme“<br />

Aktuelles / Neuigkeiten<br />

Einweihung des Drucktanks in der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik<br />

Am 21.08.20<strong>13</strong> wurde am Lehrstuhl für Meerestechnik ein Drucktank in Betrieb genommen. Der<br />

Drucktank verfügt über ein Nutzvolumen von ca. 1,3 Kubikmeter und einen Betriebsdruck von<br />

600 bar, und ist damit die größte Versuchsanlage dieser Art an einer deutschen Hochschule.<br />

Finanziert wurde die knapp 460.000 Euro teure Anlage zu gleichen Teilen von der Deutschen<br />

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INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem Drucktank<br />

lassen sich nun Druckverhältnisse simulieren, wie sie sonst nur in Tiefsee vorkommen. In<br />

Versuchssituationen können u.a. mobile und stationäre Unterwassergeräte und -komponenten<br />

für die Meeresforschung, für den Meeresbergbau oder für das Monitoring von<br />

Unterwasserpipelines oder Seekabeln bereits in der Entwicklungsphase unter nahezu realen<br />

Umweltbedingungen getestet werden. Mit dem Drucktank ist es nun möglich, kostengünstig und<br />

zeiteffizient Versuche durchzuführen.<br />

An der Einweihung in der Alfred-Leder-Halle der MSF nahmen Wissenschaftler der Universität<br />

<strong>Rostock</strong> und des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde sowie ebenso wie<br />

Geschäftsführer von einschlägigen kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem<br />

gesamten norddeutschen Raum teil.<br />

Kontakt: Prof. Mathias Paschen (mathias.paschen@uni-rostock.de)<br />

Neues Forschungsprojekt zu Biologischen Bodenkrusten in Polargebieten<br />

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen Projektantrag der Arbeitsgruppen Ökologie<br />

& Phykologie (Universität <strong>Rostock</strong>), Botanik (Universität Köln) und Pflanzenökologie & Systematik<br />

(Universität Kaiserslautern) zur Biodiversität, ökologischen Bedeutung und Leistungsfähigkeit<br />

von Biologischen Bodenkrusten auf den arktischen Inseln von Spitzbergen und der Antarktischen<br />

Halbinsel bewilligt. Diese Pioniergemeinschaften aus Bakterien, Algen, Pilzen und<br />

Flechten kommen weltweit in allen Klimazonen vor, bilden wasserstabile Aggregate und üben<br />

hinsichtlich Primärproduktion, Stickstofffixierung, Wasserretention und Bodenstabilisierung ökologisch<br />

extrem wichtige Funktionen aus. In polaren Gebieten sind sie bisher nahezu unerforscht.<br />

Ziel des Projektes ist es, die Bodenkrusten der Antarktischen Halbinsel und Spitzbergens auf<br />

ihre Artzusammensetzung zu untersuchen und die Leistungsfähigkeit der Grünalgen- und<br />

Cyanobakterienarten anhand ökophysiologischer Parameter zu ermitteln. Außerdem soll untersucht<br />

werden, welchen Einfluss Veränderungen der Temperatur und Wasserverfügbarkeit als<br />

Folge des Klimawandels auf die Leistungsfähigkeit der Organismen haben.<br />

Kontakt: Prof. Ulf Karsten (ulf.kasten@uni-rostock.de)<br />

Projektbeginn<br />

Anfang September wurde das interdisziplinäre Forschungsprojekt "Baltic IMTA: Verfahrensentwicklung<br />

einer Integrierten Multi Trophischen Aquakultur für die Küstengewässer Mecklenburg-<br />

Vorpommerns" begonnen (Laufzeit 20<strong>13</strong> - 2015), welches aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds<br />

gefördert wird. Zielsetzung des Projektes ist die Entwicklung einer wirtschaftlichen und<br />

ökologisch nachhaltigen Aquakulturproduktion in einem offenen System, welches die relevanten<br />

Aspekte des Gewässer- und Umweltschutzes mit berücksichtigt. Dabei wird eine bereits vorhandene<br />

Regenbogenforellenzucht mit den extraktiven Verfahren der Miesmuschel- und Rotalgenzucht<br />

verbunden, um den Nährstoffeintrag durch das Fischfutter zu kompensieren. Beteiligt sind<br />

die Professuren Aquakultur und Sea-Ranching der AUF (Prof. H.W. Palm), Meeresbiologie<br />

(Prof. G. Graf) und Ökologie (Prof. H. Schubert) der Math. Nat. sowie der Meerestechnik (Prof.<br />

M. Paschen) der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik.<br />

Veranstaltungen<br />

09. - 12. Oktober 20<strong>13</strong> - DEMaT'<strong>13</strong>: Workshop 'Methods for the Development and Evaluation of<br />

maritime Technologies'<br />

23. – 26. Februar 2014 - 15. Tagung der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft<br />

in Stralsund<br />

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INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

Department „Altern des Individuums & der Gesellschaft“<br />

Aktuelles / Neuigkeiten<br />

RAALI erfolgreich abgeschlossen<br />

Das Projekt „RAALI - Roadmap AAL-Interoperabilität“ wurde im Sommer 20<strong>13</strong> erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die abschließende Publikation liegt ebenfalls vor, ein Buchexemplar können interessierte<br />

Wissenschaftler direkt von Herrn Dr. Golatowski erhalten (frank.golatowski@unirostock.de).<br />

http://www.raali.de/home<br />

Bioinformatik forscht zu altersbedingten Erkrankungen<br />

Die Universitätsmedizin <strong>Rostock</strong> (Institut für Biostatistik und Informatik in Medizin und Alternsforschung)<br />

validiert mit Mitteln des Bundes in Höhe von 1,2 Mio. Euro in den nächsten 3 Jahren<br />

einen Bioinformatik-Ansatz zur Verbesserung des Wirkstoffscreenings. Im Rahmen der Maßnahme<br />

"Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP" wird die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit von 7 Nachwuchswissenschaftlern gefördert mit dem Ziel, in<br />

einigen Jahren neue diagnostische und therapeutische Ansätze zur Marktreife zu bringen. Das<br />

Zusammenspiel von 3 Bioinformatikern und 4 Experimentalisten soll dabei auch die Forschung<br />

an alternsbedingten Erkrankungen vorantreiben. In Kooperation mit der Augenklinik und dem<br />

Institut für Biomedizinische Technik wird zum Beispiel nach Möglichkeiten gesucht, beim Glaukom-Stent<br />

Bindegewebsverhärtungen zu verhindern. Auch wird in der individualisierten und der<br />

regenerativen Medizin anwendungsnah geforscht in den Bereichen Niere und Zelldifferenzierung.<br />

Das Projekt ist kaum denkbar ohne die Unterstützung der interdisziplinären Alternsforschung<br />

und der Systemmedizin in <strong>Rostock</strong> durch die Medizinische Fakultät, die Interdisziplinäre<br />

Fakultät, wie auch den Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern eV (Projekt SPiNOFF).<br />

Sechste „Denkwerkstatt Demografie“ erfolgreich durchgeführt<br />

Am 02.Juli 20<strong>13</strong> fand im WissenschaftsForum Berlin die sechste „Denkwerkstatt Demografie“<br />

statt. Das Thema der Veranstaltung lautete „Demenz- wie kann die medizinische Versorgung<br />

und Pflege gesichert werden?“. Frau Professor Dr. Gabriele Doblhammer, Inhaberin des Lehrstuhls<br />

für empirische Sozialforschung und Demographie an der Universität <strong>Rostock</strong> und Frau<br />

Professor Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Ärztliche Direktorin des Evangelischen<br />

Geriatriezentrums Berlin gGmbH, hielten dazu kurze Vorträge. Im Anschluss konnten Experten<br />

aus Politik und Wissenschaft, aus zivilgesellschaftlichen Institutionen und den Medien mit den<br />

Referentinnen über die zukünftige Versorgung Demenzkranker diskutieren.<br />

http://www.rostockerzentrum.de/denkwerkstatt/<br />

Veranstaltungen<br />

<strong>Rostock</strong>er Streitgespräche zum Demografischen Wandel<br />

Das <strong>Rostock</strong>er Zentrum, eine gemeinsame Einrichtung der Universität <strong>Rostock</strong> und des Max-<br />

Planck-Instituts für demografische Forschung (www.rostockerzentrum.de), veranstaltet im Oktober<br />

und November 20<strong>13</strong> im Rahmen des Wissenschaftsjahres 20<strong>13</strong> die Diskussionsreihe „<strong>Rostock</strong>er<br />

Streitgespräche zum Demografischen Wandel“.<br />

Die Veranstaltungsreihe bietet Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und den Medien die<br />

Möglichkeit, über aktuelle Aspekte des Demografischen Wandels zu diskutieren. Im Rahmen<br />

von Tea-time-Talks in Bonn halten renommierte Experten Impulsvorträge, um die daran anschließende<br />

moderierte Diskussion in einem Kreis von 30 bis 40 Teilnehmern einzuleiten. Zwei<br />

Vertreter der Wissenschaft sowie zwei Interessensvertreter aus der Praxis sollen kontroverse<br />

Standpunkte vorstellen und eine Diskussion anstoßen.<br />

Die erste Veranstaltung startet am 15.10.20<strong>13</strong> zum Thema "Generationenkonflikt: Konflikt oder<br />

Miteinander der Generationen", mit folgenden Vortragenden: Rainer Becker, Vorstandsvorsitzender<br />

der Kinderhilfe, Prof. Dr. Robert Fenge (VWL, Universität <strong>Rostock</strong>), Dr. Walter Bien<br />

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INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

(Deutsches Jugendinstitut) und Prof. Dr. Ursula Lehr, Bundesministerin a.D. und Vorsitzende<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Orgianisationen.<br />

Die zweite Veranstaltung folgt am 21.11.20<strong>13</strong> zum Thema "Medizin-Ethik in alternden Gesellschaften".<br />

Dritte „DemoDoc Fall School“ startet im Oktober 20<strong>13</strong><br />

DemoDoc ist ein multinationales Graduiertenprogramm in Demografie, organisiert von der Universität<br />

<strong>Rostock</strong>, der Autonomen Universität Barcelona, der Universität Lund, der Universität<br />

Rom und dem Max-Planck-Institut für demografische Forschung in <strong>Rostock</strong>. Vom 21. – 25.10.<br />

findet in <strong>Rostock</strong> die dritte „DemoDoc Fall School“ statt, in deren Rahmen sich die Doktoranden<br />

gegenseitig ihre Ergebnisse präsentieren und Workshops renommierter Wissenschaftler zu verschiedensten<br />

Themen der demografischen Forschungslandschaft besuchen. Mit dieser Fall<br />

School schließt das vom DAAD geförderte Programm seine dreijährige Laufzeit erfolgreich ab.<br />

http://www.demodoc.uni-rostock.de/<br />

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Department „Wissen – Kultur – Transformation“<br />

Veranstaltungen<br />

ISAR: Etablierung einer Sommerschultradition in <strong>Rostock</strong><br />

Vom 18. August bis 1. September 20<strong>13</strong> fand die dritte Interdisziplinäre Sommerakademie <strong>Rostock</strong><br />

(ISAR) statt. Dieses Jahr stand die 2011 vom Department „Wissen – Kultur – Transformation“<br />

gestartete Reihe unter dem Titel „Im Wald der Übersetzungen. Aktuelle Wege und Perspektiven<br />

des Übersetzens“.<br />

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Albrecht Buschmann (Romanistik) und der<br />

organisatorischen Leitung von Prof. Dr. Clemens Cap (Informatik) und Prof. Dr. Franz-Josef<br />

Holznagel (Germanistik) setzten sich 27 Studierende aus <strong>13</strong> unterschiedlichen Ländern zwei<br />

Wochen lang mit Fragen des Übersetzens auseinander. Die ausländischen Studierenden, deren<br />

Teilnehmerzahl abermals anstieg, kamen aus Polen, Russland, Spanien, Frankreich, Litauen,<br />

Ägypten und Tadschikistan.<br />

Die inzwischen etablierte ISAR stellt nicht nur eine wichtige Erweiterung des Lehrangebots für<br />

<strong>Rostock</strong>er Studenten und Testraum für Lehrveranstaltungen durch Nachwuchswissenschaftler<br />

dar, sondern repräsentiert darüber hinaus die Universität <strong>Rostock</strong> als attraktiven Studienort im<br />

In- und Ausland.<br />

Gefördert wurde die ISAR auch in diesem Jahr mit 25.000 Euro durch den DAAD. Kurz vor der<br />

Beantragung steht die ISAR IV, die im August 2014 zum topaktuellen Thema „Überwachung“<br />

stattfinden soll.<br />

Weitere Informationen finden sich unter https://isar.uni-rostock.de.<br />

Workshop zur Durchsicht der Luther-Bibel<br />

Am 16. und 17. Oktober 20<strong>13</strong> veranstalten Wissenschaftler des Departments „Wissen – Kultur –<br />

Transformation“ den Workshop „Klar und gewaltiglich verdeutschen“. Damit bietet die Universität<br />

<strong>Rostock</strong> allen an der Durchsicht der Luther-Bibel beteiligten Kollegen einen Übersetzer-<br />

Workshop an, der gezielt die Kompetenzen zur kritischen Durchsicht der eigenen Übersetzungsarbeit<br />

stärken möchte. Für diese Aufgabe konnten mit Rosemarie Tietze, Thomas Brovot<br />

und Andreas Tretner drei mehrfach preisgekrönte Übersetzer gewonnen werden.<br />

Gemeinsam mit den Teilnehmern des Workshops werden sie – ausgehend von Textstellen aus<br />

der laufenden Durchsicht der Luther-Bibel – Techniken einüben, wie man z.B. Syntax, Metaphorik<br />

und Bildlichkeit sowie Klangfiguren in Bezug zu den Bedeutungsebenen des Textes mit System<br />

bearbeitet, ohne dabei den Überblick (und die Nerven) zu verlieren.<br />

Der Workshop wird von Prof. Dr. Albrecht Buschmann (Romanistik) und Prof. Dr. Martin Rösel<br />

(Theologie) organisiert. Beide koordinieren auch die Tätigkeit des Forschungscluster „Vom Wissen<br />

der Übersetzung zum Übersetzen des Wissens“ des Departments.<br />

Weitere Informationen unter http://www.theologie.uni-rostock.de/index.php?id=luther<br />

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INTERDISZIPLINÄRE<br />

FAKULTÄT<br />

„Wissen im Gespräch“<br />

Unter dem Titel „,Auferstanden aus Ruinen…’ Kirchbauvereine, Gutshausvereine und alternative<br />

Lebensgemeinschaften in MV: Neuer Geist in alten Mauern?“ wird die Reihe „Wissen im Gespräch“<br />

am 15. Oktober fortgesetzt.<br />

Die vom Department „Wissen – Kultur – Transformation“ und der Universitätsbuchhandlung Hugendubel<br />

geschaffene Veranstaltungsreihe befragt zweimal im Semester Bücher und ihre Autoren<br />

zu Themen unserer Zeit, damit deren Wissen Eingang findet in die öffentliche Diskussion.<br />

Damit möchte sie dem <strong>Rostock</strong>er Publikum ein zweifaches Angebot unterbreiten: Wissen zu<br />

erhalten von denen, die es entwickeln – und mehr darüber zu erfahren, wie Wissen entsteht.<br />

Am 15. Oktober um 20 Uhr in Universitätsbuchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Straße 41, geht<br />

es um verfallene oder baufällige Kirchen, Klöster und Gutshäuser, aber auch um aufgegebene<br />

LPGs und verlassene Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern. In dem Bundesland sich seit der<br />

Wende eine erstaunlich lebendige Szene aus alternativen Lebensgemeinschaften, Kirchbauund<br />

Gutshausvereinen entwickelt. Doch ist aus „Ruinen“ auch ein neuer „Geist“ entstanden?<br />

Sind aus den Ruinen neue kulturelle und religiöse Sinngebungen „auferstanden“? Das Buch<br />

„Religionshybride“ präsentiert erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts, die in der Veranstaltung<br />

mit den Herausgebern diskutiert werden sollen.<br />

Es debattieren Prof. Dr. Thomas Klie (Theologie) und Prof. Dr. Peter A. Berger (Soziologie) mit<br />

Wulf Schünemann, Propst der Evangelisch-Lutherischen Propstei <strong>Rostock</strong>.<br />

Alle Informationen unter http://www.inf.uni-rostock.de/wkt/veranstaltungen0/wissen-imgespraech/.<br />

„Kampf um Wissen – Spionage, Geheimhaltung und Öffentlichkeit zwischen Nationalstaat<br />

und Globalisierung (1870-1940)“<br />

Zwei Stipendiaten des Departments „Wissen – Kultur – Transformation“ und ein Doktorand der<br />

Philosophischen Fakultät organisieren die Tagung „Kampf um Wissen – Spionage, Geheimhaltung<br />

und Öffentlichkeit zwischen Nationalstaat und Globalisierung (1870-1940)“.<br />

Sie will offen legen, wie Herrschaftseliten seit jeher bestrebt waren, politisch relevantes Wissen<br />

über spezifische Themenbereiche zu sammeln und geheim zu halten. Mit der Schaffung staatlicher<br />

Geheimdienste im 19. und frühen 20. Jahrhundert avanciert die Spionage als eine spezifische<br />

Form der Wissensbeschaffung zu einer ebenso professionellen wie gefürchteten Technik.<br />

Mit dem parallelen Aufstieg der Massenmedien zur „Vierten Gewalt“ wurden Veröffentlichung<br />

und Enthüllung zu Gegenspielern der Geheimdienste.<br />

Die Tagung, die vom 14. bis 16. November 20<strong>13</strong> stattfindet, möchte diese Transformation der<br />

Akquise geheimen Wissens unter den Bedingungen einer expandierenden Öffentlichkeit beleuchten<br />

und dabei über das Feld einer nationalstaatlich fixierten Geheimdienstgeschichte hinausgehen.<br />

Weitere Informationen hier: http://www.inf.uni-rostock.de/wkt/veranstaltungen0/.<br />

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Kontaktdaten:<br />

Interdisziplinäre Fakultät<br />

Prof. Dr. Udo Kragl<br />

Dekan<br />

Wismarsche Straße 8<br />

18057 <strong>Rostock</strong><br />

Tel.: +49 381 498 8900<br />

Fax: +49 381 498 8902<br />

E-Mail: dekan.inf@uni-rostock.de<br />

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